Zuhaltung und Magnetschalter

se_la

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Guten Tag

Ich habe schon einige hilfreiche Antworten gefunden, aber folgendes noch nicht.
Bin gerade dabei die Sicherheitsfunktionen zu erstellen und habe mich zuerst einmal an die Blockschaltbilder gemacht.

Folgende Situation:
Ich habe zwei Walzen durch die eine Bahn läuft. Über der rechten Walze (glatt) ist eine fest montierte Schutzhaube. Über der linken Walze (Muster) ist eine bewegliche Schutzhaube.
Diese Schutzhaube wird bei drehender Musterwalze zugehalten. Die Musterwalze kann über die Steuerung abgestellt werden, daraus ensteht ein Spalt von ca. 180mm. Diese Abstellung wird durch einen Magnetschalter erkannt. Ist die Musterwalze abgestellt und Drehzahl=0 dann lässt sich die Schutzhaube öffnen. Muss ich das ganze jetzt folgender maßen im BSB auflisten:

Schutzhaubenschalter
Magnetschalter

Logik

Antrieb Musterwalze


Ich frage mich nur wie ich das mit der Drehzahl=0 einbringen soll. Ich habe nur den Drehgeber vom Motor der auf den Antrieb geht. Der Antrieb ist SINAMICS S120 und der Absolutwertgeber AM22DQ.

Dankeschön im Voraus.
 
Hallo,

vielleicht solltest Du die Zuhaltung als Output in einer SF definieren, welche Du
mit dem Geber ansteuerst.
Welche B10d-, MTTFd- oder PL-Werte hast Du denn?

Gruß
Tommi
 
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Also der Magnetschalter hat einen B10d=20.000.000 2-Kanalig
Der Schutzhaubenschalter (mit Zuhaltung) hat einen B10d=5.000.000 2-Kanalig
Die Logik bestehend aus Eingangsbyte > PFHd=1.00E-10 und SPS > PFHd=2.09E-9 2-Kanalig
Dann habe ich aus den Kennwerten von Siemens für das SINAMICS S120 Modul keinen genauen Wert ablesen können.
Die Control Unit vorm SINAMICS hat einen PFHd=1.00E-8
BSB.png
Ich weiß nicht ob das mit dem BSB einfügen geklappt hat.

Viele Grüße
 
Hi,

ich würde es, wie Tommi schon angedeutet hat in 2 SiFu´s aufteilen.

1. SiFu Zuhaltung

Sensor: Magnetschalter, Drehzahl Walze =0

Logik: F-SPS

Aktor: Zuhaltungsmagnet


2. SiFu Schutzhaube

Sensor: Schutzhaubenschalter

Logik: F-SPS

Aktor: Umrichter + Netzschütz


Wenn für den Drehzahlgeber keine Kennwerte vorhanden sind wird es schwer diesen in einer Sicherheitsfunktion zu verwenden. Wenn keine zeitkritischen Arbeiten an der Musterwalze vorzunehmen sind, könnte man so lange zuhalten bis der Antrieb sicher steht. Oder eine Stillstandsüberwachung einbauen, aber das macht die Sache natürlich teurer.
Der Sinamics S120 ist so weit ich weiß mit Failsafe Funktion STO ausgestattet. Auf die Abschaltung der Netzschütze könnte man also auch verzichten wenn der entsprechende PL so erreicht wird.

Btw. passt Bsp. 19 auf Seite 140 des BGIA-Reports recht gut auf deine Aufgabenstellung mit der Zuhaltung.


Hoffe das hilft ein bischen. Ich möchte jedoch anmerken, dass ich selber noch nicht so lange auf dem Gebiet zuhause bin und bestimmt irgendwas nicht ganz richtig betrachtet uund bestimmt irgendwas nicht ganz richtig betrachtet habe.

Grüße
 
Hallo,
also bei der Risikobeurteilung muss man nicht nur das Abschalten betrachten, sondern auch den unerwarteten Wiederanlauf.

Also folgende Vorgehensweise:
PLr?
Der Sicherheitsschalter hat mehrere Funktionen.
  1. Abschalten beim öffnen
  2. Verhindern des Wiederanlaufens wenn die Haube offen ist
  3. Zuhaltung
Das sind alles Sicherheitsfunktionen
Punkt 1 und 2 betrachtet man üblicherweise in einer SF.
Punkt 3 ist eine Extra SF.
Sicherheitskonzept:
Haube wird mit Zuhaltung zugehalten bis Drehzahl 0
Beim öffnen wird eine Sichere (PLr) Abschaltung vorgenommen so dass die Walzen stehen und nicht mehr anlaufen können.
Die Stopptaste zum Anhalten löst eine Stoppkategorie 1 nach DIN EN 60204-1 aus.
Also runter regeln dann sichere Energietrennung (PLr)

Sicherheitsfunktionen:
Zuhaltung:
Sensor Drehzahl 0
Auswerteeinheit Drehzahl 0
Aktoren (Zuhaltung)

Ausschalten, verhindern Wiederanlauf:
Verriegelungsschalter
Auswerte Logik
Aktoren (z.B. Schütze oder FU mit STO)

Bei einem PLr von >= d musst Du die Mechanik der Zuhaltung betrachten, bitte Suchfunktion benutzen.
 
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Dankeschön für deine Antwort.
Habe das mal als Diskussion mit meinen Kollegen gestartet. Sind mit Siemens jetzt in Kontakt.
Werde dann von meinem Ergebnis hören lassen
 
Hallo zusammen,

nach einigem hin und her Fragen bin ich gut zufrieden mit dem Herren der Firma Siemens.
Es ist jetzt darauf hinaus gelaufen, wir Safety es formuliert hat, zwei Sicherheitsfunktionen.

Die erste ist Verhinderund des unerwarteten Anlaufs der Walze
Sensorik: Sicherheitsschalter
Logik: Sicheres Eingangsbyte, SPS
Aktoren: Control Unit, Single Motor Modul

Das Subsystem Sicherheitsschalter ist in den elektronischen und den mechanischen Teil aufgeteilt. Für den mechanischen kann der Fehlerausschluss angenommen werden, bei Montage nach Anleitung. B10d, gibt Siemens an.

Für die anderen gibt es PFHd Werte.

Die zweite ist die Zuhaltung, hier habe ich Steuerungsfunktion und Betriebsartenwahl ausgewählt (nach Rückfrage an Tommi, danke)
Sensorik: Magnetschalter, Single Motor Modul, Control Unit
Logik: SPS, Sicheres Ausgangsbyte
Aktor: Sicherheitsschalter

Das Subsystem Magnetschalter ist in zwei Kanäle auftgeteilt, denn der Schalter hat zwei Kontakte. Dafür werden jeweils die B10d-Werte ausgewählt.
Das Single Motor Modul hat die Extended Functions und gibt ein sicheres Signal an die SPS weiter, dass der Motor still steht.
Das Subsystem Sicherheitsschalter ist in zwei Kanäle aufgeteilt, denn der Schalter hat zwei Kontakte. Dafür dann auch die B10d-Werte nehmen.

Für die anderen gibt es wieder PFHd-Werte.

Gut, dass wir damit jetzt anfangen, vorher haben wir nicht das sichere Signal der Extended Functions benutzt. Sondern nur ein "normales" Signal.

Siehe da, PLr von d wird mit der Berechnung erreicht.

Dankeschön für Eure Aufmerksamkeit und ein schönes Wochenende!
 
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