Hausautomatisieren erste Gedanken und viele Fragen

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Warum spricht eigentlich nicht mal jemand über EnOcean.... oh, muss ich dann wohl machen.

EnOcean ist eine von x weiteren Funklösungen und technisch gesehen nicht mal die Beste.
Vorteil oder Besonderheit von EnOcean ist, dass es extrem wenig Energie braucht und daher viele Sensoren ohne aktive Spannungsversorgung auskommen.
So wird z.B. die mechanische Energie eines Tastendrucks mit einem Piezo-Element gewandelt und reicht um ein Funktelegramm zu senden.
Andere Sensoren arbeiten mit kleinen Solarzellen oder Peltierelementen.
Mittlerweile gibt es aber auch viele normale Sensoren und Aktoren die EnOcean einfach als Funkprotokoll verwenden. Eltako und Peha dürften wohl die bekanntesten Hersteller sein.
Das Funksystem von EnOcean ist recht einfach gestrickt und die Komponenten bieten z.B. keinerlei Routing-Funktion.

Hier haben Produkte mit Z-Wave (Fiabro) oder ZigBee (Phillips Hue, Miele@home) deutliche Vorteile.
Diese Systeme bauen ein Mesh-Netzwerk auf. D.h. das Signal wird weitergereicht.
Dadurch ist die Übertragung deutlich unempfindlicher gegenüber Störungen.
Die Übertragung erfolgt grundsätzlich bidirektional, was bei EnOcean nicht Standard ist.

Ein weiteres Wireless-System mit höherer (vielleicht sogar der höchsten) Verbreitung ist Homematic.
Das System ist schon lange auf dem Markt, arbeitet bidirektional, hat aber kein Mesh-Netz.
Preislich meist billiger als die obrigen Systeme. Allerdings haben nicht alle Komponenten eine anständige Qualität.

Fazit:
Es gibt viele Funksysteme auf dem Markt.
Von Standard kaum eine Spur. Und selbst wenn das gleiche System verwendet wird, dann heißt das noch lange nicht, dass die Geräte verschiedener Hersteller miteinander funktionieren.

Interessant sind all diese Systeme in Verbindung mit Programmen wie fhem, io-broker, ...
Die Community rund um diese Systeme bringt teileweise sehr interessante Lösungen heraus.
Wo mancher Hersteller für ein Gateway mehrere Hundert Euro verlangt, lässt sich das Ganze z.B. mit einem Raspi, fhem und einem 8 Euro China ZigBee USB-Stick für 80€ umsetzen.
Die Zeit fürs Basteln natürlich nicht mitgerechnet.
Aber der Vergleich mit der Modellbahn kam ja schon von Ohm200x :p

Gruß
Blockmove

PS:
Ich bastel gerade an einer (völlig überflüssigen) Kopplung Wago -> IP-Symcon -> Sonos :ROFLMAO:
 
Sobald ich bei einem Bau nen Gipser im Lastenheft sehe nutze ich persönlich Leitungen.
Nachrüstung (z.B. auch in nen Mietobjekt) mag mit Funk durchaus sinnvoll sein.

"Wer funkt kennt, nutzt Kabel!"
Weiß nicht ob ich damit ein Zitat verletze, aber bei uns (Nokia (Networks)) ist das ein gängiger Spruch unter Ingenieuren.

Wie Blockmove schreibt gibt es da einen ganzen Zoo an "Standards"
Z-Wave ... Stellantriebe
ZigBee ... (ZLL) Licht via Dresden Elektronik, Osram und Philips
EnOcean ... siehe oben, wurde übrigens vor 7 Jahren um bidirektionales Funken erweitert
Der Homematic Zoo (FS20,....)
IO homecontrol ... "alles was dreht und dunkel macht" Velux, Somfy, Hörmann,...

Neu, noch keine Produkte AFAIK: Thread ein mesh Protokoll was auf demselben Funkstandard wie ZigBee aufsetzt aber unter anderem Verschlüsselung und IP basierte Adressierung bietet.

Ein Stück weit bin ich froh um den Zoo. Er bringt Bewegung in die Branche.
Aber man benötigt Zug Gateways oder ein 8-Fach USB Hub und ein RPi oder sonst ein PC mit IPS (IP-Symcon), openhab, Apple, Googke, .... um in einem Meta-Layer die unterschiedlichen System wieder auf einen Nenner zu bringen.

Da wünschte ich mir, dass langsam mal eine Sättigung einkehrt und nicht noch mehr dazu erfunden wird. Innovation ja, aber in Richtung Vereinheitlichung.

Und um jetzt nicht noch jemand zu benachteiligen.
Wir hätten noch:
One-Wire (wurde glaub schon erwähnt)
LON
CAN
I2C
Wobei ich letztere zwei eher aus der Hobbyecke für Gebäudeautomation kenne. "Das kann man doch mit .... auch machen"!

Und wir sollten auch kurz an Loxone denken.
Hab mich noch nicht zu intensiv damit befasst, zwei Kollegen haben es im Einsatz und sind begeistert.
Meiner Meinung nach eine gute SPS-Lösung für SmartHome.
Passt unter die Abdeckung, bietet Anbindung an KNX, DMX, .... und lässt sich relativ simpel zusammenprogrammieren. Mit einem Klick steht die Visu.
Aber da hört mein Horizont schon wieder auf.


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Huhu Forum,

Ich nutze für meine Gebäudeautomation als "Herzstück" eine Beckhoff Steuerung (CX5130) mit TC3.xx
Ist meiner Meinung nach das Kosten/Zeit/Geld flexibelste auf dem Markt (Natürlich nur wenn man(n)s selbst machen kann.
Standart-mäsig hab ich an jeden Schalter ein Netwerkkabel gelegt, da wo ich mit max. 4 Taster (JUNG 2x2Schließer) nicht klar komme spendiere ich n KNX Taster von MDT (MDT BE-GT2TW.01 Glastaster m.6 Sensorfl.) Der liegt zwar bei 135€ aber auch hier gehts nicht günstiger (Preis/Leistung) Helligkeitssensor/Raumtemperatur/Farbdisplay und Multilayer, alles dabei :)
Als ich dann doch noch an 2-3 Stellen nen Schalter plazieren wollte, zog EnOcean ins Haus mit ein.
Mit Beckhoff alles kein Problem.
Als HMI nutze ich einen Standart 26" Touch Monitor den ich in die Wand eingelassen habe. Die HMI Selbst hab ich dann mit Visual Studio gestrickt....
Selbst meine Türsprechanlage geht über das Panel via Standard IP Cam
Grüße Matthi
 
Es gibt auch meines Wissens kabelgebundene EnOcean Geräte von daher zieht das Argument nicht mehr. Ich muss aber zugeben, dass ich auch nicht gern auf Funk setze.

EnOcean habe ich als 'Standard' genommen, weil es auch Standard-Elemente dafür gibt, die Out-of-the-Box laufen und fertige Bibliotheken bei Beckhoff und Wagon mit drin haben. Bei Zigbee (was sonst mein Favorit gewesen wäre), sieht das zumindest im Beckhoff Bereich anders aus.
 
Es gibt auch meines Wissens kabelgebundene EnOcean Geräte von daher zieht das Argument nicht mehr. Ich muss aber zugeben, dass ich auch nicht gern auf Funk setze.

EnOcean habe ich als 'Standard' genommen, weil es auch Standard-Elemente dafür gibt, die Out-of-the-Box laufen und fertige Bibliotheken bei Beckhoff und Wagon mit drin haben. Bei Zigbee (was sonst mein Favorit gewesen wäre), sieht das zumindest im Beckhoff Bereich anders aus.

EnOcean findet man auch im "professionellen" Einsatz.
Wir haben einige Büros mit EnOcean, WagoSPS und DALI. Spart immens Installationskosten im Vergleich zu anderen Lösungen.
 
Warum baut man eigentlich x-fach Aktoren (bis zu 16 on/off) in die Verteilung?
Die reine Buslehre wäre doch schön dezentral dort wo der Event benötigt wird einen Aktor zu setzen. Bsp. beim Rollladen direkt in der Dose wo das Kabel die Hauswand durchbohrt.
Deine Vermutung hinsichtlich der Kanalpreise ist nicht so falsch, es gibt jedoch auch noch andere Gründe hierfür u. wie man die Anlage baut. (siehe auch Anmerkung von ADS_0x1)

Reine dezentrale Aktorik (reine Buslehre) beding, dass auch die Versorgungsleitungen mit dem Bus verzogen werden müssen - in den Dosen ist dann die sichere Trennung von SELV u. 230V-Versorgung sicherzustellen, was entsprechende Dosen voraussetzt u. auch später bewusst abgehandelt werden muss.

Stromkreisaufteilung (u. entsprechender Kabelverzug) führt u.U. zu ähnlich hohem Verkabelungsaufwand lastseitig. Neue techn. Entwicklungen sind dann u.U. auch nicht so ohne weiteres Nachrüstbar - siehe Beleuchtung ursprünglich 230V u. jetzt mit LED (230V, 24V CV, CC)?

Ich habe in meinem Neubau alles im Stern verkabelt, einer meiner Leitgedanken war, dass wenn es mal hart auf hart kommt einfach jemand die SPS raus reißen und Eltakos reinsten kann.
Das treibt auch viele bei KNX - durch diesen Aufbau kann man JEDE nur denkbare Technik heute u. in Zukunft implementieren - diese Freiheit lassen sich einige technikaffinen Häuslebauer bewusst offen.

Mit der ETS lite wäre ich nicht hin gekommen und denen ~1000 Euro für ne Lizenz in den Rachen zu werfen (für mich, der es nicht beruflich nutzt), das sehe ich nicht ein,...
Die ETS ist in erster Linie auch für den gewerblichen Nutzer gedacht - für den reinen Privatnutzer gibt es aber (inzwischen) günstigere Möglichkeiten u. wer als Privater weniger mit der Lizenzpolitik hadert, anstatt sich in das System reinzudenken, hätte auch mit dem Lizenzpreis kein echtes Problem - völlig legal.:ROFLMAO:

Und wir sollten auch kurz an Loxone denken.
Und auch gleich wieder vergessen. Nach anfänglichem Hype trat schnell die Ernüchterung ein, was Kosten, Funktion, Zuverlässigkeit u. Support betraf.
Nach einem Update ist nicht sicher, ob deine Anlage noch wie gewünscht betrieben werden kann, weil man den Kunden "besser" binden möchte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum Preis der ETS sage ich nur den Satz:
Bei x00.000 EUR Investition in den Um-/Aus-/Neubau sollten 1000 EUR für ne (Software-)Komponente nicht das entscheidende Kriterium sein.

(X = 2....5)


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Und wir sollten auch kurz an Loxone denken.
Hab mich noch nicht zu intensiv damit befasst, zwei Kollegen haben es im Einsatz und sind begeistert.
Meiner Meinung nach eine gute SPS-Lösung für SmartHome.
Passt unter die Abdeckung, bietet Anbindung an KNX, DMX, .... und lässt sich relativ simpel zusammenprogrammieren. Mit einem Klick steht die Visu.

Zu loxone habe ich neulich einen netten Spruch gelesen:
"Was die sich mit Hirn und Händen aufgebaut haben, schmeißen sie jetzt wieder mit dem Arsch um" :p

loxone hat am Anfang sehr viel auf die Unterstützung und Kreativität der Anwender-Community gesetzt.
Viele Ideen von Anwendern flossen in die Entwicklung ein.
Ist ja auch klar, denn Smarthome war und ist ein Thema für Spezialisten. Viele bringen hier ihr Fachwissen vom Job ein.
Gerade bei Themen wie WebVisu oder Kopplung zu anderen Systemen hat loxone extrem davon profitiert.
Doch dann kam irgendwann der Punkt an dem die Community-Lösungen gegen die Geschäftsinteressen von loxone liefen.
Anstelle von loxone Hardware wurden dann z.B. Wago-IOs oder Dimmer über Modbus eingebunden.
Mit Firmware-Updates unterband dann loxone solche Lösungen und zog sich den Zorn zu.

loxone ist sicher ein schönes System ... Wenn man im loxone-Universum bleibt.

Gruß
Blockmove
 
Zu loxone habe ich neulich einen netten Spruch gelesen:
"Was die sich mit Hirn und Händen aufgebaut haben, schmeißen sie jetzt wieder mit dem Arsch um" :p

Autsch, trifft es aber wohl sehr gut.

loxone hat am Anfang sehr viel auf die Unterstützung und Kreativität der Anwender-Community gesetzt.
.....,
Mit Firmware-Updates unterband dann loxone solche Lösungen und zog sich den Zorn zu.

loxone ist sicher ein schönes System ... Wenn man im loxone-Universum bleibt.

Gruß
Blockmove

Ja sowas habe ich zuletzt auch gelesen / wahrgenommen.

Für Installateure, die mit wenig Stress was in Richtung SmartHome machen wollen ist das gut. Und die basteln dann auch nicht zusätzlich mit Modbus rum.

"Mein" Eli vom letzten Projekt hat damit schon einiges Häuser SMS fliegen gebracht.

Für "uns" Bastler mag das schon wieder zu "inselhaft" sein.


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Meist waren es nicht die "ich mach jetzt ein bischen Smarthome"-Elektriker, die Loxone zum Kunden brachten - es waren vielfältig die SIs.
Die Privatiers waren die Bastlerkundschaft.

Verärgert sind inzwischen beide - der eine, weil Kundenlösungen, aufgrund Geldgier des Herstellers, einem um die Ohren fliegen (u. das Kundenvertrauen schwindet) u. bei den Privatiers, weil denen jetzt massiv Geld aus der Tasche gezogen wird. Alternativ bleibt nur, das System veralten zu lassen - ebenfalls ein no-go.

Wer das Loxone-Zeugs an Kunden vertickern möchte - viel Spass beim Peanuts-futtern.

Modbus war ja das eine - besser war Loxone "Heizungs-Gate" - die komplette Firma im Urlaub, null Service u. überall kalte Bude.
Oder die ständig kaputten SD-Karten - da ist jede Bastelwastellösung zuverlässiger.
 
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