IP_Connect Kommunikationsprotokoll IEC 61131-5 gegenüber TCP/IP

MAF1706

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Hallo Zusammen,

ich versuche gerade die Unterschiede zwischen den beiden Kommunikationsprotokollen aufzustellen. Bisher konnte ich durch die Phoenix Contact Dokumentation nur folgen Unterschiede feststellen:


IEC 61131-5TCP/IP
maximale Größe Sende-/Empfangspuffer32kByte1460Byte
Verbindungsaufbauaktiv/passiv Partner

In der Online Dokumententation konnte ich noch folgendes entnehmen:

Kommunikation zwischen zwei Steuerungen über das Protokoll IEC-61131-5.
Kommunikation zwischen einer Steuerung und beliebigen Ethernet-Geräten über TCP/IP oder UDP.

Weiter Dokumentation oder ein Programmierbeispiel konnte ich jetzt nicht finden.

Kann mir einer ein Beispiel oder weitere Dokumentation nennen und die Daten irgendwie zukommen lassen?


P.S: Bisher kann ich keinen Vorteil von der Standardisierung erkennen.
 
Die IEC 61131-5 sagt über das Protokoll im speziellen nichts, sondern definiert hauptsächlich die Anwenderschnittstelle. Als Datenübertragungsprotokoll soll IEC 9506-1 (Manufacturing Message Specification) zum Einsatz kommen, und das nutzt unterlagert TCP/IP. Darum ist es meiner Meinung nach sinnfrei dieses beiden Protokolle miteinander zu vergleichen, weil sie im OSI Modell verschiedene Ebenen abbilden.
In freier Wildbahn ist mir das aber auch noch nicht begegnet, wobei das Protokoll für Siemens S7 prinzipiell an die IEC 61131-5 angelehnt ist, zumindest die Bausteinschnittstellen und der unterlagerte Protokollstapel ist identisch. Das wars dann aber auch schon.
 
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Ok das MMS scheint aber Echtzeitfähig zu sein, oder?

Gibt es den noch andere Hersteller die eine Kommunikation nach IEC 61131-5 anbieten? Siemens lass ich jetzt mal nicht gelten, die machen immer ihre eigene Spezialität raus.
 
Bei Echtzeit ist es immer eine Definitionsfrage, was Echtzeit bedeutet. Eine Antwort innerhalb einer Stunde zu erwarten, wäre auch Echtzeit.
Unterlagert nutzt MMS Standard-Ethernet. Und das ist prinzipell aufgrund des Zugriffsverfahrens nicht deterministisch. Bei Profibus mit dem Token-Passing Verfahren ist das etwas anderes. Da kannst du bei bekannten Daten (Teilnehmeranzahl, Baudrate, usw.) definitiv die Tokenumlaufzeit bestimmen, vorab.

Bei Profinet-IO welches auch Standard-Ethernet benutzt, ist es ja so, dass einfach in die Datenpakete ein Zykluszähler eingebaut wurde. Wenn in der eingestellten Aktualisierungszeit keine Telegramme kommen, gilt der Teilnehmer als gestört. Die Echtzeit Erweiterungen für Ethernet wie Ethercat oder Profinet-RT funktionieren da eher wie Profibus (grob gesagt), damit kannst du aber keine Standard-Netzwerkhardware verwenden.
 
Hallo MAF1706,

tatsächlich ist unsere Implementation der -5 Kommunikation UDP basierend und die Verbindungsüberwachung wird in der Applikationsschicht durchgeführt. In Bezug auf Echtzeiteigenschaften ähneln sich beide Varianten, da keine Vorkehrungen für eine Priorisierung der Paket wie z.B. bei ProfiNet erfolgt.
Wir empfehlen die -5 Variante für die Verbindung von PxC Steuerungen, da dem Anwender im Gegensatz zu reinem TCP / UDP einige Dinge abgenommen werden. Ein gutes Beispiel ist z.B. die Nutzdatenmenge: Bei TCP müsste man selbst eine Fragmentierungsroutine entwickeln, die die maximale Paketgröße berücksichtigt. Weiterhin können im Rahmen einer -5 Verbindung unterschiedliche Datenverbindungen aufgebaut werden ( siehe Konfiguration USend/UReceive)
Unsere Implementierung von TCP/UDP ist im Gegesatz komplett transparent, wodurch man nahezu jedes Endgerät auf Basis TCP/UDP anbinden kann.

Ich hoffe, das langt für einen ersten Überblick, ansonsten helfen wir gerne mit weiteren Details ;)

Viele Grüße aus Pyrmont
Markus
 
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Vielen Dank für die Antwort, jetzt ist mir auch schon einiges klarer. Gibt es den hierzu auch irgend ein Dokument was in einer technisch wissenschaftlichen Arbeit verwendet werden kann?
 
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