Hallo Daniela_1
Zunächst einmal noch einen schönen Ostermontag, vielleicht versuchst du ja heute in die "Geheimnisse" der Ablaufsteuerungen einzusteigen. Dazu wünsche ich dir viel Erfolg, aber so, wie du es anfängst, wird das (glaube ich) Nichts.
Weil Ablaufsteuerungen in der Praxis weit verbreitet sind, gibt es sehr viele unterschiedliche Möglichkeiten, diese zu programmieren. Sollte man also mit der schwierigsten Methode anfangen? Doch wohl nicht! Besser mit der Einfachten !!!
Und diese einfachste Möglichkeit ist die Verwendung von Merkern. Dabei gibt es ganz wenige, einfache Regeln zu beachten.
Regel 1: Jeder Schritt wird durch einen Merker repräsentiert
Regel 2: In einer linearen Schrittkette ist immer nur ein Schritt, also ein Merker, aktiv
Regel 3: Der unmittelbare Folgeschritt (Merker n+1) wird durch den aktiven Schritt (Merker n) und die erfüllten Fortschaltbedingungen gesetzt (keine weitere Bedingung, also sehr einfach)
Regel 4: Der Folgeschritt (Merker n+1) rücksetzt seinen unmittelbaren Vorgängerschritt (Merker n)
Damit allein kann eine lineare Schrittkette mit sehr vielen Schritten aufgebaut werden.
Das Wichtigste aber ist, den gewünschten Ablauf exakt vorzugeben. Bei dir würde das etwa so aussehen:
Schritt 1 (Merker 1.1): Lampe A soll leuchten.
Schritt 2 (Merker 1.2): Lampe A und Lampe B sollen leuchten.
Schritt 3 (Merker 1.3): Lampe B soll leuchten.
Schritt 4 (Merker 1.4): keine Lampe soll leuchten.
Schritt 5 (Merker 1.5): Lampe C soll leuchten.
Schritt 6 (Merker 1.6): Keine Lampe soll leuchten. Das wäre dann wieder die "Grundstellung".
Fällt dir auf, dass bis hierhin keinerlei Schaltlogik notwendig ist? Allein der wie auch immer geartete Ablauf ist wichtig!
Wichtig ist, dass am Ende deine "Anlage" wieder in der so genannten Grundstellung ankommt.
Laut Regel 3 braucht du nun Fortschaltbedingungen, um von einem Schritt zum nächsten zu kommen. Lampen haben hier aber nix zu bieten, also muss Ersatz her.
Und dieser Ersatz können sein insbesondere Timer oder auch Zähler. Bleiben wir mal bei Timern, das ist wieder die einfachste Lösung.
Wie wird es gemacht? (z.B. für den Übergang von Schritt 1 zu Schritt 2)
- Merker 1.1 schaltet nicht nur deine Lampe A ein sondern zusätzlich auch noch z.B. Timer T1 (sagen wir mal für 20s Einschaltverzögerung)
- Wenn M1.1 = 1 ist, geht also deine Lampe an und die SE-Zeit startet.
- Nach 20s geht T1 auf 1-Signal und damit ist die Fortschaltbedingung für den Übergang Schritt 1 nach Schritt 2 erfüllt.
- Schritt 2 wird gesetzt und bedankt sich bei Schritt 1, indem er Schritt 1 zurücksetzt.
Wenn man alles was es noch so gibt weglässt (wie z.B. RESET der Schrittkette oder Schrittkettenverzweigungen usw.) ist dein Ablauf fertig.
Noch etwas ist wichtig: Bei Ablaufsteuerungen unterteilt man aus Gründen der Übersichtlichkeit gern in mehrere Ebenen (unterschiedliche PB)
- Reine Ablaufkette nur mit Fortschaltbedingungen z.B. PB1
- Reine Befehlsebene z.B. PB2
- Reine Meldeebene z.B. PB3 (in deinem Fall nicht nötig)
Fasst man das alles zusammen, könnte deine Ablaufsteueung, bestehend aus 6 Schritten wie folgt aussehen:
PB1 - Ablaufkette
Schritt 1
U Starttaster
S M1.1
U M1.2
R M1.1
Schritt 2
U M1.1
U T1
S M1.2
U M1.3
R M1.2
Schritt 3
U M1.2
U T2
S M1.3
U M1.4
R M1.3
Schritt 4 bis 6 bitte selbst überlegen!
PB2 - Befehlsebene
Lampe A
O M1.1
O M 1.2
= A1.0 (Lampe A leuchtet in den Schritten 1 ODER 2, nicht UND!!!!)
Lampe B
O M1.2
O M1.3
= A1.1 (Lampe B leuchtet in den Schritten 2 oder 3)
Lampe C
O M 1.5
= A 1.2 (Lampe C leuchtet nur im Schritt 5)
Timer T1
U M1.1
L KT 20s
SE T1
Timer 2
U M1.2
L KT 15s
SE T2
usw. usw.
Gib dir Mühe und versuche, deine Lampen zum leuchten zu bringen.
Es ist zu erwarten, dass es hier im Forum viel Kritik gibt, weil es eben so viele unterschiedliche Methoden gibt und jeder hält seine Methode für die allein seelig machende.
Und wenn du es komplett zum Laufen kriegst, um so besser.
Viel Erfolg!
eNDe