Unwuchterreger für Schwingrinnen bremsen. Wie am besten ?

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Wie haben Schwingrinnen mit Unwuchterreger.
Wenn diese direkte gestartet und gestoppt werden, gelangen die Rinnen in grossen Bewegungen wenn die erreger langsahm zur Stillstand kommen.
Diese Bewegungen können die Rinnen beschädigen.
Also, um die Bewegungen beim stoppen zu vermeiden, wie werden die Erreger am besten (= einfachsten, zuverlässig) gebremmst ?

Ich kann mir 3 Verfahren vorstellen:

1. Direkte Start. Stoppen mit DC-Bremse Modul.
Nachteile: Nur wenige Lieferanten von DC-Bremse Module, und keine grossen "bekannten" Hersteller.
Relativ kompleks Verbindungsdiagramm.

2. Direkte Start. Stoppen mit Phasen-Umtausch (gegenstart-bremsen).
Nachteil: Relativ grossen Strom beim stoppen, mehr als den normalen Startstrom. Deswegen ist das Anzahl von Start und Stop pro Stunde stark begrenzt (2-3 mal pro Std. laut Handbuch).

3. Betrieb über FU. Bremsen mit Bremsechopper und Bremsewiederstand.
Nachteile: Relativ Teuer. Benötigt geschirmte Kabeln, und eventuell Ausgangsfilter bei längere abstände zwischen FU und Erreger.


Hat Ihr Erfahrungen oder Hinweise zu disen Thema ?
Gibt es weitere Verfahren als die von mir oben genannte ?
 
Du durchläufst beim Ein und Ausschalten die Eigenfrequenz der Rinnen. Hier gibt es zwei Möglichkeiten Erhöhung dieser Frequenz so das beim Ein bzw. Ausschalten diese Frequenz nicht durchlaufen wird oder wie du gesagt hast gehst schnell durch diese hindurch. Erhöhung der Frequenz geht durch Veränderung der Masse, der Geometrie, Federn bzw. Dämpfer.
 
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Hi,
Gegenstrombremsen ist nicht so sinnvoll, es gab da auch schon Fälle wo sich der Läufer von der Welle losgerissen hat, es ist also auch eine gewaltige mechanische Belastung der Maschine. Zudem in meinen Augen eher undefiniert.
Definierter geht es mit Bremsmodul, ich würde aber den Umrichter bevorzugen da ich dort auch mit Gleichstrominjektion bremsen kann und auch beim Hochfahren der Maschine definierte Verhältnisse erreiche. Ob ich aber eine der beiden Lösungen einsetze, ein gewisser Programmieraufwand überall vonnöten. Auch bei Gegenstrom. Was ist denn die Preisdifferenz Umrichter zum Bremsmodul?

Gruß
Mario
 
Die Gleichstrombremsung per Bremsmodul zusammen mit konstruktiven Maßnahmen an den Rinnen könnte wohl das günstigste sein.
Den zusätzlichen Schütz kann man meist akzeptieren.
Unsere Rüttelsiebe sind auf Federn gelagert, die die große Amplitude beim Austrudeln ausgleichen. Die Dinger sind schon steinalt und machen beim austrudeln mordsmäßig Bewegung.

Wir hatten in einer älteren Anlage mal KIMO drin. Von denen hab ich derzeit nur aktive Bremswiderstände im Einsatz an Micromaster 420 Zwischenkreis.
 
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Mir mangelt es hierfür zwar an Erfahrung, aber ich habe zumindest schon einmal in Kieswerken neben Rüttelsieben gestanden, auch beim An- und Auslaufen. Meine Bedenken sind dass die Schwingungen beim Abremsen zwar kürzer aber dafür noch sehr viel heftiger werden könnten. Beim Gegenstrombremsen würde es vielleicht bei einem einzigen Versuch bleiben? Was ich mir vorstellen könnte wären Stoßdämpfer (keine Federn), die so angebracht sind dass sie zu große Ausschläge abfangen.

Jesper, was sagen denn die Hersteller dazu?
 
Hallo.

Ich arbeite bei einem Maschinen/Anlagenbauer welcher solche Schwingrinnen herstellt in den unterschiedlichsten Größen.
Früher haben wir die Dinger mit Hilger&Kern Bremsgeräten gebremst. In der Zwischenzeit setzten wir fast nur noch FU`S ein. Diese haben auch beim Starten einen Vorteil. Beim Bremsen erreicht man mit einem groß dimensionierten Bremswiderstand ganz kurze Bremszeiten und die Motoren werden nicht sonderlich belastet (elektrisch gesehen). FU ist aus meiner Sicht die beste Lösung, aber leider auch die teuerste, besonders bei größeren Leistungen.
 
Wir haben an die 40 Vibrorinnen im Einsatz und die meisten stoppen wir mit Gleichstrom eines einfachen Brückengleichrichters so wie diesem hier http://www.conrad.de/ce/de/product/...rt-GBPC-A-Nennstrom-35-A-URRM-1200-V?ref=list

Bis 5,5kW ist der Gleichrichter geeignet (gibt da eine Formel, die ich aber gerade nicht zu hand habe). DC Module gehen bei uns irgendwie öfters kaputt als der Gleichrichter mit einem Schütz und einem Zeitrelais und sind auch noch wesentlich teurer. Abgesichert wird die DC Seite mit 20 oder 25A. Wichtig ist halt nur, dass das Bremsschütz nicht zu lange drin bleibt nach dem Stillstand, da sonst die Wicklung leidet. An einigen Anlagen haben wir bis zu 20 Bremsungen die Stunde und nie Probleme (5,5kW , bis 2900 kg/cm2).

Gruß
MeisterLampe81
 
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Gegenstrombremsen ist nicht so sinnvoll, es gab da auch schon Fälle wo sich der Läufer von der Welle losgerissen hat, es ist also auch eine gewaltige mechanische Belastung der Maschine. Zudem in meinen Augen eher undefiniert.
Ein Tochterfirma von uns haben vor 10-15 Jahren her mehrer Projekte gemacht wo sämtliche Rinnen mit diese Verfahren gebremmst wurde. Wir haben nicht von Probleme gehört, aber es ist mir klar das es ist eine grosse mechanischen Belastung.

Was ist denn die Preisdifferenz Umrichter zum Bremsmodul?
Bin am untersuchen, aber es ist absolut merkbar. Nicht nur der FU mit Bremwiederstand aber auch geschirmte Kabeln kostet ekstra. Und wir haben lange Motorkabeln !

weißnix_ schrieb:
Wir hatten in einer älteren Anlage mal KIMO drin.
Danke für den Link !

Onkel Dagobert schrieb:
Was ich mir vorstellen könnte wären Stoßdämpfer (keine Federn), die so angebracht sind dass sie zu große Ausschläge abfangen.
Jesper, was sagen denn die Hersteller dazu?
Sie schlagen vor Gummipuffer einzubauen. Oder mit Gummiseil die Rinnen zu verankern. Haben wir auch probiert. Sie helfen etwas, aber nicht genug.

MeisterLampe81 schrieb:
Wir haben an die 40 Vibrorinnen im Einsatz und die meisten stoppen wir mit Gleichstrom eines einfachen Brückengleichrichters so wie diesem hier http://www.conrad.de/ce/de/product/1...200-V?ref=list

Bis 5,5kW ist der Gleichrichter geeignet (gibt da eine Formel, die ich aber gerade nicht zu hand habe). DC Module gehen bei uns irgendwie öfters kaputt als der Gleichrichter mit einem Schütz und einem Zeitrelais und sind auch noch wesentlich teurer. Abgesichert wird die DC Seite mit 20 oder 25A. Wichtig ist halt nur, dass das Bremsschütz nicht zu lange drin bleibt nach dem Stillstand, da sonst die Wicklung leidet. An einigen Anlagen haben wir bis zu 20 Bremsungen die Stunde und nie Probleme (5,5kW , bis 2900 kg/cm2).
Höchst interessant !
Aber wage ich es meiner Kollegen so ein selbsterstellte Lösung vorzuschlagen ?
Wir sind OEMs, also wir sind nicht vor-ort um ein Problem zu analysieren. Wenn es ein Problem gibt, dann behaupten unser Kunden immer es ist unser Schuld. Mit ein selbsterstellte Lösung ist es schwierig zu beweisen das es liegt nicht be uns. Deswegen bevorzuge ich eine fertige Lösung.

Bis jetzt tendiere ich nach das wir DC Bremsmodule einsetze. Ich werde KIMO näher untersuchen. Wenn es weitere anerkannte Hersteller gibt, dann bin ich interessiert.

Vielen Dank an Alle für die Idéen und Kommentare bis jetzt !
 
Zuletzt bearbeitet:
Du durchläufst beim Ein und Ausschalten die Eigenfrequenz der Rinnen. Hier gibt es zwei Möglichkeiten Erhöhung dieser Frequenz so das beim Ein bzw. Ausschalten diese Frequenz nicht durchlaufen wird oder wie du gesagt hast gehst schnell durch diese hindurch. Erhöhung der Frequenz geht durch Veränderung der Masse, der Geometrie, Federn bzw. Dämpfer.
Das Design von die Rinnen können wir nicht beeinflussen oder ändern.
 
Onkel Dagobert schrieb:
Was ich mir vorstellen könnte wären Stoßdämpfer (keine Federn), die so angebracht sind dass sie zu große Ausschläge abfangen.
Sie schlagen vor Gummipuffer einzubauen. Oder mit Gummiseil die Rinnen zu verankern. Haben wir auch probiert. Sie helfen etwas, aber nicht genug.
Anbei ein Bild von der "Lösung" von Unterlieferant:

rubber_limiters.jpg
 
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