Ein TP 177B über MPI an mehreren Orten nutzen

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Ino91

Guest
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Hallo liebe Forengemeinde,

Ich bin noch relativ frisch im SPS-Genre und habe nun zu meinem Praxistransferbericht (Duales Studium Elektrotechnik) ein kleines Projekt zu bewältigen.
Eine Trafoanlage bestehend aus 3 Stelltransformatoren besitzt 3 vorkonfigurierte Slave-CPUs (CPU 313C2-DP), in denen ein unzugängliches Steuerprogramm hinterlegt ist.
Bei diesen kann ich per Master-Slave-Konfiguration (Monomaster) über eine weitere Master-CPU (in diesem Falle eine CPU 315 2-DP) über eine simple Wortverarbeitung Sollwerte und kleine Eingaben bestimmen und Istwerte / Rückmeldungen von den Slaves erhalten.
Die Realisierung der Steuerung an sich ist kein Problem, die Bedienoberfläche auf dem Touchpanel TP 177B PN/DP Color steht soweit und das Panel soll dann per MPI an die Master-CPU angeschlossen werden, um eine dezentrale Bedienung zu ermöglichen.
Alles kein Problem.
Aber hier kommt die "Schwierigkeit": Es sollte möglichst so gelöst sein, dass das Panel halbwegs "mobil" gehalten wird, sodass ich nicht nur mit einem 5m MPI Kabel direkt an der Trafoanlage stehen kann, um die Bedienung vorzunehmen, sondern das Panel auch in das angrenzende Büro mitnehmen und dort möglicherweise an einer weiteren MPI Schnittstelle anschließen und zur Steuerung nutzen kann.
Nun weiß ich nicht, ob das ganze so einfach ist, wie es scheint.
Das Panel kommt in ein selbst angefertigtes Gehäuse mit Stromversorgung und MPI Anschluss.
Die Idee war halt, die Master-CPU mit auf die Profilschiene des L1-Slave zu packen (Platz ist genug) und dann nach außen hin erstmal über einen Flansch / whatever die direkte MPI-Verbindung zu legen.
Über den gleichen MPI-Anschluss soll dann einfach nur eine Leitung, an der kein weiteres Panel, sondern nur genau dasselbe Panel angeschlossen werden sollte, in das anliegende Büro gelegt werden, um das o.g. Panel in der o.g. Art und Weise dort nutzen zu können.
Heißt man hätte 1 Panel, 1 Master-CPU, aber zwei Anschlussorte für das Panel, an denen man eben den MPI-Stecker einsteckt und eine funktionierende Verbindung hat.
Würde dann bedeuten, dass ein Anschluss immer blind ist und evtl mit einem Abschlusswiderstand abgeschlossen werden müsste.
Wenn ich die CPU mit in das Gehäuse packe, wird das ganze nur unhandlich und ich muss das im Prinzip das gleiche Prozedere mit dem Profibus-Anschluss machen. Nur dass dann die Stromversorgung übers PS 307 schon gegeben wäre.
Wie könnte man das realisieren? Über Multiplexing? Oder einfach selbst das Kabel auf eine Klemme packen und 2 Abgänge von dieser Klemme schaffen und den nicht genutzten Anschluss immer mit Abschlusswiderstand verschließen?

Vielen Dank schonmal für eure Hilfe

LG Ino
 
Zuletzt bearbeitet:
mit MPI wenn es nicht laufend umgesteckt werden soll eigentlich kein Problem:

Leg eine Leitung von der CPU zur 1. Anschlusstelle, von dort weiter zur 2.

An der 2. Anschlussstelle und an der CPU wird diel Leitung Terminiert.

Ans Panel dann eine möglichst kurze Leitung (das sollte zwar Profibusleitung sein, wenn sie kurz genug ist, gehen aber auch andere, mit der du dann auch die 24V mitführen kannst). Am Panel nicht terminieren!

Geschwindigkeit nicht zu hoch wählen!

In der CPU sicherstellen, dass bei Kommunikationsverlust zum Panel keine gefährlichen Situationen eintreten können!

Sollte Not Aus oder ähnliche sicherheitsgerichtete Funktionen nötig sein, dann muss das separat ausgeführt werden!
 
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Not-Aus etc. ist nicht am Panel geregelt und definitiv extern ausgeführt. Soweit sind mir VDE-Bestimmungen und dergleichen schon bekannt als (fast fertig ausgebildeter) Elektroniker ;)
Also gibt es für MPI auch die Lösung, dass man direkt am Stecker noch mit einem 2. Kabel weiterverbinden kann, so wie man es bei den PROFIBUS-Steckern kennt?
Sorry wenn die Fragen etwas dümmlich wirken, ich tue mich gerade ein wenig schwer damit, mir das ganze vorzustellen.
Das Bedienungsszenario ist halt folgendes:
Man ist im Labor und stellt Prüfling und Trafos per Touchpanel ein. Dann geht man ins Büro, nimmt das Panel mit und schließt es dort zur Überwachung an die extra MPI-Buchse am Schreibtisch an (zwischendurch eventuell die Umschaltung von Busbetrieb auf Bedienfeld-Betrieb, falls notwendig).
Wenn man jetzt nachregeln muss, braucht man nicht mehr ins Labor zurückgehen, sondern kann das direkt vom Schreibtisch aus erledigen.
Es steht halt wirklich nur die MPI-Schnittstelle mit 187,5 kBaud an der Master-CPU zur Verfügung, der DP-Anschluss wird für das Profibus-Netz mit den Slaves genutzt.

EDIT:
Ich habe noch ein wenig recherchiert und von der Firma Harting sozusagen ein T-Stück für Profibus / MPI mit Buchsenanschluss gefunden. Im Prinzip genau das was ich gesucht habe.
 
Zuletzt bearbeitet:
MPI = Profibus!

Du kannst dafür ganz normale Profibusstecker verwenden.

Ich habe für ein "mobiles" TP177B mal folgenden Aufbau getestet (und der läuft heute noch so :) ):

Wie oben beschrieben Profibusleitung mit insgesamt 4 Anschlussstellen (einfach Profibusstecker für 2 Leitungen, nur der letzte terminiert).
Parallel dazu 24V (bisschen größerer Querschnitt, da insgesamt fast 60m.
Dann vom Profibus und den 24V auf einen normalen Hartingstecker.

Fürs Panel eine "Metallschachtel" mit ca. 1,5m YLSCY 5x1,5 dran (ja da laufen 24V und der Bus drüber).

Jetzt kann man das Panel mitnehmen und an jeder Stelle mit dem Hartingstecker einstecken.

Funktioniert seit 2003 im Dauerbetrieb.

Kann ich so natürlich nicht 100% empfehlen, könnte aber funktionieren, nur der MPI darf nicht zu schnell laufen!

ev. mal mit deutlich längeren Leitungslängen testen, läuft es da, wird es dann auch bei kurzen Leitungen funktionieren.

Wie schon gesagt, ist halt ein bisschen gebastelt.
 
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Bei alten CPUs mit reinen MPI Schnittstellen (nicht auf DP umstellbar) die 50m Regel einhalten, da hier keine galvanische Trennung erfolgt. Kann bei einer 300er auch zu Störungen am Rückwandbus führen.
 
Am Ende hängt lediglich das Touchpanel. Es soll 2 Anschlussstellen geben: Eine Buchse direkt am Trafobedienfeld und eine weitere im Büro (Raum liegt direkt daneben).
Da müssten meiner Schätzung nach maximal ca. 20 m 5*1,5² mit Bus und 24V ins Büro gelegt werden, wo dann die Hartingbuchse hinkommt.
Terminierung im MPI Netz jeweils am Touchpanel und an der CPU bzw im PB-Netz dann am letzten Slave und an der CPU.
Gehäuse wird wohl ein Kunststoffgehäuse, wo ich dann ein Kabel mit ebenfalls 5*1,5² rausgebe. Im Gehäuse kommen dann einfach ein paar Klemmen, wo ich 24 V und Bus auf das TP gebe.
Jetzt kann ich mir das ganze sehr gut vorstellen, vielen Dank für eure Hilfe ;)
 
Terminierung im MPI Netz jeweils am Touchpanel und an der CPU

Und was wenn das TP nicht dransteckt bzw. nicht am Ende sondern direkt an der CPU? Dann muss das Ende trotzdem terminiert sein...

Ich glaube nicht, das Du verstanden hast, wie man das machen sollte...

Es muss immer eine Terminierung am Anfang und am Ende der Busleitung geben, auch wenn ich Geräte an/abstecke muss die vorhanden sein.

Gruß.
 
Und was wenn das TP nicht dransteckt bzw. nicht am Ende sondern direkt an der CPU? Dann muss das Ende trotzdem terminiert sein...

Ich glaube nicht, das Du verstanden hast, wie man das machen sollte...

Es muss immer eine Terminierung am Anfang und am Ende der Busleitung geben, auch wenn ich Geräte an/abstecke muss die vorhanden sein.

Gruß.

Sorry - da habe ich beim Schreiben einfach nicht wirklich nachgedacht.
Natürlich muss am Anfang und am Ende des MPI-Netzes der Abschlusswiderstand eingeschaltet werden.
Ansonsten habe ich ja quasi ein "offenes" Ende und je nach Potential-Unterschied eine Menge Reflexionen im Bus, die zu erheblichen Störungen führen könnten.
Ich könnte dir jetzt hier noch ein Diagramm mit Signalreflexionen, Phasenverschiebung und daraus resultierenden konstruktiven bzw destruktiven Interferenzen und Verzerrungen zwischen Reflexion und Signal zeichnen, aber das würde meines Erachtens nach den Rahmen sprengen ;)
 
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Natürlich muss am Anfang und am Ende des MPI-Netzes der Abschlusswiderstand eingeschaltet werden.

Es nützt nix, am Ende den Widerstand im Stecker einzuschalten, wenn da kein Gerät dranhängt. Vom Gerät kommt wird da noch aktiv ne Spannung benötigt. Wenn Du das Ende ohne Gerät terminieren willst (weil Du das Panel abundzu absteckst) dann brauchst Du dieses aktive Busabschlussteil von Siemens...

gruß.
 
Hm. Ich brauche halt zwei Anschlussstellen, wo die zweite dann quasi "außen" wäre:

Master <---> 1. Anschlussstelle <---> 2. Anschlussstelle

Wenn ich auf die erste Anschlussstelle gehe, brauche ich ja lediglich den Abschlusswiderstand dort einschalten und die 2. wird quasi "ausgeblendet", weil die Kabelweiterführung auf A2/B2 in dem Moment unterbrochen ist. (Es ist sozusagen so, als ob gar keine 2. Anschlussstelle existieren würde)

Master <---> 1. Anschlussstelle || <---> 2. Anschlussstelle

Wenn ich auf die 2. gehe, müsste ich ja - sofern das so funktioniert - den Abschlusswiderstand der ersten Stelle ausschalten, damit die Kabelweiterführung auf das 2. Kabel funzt und an der 2. Stelle einschalten und das Panel anschließen.
Wobei an der 2. Stelle der Abschlusswiderstand doch permanent eingeschaltet bleiben kann, egal ob mein Panel dort angeschlossen ist oder nicht - entweder ist sie die letzte Stelle, oder sie nimmt erst gar nicht am Netzwerk teil.
Habe ich das mit meinen beschränkten Bus-Kenntnissen so halbwegs richtig verstanden? ;)

Nun wäre aber meine Frage: Wenn ich an der 1. Anschlussstelle kein Gerät hängen habe, aber den Abschlusswiderstand ausgeschaltet habe, würde das zu Störungen an der 2. Anschlussstelle führen?
Der 1. Anschluss hinge dann ja ohne Abschluss "in der Luft", wo normalerweise z.B. nen weiteres TP oder ein Slave / whatever angeschlossen wäre.
Tut mir Leid, wenn die Frage etwas dümmlich wirkt...aber ich denke eher nach dem Motto: Es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten. ;)
 
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