Sporadische CPU-Abstürze S7-414 mit CP443

Hagen

Level-1
Beiträge
149
Reaktionspunkte
4
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Hallo,

folgendes Problem beschäftigt mich seit einiger Zeit. Ende letzten Jahres haben wir eine Maschine mit S7-414-2XG03-0AB0 um eine CP443-1 erweitert um diese ans Prozessleitsystem anzubinden. Seit dem kommt
es sporadisch zu Abstürzen mit Urlöschen Anforderung aufgrund von einem Hardware-Fehler. Den CP haben wir schon getauscht, die Firmware aller Baugruppen auf den neusten Stand gebracht und die FBs, die den CP nutzen arbeiten in anderen Anlagen problemlos.

Siemens tippt auf EMV-Probleme. Allerdings treten die Fehler fast ausschliesslich bei stillstehender Maschine auf, wenn die FUs zwar unter Spannung stehen aber keinen Strom liefern.

Hat jemand schon ähnliche Erfahrungen gemacht und kann etwas zur möglichen Ursache beitragen?

Gruss Hagen
 
@Hagen,
und was steht im Diagnose-Puffer der CPU, oder ist die so tot dass da nichts mehr eingetragen wird ???

Gruss
Question_mark
 
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Hallo Question_mark,

der Diagnosepuffer meldet folgendes:

Ereignis 17 von 120: Ereignis-ID 16# 430E
Urlöschen durchgeführt
Initialisierungsinformation: Urlöschen wegen inkonsistenter Daten
Bisheriger Betriebszustand: STOP (Urlöschen)
Angeforderter Betriebszustand: STOP (Eigeninitialisierung)
kommendes Ereignis
12:11:04:447 16.01.04


Ereignis 18 von 120: Ereignis-ID 16# 4309
Start Urlöschen automatisch (ungepuffertes NETZ-EIN)
Initialisierungsinformation: Urlöschen wegen inkonsistenter Daten
Nicht anwenderrelevant (Z1): 0001
Bisheriger Betriebszustand: SPANNUNGSLOS
Angeforderter Betriebszustand: STOP (Urlöschen)
kommendes Ereignis
12:11:04:396 16.01.04


Ereignis 19 von 120: Ereignis-ID 16# 4520
DEFEKT: STOP nicht erreichbar
Nicht anwenderrelevant: 9600 00fc 0000
Bisheriger Betriebszustand: RUN
Angeforderter Betriebszustand: DEFEKT
interner Fehler, kommendes Ereignis
12:09:18:395 16.01.04


Ich hoffe Du kannst damit noch etwas mehr anfangen als ich. Soweit
ich das beurteilen kann deutet das zeitlich erste Ereignis nicht auf einen
Programmierfehler sondern auf einen Hardwarefehler.

Gruss Hagen
 
Merkwürdig erscheint mir zweierlei:
1. In Ergeignis 18 meint die CPU, spannungsfrei gewesen zu sein. Kann dies wirklich der Fall gewesen sein?
2. Beim Ereignis 19, defekt, der Code 9600 ...
kann Siemens dazu was sagen?

In zwei Fällen wo ich über Wochen spontane STOPps bei S5-Systemen gesucht habe, war es in einem Fall der Baugruppenträger, im anderen das Netzteil.
 
Wichtig ist, das Ereignis 19 zeitlich vor den anderen aufgetreten ist.
Ichdenke es ist das eigentlich auslösende Ereignis. Alles danach (Ereignis 17 und 18) sind Reaktionen auf 19.

Siemens hat einen Hardewarefehler detektiert (was ich noch nachvollziehen kann) und vermutet EMV-Probleme. Was ich nicht ganz glauben kann, da die Abstürze nie im laufenden Betrieb der Maschine
passieren, sondern immer im Stillstand, wenn alle FUs und Servos keine Freigabe haben.

Gruss Hagen
 
Hallo Zottel!

Die Spannung wurde bisher nicht gemessen, da es sich aber um geregelte Schaltnetzteile handelt gehe ich nicht davon.

Da wir die ursprünglich verbauten SITOP-Geräte im Verdacht hatten größere Oberwellenanteile zu produzieren haben wir sie gegen Phoenix-Contact Netzteile getauscht. Allerdings ohne Ergebnis. :(

Mein Verdacht ist zur Zeit eher die CPU. Die Anlage ist mittlerweile 4 Jahre alt und die ersten 3 Jahren betrug die Umgebungstemperatur im Schaltschrank häufiger 40-50°C, so dass ich eine erhöhte Alterung vermute. Wenn keiner mehr einen genialen Einfall hat, wird das der Tausch dieser CPU die nächste Aktion sein. :roll:
 
Hallo Zottel,

was ich schreiben wollte war, das die Spannung konstant sein müsste, da es sich um geregelte Schaltnetzteile handelt.

Gruss Hagen
 
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Exitus CPU 414

Hallo,

Hilfe zum Ereignis 4x20
Ursache : die CPU hat einen inkonsisten Zustand entdeckt.
Wirkung : Dieser Zustand wird durch Blinken alle CPU-LED's angezeigt. In diesem Zustand erfolgt keine Programmbearbeitung mehr, es sind keinerlei Bedienungen mehr möglich. Ausgänge werden deaktiviert.
Behebung: Normalerweise ist die CPU nach Aus- und anschliessendem Wiedereinschalten b.z.w. bei schweren Fehlern nach ungepufferten Aus- und anschliessendem Wiedereinschalten (CPU dabei jeweils vorher in den Betriebszustand STOP schalten) wieder betriebsbereit. Notieren Sie sich den bei der Detailinformation des Diagnosepuffers als "nicht anwenderelevant" gekennzeichneten HEX-Code und wenden Sie sich an den Hersteller.
Stellen Sie durch Ziehen und Stecken der CPU sicher, dass keine mechanischen Ursachen vorliegen.
Die CPU ist defekt, wenn der Fehler nach ungepuffertem NETZ-EIN erneut auftritt.

Soviel zum Fehlercode. Wer Tippfehler findet, kann Sie behalten.

Gruss
Question_mark
 
wirklich ein Hardwarefehler?

Hallo Hagen,

entschuldige, falls mein Gedanke zu banal ist. Hast du das Programm schon einmal auf Konsistenz geprüft? Könnte es sein, dass nach Programmänderungen ein Instanz-DB nicht aktualisiert wurde?

Was deutet eigentlich auf einen Hardwarefehler hin?

Welche Step7 Version? Falls das Programm mit einer älteren Version erstellt wurde, muss es vor der Konsistenzprüfung neu übersetzt werden (Programm - Alles übersetzen).


Gruß, Onkel
 
Hagen schrieb:
Hallo Zottel,

was ich schreiben wollte war, das die Spannung konstant sein müsste, da es sich um geregelte Schaltnetzteile handelt.

Gruss Hagen
Es ist halt merkwürdig, wenn es bei vorzugsweise bei stehender Anlage geschieht. Könnte mir vorstellen, dass ein solches Schaltnetzteil bei Überspannung im Eingang abschaltet. Solche Abschaltungen könnten, wenn sie sehr schnell aufeinander folgen, eventuell die CPU durcheinander bringen, wenn sie z.B. versucht remanente Daten zu sichern.

Wenn man auf den nächsten Ausfall warten kann, eventuell Schreiber oder Speicheroszilloskop mitlaufen lassen. Ein von der Programmlogik permanent auf "1" gesetzter Ausgang könnte als Trigger dienen.
 
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Dieser Artikel ist nicht ganz aktuell, aber meine Antwort sollte jederzeit hilfreich sein.

In einer größeren Anlage haben wir 4 S5 110A Steuerungen durch eine S7 400 ersetzt und um viele Funktionen erweitert.
Nach der Inbetriebnahme und Debugging und Finetuning der Einstellungen ging die CPU 1-2x täglich in Stop.
Der Siemens-Techniker, der die neue Steuerung konzipiert, und die Inbetriebnahme betreut hat, empfahl mir, alle Schütze und Hilfsschütze mit RC-Gliedern zu beschalten. Vorher waren bereits 2/3 der vorhandenen 24V DC und 230V AC Spulen beschaltet.
Nachdem ich die restlichen ca 80 Spulen mit RC-Gliedern beschaltet hatte, trat der plötzliche Stop nie wieder auf.

Die von Siemens verwendeten RC-Glieder sind übrigens von der Fa. Lutze. Hergestellt werden sie z.Zt. von Scharnberger & Hasenbein. Bei beiden Firmen kann man die RC-Glieder günstiger als bei Siemens beziehen.

Limbo
 
Kurzer Nachtrag

Hallo,

als kurzen Nachtrag möchte ich noch mitteilen, daß wir die CPU Ende
August ausgetauscht haben. (Zum Glück habe ich einen Chef, der bereit
ist dafür Geld auszugeben.) Seit dem haben wir keine Abstürze mehr gehabt. Ich vermute wirklich, daß die CPU zu lange in einem zu heissen Schaltschrank betrieben wurde und das es mit der Abarbeitung von Routinen im Zusammenhang mit dem CP dadurch zu abstürzen kam. Wie gesagt es handelt sich um eine Vermutung aber ich habe leider keine überzeugendere Erklärung.

Gruß Hagen
 
Zurück
Oben