Zustimmschalter Kuka

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Hallo,
ich denke Du musst zuerst mal die Methode der Risikoeinschätzung und den Sinn einer Sicherheitsfunktion verstehen.
Also wie es schon von Dir richtig gemacht, bewertet man beim ersten Durchlauf der Risikobeurteilung. Dies geschieht komplett ohne Schutzeinrichtungen, man will ja erst mal wissen ob überhaupt ein Risiko vorhanden ist. Hierzu finde ich aber das Schema der DIN EN ISO 13849-1 Anhang ungeeignet. Aber man kann es auch so machen da es kein genormtes Verfahren gibt.

Die Risikoeinschätzung des PLr macht man um das zu mindernde Risiko einzuschätzen, also ein PLr ist das Maß welches man benötigt um das Risiko zu mindern und der Sollwert der SF. Dies bedeutet man betrachtet was passiert wenn die SF nicht vorhanden bzw. versagt.

Zurück zu der Pneumatik, ich denke mal Du sprichst von MS6-SV, also hiermit kannst Du einen PLe erreichen beim Entlüften, aber Du hast ja ein Ventil dazwischen welches bei der Betrachtung mit einfließen muss, denn wenn beim loslassen des Zustimmungstasters das Vorgeschaltete Ventil nicht das macht was es soll ist dies. Es gibt eine Restenergie im System, kann die zu einer Gefahr werden bzw. ist dies eine.

Also bei der Pneumatik kommt man oft um eine kleine FMEA nicht herum, sehe Dir mal in der DIN EN ISO 13849-2 die Tabelle B.3 an, darin sind mögliche Fehler aufgeführt und dann kannst Du Dir ansehen was mit dem Spanner passiert wenn vor dem Prozessventil die Druckluft abgeschaltet wird. Da ist mit Sicherheit noch ein Restrisiko, ob dies Akzeptabel ist musst Du dann bewerten.

Bitte spreche das auch mal mit dem Hersteller der Ventile durch, besonders die Frage hängenbleiben in Zwischenstellung und dadurch einsperren der Druckluft dahinter.
Ich denke Zotos hat nicht Dich und auch nicht generell Safety gemeint.
 
Guten Tag,

vielen Dank für die ausführliche Antwort!

Zu der Betrachtung: Das habe ich halt mal so in einem 2-Tages-Seminar gelernt. Das ich jetzt keine Safety und MRL-Gott bin ist mir dadurch auch klar. Ich versuche halt schrittweise mein gelerntes anzuwenden.

Pneumatik: Ja genau das Ventil meine ich!

Ich spiele jetzt mal drei Konstellationen durch:

1. Alles funktioniert wie gewollt! Steuerventil und Hauptventil gehen auf Mittelstellung (Entlüften). Alles gut
2. Das Steuerventil bleibt in der Stellung verharren, Hauptventil geht in Mittelstellung. Trotzdem alles gut, da die Leitung durch das Hauptventil komplett entlüftet wird.
3. Das Steuerventil bleibt zwischen den Stühlen hängen (Energie bleibt im System) Es tritt keine gefahrbringende Bewegung auf, solange die Tür geschlossen war (verr. trennende bewegliche Schutzeinrichtung) konnte auch niemand durch eine vorrangegangene Bewegung eingequetscht worden sein, daher ist es nicht notwendig die Bewegung reversieren zu können (also den Spannstock per Hand aufzudrücken). Außerdem würde eine solche Fehlfunktion bereits im Normalbetrieb auffallen, da die Spannvorrichtung keine saubere Endlage mehr erreicht. Kann ich das unter Diagnose einfließen lassen (ist aber eine nicht sichere Funktion!) ... denn die Chance, dass dieses Ventil genau in dem Moment wo es zu einer Gefährdung kommen kann diesen Fehler das erste Mal zeigt, und es davor im Automatikbetrieb bis zu 500 mal am Tag korrekt funktioniert hat, halte ich für sehr unwahrscheinlich, und würde dies daher ausschließen wollen. Die Frage ist: Kann man das so argumentieren?

Grüße

Marcel

P.S: DIN lesen geht erst wieder am Montag...
 
Hallo,
es ist nicht auszuschließen das das Ventil beim Einrichten versagt, da wird auch mal getippt und nicht nur einmal.
Aber es ist erst mal zu prüfen ob es überhaupt eine Gefahr darstellt wenn das Ventil in Zwischenstellung hängen bleibt. Bzw. ob es bei dem Typ vorkommen kann.
Du hast ja dann „nur“ die Luft zwischen Ventil und Zylinder eingesperrt.
Eventuell kannst du bei einer Gefahr auch das ganze Zweikanalig betrachten. Siehe hierzu Kochbuch 4 von der IFA.
Also MS6-SV Kanal 1, Prozessventil Kanal 2.
Hier muss ich noch ergänzen das die Schaltung geändert werden müsste, aber nur wenn der eingesperrte Druck eine Gefahr ist, siehe dazu die Seite 39 des Festo Handbuch.
 
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