IO-Link ein paar grundsätzliche Fragen

DeltaMikeAir

User des Jahres 2018; 2023
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Guten Morgen zusammen,

ich habe wie die Überschrift schon sagt ein paar grundsätzliche Fragen zu IO-Link.
Dies ist noch Neuland für mich. Die Funktion / Parametrierung habe ich einigermaßen
verstanden. Mir stellen sich nun noch folgende Fragen:

Ist ein Tausch eines Sensores später ohne Umprogrammierung möglich
-z.B. Drucksensor 0-100Bar 0-10V Normaltyp von Firma X geht kaputt,
ich tausche ihn gegen einen Sensor von Firma Y mit gleichen Eigenschaften.
Wie verhält sich dass mit einem IO-Link Sensor, der z.B. in 10-15 Jahren nicht mehr
lieferbar ist. Vermutlich werden die neuen Serien abwärtskompatibel gebaut aber
dann wäre man immer herstellergebunden.

Wie verhält es sich mit der Fehlersuche, z.B. normaler Analog- Digitalsensor hat einen
Kabelbruch oder schaltet den Ausgang nicht durch => Haus und Hofelektriker kann dass nachmessen.
Wie gestaltet sich so eine Fehlersuche ( z.B. Sensor sendet keine Daten mehr weil defekt ) mit einem
IO-Link Sensor.



Danke und mit Grüßen
 
Bei IO-Link gibt es die Möglichkeit, am Masterport einzutragen, welches Device angeschlossen werden kann.
Das ist optional, aber keine Pflicht.
Wenn kein Device vorgegeben ist, kann jedes Device, dass die gleiche Prozessdatenbreite hat, angeschlossen werden.
Bei einem Austausch muss aber darauf geachtet werden, wie die Prozessdaten übertragen werden.
Dies ist nicht bei allen Herstellern einheitlich.

Das Device vorzugeben, bringt Vorteile, weil man dann die automatische Re-Parametrierung nutzen kann.
Damit aber trotzdem ein Austausch möglich ist, bringt die IO-Link Kommunity zur Hannover Messe IO-Link Profile.
Du trägst in Deiner Konfiguration ein: "Drucksensor 100 bar" und jedes Device, dass dieses Profil unterstützt kann eingesetzt werden.

Was den Austausch von Geräten betrifft, hat die ifm electronic hier bereits eine Lösung.
Du hast z.B. diesen Sensor konfiguriert: https://www.ifm.com/de/de/product/PN7006
Wenn dieser nicht mehr erhältlich ist, machst Du einfach diesen ran: https://www.ifm.com/de/de/product/PN7096
Einbauen, Stecker drauf, und der Sensor verhält sich so wie der Vorgänger, ohne dass Du was ändern musst.

Fehlersuche ist nicht mehr so einfach wie bei Digital und Analog, da hast Du recht.
Aber das ist sie bei Profibus und Profinet auch nicht.
Mit einem Oszi kann man viel rausfinden.
Und für den Protokollverkehr gibt es Analyser
Ohne Werbung machen zu wollen: http://www.germbedded.com/de/iolinkanalyzer

Weitere Fragen auch gerne per PN
 
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Ja, Fehlersuche bei PN ist auch so ein Thema.

die Vernetzung nimmt ja immer weiter zu, leider auch an Stellen, wo es vollkommen unnötig ist.
Beispiel:
Ich wurde kürzlich abends von einer befreundeten 50 Mann Bäckerei angerufen, Waschmaschine für Kisten geht nicht mehr.
Frequenzumrichter stinkt ( Wasser drin ). Der Umrichter hat nur die Funktion, eine Ein- Ausschaltrampe und eine fixe Drehzahl zu
realisieren. Umrichtertyp aus Italien, Profinetanschluss, Codesys Steuerung auf irgendeinem vom Typ unbekannten Touchpanel.

Wie soll man dass auf die schnelle zum laufen kriegen. Früher habe ich einen Ersatzumrichter eingebaut, Freigabe und ggf. Analogsignal
angeklemmt => funktioniert.

Das Ende vom Lied war:
Ersatztyp auf Italien zugeschickt ( vorparametriert ), eingebaut, geht nicht ( Busfehler ). Zurück und noch mal geschickt, geht nicht => Service-
techniker gekommen, 2 Tage + 1400 KM Fahrt => geht wieder.
Ausfallzeit 8 Werktage

Bei Maschine mit Standardumrichter ohne Schnick Schnack hätten 1-2 Stunden gereicht.

Aus diesem Grund stehe ich der Vernetzung von Kleingeräten, welche dann teilweise noch eine programmierte
Logik drin haben kritisch gegenüber. Sie mögen ihre Berechtigung haben aber muss es für jeden Schnick Schnack sein?

Mit Grüßen
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kenne solche Fälle wie in der Bäckerei natürlich auch.
Die sind ärgerlich.
Aber IO-Link ist ein Standard, wie Profinet und nix selbstgestricktes von einer Firma.

Früher haben unsere Vorfahren noch Brieftauben verwendet.
Die könnte jeder Stallknecht füttern.
E-Mail, Skype, WhatsApp usw. haben gegenüber Brieftauben Vorteile.
Sollen wir darauf verzichten, nur weil Brieftauben einfacher sind?
 
Verzichten nein,

aber zumindest nur einsetzen, wenn es technisch wirklich sinnvoll ist und nicht nur um dem Kunden
sagen zu können "Es ist alles vernetzt, neuste Stand der Technik... "
 
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Verzichten nein,

aber zumindest nur einsetzen, wenn es technisch wirklich sinnvoll ist und nicht nur um dem Kunden
sagen zu können "Es ist alles vernetzt, neuste Stand der Technik... "

Da hast Du Recht.
Nur um sagen zu können "Wir machen Industrie 4.0" alles zu vernetzen macht keinen Sinn.

IO-Link bietet aber doch Vorteile, besonders für den Automatisierer.

Wenn Du interessiert bist:

http://io-link.com/de/UserWorkshop/NaechsterWorkshop.php?thisID=124

Einer der Veranstaltungsorte ist bestimmt in Deiner Reichweite.

Vorteil ist, es kostet nix und es gibt zu Essen und zu Trinken (Ganz wichtig in Süddeutschland :ROFLMAO:)
 
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Hallo,

hier noch noch mal paar Ergänzungen:
Das "Smart Sensor Profil" standardisiert die Länge und den Inhalt des Prozessdatums, sowie relevante Servicedaten Parameter (ISDUs) eines eines Gerätetyps (z.b. Drucksensor). Wenn du also die Validierung am IOL-M deaktiviert hast, kannst du somit jedes Gerät (Herstellerunabhängig) betreiben, welches das Profil unterstützt. Verwendest du allerdings gerätespezifische ISDUs bist du selbstverständlich Herstellergebunden.

Abwärtskompatibilität ist immer so ein Thema. Die Hersteller haben generell die Möglichkeit ein Gerät abwärtskompatibel zu gestalten. Was natürlich nicht davor hilft in 15Jahren festzustellen, dass sie es doch nicht gemacht haben ;-)

Zum Thema Diagnose: Einen Kabelbruch wirst du relativ leicht feststellen können, da der Masterport in diesem Fall einen Fehler ausgibt. Jedes IOL-Gerät schickt zusätzlich zum Prozessdatum noch ein "PD valid" flag, welches signalisiert, ob die Prozessdaten valide sind. Außerdem gibt es natürlich auch Diagnose ISDUs bzw. Events die abgefragt werden können um z.B. eine Verschmutzung zu erkennen.

Viele Grüße
 
Hallo,
da der Titel „ein paar grundsätzliche Fragen“ heißt hänge ich mich jetzt hier ran.

Ich habe an einer Anlage, vier Sensoren die IO-Link „könnten“ aber auf normale
I/O Module einer S7-1200 verdrahte sind.
Ok, dacht ich 4port I/O Link Master für die S7/1200 daran und funktioniert .
Aber jetzt habe ich gelesen das die Versorgung der Sensor/Aktoren bei I/O Link zwingend vom Master Modul kommen müssen?

1. Ist das genauso Zwingend?
2. Muss jeder Sensor einzeln vom Master versorgt werden ?
3. Geht auch eine +24V Versorgung für alle 4 Sensoren ?
4. Hintergrund: Von dem Schaltschrank mit der SPS geht ein 20m langes 20x2x0,8 zu einem Klemmkasten und von dort gehen die einzelnen Sensoren mit 5m Kabel ab. Die vier Adern die ich mehr bräuchte bekomme ich nur mit umstand frei.
Danke für eine Erklärung
 
Wenn der Master aus der gleichen Spannungsquelle versorgt wird, wie Deine Sensoren, sollte es kein Problem geben.

Wo es aber ein Problem geben könnte:

Die Kabellänge zwischen Master und IO-Link Device ist mit 20 Metern spezifiziert.
Du hast 25 wenn ich richtig gerechnet habe.
Wird höchstwahrscheinlich funktionieren.
Wenn nicht, werden Siemens und der Sensorhersteller sagen: Geh auf 20 Meter, dann kümmern wir uns um das Problem, wenn es dann noch besteht.
 
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Danke für die Antwort
Wenn der Master aus der gleichen Spannungsquelle versorgt wird, wie Deine Sensoren, sollte es kein Problem geben.
Gleiches 24V Netzteil ist es
Die Kabellänge zwischen Master und IO-Link Device ist mit 20 Metern spezifiziert.
Habe im Lieferschein vom (40x2x0,8 nachgesehenen (20x2 war falsch von mir)
Haben damals 21m bezogen, die 5m Sensorkabel könnte ich noch um 2m kürzen ,
mit den Adern im Schaltschrank (Klemleiste /SPS) bleibt es aber bei 25m.

Haben andere hier Erfahrung mit Überschreitung der 20m ?

Wenn nicht, werden Siemens und der Sensorhersteller sagen: Geh auf 20 Meter, dann kümmern wir uns um das Problem, wenn es dann noch besteht.
Die brauch ich dann erst gar nicht zu fragen

Da sie auch noch sagen:
Zitat :
>„Hinweis
> Angeschlossene Sensoren müssen die über Anschluss Ln des Master-Moduls bereitgestellte
> Spannungsversorgung nutzen.“
Das steht beim Master und auch beim Sensor …..

Werde dann wohl besser auf einen „Outdoor Master“ gehen müssen aber das wollte ich genau vermeiden
 
Kann mir zufaellig einer sagen wie das mit Blockparametrierung funktioniert, wenn ich per SPS Parameter uebertrage? Sowie ich das verstanden habe, ist das optional bei Devices. Und kann, falls unterstuetzt, mittels Index 2, Subindex 0 und dann mit dem jeweiligen Kommando 1,2,3,4,5 oder 6 angestoßen werden. Gibt es bei erfolgreicher Uebertragung irgendeine Rueckmeldung und wenn ja wo ist diese zu finden ? hoffe ihr könnt mir dabei helfen. :)
 
ParamDownLoadStart = Index 2 Subindex 0 Wert 3
ParamDownLoadEnd = Index 2 Subindex 0 Wert 4
ParamDownLoadStore = Index 2 Subindex 0 Wert 5

Ansonsten hier nachlesen: http://www.ifm.com/download/files/IO-Link%20Handout%20DE_allg%20V1/$file/IO-Link%20Handout%20DE_allg%20V1.6.pdf

Wenn was schief geht gibt es einen Fehlercode.
Du schreibst nicht, welche SPS Du verwendest. Der Siemens IO-Link Call zeigt den Fehlercode an.
 
Zuletzt bearbeitet:
IO-Link ist eine schöne Sache.
Wir versuchen einfach mit den Prozessdaten auszukommen.
Beim Thema Parametrierung war in letzten Jahren noch viel Bewegung bei Protokollen und ähnlichen.
Also IO-Link Sensor dran und die Skalierung über die SPS anstelle über irgendwelche Sensorparameter.

Gruß
Blockmove
 
Hallo Ich habe eine sehr grundsätzliche frage wie sieht es aus mit Upgrades der versionen Kann man software technich Die IO Link Spezifikation V1.0 auf V1.1 Upgraden? Oder muss da neue Hardware her für?

es Bezieht sich vor allem auf dieses Problem


Parametrierserverfunktion (Data storage)

Die während des Engineerings mit dem Konfigurationstool eingestellten Device-Parameter werden dem Device übergeben. Das Device speichert diese Parameter
spannungsausfallsicher ab. Anschließend erfolgt die Sicherung der Parameterdaten des Devices in den Master. Der Master stellt beim Tausch des Devices diese Parameter dem neuen Device automatisch wieder zur Verfügung.
Damit wird der DeviceTausch unterstützt, da die Parametrierung des neuen Devices automatisch vom IO-Link Master erfolgt. Werden zu einem beliebigen Zeitpunkt über das Konfigurationstool oder von der Steuerung / HMI die Parameter verändert,
werden diese sowohl im Device als auch im Master gespeichert.Voraussetzung für die Nutzung der Parametrierserverfunktion ist die Implementierung der IO-Link Spezifikation V1.1 im Master und in den Devices. Master und Devices nach IO-Link Spezifikation V1.0
beherrschen diese Funktion nicht.



Die gepreiste fkt dass IO Link automatisch ersatz Sensoren erkennt wenn Parametrierung gegeben ist war bei uns nicht der fall laut meinem Kollegen (bin Praktikant gerade bei der BA schreiben) Und nun wundere ich mich ob dies vielleicht an der Version lag die verwendet wurde.
 
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Du kannst zwar 1.0 und 1.1 kombinieren, nur dann geht das 1.1 Gerät auf 1.0 runter.
Datastorage ist nur möglich, wenn Master und Device 1.1 sind.

Das Datastorage muss man aber auch einschalten,
Vendor und Device-ID eingeben.

Und dann kommt es darauf an, was das UpLoadRequestFlag im Device macht.

Es ist mit den wenigen Informationen nicht möglich zu sagen, warum das bei Dir schief gelaufen ist.
 
vielen dank wenn ich wieder zum testen Komme kann ich mir das nochmal genauer protokollieren wenn wieder fehler kommen aber deine Antwort hat mir trotzdem schon sehr geholfen.
 
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