Zählersprung Promag 50 / 53 - Profibus DP - Endress+Hauser

jimbojones

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Hallo Leute

Ich habe ein Problem mit Geräten die am Profibus DP betrieben werden und zyklisch Daten an die SPS(Siemens SIMATIC CPU 313C-2DP) schicken.
Und zwar geht es hier um Magnetisch-Induktive-Durchflussmesser(MID) der Firma Endress+Hauser vom Typ „Promag 50“ und „Promag 53“.

Dort lesen wir über Profibus die Adressbereiche für die aktuelle Durchflussrate(5 Byte) in der Einheit „m³/h“ und einen Summenzähler(5 Byte)
in der Einheit „m³“ aus. Die Bytes sind folgendermaßen codiert: Byte 0-3 = Daten im Format REAL und Byte 4 = Status im Format HEX.
Zusätzlich bieten die MIDs auch Steuereingänge an mit den man den Summenzähler zurücksetzten, auf einen an der MID vor eingestellten Wert
setzen oder anhalten kann.
Diese Steuereingänge sind sowohl in der SPS-Hardware wie auch in der MID selbst mit einem so genannten „Empty Modul“ bestückt und werden somit nicht genutzt.

Ab dem Jahr 2014 machen uns die Summenzähler der MIDs große Sorgen da diese spontan auf willkürliche Werte zurück springen. Der Betrag
des Sprungs ist auch bis auf einen Fall nie identisch.Sie springen jedoch immer nur zurück.
Meiner Meinung nach findet der Sprung in dem MID statt da auch die Vor-Ort-Anzeige den neuen falschen Wert anzeigt. Dieser falsche Wert wird
natürlich live über Profibus übertragen und wird in unserem Steuerungssystem falsch geloggt.

Es betrifft ca. 20 Stück, ab dem Jahr 2014 verbauten MIDs. Diese sind auch an unterschiedlichen Standorten in unterschiedlichen Steuerungen
im Ruhrgebiet NRW verbaut. Hierbei handelt es sich um Grundwasserreinigungsanlagen.
Da wir die Summenzähler auch für die Behörden nutzen, müssen wir uns darauf verlassen können.

Der Hersteller Endress+Hauser kennt nur einen Fall wo so ein Problem auch aufgetaucht ist und dort lag es an einem Gerätedefekt. Sonst ist
denen noch nie so ein Fall gemeldet worden.
Eine wirkliche Abhilfe bis auf die Prüfung(kostenpflichtig) des MID im Werk, kann uns Endress+Hauser bis jetzt nicht anbieten.
Da die Sprünge nicht regelmäßig vorkommen und das Intervall von 5 Minuten bis zu 2 Jahre reicht, ist die Fehlersuche an einem Gerät natürlich sehr schwierig.
Durch unsere Dokumentation filtern wir nun raus welche MIDs besonders häufig springen und werden diese mal intensiv prüfen/ austauschen lassen.

Meine Frage ist nun ob dieses Problem wirklich nur bei uns und Niemand anderen aufritt. Kann das wirklich sein? Vielleicht liegt ja auch ein
Fehler in unserer Steuerung vor (ich weiß nur noch nicht welcher - Busabschlüsse sind installiert und Konfiguration der SPS und MID haben
wir mehrfach überprüft).

Um den Fehler oberflächlich zu beseitigen werde ich ein Programm schreiben welches den Mittelwert des Zählers pro Zeitintervall errechnet
und Sprünge nach hinten absolut, und nach vorne abhängig vom Mittelwert verhindert.

Also wenn jemand von einem ähnlichen Fall gehört hat oder selbst betroffen ist, bitte mal melden.

Gruß
Timo
 
Ist der Zähler-Sprung vielleicht ein normaler Zähler-Überlauf?
Ändert sich bei dem Sprung auch der Überlauf-Zählerstand?
Welchen Wert hat das Quality-Byte 4 beim Sprung?
Hilft es vielleicht, den Überlaufzähler bzw. den ganzen Zählerstand auf 0 zurückzusetzen?

Verwendet das SPS-Programm azyklische Kommunikation mit dem MID, z.B. Datensätze schreiben (WR_REC, WR_PARAM)? Wird vielleicht darüber versehentlich oder absichtlich der Summenzähler auf einen Wert eingestellt? (Geht das überhaupt???) Kommunizieren außer dem DP-Master noch weitere Anwendungen mit den MID? Bringen die vielleicht die MID durcheinander?

(Wir haben ein paar Promag 50 und Promag 55, wo wir die Summenzähler per HART-Protokoll auslesen. Da haben wir noch nie einen Zähler-Sprung gehabt. Anschluß/Auslesen per Profibus habe ich keine Erfahrung.)

Harald
 
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Hallo Harald

Also die MIDs werden nur mir den Funktion "SFC 14 "DPRD_DAT"" und auch nur von der SPS ausgelesen. Befehle zum MID werden wie gesagt mit dem setzen eines Empty-Modul
in der Hardware, verhindert.
Somit werden keine Ausgangsadressen zur Steuerung des MID vergeben. Die gleiche Einstellung wurde ich im MID vorgenommen. So sollte der MID auch bei Fehlsignalen nicht reagieren dürfen.
20190205_Hardware_Promag.JPG

Zum Thema Status während des Sprunges:

Teilweise wird ein Status angezeigt und teilweise nicht.
Anhand unseres Datenlogger (RGS45 E+H) kann ich den Status zum Zeitpunkt des Sprunges sehen.
Mal habe ich einen Status, und mal nicht.
07_BR13_20180517_142000.JPG 07_ZULAUF_20170812_000800.JPG

Gruß
Timo
 
Um den Quality-Code-Status zu sehen, müsste man den im SPS-Programm auswerten/wegspeichern (ein Datenlogger wird den wohl nur zufällig erfassen können). Dann könnte man auch eine Meldung generieren, wenn er nicht den "OK"-Wert hat.
(Sind die Empty-Module wirklich nötig? Kann man die Steckplätze nicht einfach leer lassen?)
Nur weil da Empty-Module auf Steckplätzen stecken, heißt das nicht unbedingt, daß das SPS-Programm die Zählerstände nicht verändern kann. Ich habe jetzt nicht die Profibus-DP-Protokoll-Beschreibung gelesen, doch da gibt es bestimmt auch Kommandos/Datensätze zum Zählerstand löschen/setzen, die azyklisch zum MID gesendet werden können.

Harald
 
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