Vertikalachsen mit Bremse

Wignatz

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Hallo,

habe eine neue Frage :)!
Wir haben in einer unsere Maschinen zwei Vertikalachsen (mit hohem Gewicht) die mit einem Kugelgewindetrieb ausgestattet sind und an dem oberen Ende eine Haltebremse haben.
Ohne Bremse bewegen sich die Achsen dank des Kugelgewindetriebes sehr langsam, im besten Fall dank der Selbsthemmung überhaupt nicht.

Der Bediender muss im Einrichtbetrieb bzw bei Wartung in den Gefährdungsbereich der Achsen

Für die Bremse gibt es aber keinerlei "Werte" mit denen ich mein Performance Level berechnen kann.
Der Antrieb für die Achse besitzt "Safe Motion" und ist sicher.

Wie kann man hier vorgehen was die Berechnung angeht?

Gruß
 
Hallo,
lese mal den Anhang.
 

Anhänge

  • 005_MFS_A2004-02_Vertikalachsen[1].pdf
    185,4 KB · Aufrufe: 30
Der Hersteller hat leider keine Informationen / Daten dazu!

Ein Umbau der Anlage ist technisch nicht möglich.
Laut dem Informationsblatt Seite 2 Punkt 4:
Können durch technische Schutzmaß-
nahmen die Risiken nicht ausreichend
gemindert werden, müssen organisatorische
Maßnahmen den nötigen Beitrag zur Risiko-
minderung leisten (Vermeiden des Aufenthalts
unter der Achse, Unterbauen etc.). Die
Beschäftigten müssen ferner durch Unter-
weisungen in die Lage versetzt werden,
Gefährdungen hinreichend einschätzen zu können.

Das ist dann wieder eine Dokumentationssache?
 
Was hältst du von einer händisch zu betätigenden Absteckung für den Wartungsfall?

Rest per Arbeitsanweisung.

Aber frag die dann mit nem Sensor ab, sonst ist die irgendwann hin...:ROFLMAO:

Für Instandhaltung kann ich mir das ja vorstellen, aber für das Einrichten?
Kannst Du die Haltebremse abfragen und erst dann die Schutztür freigeben?

Gruß
Tommi
 
Aber frag die dann mit nem Sensor ab, sonst ist die irgendwann hin...:ROFLMAO:

Für Instandhaltung kann ich mir das ja vorstellen, aber für das Einrichten?
Kannst Du die Haltebremse abfragen und erst dann die Schutztür freigeben?

Gruß
Tommi

mit den Haltebremsen ist ja so eine sache, die können verschleißen oder
verölen, gibt dieses Info von der BG her.
 
mit den Haltebremsen ist ja so eine sache, die können verschleißen oder
verölen, gibt dieses Info von der BG her.

genau, die müssen dann nach Herstellerangaben regelmäßig instandgehalten werden.


@Wignatz, ich glaube, Du hast genau das Problem, welches im angehängten Fachbeitrag beschrieben wird.

http://www.sps-forum.de/showpost.php?p=324391&postcount=11

Vielleicht gibt es dazu ja nochmal im Laufe des Jahres Informationen der Normengeber.

Gruß
Tommi
 
Also ich habe grade Erfahren, das wir bei Wartung der Achse einen Anschlag verbauen können. D.h. die Achse würde sich niemals absenken auch wenn die Bremse mal versagt.

Ich sag speziell "können", weil es noch nicht in dem Maschinenhandbuch eingefügt wurde und unsere Mechaniker sich eh nicht dran halten.

Also würde ich die Wartung nicht betrachten ?!

Im Einrichtbetrieb bzw. Manuellem Betrieb sind die Servoregler sowieso in Regelung und sicher.


So hab jetzt Feierabend, schönen Tag noch :)!

Gruß
 
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Also ich habe grade Erfahren, das wir bei Wartung der Achse einen Anschlag verbauen können. D.h. die Achse würde sich niemals absenken auch wenn die Bremse mal versagt.

Ich sag speziell "können", weil es noch nicht in dem Maschinenhandbuch eingefügt wurde und unsere Mechaniker sich eh nicht dran halten.

Also würde ich die Wartung nicht betrachten ?!

Im Einrichtbetrieb bzw. Manuellem Betrieb sind die Servoregler sowieso in Regelung und sicher.


So hab jetzt Feierabend, schönen Tag noch :)!

Gruß

Also ich kenne es von Maschinen welche ich mal früher gemacht habe.

Da heisst es erst einmal, bei arbeiten im Gefahrenbereich (sprich unter der Achse) ist diese gegen Herrunterfallen zu sichern! Auch die die Anlage abzuschalten ...

Im Betrieb, dürfte er eigentlich nicht unter die Achse kommen bzw. es ist wenn es doch Notwendig, ist die Gefahr zu bewerten und entsprechend evtl. die Schutzeinrichtung (z.B. Bremse) 2 Kreisig aufzubauen oder evtl. ein Gewichtsausgleich usw.
 
Presse?

Vorsicht! Wenn man die Vertikalachsen als "Presse" interpretieren könnte (wird Metall verarbeitet? irgendetwas gepresst, gefügt, verstemmt, gestanzt, geprägt, ...?), kommt EN 13736 (zwar pneumatische Pressen, die Anforderungen an Spindelpressen werden von TÜV und BG aber genauso gesehen) ins Spiel. dann muss die Hochhaltevorrichtung nicht nur das Gewicht der Achse, sondern die maximal mögliche Kraft der Achse (!!) aufnehmen können!
Hier ist auch vorgeschrieben, die Haltevorrichtung zu überwachen ...
sowie noch etliches anderes, was zu beachten ist.

Und natürlich musst Du die wartung ebenfalls betrachten, d.h. angeben, was Du für Sicherheitsmaßnahmen getroffen hast (hier eben die Haltevorrichtung).
Ob sich die Mechaniker dran halten, steht auf einem anderen Blatt; jedenfalls muss es eine klare Arbeitsanweisung hierzu geben.

Grüße
 
Nein das sind keine Pressen.
Das ist eine Achse zum Schleifen von Werkstücken! Angetrieben werden diese von einem IndraDrive Regler und Kugelgewindetrieb.
 
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Ich denke rein rechtlich würde der hinweis auf den Sicherungsbolzen schon ausreichen, aber darum geht es dir warscheinlich nicht?

Dann solltest du halt ein automatisches System einbauen. Also die Zugänge brauchen eine Zuhaltung. Der Bediener drückt ein Taster, dann fährt die achse hoch, der Bolzen wird eingefahren (Federdrück, Pneumatisch etc). Dann könnte man die Achse sogar noch mit Drehmoment gegen den Bolzen fahren. Erst danach geht die Tür auf.

> Schweineteuer, unheimlich kompliziert aber sicher! (und warscheinlich ist die Zuhaltung nach einem Monat überbrückt..)
 
Ja das wäre leider alles zu teuer und kompliziert.

Ich denke das ich hier den Fehlerausschluss anwenden kann.
Da ich ja ziemlich neu auf diesem Gebiet bin, schicke ich euch mal einen Ausschnitt, ob man das so anwenden kann:

Für die Haltebremse wird der Fehlerausschluss angewendet.

Für Wartungsarbeiten an der Vertikalachse (vor Auslieferung, dann halbjährlich) gibt es eine Spannvorrichtung die an der Vertikalachse angebracht wird. Damit wird erreicht das auch bei einem Ausfall der Haltebremse die Vertikalachse fest in ihrer Position bleibt. Hier gehen so keine Gefahren für den Bediener aus obwohl dieser sich im Gefährdungsbereich aufhält.

Im normalen Betrieb MÜSSEN zwei verschiedene Fehler auftreten, damit es zu dem ungünstigsten Fall kommen kann und die Vertikalachse absackt. Zum einen muss die Haltebremse ausfallen (Verschleiß etc.) wobei davon auszugehen ist, das dadurch eher eine Blockade eintritt sodass die Achse sehr schwergängig wird und zum anderen muss die komplette Anlage Spannungslos sein (im Form von einem Stromausfall).
Bei Stromausfall würde die entsprechende Achse nur sehr langsam absinken, da die Gewindespindel über eine hohe Selbsthemmung verfügt.

Sollte im normalen Betrieb nur die Haltebremse versagen, so wird dies von den Reglern erkannt, da diese mit Integrierter Sicherheit ausgestattet sind (Safe Motion).
 
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Ich denke das ich hier den Fehlerausschluss anwenden kann.
Da ich ja ziemlich neu auf diesem Gebiet bin, schicke ich euch mal einen Ausschnitt, ob man das so anwenden kann:

Wenn Du das so machen willst, würde ich in die Begründung noch Worte wie "Gefährdungsbeurteilung, Unterweisung, Betriebsanweisung und Wirksamkeitskontrolle" unterbringen.

Und die dann natürlich auch erstellen, durchführen und dokumentieren.

Außerdem auf die regelmäßige Wartung der Bremsen durch befähigte Personen hinweisen.

Solche Begründungen müssen auch Juristen verstehen! :ROFLMAO:

Meiner Meinung wendest Du bzgl. des Sicherungsbolzens keinen Fehlerausschluss an, sondern ergreifst eine organisatorische Schutzmaßnahme, bevor die DIN EN ISO 13849 überhaupt ins Spiel kommt.

Viel Erfolg noch und nicht unterkriegen lassen. :s12:

Gruß
Tommi
 
Hallo,
was Du da beschreibst ist kein Fehlerausschluss sondern ein Sicherheitskonzept mit entsprechenden Maßnahmen, aber das wichtigste fehlt nämlich die Beschreibung Deiner, wie Du es nennst Safe Motion. Und einen Punkt sehe ich kritisch:
Der Bediender muss im Einrichtbetrieb bzw bei Wartung in den Gefährdungsbereich der Achsen
Da der Werker im Gefahrenbereich die Achse verfahren kann, muss man auch im entsprechenden Sicherheitsniveau die Bremse betrachten, da ein Stromausfall schon vorkommen kann. Hier gibt es aber Sichere Umrichter Servo-Verstärker mit Automatischem Bremstest. Also ein Energieausfall und auch die Wiederkehr gehört immer zu der Risikobeurteilung. Ob man jetzt dies vernachlässigen kann musst Du entscheiden, was Du ja schon gemacht hast. Entscheidend ist die von Dir beschriebene Maßnahme der Bremsenüberwachung durch den Umrichter, ob ausreicht hängt davon ab ob dies auch wirklich erkannt wird und wie oft getestet wird. Es gibt Sicherheitsfunktionen wie z.B. SS2 da bleibt Energie auf dem Antrieb und hält die Achse in Position und erst nach versagen geht der Umrichter auf STO und die Bremse fällt ein. Also betrachte den Antrieb mit Umrichter genau und erfrage beim Hersteller was das Ding kann. Und ob dies auch bei Deinem Anwendungsfall passt.
Was für Deine Bewertung spricht ist dass die Achse durch die Spindel gehemmt wird und eigentlich nur durch einen Antrieb bewegt werden kann. Aber was passiert wenn der Werker im Einrichtbetrieb ist und die Achse geht auf Störung alles ist in Bewegung und die Bremse kommt nicht?


Dies kann man auch aus dem Bericht über Vertikalachsen ableiten.
 
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