Förderbandtransport auf Stau fahren.

Viruuz

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Guten Morgen liebes Forum,

ich bin als Azubi zum Mechatroniker angestellt und bin aktuell mit einem Projekt beauftragt wurden.

Folgender Sachverhalt stellt sich dar:

Das Projekt: Eine Erweiterung für die Leergutannahme in Form eines Förderbandes. Auf jedes Förderband passen längs 4 Paletten.
Mein Ansatz als Grundgerüst erst einmal eine klassische Schrittkette um die Palletten überhaupt von A nach B zu bekommen. Soweit funktioniert alles.

Nun zum Problem: Der Meister verlangt nun, dass die Förderbänder voll sind und keine zu großen Lücken zwischen den Paletten entstehen.
Mir fehlt schlicht die Erfahrung im Umgang mit Automatisierungsprozessen um da eine Lösung zu finden. Ein kleiner Denkanstoß würde schon reichen. Vielen Dank
Programmiert wird mit Tia Portal 15.1 für eine 1500er SPS von Siemens.

Falls Infos fehlen reiche ich diese gerne bei bedarf nach.

PS. Alle anderen Anlagen haben kürzere Förderbänder, sodass die einzelnen Paletten gerade so auf einem Band passen.

LG Viruuz
 
Das lange Förderband umbauen zu 4 kürzeren einzeln steuerbaren Bändern.

Oder am Eingang des Bandes einen Sensor/Lichtschranke installieren, und nach Durchfahrt einer Palette das Band sofort stoppen, wenn die Palette durch ist (Lichtschranke wieder hell wird). Dann kann man 4 Paletten auf das Band schieben, es dauert aber 4 Paletten, bis die erste Palette vorne ankommt. Man könnte noch einen Anforderungs-Taster/Sensor anbauen, mit dem ein "vorzeitiges" Vorrücken angefordert werden kann.
Wie lange darf es dauern bis die erste Palette vorne ankommt? Was ist am vorderen Ende des Bandes? Ein Übergang zu einem weiteren Band, oder wird da mit Staplern abgenommen, oder was?

Harald
 
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Hallo Harald

danke erst einmal für deine Antwort.

Also der Ist Zustand ist folgender:
Der Leerguttransport zur Anlage hat für den Mitarbeiter eine Länge die aktuell zu kurz ist(Puffer 20Minuten um das Leergut wieder auf das Förderband zu bringen).
Soll Zustand:
Mit der Erweiterung soll ein Puffer von 2 Stunden erzeugt werden. Die Paletten werden dann quasi von der Erweiterung auf die Anlage übergeben.

Alle Transportbänder haben jeweils am Eingang und Ausgang einen Lichtschrankensensor, womit ich auch meine Schrittkette abarbeite.
Das Tempo würde der Mitarbeiter selbst bestimmen je nachdem wie schnell er die Paletten auf das Förderband bekommt.

Dann kann man 4 Paletten auf das Band schieben, es dauert aber 4 Paletten, bis die erste Palette vorne ankommt
Also müsste ich quasi mit einem Zähler arbeiten welcher sich dann nach der Zahl 4 selbst zurück setzt?

LG
 
Also müsste ich quasi mit einem Zähler arbeiten welcher sich dann nach der Zahl 4 selbst zurück setzt?
Wofür? :confused:
Ob auf dem Band ganz vorne eine Palette ist, kann mit einem Sensor erfasst werden (bzw. ist ja schon so). Ob 1, 2, 3 oder 4 Paletten auf dem Band sind, möglicherweise mit Lücken, ist für die Erkennung der vordersten Palette egal. Wenn ganz vorn eine Palette ist, dann darf und kann keine weitere Palette in das Band einfahren.

Nimm mal ein Blatt Papier und ein paar Cent-Stücke oder Würfelzucker oder ... als "Palette" und male ein Förderband auf, und siehe was passiert, wenn das Band nur solange läuft, wie eine Palette durch die Lichtschranke an der Einfahrt braucht.

Harald
 
Ich verstehe worauf du hinaus möchtest. Ich soll die Paletten solange auf dem Förderband sammeln bis das Band voll ist und dann gebündelt nach vorne zum letzten schicken.
Ich versuche mal diesen Ansatz aus.

Danke dir Harald.
 
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Wieso "gebündelt" nach vorne fahren? Wenn 4 Paletten eingefahren sind und auf das Band nur 4 Paletten drauf passen, dann ist das Band doch schon voll und die erste Palette steht ganz vorn. Eventuell müssen die Palettenabstände so eingestellt werden daß sich das so ergibt. (Sensor oder Nachlauf-Zeit nach Durchfahrt durch Einfahrt-Lichtschranke)

"Sammeln" ist richtig, das geht allerdings bei einem zusammenhängenden Band nur bei der Einfahrt, weil später die Lücken nicht zusammengeschoben werden können.

Vielleicht machst Du mal ein Bild von dem Band und der voll-Situation, damit wir hier nicht missverständlich aneinander vorbei diskutieren.

Harald
 
Hallo Harald, also das Problem ist dass ich mehr als nur eines dieser ewig langen Förderbänder habe.
Ich stelle mal die Fotos in diesen Post zur Verfügung vllt. kannst du dir dann ein besseres Bild machen.


Nah.jpg

Das ist eines der 5 Förderbänder mit dem Übergang zur KEG Anlage. Sobald die Paletten übergeben wurde bin ich mit meinem Projekt aus dem Schneider.

Weit Weg.jpg

Auf diesem Bild erkennt man das gesamte Bild zur KEG Anlage

LG
 
Gibt es da am Ende eine Vorrichtung die die Paletten halten kann?

Dann könnte man ja das Band (Ketten) laufen lassen bis die gesamte Strecke voll ist, dann erst die Haltevorrichtung freigeben.
Falls während des Befüllens die vorderste Palette benötigt wird, dann eben die Durchlassen (setzt aber voraus, das das Entnehmen schneller erfolgt als die Paletten nachgeschoben werden.
 
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Dann könnte man ja das Band (Ketten) laufen lassen bis die gesamte Strecke voll ist
Oh oh oh... das gibt Unfälle. Die Ketten haben keine Seitenführungen für die Paletten. Und das wird vermutlich massig Ketten-Verschleiß produzieren (Sind das immer leere Paletten?), da würden jedes Jahr bestimmt Kilometer an Ketten ausgetauscht werden müssen. Da wird es vermutlich billiger, die langen Bänder in kurze mit 4 mal soviel Motoren umzubauen.

Harald
 
Gibt es da am Ende eine Vorrichtung die die Paletten halten kann?

Dann könnte man ja das Band (Ketten) laufen lassen bis die gesamte Strecke voll ist, dann erst die Haltevorrichtung freigeben.
Falls während des Befüllens die vorderste Palette benötigt wird, dann eben die Durchlassen (setzt aber voraus, das das Entnehmen schneller erfolgt als die Paletten nachgeschoben werden.

Nein, sowas funktioniert nicht. Wir bauen viel Palettentransport und auch KEG Anlagen. Die Antriebe sind nicht auf sowas ausgelegt und vor allem,
wenn die Kette "durchzieht", beginnt die Palette seitlich wegzuwandern und fällt dann runter. Vor allem kommen bei den mir bekannten Brauereien
auch immer wieder teils oder komplett befüllte Fässer zurück => Gefahr + Gewicht

Die Ketten würden sich ohne Ende längen und der Motorschutz sehr schnell auslösen

Es gibt schon Lösungen für das Thema, zwischen Band 1 ( Aufgabeband ) und Band 2 müsste eine Lichtschranke sein, mit dieser könnte man dann 4 Paletten auflaufen lassen.
So lösen wir dies.

TE:
Bedenke bitte auch folgende Punkte:
-Laufzeitüberwachung
-Möglichkeit zum Ablöschen des Belegtmerkers in dem Falle, dass eine Palette umgekippt ist und von Hand abgeräumt wurde...
 
Ich kenne es so, dass der erste Kettenförderer "auftaktet", also mit dem Aufsetzen jeder Palette einen festen Takt weiter fährt. Idealerweise mittels eines "Taktschalters" bzw. mittels "Wegmessung". Über Lichtschranken wird es meist zu anfällig, bzw. kann es u.U. zu ungleichmäßigen Abstände bzw. "Pulklängen" kommen. Wenn der erste Kettenförderer voll ist (Lichtschranke am Ende, eventuell auch Zählen), wird der gesamte Pulk auf den nächsten Kettenförderer übergeben und fährt bis an dessen Ende. Falls ich die Problematik verstanden habe?
 
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Ich kenne es so, dass der erste Kettenförderer "auftaktet", also mit dem Aufsetzen jeder Palette einen festen Takt weiter fährt. Idealerweise mittels eines "Taktschalters" bzw. mittels "Wegmessung". Über Lichtschranken wird es meist zu anfällig,

Mit Lichtschranken hat man bei Leergut / halb belegte Paletten / defekte Paletten gerne mal Probleme.

Wir machen es manchmal ( selten ) auch bei Auftaktbändern so, dass das Folgeband eine andere Übersetzung am Ritzel bekommt,
so dass es einen Ticken langsamer läuft.
 
Ich kenne es so, dass der erste Kettenförderer "auftaktet", also mit dem Aufsetzen jeder Palette einen festen Takt weiter fährt. Idealerweise mittels eines "Taktschalters" bzw. mittels "Wegmessung". Über Lichtschranken wird es meist zu anfällig, bzw. kann es u.U. zu ungleichmäßigen Abstände bzw. "Pulklängen" kommen. Wenn der erste Kettenförderer voll ist (Lichtschranke am Ende, eventuell auch Zählen), wird der gesamte Pulk auf den nächsten Kettenförderer übergeben und fährt bis an dessen Ende. Falls ich die Problematik verstanden habe?

Das funktioniert wunderprächtig über Lichtschranken.
Am Einlauf des ersten Bandes taktest du entweder mit einer Lichtschranke auf Vorder- oder Hinterkante.
Am Ende des ersten Bandes sitzt eine schräge Lichtschranke für die Vollmeldung und ganz am Ende evtl. eine Lichtschranke als Spaltkontrolle.
Abhängig von der Varianz des Fördergutes.
Ist der Pulk voll wird der komplette Pulk an das nächste Segment weiter geschickt. Hier reicht jeweils eine Lichtschranke am Ende des Bandes.
Am letzten Bandwird der Pulk wieder aufgelöst.
Je nach Bedarf noch Laufzeitüberwachungen, Leerförderfunktionen, Pulkauslösung bei unvollständigen Pulk...



Simulation - wie schon genannt - ein Blatt Papier und eein Paar Stück Zucker. Gibt es nahezu überall :)
 
DeltaMikeAir schrieb:
Es gibt schon Lösungen für das Thema, zwischen Band 1 ( Aufgabeband ) und Band 2 müsste eine Lichtschranke sein, mit dieser könnte man dann 4 Paletten auflaufen lassen.
So lösen wir dies...

Wie meinst du das? Also inmitten eines Bandes nocheinmal eine LS einbauen oder wie verstehe ich diese Aussage?
 
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Das funktioniert wunderprächtig über Lichtschranken.
Am Einlauf des ersten Bandes taktest du entweder mit einer Lichtschranke auf Vorder- oder Hinterkante.
Am Ende des ersten Bandes sitzt eine schräge Lichtschranke für die Vollmeldung und ganz am Ende evtl. eine Lichtschranke als Spaltkontrolle.
Abhängig von der Varianz des Fördergutes.
Ist der Pulk voll wird der komplette Pulk an das nächste Segment weiter geschickt. Hier reicht jeweils eine Lichtschranke am Ende des Bandes.
Am letzten Bandwird der Pulk wieder aufgelöst.
Je nach Bedarf noch Laufzeitüberwachungen, Leerförderfunktionen, Pulkauslösung bei unvollständigen Pulk...



Simulation - wie schon genannt - ein Blatt Papier und eein Paar Stück Zucker. Gibt es nahezu überall :)

Ja, wir machen es auch immer mit einer zusätzlichen Lichtschranke ( Hinterkante abfragen ). Funktioniert wunderbar. Die Einstellung
der LS muss halt gut gewählt sein, so dass halb volle und defekte Paletten auch durchgehend gut erkannt werden
 
Wie meinst du das? Also inmitten eines Bandes nocheinmal eine LS einbauen oder wie verstehe ich diese Aussage?

Ja, zwischen dem Aufgabeband und dem Folgeband, genau an der Schnittstelle. Damit überwachen wir die Hinterkannte einer fahrenden Palette ( 1 => 2 )
und takten dann eine Palette nach der anderen auf und dann fahren sie als Pulk weiter sobald die Sollanzahl erreicht ist

( Sollanzahl erreicht oder Palettenstopp Lichtschranke des Band 2 belegt )
 
Ich sehe dass es also ein etwas komplexeres Thema ist als einfach nur kurze Förderbänder zu nehmen. Aber es scheint auch schon Ansätze zu geben. Ich bin also gut bedient mit diesem Projekt. Und ja es handelt sich nur um leere KEG Paletten. Das Leergut wird hier in die Anlage gefahren und wiederaufbereitet für die Füllung.
Ich werde mir morgen über eure Ansätze mal Gedanken machen und werde euch auf jeden Fall wissen lassen ob irgendeiner der Ansätze halbwegs gefruchtet hat. Nun braucht es quasi nur etwas Kreativität um das auch umzusetzen. Vielen lieben Dank für eure rege Diskussion :)

LG
 
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Ich sehe dass es also ein etwas komplexeres Thema ist als einfach nur kurze Förderbänder zu nehmen. Aber es scheint auch schon Ansätze zu geben. Ich bin also gut bedient mit diesem Projekt. Und ja es handelt sich nur um leere KEG Paletten. Das Leergut wird hier in die Anlage gefahren und wiederaufbereitet für die Füllung.
Ich werde mir morgen über eure Ansätze mal Gedanken machen und werde euch auf jeden Fall wissen lassen ob irgendeiner der Ansätze halbwegs gefruchtet hat. Nun braucht es quasi nur etwas Kreativität um das auch umzusetzen. Vielen lieben Dank für eure rege Diskussion :)

LG

Eigentlich ist es nicht so komplex, man muss sich halt mal damit beschäftigen. Mach es doch mal wie Harald bereits geschrieben hat.
Blatt Papier, ein paar Würfel als Paletten...


Und wie gesagt, Laufzeitüberwachungen nicht vergessen. Wichtig !
 
Das funktioniert wunderprächtig über Lichtschranken.
Am Einlauf des ersten Bandes taktest du entweder mit einer Lichtschranke auf Vorder- oder Hinterkante.
Am Ende des ersten Bandes sitzt eine schräge Lichtschranke für die Vollmeldung und ganz am Ende evtl. eine Lichtschranke als Spaltkontrolle.
Abhängig von der Varianz des Fördergutes.
Ist der Pulk voll wird der komplette Pulk an das nächste Segment weiter geschickt. Hier reicht jeweils eine Lichtschranke am Ende des Bandes.
Am letzten Bandwird der Pulk wieder aufgelöst.
Je nach Bedarf noch Laufzeitüberwachungen, Leerförderfunktionen, Pulkauslösung bei unvollständigen Pulk...



Simulation - wie schon genannt - ein Blatt Papier und eein Paar Stück Zucker. Gibt es nahezu überall :)

Wie würde man die schräge Lichtschranke korrekt positionieren damit ich hier eine richtige Meldung über den Zustand des Pulks bekomme?
 
.. Wir machen es manchmal ( selten ) auch bei Auftaktbändern so, dass das Folgeband eine andere Übersetzung am Ritzel bekommt,
so dass es einen Ticken langsamer läuft.
Warum macht ihr das denn? Die Abstände würden sich verkürzen sich und ein Verrutschen der Paletten würde begünstigt? Außerdem Abrieb und Verschleiß?
 
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