Halbautomat, Überbrückung Lichtschranke beim einlegen

andreas68.ue

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Hallo,
ich habe mal eine generelle frage zur Sicherheitstechnik.
Ich habe eine halbautomatische Maschine die mit einer Sicherheitslichtschranke abgesichert ist.
Lege ich ein Teil ein befindet sich die Maschine in Grundstellung, wird die Lichtschranke unterbrochen schaltet das Haupteinschaltventil die Pneumatik ab.
Bin ich aus der Lichtschranke wieder raus, wird die Lichtschranke automatisch quittiert und ich kann den Ablauf starten.
Unterbreche ich die Lichtschranke während des Ablaufs, wird ebenfalls das Hauptventil abgeschaltet, allerdings muss ich für den Wideranlauf die Lichtschranke quittieren.
Hier die Fragen:
- Muss ich überhaupt beim Einlegen das Haupteinschaltventil abschalten?
- Wie kann ich das Sicherheitsrelais überbrücken, wenn die Maschine sagt ich bin in Grundstellung und das Hauptventil soll nicht ausschalten.
Ich kann ja nicht mit einem unsicheren Signal (Anlage in Grundstellung) das sichere Signal von der Lichtschranke überbrücken.
 
Viel Spass :p
Zuerst brauchst du eine Riskobeurteilung. Du musst wissen von welchen Bewegungen geht welche Gefährdung beim Einlegen aus.
Das Überbrücken des Hautventils ist erstmal eine schlechte Idee. Die Überbrückung darf - wie du ja schreibst - nur in Grundstellung erfolgen.
Die Grundstellungspositionen musst du dann normalerweise mit sicheren Ini's auf eine Sicherheits-Steuerung oder ein PnozMulti bringen.
Damit hast du erst mal nur eine sichere erkannte Grundstellung. Wenn es jetzt aber zu einer Störung kommt und ggf. ein Ventil falsch schaltet, dann wird die Bewegung gestartet und erst wenn der sichere Ini verlassen wird, fällt das Hauptventil raus.
Dieser Weg kann oft schon zu einer Gefährdung führen.
Somit musst du dir die Aktorseite (Ventile) auch noch mal anschauen.

Deshalb ist meist der einfachere Weg gleich entsprechende sichere 2-kanalige Ventile für die gefährlichen Bewegungen einzubauen.
Am einfachsten löst du sowas mit einer sicheren SPS.

Gruß
Dieter
 
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Hallo, danke für die schnelle Antwort.
Ich sehe das genauso wie du.
Wenn Quetchgefahr besteht muss das Hauptventil abgeschaltet werden.
Was ich aber nicht verstehe das viele Maschinenhersteller bei Quetchgefahr das Hauptventil nicht abschalten.
Hier kann ich auch nicht erkennen das Gefahrbringende Zylinder mit Sicherheitsschalter abgefragt werden.
Die Erfassung über Sicherheitsschalter ist sehr aufwendig, zudem lohnt sich hier sehr wahrscheinlich auch meist eine F CPU.
Ich denke das wird von vielen Herstellern nicht so genau genommen.
Ich würde mal gerne wissen wie andere das machen.
Gruß
Andreas
 
Tja es kommt erstmal drauf an was man unter "Hauptventil" versteht...
Wenn es um Sicherheit geht, dann verwenden wir Festo MS6-SV.
Dies ist aber kein normales Hauptventil sondern ein Druckaufbauventil.
Wenn ich dieses Ventil abschalte dann wird die Pneumatik entlüftet.
Bis beim Einschalten dann wieder der Druck komplett aufgebaut ist, vergeht eine gewisse Zeit.
Diese Zeit geht natürlich in die Taktzeit ein.
Daher sind mir hier 2 Einzelventile mit entsprechender 2-kanaliger Ansteuerung lieber.
Oft ist es auch so, dass nur von einer Seite der Bewegung (z.B. Greifer schliessen) eine Gefahr ausgeht, während die andere Seite (z.B. Greifer öffnen) harmlos ist.
Deshalb auch der Hinweis auf die Risikobeurteilung.
Im BGIA-Report 2008 findest du entsprechende Schaltungsbeispiele http://www.dguv.de/medien/ifa/de/pub/rep/pdf/rep07/biar0208/rep2_08_kap8.pdf

Mit deiner Aussage dass hier viele Hersteller schlampen hast du Recht.
Und leider gibt es auch genügend "unwissende" Kunden.
Gesetzgeber und Berufsgenossenschaften haben dies auch erkannt und verschärfen immer mehr die Pflichten des Betreibers.
Ganz uneigennützig ist dies natürlich auch nicht, schliesslich ist Sicherheitstechnik auch eine Kuh die sich gut melken lässt :D

Gruß
Dieter
 
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