Gebäudetechnik: PE fehlt / unterbrochen.

fup_safety

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Hallo zusammen,

hier mal ein Problem aus der Gebäudeinstallation, zu dem ich gerne Eure Meinung wüsste.

Ich war gestern zu Besuch bei einer Bekannten der Familie. Über eine kaputte Waschmaschine und den Besuch eines Servicetechnikers kamen wir auf ein ziemlich brisantes Thema.
Der Servicetechniker hat festgestellt, dass die Steckdose an der die Waschmaschine angeschlossen ist keinen PE hat! Im Gesprächsverlauf kam dann auch raus das der Ex-Mann (Hobby-Bastler und Lebenskünstler ;) ) die E-Installation mehr oder minder in Eigenregie gemacht hat.

Als E-Fachkraft sehe ich mich in der Verantwortung diese Gefahr abzustellen. Ich bin mir nur im Unklaren welche Handhabe man eigentlich hat.
Müsste ich den Sicherungskreis anschalten und "verplomben" ? (Gegen den Willen des Eigentümers wohl schwierig)
Reicht es die Eigentümerin zu belehren und auf die Gefahr hinzuweisen?
Wie kommt man da seiner Verantwortung / Verpflichtung korrekt nach?

Das Beispiel "Stecker an defekter Kabeltrommel anschneiden" kennen wohl viele, soweit ich weiß gilt das aber als Sachbeschädigung und ist eher ein Baustellenmythos.

Bin gespannt was ihr meint.
 
war der PE nie da? oder abgeschnitten am Kabel?
Ist das womöglich noch klassische Nullung?


1. Sicherung raus - Gegen wiedereinschalten sichern
2. Steckdose Warnhinweis dran.
3. Eigentümer soll Elektro-meister beauftragen.

Waschmaschine evtl an eine "richtig angeschlossene Steckdose" vorrübergehend anschliessen
 
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Hallo
Ich denke bei eigener Nutzung von eigenem Wohneigentum hast du gar keine rechtliche Handhabe. Ein aufklärendes mit Nachdruck geführtes Gespräch sollte aber eigentlich jeden von der Notwendigkeit überzeugen.
Ein kleiner Tipp beim Gebäudeversicherer könnte auch das Notwendige einleiten. In dem Fall dürfte sich aber die Bekantschaft rasch erledigen.;)
Grüsse Holger
 
Ich würde mal bei der EVU anrufen, ich würde meinen das die sogar den Strom
abstellen dürfen und auch können.
Keinesfalls das auf die leichte Schulter nehmen, es könnte auch Nachbarskind
auf Besuch, an der Waschmaschine kleben bleiben.
 
Mal ganz von deiner Handhabe her abgesehen würde ich mir das ganze kurz ansehen und schauen ob es nicht auf kurzem Dienstweg (fachmännisch anschließen) schnell und richtig zu erledigen ist. Denke gerade bei Gerätschaften die je nach Familiensituation (Kleinkinder) wichtig sind wird es schwer sowas ohne Stress durch zu setzten. Aber auf jeden fall auf die Gefahr hinweisen und auf eine Fachfirma verweisen die sich das alles mal genau anschaut.
 
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... zu Besuch bei einer Bekannten der Familie...

Da sind rechtliche Schritte natürlich unverzichtbar.

...hat festgestellt, dass die Steckdose ... keinen PE hat...

PE kein Durchgang zum N oder gar kein grün Gelbes in der Dose?


Wird sich wohl nicht mehr beschweren, wenn du an seiner heiligen Installation herummachst.

...Als E-Fachkraft sehe ich mich in der Verantwortung diese Gefahr abzustellen...

Versteht sich von selbst. Ansonsten haste im Fehlerfall die fahrlässige Tötung am Bein. Das nervt...

....Ich bin mir nur im Unklaren welche Handhabe man eigentlich hat...

Abgesehen von gutgemeinten Ratschlägen und Hilfsangeboten? Keine!

...Sicherungskreis anschalten und "verplomben" ?...

Klar - wenn du da eh nicht mehr zu Besuch hingehst...

...Reicht es die Eigentümerin zu belehren und auf die Gefahr hinzuweisen?...

Reicht rechtlich weil das ja keine 10kV Waschmaschine ist. Die Verhältnismäßigkeit dürfte gegeben sein.



Wenn du also höflich, sachlich aber bestimmt die Lage erläuterst, wirst du sicherlich die Erlaubnis zur Nachbesserung erhalten. Wenn nicht, brauchst du dir zumindest keine Vorwürfe machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo fup_safety,

ich hatte vor kurzem einen -meiner Meinung nach- viel krasseren Fall:

Mein Schwiegervater hat eine Wohnung, die er jetzt seit langer Zeit neu vermietet und er hat mich gebeten mal einen blick auf die Elektroinstallation zu werfen. Also habe ich aus der Firma unser 0100 Gerät mitgebracht und mich nach dem "Besichtigen" der Installation ans messen gegeben. Dann stellte ich mit erschrecken fest, das sämtliche Heizungs- und Wasserrohre in der Wohnung nicht geerdet waren. Folglich habe ich mir die Zählertafel im Keller des ca. 20 Parteien Hauses angeguckt und musste feststellen, das zum einen der Hauptpotentialausgleich nicht mit dem Fundamenterder verbunden war, die Erdung der Heizungs- und Wasserrohre mutwillig "gekappt" wurden und außerdem die abgeschnittenen Leitungen einen viel zu kleinen Querschnitt hatten.
Ich habe dann meinem Schwiegervater gesagt, das hier für die Bewohner im Fehlerfall allerhöchste Lebensgefahr besteht, ich den Fehler jetzt auf die schnelle aber nicht beheben kann. Das war Sonntags nachmittags.
Montags morgens hat Schwiegerdaddy dann bei der Hausverwaltung angerufen und den Mangel mit Nachdruck (Lebensgefahr, Haftung im Fehlerfall, Verantwortung, Manipulation der Elektrischen Anlage, etc.) geschildert. Mittags war dann ein ortsansässiger Elektriker vor Ort und hat zudem festgestellt, das es im Nachbarhaus -ebenfalls ca. 20 Parteien- das gleiche Problem gibt.

Ursache des Mangels:

Ca. 1/2 Jahr vor meiner Messung hat Unitymedia bzw. ein Subunternehmen die Installation samt Kabelverteiler in beiden Häusern erneuert. Da der vorhandene Hauptpotentialausgleich allerdings wegen des neuen Kabels von UM im Weg war, wurde er einfach entfernt und durch einen neuen ersetzt ohne die wichtigen Leitungen wieder anzuschließen. Alle 3 Leitungen des HPA (siehe Foto) sind nur von UM.

Fazit: Ich habe direkt bei mir im Keller geguckt, ob alles ok ist und ich finde es erschreckend, was für fachliche Vollpfosten Unitymedia als Sub beauftragt. Ich habe es zu keiner Zeit in Erwägung gezogen, direkt das ganze Haus abzuschalten. Wenn zwischen Sonntag Abend und Montag Morgen etwas passiert wäre, weiß ich nicht wie es haftungsmäßig ausgesehen hätte. Ich war ja nie offiziell an der Installation..

Gruß
MeisterLampe81

IMAG0915.jpg IMAG0916.jpg
 
Ca. 1/2 Jahr vor meiner Messung hat Unitymedia bzw. ein Subunternehmen die Installation samt Kabelverteiler in beiden Häusern erneuert. Da der vorhandene Hauptpotentialausgleich allerdings wegen des neuen Kabels von UM im Weg war, wurde er einfach entfernt und durch einen neuen ersetzt ohne die wichtigen Leitungen wieder anzuschließen. Alle 3 Leitungen des HPA (siehe Foto) sind nur von UM.

Fazit: Ich habe direkt bei mir im Keller geguckt, ob alles ok ist und ich finde es erschreckend, was für fachliche Vollpfosten Unitymedia als Sub beauftragt. Ich habe es zu keiner Zeit in Erwägung gezogen, direkt das ganze Haus abzuschalten. Wenn zwischen Sonntag Abend und Montag Morgen etwas passiert wäre, weiß ich nicht wie es haftungsmäßig ausgesehen hätte. Ich war ja nie offiziell an der Installation..

wenn dein Vater es nicht regelmäßig überprüfen lässt ist er als Vermieter dran, in deinen Fall
sieht es ja anders aus. http://www.elektro-zwerg.de/50854796cc05d3506/index.html
 
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Versteht sich von selbst. Ansonsten haste im Fehlerfall die fahrlässige Tötung am Bein. Das nervt...

Unabhängig davon, dass man ne fehlerhafte Installation natürlich in Ordnung bringen sollte, zum Glück fällt im Fehlerfall (bei 230V) in aller Regel niemand tot um. Da müssen schon noch mehrere Dinge zusammenkommen, bis wirklich jemand stirbt.

Und nein, jetzt bitte keine Unfallbeispiele aus der Kiste holen.

Gruß.
 
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