IEC 13849-2: Hydraulik-Netzteil Leistung wegschalten

Draco Malfoy

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Hallo zusammen.

Folgendes Problem:
An einer Anlage, derzeit in Planung, soll ein abgesetzter Klemmkasten mit IO-Busknoten (ET200S), Pl_e und einem SITOP Modular Netzteil ebendort, entstehen. Vom Hauptschaltschrank geht 1) eine 3PH-N-PE Leitung ab und 2) ein Buskabel, sonst nichts. Der Kasten befindet sich direkt an einer Ventilinsel. Um eine sichere Abschaltung nach Pl_e zu gewährleisten, muss ich neben der Ölpumpe noch mehrere hydralische Ventile sicher abschalten, wobei es davon etwa 20 gibt, und die jeweilige Kombi nicht immer so einfach ist (Hauptventil + weitere Ventile je nach Vorgangsart).

Darf ich um eine sichere redundante Abschaltung nach PL_e zu gewährleisten, anstatt Ausgangserweiterungen von Safety-Relais oder gelbe Klemmen im ganzen Knoten zu verwenden, eine redundante und sichere Abschaltung der Leistung vom Hydraulik-Netzteil einplanen ? Bzw. man würde dann praktisch die gesamte Zuleiltung, die vom Hauptstandort zum Klemmkasten geht, über eine redundante Schützkombination an einem sicherheitsgerichteten Schaltgerät, komplett kappen.

Ist das zulässig / wird das praktiziert ?
Was für Gefahrenquellen (ggf. CCF...?) könnte so eine Lösung mit sich bringen ?

Besten Dank im Voraus!
 
Wenn du die Abschaltung im Schaltschrank machst, ist deine gesamte ET ohne Spannung, oder?
Je nach Applikation wirst du bei PLe evtl. Rückmeldungen bzw. Rückführungen der Ventilstellung brauchen.
Und das geht dann eben nicht.
 
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Die Rückmeldungen von der Ventilinsel (hydraulische Grenzdruckgeber usw.) sollen nach bisheriger Planung in einen separaten KK mit eigener ET200S gehen.

Gibt es möglicherweise irgendwo Schaltungsbeispiele, wo man sich das angucken kann mit den Rückmeldungen ?

In dem BGIA Report leider alles ohne Rückführungen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Grundsätzlich solltest du bedenken, das bei einfachen wegschalten unter Umständen
Aggregate weiterhin unter Druck oder Vorspannung stehen können und so weiterhin
eine Gefahr besteht.
 
Tja bei PLe lehne ich mich nicht aus dem Fenster.
Es ist die Frage wie deine Gefährdungen und Sicherheitsfunktionen definiert sind.
Sind es simple horizontale Bewegungen ohne Druckspeicher, dann reicht im einfachsten Fall z.B. ein Abschalten der Pumpe und ein Druckentlastungsventil.
Rückführung über Schützhilfskontakte und Ventilstellungsgeber. Wegeventile sind dann gar kein Bestandteil der SF.
Wenn es um große vertikale Lasten geht, dann bringt das Abschalten der Pumpe unter Umständen kaum etwas, da das Gewicht der Last einen entsprechenden Druck aufbaut.
Hier kommen dann eben meist fertige Pressensicherheitsblöcke zum Einsatz. Beschaltung dann eben nach Hersteller-Angabe.
Bei entsprechenden Aufbau gibt es oft auch keine Rückführung. Hydraulikventile sind in der Regel bewährte Bauelemente.

Gruß
Dieter
 
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Also nach derzeitiger sicherheitstechnischer Betrachtung reicht die Hydraulikinsel zur Gewährleistung der geforderten Funktion für sich aus. Die Wegeventile sind auch kein Bestandteil der Sicherhetsbetrachtung. Es gibt in jedem hydraulischen Betätigungskreis 1) Hauptventil (gemeinsam für alle) 2) Wegeventil (separat für jeden Kreis) und 3) sicherheitsgerichtetes Sperrventil (separat für jeden Kreis). Damit etwas Schlimmes passiert, müssen eigentlich immer diese 3 gleichzeitig geöffnet sein. Für eine redundante Abschaltung reichen aber schon 2 aus.

Um jetzt eine sichere Abschaltung zu gewährleisten, sehe ich derzeit 2 Möglichkeiten:
-1) Ventile, wie oben unterteilt, an der ET200S in entsprechende Sektionen zu gruppieren und jede Senktion separat über einen sicheren Ausgang der PNOZ Multi mit Strom zu versorgen.
- 2) easyer ist, komplett die Leistung am Netzteil wegzuschalten .

Die Frage ist, was ist vorteilhafter ? und was wird in solchen Anlagen eher praktiziert (und warum?)...

Die Ölpumpe wird dann nochmal separat stillgelegt.
 
Das Abschalten eines Netzteils ist sicherlich die günstigste Möglichkeit und wahrscheinlich sicherheitstechnisch ausreichend.
Bei einfachen Anwendungen bis PLd hab ich diese Lösung schon umgesetzt.

Da aber wahrscheinlich bei einer so umfangreichen Hydraulik irgendwelche Einschaltsequenzen notwendig werden, würd ich eine F-CPU und sichere ET200S-Module verwenden.
Gerade bei Sperrventilen bin ich schon auf die Schnauze gefallen.
PNOZmulti ist gangbar, aber wenn du es dezentral in den Klemmenkasten einbaust, dann ist es eben so eine Sache mit der Diagnose.
Was du hiermit vielleicht in der Anschaffung sparst ist dann wieder an Konstruktions- und Programmieraufwand dahin.

Gruß
Dieter
 
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