Sicherheitskonzept Automatisches Prüfsystem

Addi

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Guten Tag liebe SPSler.

Ich beschäftige mich nun schon seit längere Zeit mit dem oben genannten Thema und komme nur wirklich langsam voran. Nach mühsamen durchforsten von Foren und anderen Seiten habe ich immer noch einen menge offener Fragen
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Vielleicht kann mir ja von euch jemand helfen.

Zur Ausgangssituation: Ich muss ein automatisches Prüfsystem mit den erforderlichen Sicherheitseinrichtungen ausrüsten. Das Prüfsystem setzt sich aus folgenden Teilen zusammen:

-ein 19" Turm in dem Messgeräte, Spannungsquellen, Netzteile, PC... eingebaut sind und die Zuleitungen für Druckluft, Drehstromnetz, LAN angeschlossen werden.

-mehreren Adapterwagen, die je nach Prüfling verscheiden aufgebaut sind. Die Prüflinge werden Automatisch über Pneumatikzylinder oder Schrittmotoren kontaktiert.

Die Wagen werden an den Turm angedockt. So ist es möglich verschiedenste Prüflinge an dem selben System zu prüfen.
An dem Turm ist einen Not-Aus Taster angebracht, der den Turm über ein Schütz Spannungsfrei schaltet. Jetzt muss noch gewährleistet werden, dass der Bediener, der an dem Adapter arbeitet vor gefährlichen Spannungen und Schäden durch verfahrbare Teile geschützt wird. Dazu gibt es folgende Szenarien:

-Der Bediener öffnet den Deckel/ die Schublade des Adapters um einen Prüfling einzulegen. In diesem Fall muss(?) gewährleistet sein, dass keine Gefährlichen Spannungen an den Kontakt-Nadeln anliegen und das sich kein Zylinder oder Motor bewegen kann.

-Der Bediener dockt einen Adapterwagen ab. Die Schnittstelle von Turm zu Adapterwagen sind mehrere Steckverbindungen, die bei angedocktem Wagen offen liegen. Die Turm-Seite ist mit Steckern ausgeführt und die Wagen-Seite mit Buchsen. Somit muss auch hier sichergestellt sein, dass keine gefährlichen Spannungen an den Steckerpins anliegen.

Mein Gedanke war es nun, eine kleine PNOZmulti zu nehmen und diese in den Turm einzubauen. Diese würde dann alle relevanten Signale sammeln (Wagen Angedockt, Deckel zu, freigebe von PC, Not-Halt am Adapterwagen...) und ein Schütz schalten, dass erst die Spannungen auf die Stecker am Turm schaltet. Ebenso würde es ein Ventil schalten, dass die Druckluft auf den Stecker freigibt.

Nun zu den Fragen:
-Ist das vom Grundgedanke der richtige Weg?
-Das System wird nicht verkauft, sondern in unserer Fertigung eingesetzt. Was für Richtlinien oder Normen muss ich dabei beachten?
-Darf die Turmseite mit Steckern ausgeführt sein, wenn ich wie oben genannt sicherstelle, dass keine Spannungen anliegen? (1. Grund ist, dass die Wagen durch die Gegen gefahren werden und die Pins immer abbrechen würden, wenn man irgendwo anstößt, was umfangreichere Reparaturmaßnahmen mit sich führt)
-Müssen die Schütze spezielle Anforderungen erfüllen, wenn ich sie für diese Zwecke verwenden möchte (1000V AC/DC, 3A)?
-So wie oben beschrieben, hätte ein Öffnen der Schublade oder des Deckels immer zu Folge, dass das Schütz abfällt. Spricht etwas dagegen oder kann es in diesem Fall nur so sein?

Vielen Dank schon mal fürs Lesen
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Hoffe ihr könnt mir helfen.

Grüße Addi
 
Mit PNOZmulti machst du nix verkehrt.
Für die Steckerabfrage kannst du ggf. Pilotkontakte die mit einem SELV-Netzteil (Schutzkleinspannung) verwenden.
Die Abfrage der Deckel / Schubladen kannst du mit sicheren Näherungsschaltern (z.B. Schmersal CSS180) lösen.

Am einfachsten lässt du mal einen Aussendienstler von Pilz kommen und sprichst es mit ihm durch.

Gruß
Dieter
 
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Warum macht ihr an den Turm Stecker und an den Wagen Buchsen? Es gibt doch auch Steckersysteme, wo die Pins nicht vorstehen und beschädigt werden können (z.B. von Harting). Oder soll der Wagen direkt beim Anfahren an den Turm "angedockt" werden?

Die Versorgung kommt doch vom Turm? Dann sollten da auch die Buchsen sein, zumindest für Verbindungen, welche für die Spannungsversorgung da sind.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann
 
Am einfachsten lässt du mal einen Aussendienstler von Pilz kommen und sprichst es mit ihm durch.
das ist eine sehr gute Idee :)

Warum macht ihr an den Turm Stecker und an den Wagen Buchsen? Es gibt doch auch Steckersysteme, wo die Pins nicht vorstehen und beschädigt werden können (z.B. von Harting). Oder soll der Wagen direkt beim Anfahren an den Turm "angedockt" werden?
genau, die Stecker und Buchsen sind am Turm und am Wagen in fest bestimmten Positionen angebracht. Der wagen wird dann vor den Turm gefahren und über einen Mechanismus angezogen.

Für die Normen ist n.m.A. unerheblich, ob die Maschine verkauft wird oder nicht....
habe da mal was gehört... kann aber auch mit der CE Kennzeichnung zu tum gehabt haben :-?
 
Ich habe mal in einer Firma gearbeitet, die ein (hinsichtlich des Andockens) ähnliches Prinzip hatte: Ein kabelloser Verfahrwagen wurde angedockt und hat während des Andockens seine Batterien über 230 V aufgeladen. Da eine "stecker/buchsen-genaue" Positionierung nicht möglich war, wurden "dockseitig" Kontaktplatten mit ca. 25 mm Durchmesser und wagenseitig federgelagerte Stifte mit ca. 15 mm Durchmesser verwendet. Schutzart IP0X. Wenn der Wagen herangefahren war, wurde er zuerst mit zwei Pneumatikzylindern verriegelt (allerdings kann ich nicht sagen, ob das aus sicherheits- oder prozesstechnischen Gründen war), wobei die Kontakte fingersicher verdeckt wurden. Am Wagen waren berührungslose, codierte Betätiger, erst nach Erkennung der Betätiger wurde die gefährliche Spannung freigegeben. Das ganze war in PLe, Kategorie 4 ausgeführt.
 
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