Bewegungsmelder (PIR-Sensor) reagiert auf Handystrahlung und erzeugt Fehlalarme

ballaballa1556

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Hallo zusammen,

ich möchte hier von meiner Erfahrung mit günstigen PIR-Sensoren aus China und deren Reaktion auf Handystrahlen berichten.

Ich habe bei mir im Haus eine WAGO-SPS verbaut, über die ich neben der üblichen Hausautomation auch eine Alarmanlagenfunktion implementiert habe. Neben Reed-Kontakten habe ich dafür im Eingangsbereich zwei PIR-Sensoren verbaut. Da ich für 24 V keine einigermaßen bezahlbaren Sensoren von namhaften Herstellern gefunden habe, habe ich mir ein paar billige aus China bestellt, die pro Stück unter 5 Euro kosteten. Die habe ich schaltungstechnisch etwas angepasst, weil sie die ursprünglich die Masseleitung geschaltet haben statt die Versorgungsleitung. Grundsätzlich funktionierten die Sensoren gut, allerdings hatte ich immer mal wieder mitten in der Nacht einen Fehlalarm und ich wusste nie, was den jeweiligen Sensor zum Auslösen gebracht hat. Da die Teile nur 5 Euro gekostet haben, dachte ich, die hätten vielleicht einfach so eine Macke. Um dem Problem Herr zu werden, habe ich dann einfach 2 gleiche PIR-Sensoren parallel in jeweils ein Gehäuse verbaut und so miteinander verschaltet, dass nur noch Alarm gegeben wird, wenn beide Sensoren ausgelöst haben. Das hat die Anzahl der Fehlalarme deutlich reduziert - aber nicht auf 0. Im Log konnte ich sehen, dass vor den Fehlalarmen einer der beiden Doppel-Sensoren im Stundentakt vorher schon ausgelöst hatte, nur eben nicht beide gleichzeitig. Ich hatte schon länger den Verdacht, dass die Sensoren auf im Flur herumliegende Handys reagieren, konnte das Problem aber nicht sicher nachstellen. Seitdem wir keine Handys mehr im Flur liegen lassen, wurde jedoch nur noch einmal ein Fehlalarm ausgelöst. Wovon, weiß ich nicht.

Gestern hat meine Frau dann ihre Handtasche, in der sich das Handy befand, im Flur liegen lassen. Als ich nachts die Alarmfunktion einschalten wollte, löste der Alarm sofort aus. Beim ersten Mal dachte ich, der Bewegungsmelder am Treppenaufgang hätte ausgelöst, weil ich die Alarmfunktion zu schnell nach dem Vorbeigehen eingeschaltet hatte (obwohl ich diesen Fall programmatisch eigentlich abgedeckt habe). Als ich die Alarmfunktion aus- und dann wieder eingeschaltet habe, löste der Alarm aber erneut sofort aus. Das konnte nicht sein. Meine Frau sagte dann, sie hätte evtl. ihr Handy in der Handtasche im Flur vergessen. Und genau das war der Fall. Ein Blick ins Log zeigte, dass seit der Heimkehr meiner Frau um 23:30 Uhr einer der beiden Doppel-PIR-Sensoren alle 50 Sekunden ausgelöst hatte. Nachdem ich die Handtasche samt Handy aus dem Flur entfernt hatte, war kein Eintrag mehr im Log zu sehen.

Damit ist endlich nachgewiesen, dass die PIR-Sensoren tatsächlich vom Handy ausgelöst werden. Da das Handy (ein Samsung S4 Mini) in einer komplett geschlossenen Lederhandtasche war, kann es sich dabei nicht um eine Reaktion auf irgendwelche LEDs oder so handeln, sondern es muss die Handystrahlung selbst sein.

Hat jemand dieses Phänomen schon mal beobachtet? Kann mir evtl. jemand erschwingliche PIR-Sensoren empfehlen, die dieses Problem nicht haben? Ich würde gerne in weiteren Räumen PIR-Sensoren nachrüsten (Leitungen sind vorhanden), aber mit dem beschriebenen Effekt könnte man dann nirgends mehr sein Handy liegen lassen, ohne regelmäßig durch einen Fehlalarm aus dem Schlaf gerissen zu werden...

Viele Grüße

Andreas
 
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Grundsätzlich stimme ich der These zum "Billigkauf" zu. Allerdings sitzen die Sensoren bei mir oben an der Wand in einer Ecke, so dass ich nicht sicher war, ob ich mit den verfügbaren Markenprodukten - von denen es darüber hinaus nur sehr wenige für 24 V gibt - abdeckungstechnisch überhaupt klarkommen würde. Die PIR-Sensoren, die ich damals gefunden habe, waren fast alle für Deckenmontage gedacht. Die Gehäuse der von mir verwendeten Sensoren habe ich so gebaut, dass ich sie ausrichten kann und sie damit in die Richtung "schauen", die ich abdecken will.
 
Ist doch eigentlich ganz praktisch. Dann braucht man sich nicht mal mehr bewegen, zum Licht anmachen :ROFLMAO: .
Vielleicht hilft ein geerdetes Metallgehäuse o.ä. als Schirmung?
 
Zum Glück haben die Handystrahlen keine Auswirkung auf den Menschen. Manchmal denke ich doch !? So viele Verrückte, mich eingeschlossen.:ROFLMAO:
 
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Ist doch eigentlich ganz praktisch. Dann braucht man sich nicht mal mehr bewegen, zum Licht anmachen :ROFLMAO: .
Das brauch ich eh nicht, dafür hab ich ne App geschrieben... :ROFLMAO:

Vielleicht hilft ein geerdetes Metallgehäuse o.ä. als Schirmung?
Ich denke, das werde ich mal probieren. Allerdings werde ich wohl eher das weiß lackierte Gehäuse mit Alufolie auskleiden und diese an Masse anschließen... ;-)
 
Kleiner Spaß am Rande

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Zitat von Onkel Dagobert

Ist doch eigentlich ganz praktisch. Dann braucht man sich nicht mal mehr bewegen, zum Licht anmachen :ROFLMAO: .
Das brauch ich eh nicht, dafür hab ich ne App geschrieben... :ROFLMAO:

Du brauchst doch gar keine App, anrufen genügt. Sorry, dass musste einfach raus. Aber interessant, was es so alles gibt.
Viel Erfolg noch damit.
 
Hallo zusammen,

ich habe bei mir auch viele HC-SR501 in einem Gebäude und auch im Außenbereich verbaut. Diese werden direkt über eine Wago 5V DI Karte an einer SPS ausgewertet. Ab 2,4V wird dort der Pegel für Eingeschaltet (Sensor liefert 3,3V) erkannt. Das funktioniert bei fast allen Sensoren einwandfrei.

Nur bei einem Sensor im Außenbereich mit einem langem geschirmten Kabel 2x2x0,8 kommt es zu Störungen. Genauer erfolgt das Ein- und Ausschalten rein zufällig und ohne Zusammenhang mit einer Bewegung vor dem PIR. Es liegt auch nicht am Sensor selbst, weil ich das mit Vertauschen bereit probiert habe. Andere Sensoren im Außenbereich arbeiten einwandfrei (mit kürzerem Kabel).

Danach habe ich die Signale mit einem Oszilloskop angesehen. Es ist so, dass über die Kabel sehr viele unterschiedliche Spannungen eingekoppelt werden (besonders PWM-gedimmte LEDs sind negativ) und somit den Eingang schalten lassen.

Ich kann diese günstigen PIR-Sensoren (ohne klackende Relais) sehr empfehlen und habe diese schon seit mehreren Jahren störungsfrei in Betrieb. Durch die geringe Spannung (damit aber auch extrem geringer Stromverbrauch) sind die Leitungen natürlich "sehr" empfindlich (besonders neben 230V Spannungen).

Gruß annD
 
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Hallo,

.. Ab 2,4V wird dort der Pegel für Eingeschaltet (Sensor liefert 3,3V) erkannt. Das funktioniert bei fast allen Sensoren einwandfrei..
Wenn man schon beim Basteln ist, vielleicht kann man das Massepotenzial der Sensoren mittel einer Diode/Z-Diode gegenüber der Masse der digitalen Eingänge etwas anheben?

Gruß, Onkel
 
Gegen solche Störeinstreuungen könnte bereits eine Zusatzlast vom 5V-Eingang gegen Masse helfen. Das erhöht natürlich den Strombedarf etwas.
Eine Pegelumsetzung auf 5V würde den Störabstand erhöhen. Aber dann kann man auch gleich auf 24V umsetzen.
Die Umsetzung müsste natürlich direkt am Sensor passieren sonst bringts nix.
 
In meinem Fall müsste ich doch das Potential sogar noch etwas absenken, damit der Eingang nicht so oft schaltet. Am Kabel tauchen nämlich relativ oft Wellen mit Spannungen über den 2,4V auf. Je nach Dauer wird der SPS-Eingang dann schon geschaltet, obwohl der PIR nichts gemeldet hat. Die 3,3V vom PIR werden sonst bei kürzerem Kabel aber sehr zuverlässig am Eingang erfasst.

Gruß annD
 
@ballaballa
Hätte da mal eine Frage zu deinem Problem. Bzw zwei. Kannst du erkennen ob die Leitung das Problem ist oder der Sensor ?
Fragst du den Sensor auf 1 oder 0 ab ?
Schon mal an herkömmliche 12V PIRs von Bspw Abus gedacht ? Die 24V Versorgungsspanung auf 12V zu bekommen sollte keine große Aufgabe sein. Und schalten erfolgt bei den PIRs die ich kenne über einen Potentialfreien Öffner.
 
welche Last so ein TTL-Ausgang vom PIR treiben kann? Das wird nicht besonders viel sein.

Pull-Down ist bei Störungen immer gut. Aber nur wenn der Treiber potent genug ist. Ich würde jetzt mal über eine Transistorstufe am Ausgang des PIR nachdenken. Ich weiß nicht wie Deine Platzverhältnisse sind, aber einen kleinen Linearregler für 3,3V würde ich auch noch dazupacken. Mehr brauchts IMHO nicht um Dein Problem zu lösen.
Offensichtlich hast Du zusehr gespart: Die Ausgangsstufe solltest Du mindestens einplanen.
 
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Pull-Down habe ich verstanden. Wie ist das mit der Transistorstufe und Linearregler gemeint? Ich könnte einen Transistor mit den 3,3V vom PIR-Ausgang ansteuern und einfach die 5V Betriebsspannung auf die Signalleitung zur SPS aufschalten. Am SPS-Eingang noch einen Lastwiderstand anbringen und so einerseits die Signalspannung auf 5V erhöhen und andererseits belastbarer machen, damit es für Lastwiderstand ausreicht. Wozu wäre der Linearregler gedacht?
 
Ich sehe, Du hast das Prinzip verstanden.
Wenn Du auf 24V gehen würdest wäre der Linearregler vermutlich für die Versorgung des PIR erforderlich.
Im ersten Schritt reicht aber der Transistor ivm. dem Pull-Down.

Edit: ein Kondensator mit so ~100nF noch parallel zum Widerstand macht das ganze noch niederohmiger für Spikes und Einstreuungen
 
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Bewegungsmelder (PIR-Sensor) reagiert auf Handystrahlung und erzeugt Fehlalarme

FehlAlarm? Du hast einen GeräteTyp erworben, der mehr kann, als er verspricht.
Und günstiger als die Produkte anderer Hersteller war er auch noch und kann trotzdem mehr.

Von einem BewegungsMelder erwartest Du nicht, dass er zwischen zu tolerierenden und zu meldenden Bewegungen unterscheiden kann.
Warum sollte der handy-Melder zwischen friendly-handys und burglars'-handys unterscheiden?

Kauf die Produktion auf und verkauf die Dinger als das, was sie wirklich sind - zu einem entsprechenden Preis! :ROFLMAO:

PS:
Passive infra red and telephone sensor : PIRAT
 
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Nun nochmal zu meinem Thema:

Ich habe beim HC-SR501 mal nachgemessen, welche Lasten der Ausgang treiben kann. Dieser PIR wird mit 5V versorgt und hat intern einen 3,3V Spannungsregler, mit welchem ein hier üblicher BISS0001 betrieben wird. In dessen Datenblatt ist ein maximaler Ausgangsstrom von 10mA bei 5V Betriebsspannung (es sind aber nur 3,3V) angegeben. An dessen Ausgangspin ist dann intern noch ein 1k Widerstand in Serie verbaut.

Wenn ich dieses PIR-Modul mit zusätzlichen Widerständen belaste, erhalte ich folgende Spannungen: 100k~3,3V, 40k~3,24V, 30k~3,21V, 25k~3,19V, 20k~3,15V, 15k~3,1V, 10k~2,99V, 5k~2,72V

Ich werde bei nächster Gelegenheit mal testen, ob ich mit einem Pull-Down im Bereich von 10 - 20 kOhm eine Besserung im Störverhalten erreichen kann. Andernfalls werde ich eine Transistorschaltung machen.

PS: Könnte ich nicht den 1k Widerstand am PIR-Ausgang überbrücken und direkt mit dem Pin vom IC zu meiner SPS gehen? Dann könnte ich den Pull-Down ja wesentlich kleiner machen und die gesamte Spannung fällt dort (und damit bei der SPS) ab. Wenn ich z.B. 5k nehme, wird der IC auch nur mit 0,7mA belastet. (Bzw. bei 1k mit 3,3mA)
 
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