Antrieb von Kirchenglocken

rosebud

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Hat hier im Forum jemand Kenntnisse und Erfahrungen mit dem Antrieb von Kirchenglocken? Bei einer unserer vier Glocken besteht das Problem, daß beim Hochlauf der Leitungsschutz mit einem satten Kurzschluß auslöst. Im mechanischen Phasenwender-Göbelwerk sind keinerlei Brandspuren, die von einem Kurzschluß herrühren könnten, zu erkennen. Die Motorwicklungen sind symetrisch und erdfrei. Es ist anzunehmen, daß beim Umschalten der Drehrichtung zwei Phasen gebrückt werden. Gibt es hierzu Einstellmöglichkeiten?
 
Es wurde am anderen Kabelende gemessen. Wie soll ich das Phasenwenderwerk ohne den Motor in Betrieb nehmen?
 
Wie soll ich das Phasenwenderwerk ohne den Motor in Betrieb nehmen?
Schwer zu sagen wenn man selber nicht davor steht. Handkurbel gibt es nicht?
Was ist es für ein Motor? Hast du mal die Versorgung gemessen? Alle Phasen da?
Wann fällt das Uhrwerk aus? Sofort beim loslegen oder erst beim mechanischen Phasenumschalten?
 
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Der Wicklungswiderstand zwischen zwei Phasen beträgt um die 25 Ohm, kein Erdschluß. Ich gehe davon aus, daß die Wicklungen im Stern geschaltet sind. Alle Phasen sind da. Die Glocke schwingt beim Hochlauf ein paarmal und hat noch nicht die volle Amplitude erreicht, dann hört es sich im Sicherungsautomaten an wie bei einem Kurzschluß zwischen zwei Phasen. Der Antrieb ist in vier Metern Höhe montiert, kein Platz für eine Leiter, man hängt zwischen den Metallstreben rum. Macht nicht viel Spaß. Von oben sind die Glocken ansehnlich, aber von unten: Unter schwebenden Lasten lauert der Tod. Allerdings hängen die schon etliche Jahrzehnte da und machen es hoffentlich noch ein paar.
 
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Ich wette 5€ auf ein mechanisches Problem.

Wenn es an den Kontakten des Phasenwenderwerkes liegt, egal ob Festkleben oder Federbruch, zählt das dann zu den mechanischen oder zu den elektrischen Problemen? Sag jetzt aber nicht "elektromechanisch" :LOL: !

@rosebud
Es wäre mal interessant, wie so ein Gerät aussieht, bzw. wie es funktioniert.
 
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Dummerweise sind die Meßstrippen der Isolations- und Erdschlußprüfgeräte keine 30 m lang, so daß mir nichts anderes übrig bleiben würde als tonnenweise Gerätschaft auf den Kirchturm zu schleppen und mit ihr zwischen Stahlstreben rumzuhängen, an denen man sich festhalten muß. Ein Vielfachinstrument reicht für einen groben Überblick. Ich besorge mir eine Phasenwender-Mechanik und versuche zu verstehen, wie sie funktioniert.
 
Hallo rosebud,

wenn ich das richtig verstehe, soll die Drehrichtung des Glockenantriebs bei Erreichen einer Glockenendlage (vor / zurück oder links / rechts, wie auch immer das da genannt wird) umgeschaltet werden (wie bei einer Wendeschützschaltung).
D.h. der Göpel (so heißt der Antrieb laut Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Göpel) muss in den Glockenendlagen 2 Phasen trennen, pausieren und getauscht wieder einschalten.

Hast du diese Betätigung überprüft, bzw. kannst du die gesamte Betätigung langsamer (z.B. anstatt mit Motorantrieb mit Handkurbel) ausführen, um die Funktion zu testen?

Andere Möglichkeit wäre, an die beiden Glockenendlagen Endschalter anbringen und die Umschaltung zu einer Wendeschützschaltung umbauen.
 
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Hier gibt es auch noch Lesestoff ..

Ich hätte nicht gedacht, dass Glockenläuten so wissenschaftlich und spannend ist. Genial ist die Idee mit dem Zweiphasenbetrieb und mit dem dadurch erzeugten Null-Drehmoment am Wendepunkt.

Sollten heute, wie in den verlinkten Beiträgen beschrieben, in solchen Steuerungen immer noch Zeitrelais verbaut sein? Ich würde bei einem Retrofit eine S7-1510SP einsetzen, womit man auch sämtliche Sensoren und Abläufe überwachen kann. Oder besser noch die F-Variante mit Not-Aus.

Hat schon jemand etwas zu dem mechanischen Phasenwender gefunden?
 
Hat schon jemand etwas zu dem mechanischen Phasenwender gefunden?
Auch schon danach gesucht und nichts gefunden, aber wenn ich mir das ganze so überlege, kann dieses Ding (der mechanische Phasenwender) aus der gleichen Zeit stammen wie die (weit vor meiner Zeit stammenden) Kontaktgleichrichter kommen. Von diesen Kontaktgleichrichtern habe nur in meiner Ausbildung mal was gehört (Synchronmotor, jede Menge Kontakte auf Schaltwelle, bei falscher Einstellung mussten alle Kontakte erneuert werden.
siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Gleichrichter#Mechanische_Gleichrichter
 
Zuletzt bearbeitet:
Phasenwender zähle ich auf alle Fälle zu den elektromechanischen Teilen, der Fehler wird hier allerdings entweder im inneren (also den mechanischen Teilen (zählt auch verbrannter Kontakt dazu) oder in dessem Antrieb (wahrscheinlich Kette) liegen.
 
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