IO-Link Projektierung in Scout

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Hallo zusammen,

ich bin zur Zeit dabei IO-Link in einer Maschine zu integrieren, die mit einer Simotion D435 und ET200SP ausgerüstet ist.
Als Master habe ich dabei das CM 4xIO-Link Modul für die ET200 und ein Device von Keyence.

Ich möchte erreichen, dass bei dem Start der Maschine der komplette Parametersatz, den ich in PCT eingestellt habe, an das Mastermodul geschrieben wird, damit bei einem defekten Master ein einfacher Austausch erfolgen kann.
Soweit ich das richtig verstanden habe, sind in dem Master ja auch die Parameter aller Devices gespeichert, sodass diese ebenfalls parametriert werden.

Ich bin dabei bereits auf die Bibliothek "Azyklisches Lesen und Schreiben mit der IO-Link Bibliothek für SIMOTION" gestoßen, allerdings frage ich mich, ob ich irgendwie an die Parameterdaten aus dem PCT als Rohdaten innerhalb des Simotion Projektes rankomme, damit alles automatisiert übertragen wird.

Gibt es da irgendwelche FBs oder ähnliches für?

Vielen Dank im Voraus! :)
 
Moin

Du kannst mit den Bausteinen auch einen Master sichern bzw. wiederherstellen. Dabei wird der gesamte Parametersatz gelesen bzw. geschrieben. Welche Version von IO-Link Spezifikation bzw. Profil verwendest Du, V1.0 oder V1.1 ? Bei V1.1 gibt es das Feature des automatischen Update bei Komponentenwechsel.

Die SIMOTION-Bibliotheksbausteine liegen mir vor, auch diie Quellen dazu.

allerdings frage ich mich, ob ich irgendwie an die Parameterdaten aus dem PCT als Rohdaten innerhalb des Simotion Projektes rankomme, damit alles automatisiert übertragen wird.
An diejenigen Daten, die im Handbuch deines Devices spezifiziert bzw. gelistet sind, kommst du mit azyklischem Zugriff mittels Index/Subindex aus der SIMOTION wie aus jeder anderen Steuerung mithilfe der erwähnten Bausteine heran.

Du kannst auch einen benutzerspezifischen Baustein erstellen, wo der Parametersatz in einer länglichen Kette index für index niedergeschrieben wird. Diesen Parametrierbaustein musst Du dann je Device nach dem StartUp oder auf Anforderung einmal durchlaufen.

Den Sinn, mit wirklich jedem StartUp alle Parameterdaten aller IO-Link Devices niederzuschreiben, entschließt sich mir allerdings nicht. Diese Daten gehen im Regelfall nicht verloren, und nach einer erfolgreichen Initialkonfiguration kann man den gesamten Master mit dem MASTER-IO-Link Baustein einmal sichern bzw. im Bedarfsfall wiederherstellen.
 
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Danke für die schnelle Antwort.

Ich benutze V1.1 und würde das Backup & Restore Feature nutzen.

Mein Problem ist nur, dass ich bei der Erstinbetriebnahme keinen Zugriff auf die Parameter habe (?). Ich könnte den Master ja per Hand parametrieren und dann nen Backup machen, aber bei der Erstinbetriebnahme wäre der Master ja noch dumm.

Soweit ich das verstanden habe, geht das Feature mit dem Komponentenwechsel ja nur für die Device-Parameter und nicht für die Master-Parameter?
 
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Ich habe oben meinen Beitrag noch ergänzt. Für die Erstparametrierung müsstest du die relevanten Parameter rausschreiben, dann einen Parametrierbaustein erstellen, der eine Schrittkette beinhaltet und die Parameter eins nach dem anderen in das Device niederschreibt. Das kann man z.B. vom HMI dann auslösen, du kannst auch ein Device vom HMI damit im laufenden Betrieb umparametrieren. Im Bereich Handlig gibt es da zum Beispiel häufiger mal Bedarf verschiedene Sauger im laufenden Betrieb zu parametrieren, wenn etwa ein anderes Tooling eingesetzt wird. In dem Baustein sollte auch das Ergebnis des Schreibauftrages im jedem Schritt einzeln abgefragt werden, und das Device erst dann als parametriert melden, wenn die Schrittkette erfolgreich durchlaufen wurde.

Ich empfehle für solche Anwendungen allerdings, die Sauger nicht in der Simotion, sondern in der SPS zu führen, sofern sich das prozesstechnisch bewerkstelligen lässt. Der Datenaufwand ist hoch, und in der SPS kann man einfacher einen Bildbaustein über eine UDT-Struktur anbinden.

Vergiss nicht, an die Diagnose der IO-Link Devices in der SIMOTION zu denken. Kabelbruch, Rackausfall usw. Gibt auch spezielle Bausteine für. Zusätzlich würde ich z.B. bei Saugern auch laufenden Istwerte auslesen, ebenfalls über azyklisch. Hilft ungemein sich einen Überblick über den Verschleiß der Saugbalge und die Richtigkeit der Toolingpositionierung zu verschaffen.

Was du bei all diesem nicht vergessen darfst: Die Anzahl der azyklischen Aufträge, die gleichzeitig laufen dürfen, ist pro SPS und pro Master jeweils begrentzt. An einem Master darf gleichzeitig nur ein azyklischer Auftrag anstehen, weil diese Aufträge vom Master und nicht von den Devices selber verarbeitet werden (ähnlich wie eine CU-320-2PN zwar mehrere Antriebe versorgt, aber jeweils nur einen A-Auftrag gleichzeitig kann). Heißt, pro Master ist das Prozedere nur linear zulässig. Pro SPS sind glaube ich je nach Leistungsklasse bis zu 8 oder bis zu 16 Aufträge gleichzeitig zugelassen. Auch belastet die azyklische Kommunikation den Prozessor. Und du darfst diese Anwendungen auch nicht in der IPO-Task haben, sondern nur im Background.

Nutzt Du in der SIMOTION auch die AdvancedHandling Library oder nur Kurvenscheiben etc. ?
 
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Ich merke grad, dass ich da glaube ich einen Denkfehler habe. Hatte vorher noch nie wirklich mit der ganzen S7 Thematik zu tun:

Wenn ich das Projekt in meine ET200 lade, wird die Parametrierung aus dem PCT direkt draufgespielt? Also sind die Device-Parameter dann schon auf dem Master hinterlegt, oder muss ich die Parameter dann nochmal manuell reinschieben?

Dann könnte ich ja einfach über das HMI zwei Buttons erstellen, einen zum Sichern der aktuellen Parameter der Master und einen zum wiederherstellen der Parametersätze.



Andere Frage:

Du erwähntest ja grade die Parametrierung von Index für Index. Hab ich da überhaupt die Möglichkeit, die Parameter der Devices im Master zu hinterlegen? Ich kann diese Parameter glaube ich nur direkt azyklisch an die Devices schicken, aber der Master merkt sich die neuen Parameter seiner Devices ja nicht, und bei Austausch des Devices müsste ich dann nochmal alles von der CPU aus rüberschicken, anstatt auf die Funktion des Masters zurückzugreifen, oder?
 
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Wenn ich das Projekt in meine ET200 lade, wird die Parametrierung aus dem PCT direkt draufgespielt? Also sind die Device-Parameter dann schon auf dem Master hinterlegt, oder muss ich die Parameter dann nochmal manuell reinschieben?
Jain. Du lädst zwar in die SPS die Hardware, jedoch muss die Parametrierung über das PCT-Tool eigentlich immer separat vorgenommen werden. Denn die HW-Config wird in die CPU geladen, die PCT-Parametrierung aber in die Master-Module selbst.

Dann könnte ich ja einfach über das HMI zwei Buttons erstellen, einen zum Sichern der aktuellen Parameter der Master und einen zum wiederherstellen der Parametersätze.
Könnte man, wenn man die Devices einmal parametriert hat. Dafür gibt es wie gesagt das PCT-Tool.


Du erwähntest ja grade die Parametrierung von Index für Index. Hab ich da überhaupt die Möglichkeit, die Parameter der Devices im Master zu hinterlegen? Ich kann diese Parameter glaube ich nur direkt azyklisch an die Devices schicken, aber der Master merkt sich die neuen Parameter seiner Devices ja nicht, und bei Austausch des Devices müsste ich dann nochmal alles von der CPU aus rüberschicken, anstatt auf die Funktion des Masters zurückzugreifen, oder?
Wie gesagt, wenn Du das Profil V1.1 verwendest, dann nicht. Nur wenn Du V1.0 verwendest, musst du die ausgetauschten Devices neu parametrieren.
 
Ah okay, also wäre eine vollautomatische Parametrierung gar nicht so möglich. Ich muss die Parameter immer einmal mit dem PCT auf den Master schieben, und die Devices werden dann ja automatisch von dem Master parametriert.


Aber wenn dann mal ein Master ausfallen sollte, müsste man den Ersatz-Master vor dem Versand zum Kunden einmal neu parametrieren mit dem PCT, oder aber vor dem Versand der Maschine ein Backup des Masters machen, welches der Kunde per Button selbst wiederherstellen kann, richtig?


Denn wenn ich es vollautomatisch parametrieren wollte, könnte ich dem Master mit dem FBIoLinkMaster ja nur seine Parameter geben, aber die Parameter seiner Devices kann er nur über den PCT empfangen.

Hab ich das richtig verstanden?
 
Ah okay, also wäre eine vollautomatische Parametrierung gar nicht so möglich. Ich muss die Parameter immer einmal mit dem PCT auf den Master schieben, und die Devices werden dann ja automatisch von dem Master parametriert.


Aber wenn dann mal ein Master ausfallen sollte, müsste man den Ersatz-Master vor dem Versand zum Kunden einmal neu parametrieren mit dem PCT, oder aber vor dem Versand der Maschine ein Backup des Masters machen, welches der Kunde per Button selbst wiederherstellen kann, richtig?


Denn wenn ich es vollautomatisch parametrieren wollte, könnte ich dem Master mit dem FBIoLinkMaster ja nur seine Parameter geben, aber die Parameter seiner Devices kann er nur über den PCT empfangen.

Hab ich das richtig verstanden?

Also ich weiß leider nicht im Einzelnen, welche Parameter im Master und welche im Device gespeichert werden, sorry. Generell sollte das wahrscheinlich so funktionieren. Wir arbeiten mit dem Ansatz, die Parameter über einen enstprechenden Baustein in die Devices einzutragen. Das passiert einmalig bei der Inbetriebnahme mithilfe von einem FB mit einer CASE-Kette drin, wo alle relevanten Parameter (Saugdruck, Schaltschwellen, Ausstoßzeiten, Ansprechverhalten ob PNP oder NPN) je Device mit einem Button vom HMI eingetragen werden. Will ich im Betrieb die Schaltschwelle verstellen, trage ich den neuen Wert ein, und drücke anschließend auf Übertragen.
 
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Ah okay, also wäre eine vollautomatische Parametrierung gar nicht so möglich. Ich muss die Parameter immer einmal mit dem PCT auf den Master schieben, und die Devices werden dann ja automatisch von dem Master parametriert.


Aber wenn dann mal ein Master ausfallen sollte, müsste man den Ersatz-Master vor dem Versand zum Kunden einmal neu parametrieren mit dem PCT, oder aber vor dem Versand der Maschine ein Backup des Masters machen, welches der Kunde per Button selbst wiederherstellen kann, richtig?


Denn wenn ich es vollautomatisch parametrieren wollte, könnte ich dem Master mit dem FBIoLinkMaster ja nur seine Parameter geben, aber die Parameter seiner Devices kann er nur über den PCT empfangen.

Hab ich das richtig verstanden?

Die Siemens Master, die Du verwendest, haben einen Dongle drin.
Wenn wirklich nur das Mastermodul defekt ist, steckst Du ein neues rein, und der Dongle im Grundmodul schreibt die Daten auf den neuen Master.

Siemens hat für seine Master einen Funktionsbaustein.
Mit diesem kannst Du den gesamten Master in einem DB backupen und wieder zurück spielen.
Wenn Du Standardmaschinenbau machst, und die Einstellungen gleich bleiben, kannst Du so auch Master vervielfältigen.
Diesen Baustein kannst Du kostenlos bei Siemens laden.
Ich kenne die Simotion nicht, aber wenn es da einen PLC Teil gibt, sollte der Baustein sich auch einbinden lassen.
 
Die Siemens Master, die Du verwendest, haben einen Dongle drin.
Wenn wirklich nur das Mastermodul defekt ist, steckst Du ein neues rein, und der Dongle im Grundmodul schreibt die Daten auf den neuen Master.

Das wär dann ja noch einfacher. Dann müsste ich ja theoretisch den Master Funktionsbaustein für das Backup gar nicht nutzen, sondern könnte für den Fall der Fälle einfach einen neuen Master hinschicken und die Sache ist gegessen.

Und zum Vervielfältigen müsste ich die ganzen Rohdaten (Array[231] Of Byte) irgendwie händisch in das Programm eintragen, damit man sie für Neumaschinen direkt zu dem neuen Master schreiben kann?
Die Bibliothek habe ich schon eingebunden, der Baustein ist FBIoLinkMaster.



Da stellt sich mir noch eine weitere Frage:
Wenn ich den FB FBIoLinkDevice benutze, um während dem Betrieb die Deviceparameter zu ändern, speichert das Master-Modul dann die neuen Parameter in seinem "Dongle", oder ändert nur das Device seine Parameter und bei einem Austausch des Masters sind diese Parameter dann wieder weg?
 
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Ich kenne die Simotion nicht, aber wenn es da einen PLC Teil gibt, sollte der Baustein sich auch einbinden lassen.
Immer wieder hilfreich, wenn Leute, die sich nicht auskennen, die Situation trotzdem ausführlich kommentieren.

Siemens hat für seine Master einen Funktionsbaustein.
Mit diesem kannst Du den gesamten Master in einem DB backupen und wieder zurück spielen.
Wenn Du Standardmaschinenbau machst, und die Einstellungen gleich bleiben, kannst Du so auch Master vervielfältigen.

Was mir fehlt, ist das Verständnis dafür, ob alle Daten bei allen Profilen (also V1.0 wie V1.1) physikalisch tatsächlich immer auf dem Speichermedium des Masters liegen, oder teilweise doch in dem Sensor selber abgelegt sind. Ersteres ist anzunehmen, aber ich kann da gerade keinen Nachweis dafür erbringen.

Diesen Baustein kannst Du kostenlos bei Siemens laden.
Das hat der Topicstarter bereits rausgefunden, s. die bisherige Unterhaltung.
 
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Was mir fehlt, ist das Verständnis dafür, ob alle Daten bei allen Profilen (also V1.0 wie V1.1) physikalisch tatsächlich immer auf dem Speichermedium des Masters liegen, oder teilweise doch in dem Sensor selber abgelegt sind. Ersteres ist anzunehmen, aber ich kann da gerade keinen Nachweis dafür erbringen.

Das hat auch weniger mit der Master zu tun. Ein IO-Link Device entscheidet ob und welche Parameter abgelegt werden.
 
Das hat auch weniger mit der Master zu tun. Ein IO-Link Device entscheidet ob und welche Parameter abgelegt werden.

Ich zweifle nicht daran, daß ein IO-Link Device das selbst entscheidet, oder besser gesagt, sein Hersteller das entscheidet. Die Frage war, nach welcher Regel und in welchem Zusammenhang er das macht.

Es gibt ja eine Reihe einstellbarer Parameter, die im Manual des entsprechenden Device veröffentlicht werden, und i.d.R. sowohl azyklisch, als auch über die PCT-Konfiguration erreichbar sind. Welcher dieser Parameter werden im Master gesichert, gibt es dafür eine verbindliche nachvollziehbare Konvention ?
 
Ich zweifle nicht daran, daß ein IO-Link Device das selbst entscheidet, oder besser gesagt, sein Hersteller das entscheidet. Die Frage war, nach welcher Regel und in welchem Zusammenhang er das macht.
Da ja, wie du selbst schreibst, jeder Hersteller das selbst entscheidet, gibt es so keine Regeln.
 
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