"geschützte Verlegung" mit Kunststoff-Wellschlauch möglich?

element.

Level-2
Beiträge
403
Reaktionspunkte
24
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Hallo zusammen,

manche Normen fordern für die Verlegung von bestimmten Safety-Signalen eine "geschützte Verlegung".

Die TR24119 sagt z.B. (habe leider nur auf englisch, hat jemand den deutschen Wortlaut?)

protected cabling
cabling which is permanently connected (fixed) and protected against external damage, e.g. by cable
ducting, armoring, or within an electrical enclosure according to IEC 60204-1

Meine Frage ist:
Kann auch ein stabiler Kunststoff-Wellschlauch, über das Kabel gezogen, "protected cabling" sein oder nicht?
Kann auch ein Kabel für "erhöhte mechanische Belastung" wenn es am Einbauort gar keine Belastungen ausgesetzt ist, schon protected cabling sein?
In den Bereichen um die es hier geht, sind keine mechanischen Beschädigungen zu erwarten. Es sind Stücke von den letzten 20cm oder weniger, vom Austritt aus dem Metallgehäuse oder Blechkanal bis zum eigentlichen Gerät. Es sind gelegentlich benutzte Handbereiche, dort werden keine Werkzeuge benutzt, keine Gegenstände mit scharfen Kanten usw.

Wie finde ich hierauf eine belastbare Antwort?

Die Maschinen sind schon gebaut, einige davon. Ich helfe jetzt bei der Recherche mit.
Kann also nicht mehr "nimm doch einfach ein Metall-Wellrohr" machen...

Besten Dank
Gruesse
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kenne keine Stelle in der Norm, die hier eine präzise Aussage liefert.
Ist letztlich auch nicht möglich, da sich die Anlagen und die Umgebungsbedingungen zu stark unterscheiden.
Wir nutzen zumindest auch Kunststoff-Wellschläuche.
 
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Ich stimme Dieter hier zu (auch mit der Verwendung der Schutzschläuche) - in diesem Fall wäre es vielleicht besser gewesen, die Ausführung vorher zu besprechen ...

Gruß
Larry
 
Noch ein Hinweis:
Hast du überwachte Safetysignale (also mit Taktsignalen) und keine weiteren kritischen Signale im betreffenden Kabel, dann kannst du auch einen Fehlerausschluss machen.
Habe ich z.B. schon elektronischen Schutztürschaltern gemacht.
 
Danke euch,

Wir versuchen, die ausgelieferten Maschinen zu "retten" bzw. zu klären ob überhaupt was nachgerüstet werden muss.
Ich komme jetzt erst dazu. Ich hab's nicht verbockt, will aber natürlich helfen, es zu lösen.

In der PL-Berechnung wurde übersehen, dass in Reihe geschaltete Sicherheitsschalter eine Fehlermaskierung erzeugen können.

Die ISO TR 24119 sagt dazu für unsere Situation: Wenn man Taktsignale hat (ja) und sternförmige Verlegung (ja) und geschützte Verlegung (eben in Klärung), dann kann man DC=mittel erreichen. Damit würde der geforderte PL geschafft.
Ein paar Maschinen haben Kunststoffschlauch und ein paar haben nur die offenen Kabel "für hohe Beanspruchung / Raue Umgebung".
Betroffen sind nur die letzten 20cm vom Austritt Blechkanal bis zum Sicherheitsschalter. Aber eben eine ganze Menge und in verschiedenen Ländern.
 
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Welche Beschädigungen können auf diesen 20cm auftreten?
Gibt es bewegliche Maschinenteile, Mitarbeiter mit Werkzeug, sind die Kabel bodennah und können bei der Reinigung beschädigt werden?
Bei Schutztüren liegen bei uns die letzen cm auch offen, weil da schlichtweg nichts passieren kann.
 
Passieren kann auf diesen 20cm nichts, da sind sich die Beteiligten einig.
Es kommt vielleicht mal jemand mit der Hand an das Kabel, aber davon wird es nie einen Schaden nehmen, der einen Querschluss zwischen 2 Adern erzeugt.
In der ISO TR steht halt nur "geschützt gegen mechanische Beschädigung".
Aber eben nicht "oder ungeschützt, aber keine Beschädigung zu erwarten".

Ich habe gestern noch beim Lieferanten des Kabels ("für erhöhte mechanische Beanspruchung") angefragt, ob sein Kabel allein den Anforderungen an "geschützte Verlegung" genügt.
die Antwort ist auch schon gekommen: Nicht pauschal, aber man hält es für möglich, das so hinzudokumentieren. Also aufschreiben, warum eine mech. Beschädigung hier nicht auftreten kann.
Und sonstige Umwelteinflüsse beachten.
"WennSie diese Punkte berücksichtigen und mit Argumentation begründet dokumentieren,dann genügen Sie den Anforderungen an eine „geschützte“ Verlegung."

Damit könnte ich ja u.U. arbeiten, wenn ich es schon schriftlich vom Hersteller habe. Aber in der ISO TR 24119 wird dieser Weg halt nicht angeboten.

 
Zuletzt bearbeitet:

In der ISO TR steht halt nur "geschützt gegen mechanische Beschädigung".
Aber eben nicht "oder ungeschützt, aber keine Beschädigung zu erwarten".

na wenn es keine möglichkeit einer mechanischen Beschädigung gibt und du diesen Fall ausschließen kannst, dann ist es ja gegen mechanische Beschädigung geschützt. In Sistema/in der Doku würde ich hier auch einen fehlerausschluss dokumentieren. Es kann keine mechanische Beschädigung auftreten, augrund von ...


die letzten 20 cm vor einer Türzuhaltung (normalerweise oben an der Tür) sind bei uns auch freiliegende Kabel
 
Darf ich eine kurze Anschlussfrage hinterher werfen ?
Angenommen, die letzten 20cm aus dem Metallkanal zu beispielsweise einem Türschalter mit Zuhaltung werden auch mit dem Kunststoffwellrohr verlegt.
Es gibt für das Rohr einen Rohranschluss mit Gewinde, welches direkt in das Endgerät geschraubt werden kann (hier der Türschalter).
Wie bekommt man die Zugentlastung am Gerät realisiert? Eine herkömmliche Kabelverschraubung kann ja an der Stelle nicht mehr verwendet werden.
Grübel da schon ne Weile drüber.
Dichtgummis, die in der Verschraubung als Zugentlastung dienen, passen nicht zwischen Endgerät und Rohranschlußstück, da anderer, kleinerer Durchmesser.

Gesendet von meinem SM-G970F mit Tapatalk
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben