PROFINET Watchdog auslesen

adkesv

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Hallo,

gibt es eine Möglichkeit, an der SPS und an den I/O-Geräten den konfigurierten Watchdog auszulesen und zusätzlich die maximale Anzahl an Zyklen in denen kein I/O-Telegramm von der SPS bzw. dem I/O-Gerät empfangen wurde? Hintergrund ist der, dass ich gerne den Status des Netzwerkes überprüfen würde, also ob z.B. I/O-Geräte kurz vor dem Ausfall sind.

Hmm, ich hoffe, dass ich mein Anliegen verständlich beschreiben konnte...

Viele Grüße,
ak
 
Hallo adkesv,

das ist eine sehr interessante Frage. Natürlich gibt es sehr einfache und kostengünstige Lösungen, mit denen das geht. Man nehme den Switch aus der Anlage, richte einen Mirror Port ein, und betrachten mit wireshark den Telegrammverkehr. Da stehen beim Start auch die Zyklen drin. Bis hier, hat man noch kein Geld ausgegeben. Daraus kann man den tatsächlichen Zyklus mit Jitter gewinnen. Das ist allerdings etwas Aufwand. Für die ersten Erfahrungen ist das in Ordnung. Wenn man dann, in die Tiefen der Telegrammanalyse eingestiegen ist, wird man feststellen, dass unter bestimmten Umständen Telegramme fehlen. Dann geht man auf die Suche. Wir kennen nur ganz wenige Tools die sicher funktionieren und die man für die Fehlersuche verwenden kann. Da hat man schnell mal ein paar Tausend Euro ausgegeben und wirft das Werkzeug nachher weg.
Solltest Du vor der Entscheidung stehen ein Werkzeug anschaffen zu wollen, so lasse Dich bitte auf jeden Fall von kompetenter Seite beraten.

Ich habe Dir als Beispiel ein Bild einer einfachen Jitter Messung mit wireshark angehängt.
Jitter.jpg

Hans-Ludwig
http://www.i-v-g.de/
 
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Hallo Hans-Ludwig,

vielen Dank für Deine Antwort. Messungen mit einem TAP wie z.B dem BANY Agent sind eine gute Möglichkeit. Durch Auswertung des PROFINET CycleCounter in den I/O-Telegrammen kann man fehlende zyklische Telegramme leicht feststellen (Jitter natürlich auch). Wenn man den TAP günstig positioniert, z.B. direkt an der SPS, kann man die zyklischen I/O-Kommunikationsverbindungen aller I/Os zur SPS beobachten. Für die "Rückrichtungen" (da Full-Duplex) müsste man nun mit dem TAP an allen I/Os nachmessen. Das ist zu zeitintensiv und oft auch nicht möglich (Leitungen dürfen nicht getrennt werden, um einen TAP zu installieren). Viel gewichtiger ist aber der Punkt, dass dies permanent während des Betriebs überwacht werden soll und die TAP-Variante somit nicht in Frage kommt.

Ich konkretisiere daher meine Frage: Gibt es eine Möglichkeit, die SPS und die I/O-Geräte zu fragen, wie viele direkt aufeinander folgende I/O-Telegramme nucht angekommen/im Netz "verloren" wurden ("wie viel Luft ist noch bis der eingestellte Watchdog zuschlägt?")
Kann man diese Information von einem PROFINET Gerät irgendwie abfragen? z.B. per DCP, PROFINET Datensatz? Gibt es evtl eine spezielle PROFINET SNMP MIB, die diese Informationen bereitstellt?

Vielen Dank, ak
 
Hintergrund ist der, dass ich gerne den Status des Netzwerkes überprüfen würde, also ob z.B. I/O-Geräte kurz vor dem Ausfall sind.
Viel gewichtiger ist aber der Punkt, dass dies permanent während des Betriebs überwacht werden soll und die TAP-Variante somit nicht in Frage kommt.

Überleg dir vielleicht nochmal was dabei rauskommen soll.

1. Wenn "kurz vor Ausfall" die Regel ist und wiederholt auftritt, dann ist das Netzwerk falsch ausgelegt oder es besteht generell ein Problem.
2. Wenn nur kurzzeitig eine Störung auftritt ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Ausfall sowieso folgt.

Um das zu erfassen bräuchte man am Ende in jedes Zyklus eine Abfrage oder einen aktiven Alarm von Controller / Device.
So einen genormten Alarm gibt es meines Wissens nicht.
Zyklisches Polling wird allein wegen der kleinen Reaktionszeiten ausscheiden.
 
Hallo adkesv,

leider gibt es wie schon besprochen aus unserer Kenntnis keine Möglichkeit eine sichere Aussage zu machen. Hintergrund ist, dass wir nicht wissen, wo das Telegramm verloren wurden. Es kann ja auch in der eigenen Messtechnik sein, wenn wir z.B. am Mirror Port messen. Die Aussagen werden zum Teil besser mit Tap, aber noch nicht richtig sicher. Weil die Messtechnik das Telegramm auch anders interpretieren kann. Das hängt zum Teil mit den Messverfahren zusammen. Wir erleben das bei der Fehlersuche öfters. Die einzige Lösungsmöglichkeit ist, dass man die Überwachung direkt in die Geräte implementiert. Das wird aber nur geschehen, wenn aus Ihrer Frage wirklich eine Problem wird. Ich werde die Anregung aufgreifen und an die geeigneten Stellen weiter leiten.

Hans-Ludwig
http://www.i-v-g.de/
 
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