Fehlersuche: Profibus Ausfall

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7x 750-403 (4x DI's)
4x 750-411 (2x DI'S)


Wenn ich das richtig verstanden habe, gibt das 36 gesteckte zu 40 Projektierten. Das könnte schon ein Problem sein, denke ich. Warum hast du nicht den wirklichen Bestand in die HW-Config eingetragen?

Und für den Schaltschrank hat der Lehrling doch hoffentlich auf die Mütze bekommen... ;)
 
Hallo Oli,

so wie es aussieht, ist es ein ähnlicher Fehler, wie ich ihn weiter oben versucht habe, zu beschreiben.

..Nach Abtrennen aller Slaves eines bestimmten Typs trat der Fehler nicht mehr auf. Ich vermute, die Schutzbeschaltung am Busanschluss dieser Teilnehmer war etwas übersensibel oder ganz falsch ausgelegt...
Ich denke, jedes Businterface ist mit einer Schutzbeschaltung gegen Überspannung auf der Busleitung geschützt. Das könnten z.Bsp. Zenerdioden sein, die gegen Masse und Spannungsversorgung geschaltet sind. Wenn nun eine kurze Spannungsspitze auftritt, wird diese i.d.R. nach Masse abgeleitet, was einem kurzzeitigen Massekurzschluss einer Busleitung gleich kommt. In unserem Fall entstand durch gleichzeitiges Schalten mehrerer Gleichspannungsschütze eine Spannungsspitze auf der 24V-Versorgung. Durch diese Spannungsspitze fühlte sich ein bestimmter Typ von Busteilnehmer dazu veranlasst, besagtes Verhalten aus zu lösen. So habe ich mir das damals erklärt, ob's nun technisch korrekt ist, möchte ich nicht behaupten. Die Ursache (Schützschalten/bestimmter Busteilnehmer-Typ) stand jedoch eindeutig fest. Erst als alle Busteilnehmer dieses Typs (es waren sieben oder acht) vom Bus genommen wurden, lief er stabil. Sobald nur ein einziger am Bus hing, trat der Fehler wieder auf.

Der durch Diagnose als ausgefallener Busteilnehmer gemeldete, war immer rein zufällig ein anderer. Vermutlich der (unschuldige), der gerade vom Busmaster angesprochen wurde. Das widerspricht einem Vergleich mit deinem Fall etwas, da es bei dir meist die selben sind.

Wir hatten damals den Bus bilderbuchmäßig komplett neu verlegt. Stahlpanzerrohre, Potenzialausgleich, Busstecker gewechselt, großflächige Schirmung bei Ein- und Austritt aus Schränken und Klemmkästen. Nichts hatte geholfen!

Motorleitungen (50Hz) stören den Bus eigentlich nicht. Was wirklich tötlich ist, sind Transienten auf Gleichspannungsleitungen.

Überprüfe doch mal, ob Gleichspannungsschütze, Relais etc. in der Umgebung der gestörten Teilnehmer geschaltet werden. Selbst mit Schutzbeschaltung sind noch deutliche Spannungsspitzen zu messen (Oszi, Multimeter mit Peak-Messung reicht auch schon).

Buskoppler, die als gestört gemeldet werden, vielleicht mal gegen andere, die weniger betroffen sind, austauschen.


Gruß, Onkel
 
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Hab' gerade noch was gefunden.

..Ach ja, die Metallfolie im Kabel ist abgeschnitten worden (s. Foto). Sollte die mit aufgelegt werden, und wie wäre das dann (korrekt) zu handhaben?..

PROFIBUS-Netze SIMATIC NET 6GK1970–5CA20–0AA0 schrieb:
Kontaktieren Sie SIMATIC NET PROFIBUS–Leitungen nur über den Kupfergeflechtschirm, nicht über den Al–Folienschirm. Der Folienschirm ist zur Erhöhung der Reißfestigkeit einseitig auf eine Kunststoffolie aufgebracht und damit nichtleitend!


Gruß, Onkel​
 
Hallo,

wir haben auch diese Wago Module. Schau doch mal auf das Datenblatt 705-403 und 411er. Nur die 750-411 Serie kann man mit Näherungsinitiatoren betreiben.
Kann es daher sein, das vielleicht mit einer falsch gesteckten Karte, die dann bei einen Schaltimpuls eines Initiators diesen Fehler hervorheben kann? Daher tritt er auch später auf und nicht sofort, weil irgendetwas schaltet.

Gruß Syny
 
Hab' gerade noch was gefunden.

Zitat von PROFIBUS-Netze SIMATIC NET 6GK1970–5CA20–0AA0
Kontaktieren Sie SIMATIC NET PROFIBUS–Leitungen nur über den Kupfergeflechtschirm, nicht über den Al–Folienschirm. Der Folienschirm ist zur Erhöhung der Reißfestigkeit einseitig auf eine Kunststoffolie aufgebracht und damit nichtleitend!



Gruß, Onkel​


Das kannte ich so noch nicht:D zählt doch aber nur wenn man alles nach hinten "Krempelt" oder? Wenn man nur abisoliert und auflegt ist es ja egal,oder?

Mfg dasding
 
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@da_kine
Wenn ich das richtig verstanden habe, gibt das 36 gesteckte zu 40 Projektierten. Das könnte schon ein Problem sein, denke ich. Warum hast du nicht den wirklichen Bestand in die HW-Config eingetragen?
man kann in der HW Konfig. für die 323er Koppler die Klemmen nur byteweise konfigurieren. Ich müsste also, damit es paßt, immer die Klemmen hardwaremäßig ergänzen.

@Syntaxfehler
wie handhabt ihr denn so etwas? Steckt ihr immer volle Bytes? Ich weiß, dass das bei verschiedenen Kopplern notwendig ist. Auch bei diesen?
Ich habe den Schaltplan nochmal durchgesehen: es werden eigentlich nur Schließer- oder Öffnerkontakte eingelesen, keine Ini's.

@Onkel Dagobert
Ausgangsseitig werden von dem (ich sage mal zuletzt öffter) betroffenen Busknoten "nur" 24Vdc Finder Koppelrelais, 24Vdc Moeller LED's und ein Ventil geschaltet. Der Fehler trat aber auch schon mal auf, als nur die Anlage mit "Hydraulik Ein" gelaufen war, also keiner dieser Ausgänge hatte ein- oder ausgeschaltet zu der Zeit (denke ich?).
Wir habe auch für die Buskopplerversorgung und die I/O-Ebene zwei separate Netzteile verwendet.
Soweit ich das überblicken konnte, durfte eigentlich im Fehlerzeitpunkt nur eines der 3 Ladeventile der Hydraulik Kolbenspeicher ein- oder ausgeschaltet haben (Hydraulilk Ein->Speicher werden ständig nach bedarf geladen). Aber die Ladeventile (ca. 1,25A) werden von Slave 10 und 12 (siehe Topologie) angesteuert. Der (momentane) "Problemslave" hängt dazwischen.

Vielen Dank
Oli
 
ich muss die Angaben über die Module nocheinmal korrigieren. Habe gerade den genauen Aufbau des Knotens vom Kunden bekommen:
7x Wago 750-403
4x Wago 750-401
1x Wago 750-602
8x Wago 750-504 one of them is free (whithout wires)
1x Wago 750-600 this is free
 
Hall Oli,

..Soweit ich das überblicken konnte, durfte eigentlich im Fehlerzeitpunkt nur eines der 3 Ladeventile der Hydraulik Kolbenspeicher ein- oder ausgeschaltet haben (Hydraulilk Ein->Speicher werden ständig nach bedarf geladen). Aber die Ladeventile (ca. 1,25A) werden von Slave 10 und 12 (siehe Topologie) angesteuert. Der (momentane) "Problemslave" hängt dazwischen...Oli
Sind das DC-Ventile? Den Dingern würde ich unbedingt mal auf den Zahn fühlen, Freilaufdiode (meist im Stecker) überprüfen und Spannungsspitzen beim Schalten messen. Die entsprechenden DC-Kabel (auch die Zuleitung) weit weg von dem Buskabel verlegen.


Gruß, Onkel
 
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Hallo Onkel,

wir verwenden immer 24Vdc Magnetspulen, ca. 100 St. verteilt über die ganze Anlage.
Meinst Du, dass evtl eine Spule oder ein Anschlußstecker ein Problem macht?

Gruß
Oli
 
@oli,

wir verwenden auch schon seit 7-8 Jahren erfolgreich die Wago 750er I/O Serie.

hie und da hatten wir auch (vorerst nicht reproduzierbare) Störungen auf einzelnen Stationen. Das Problem war der interne Klemmenbus zwischen den Modulen, da waren wohl einige Kontakte oxidiert. Auf die Schliche kommt man, wenn man die ganze Station mit beiden Händen packt und dann in sich leicht verdreht/verwindet. Wenn dann auf dem Buskoppler die LEDs Disco machen, dann hat man DIE Station gefunden!
Als (vorübergehender) Workaround kann man folgendes machen: jedes einzelne Modul 2-3 mal leicht rausziehen und wieder reinschieben, dabei reinigen sich die Kontakte des Klemmenbusses. Entweder es läuft jetzt ewig oder nach einigen Monaten tritt der Fehler vielleicht wieder auf. Haben beides schon erlebt.

Vielleicht hilft dieser Tip !
gruss, o.s.t.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ oli,

man kann in der HW Konfig. für die 323er Koppler die Klemmen nur byteweise konfigurieren. Ich müsste also, damit es paßt, immer die Klemmen hardwaremäßig ergänzen.

wie verwenden zum Teil auch Wago Module, wenn wie in deinem Falle das letzte Byte nur zur Hälfte bestückt ist, so hat dies keine Auswirkungen.
Bei uns wurde dies an mehreren Stationen so praktiziert (sparen, sparen :rolleyes: ).

Läuft deine Profibusleitung durch irgendwelche Kabelschleppe (Energieketten)??. Ich hatte mal einen Kabelbruch in einem Kabelschlepp, der eigentlich keine allzu großen und häufigen Bewegungen machte, leider hatte so ein helles Köpfchen keine schleppfähige PB-Leitung verwendet, sondern die Leitung mit den massiven Adern.
Der Kabelbruch bewirkte immer eine einmalige Unterbrechung des Busses, und zwar so ca. alle 5-6 Tage einmal... :sb9:

Zitat von o.s.t.
hie und da hatten wir auch (vorerst nicht reproduzierbare) Störungen auf einzelnen Stationen

kann ich nur bestätigen... Allerdings war es bei uns keine Oxidschicht, sondern Haarrisse in der Goldlegierung der Kontakte für den internen Bus.
Das ist aber schon viele Jahre her. Die Module wurden alle von Wago eingezogen und ersetzt. Fehleranalyse exakt nach der Beschreibung von O.S.T. ;)


Bis dann

Gruß maddin
 
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@o.s.t
danke für den Tip!
Da der Kunde ja in Spanien ist und ich nicht vor Ort bin, ist das erstmal eine sehr gute Maßnahme.

@maddin
ich habe mir hier den gleichen Busknoten mal aufgebaut, er läuft einwandfrei wie er ist (war ja eigentlich auch zu erwarten, aber z. Zt. greife ich halt jeden Strohalm;-))
Wie lange ist denn das her, mit den Haarrissen? Vielleicht haben wir ja auch Module aus dieser Charge erwischt (Anlage ist von 1999/2000).

Noch eine Frage: Ich habe gesehen, es gibt von Deltalogic diesen 15PB-T3 Profibus Kabeltester (Expresslink 0755). Hat jemand schonmal mit so einem Gerät gearbeitet? Lohnt sich so etwas?

Vielen Dank nochmal an Alle
Oli
 
Noch eine Frage: Ich habe gesehen, es gibt von Deltalogic diesen 15PB-T3 Profibus Kabeltester (Expresslink 0755). Hat jemand schonmal mit so einem Gerät gearbeitet? Lohnt sich so etwas?

Vielen Dank nochmal an Alle
Oli

Wir nutzen den Profibustester und er leistet bei der Fehlersuche, vor allem aber bei der Beurteilung der Qualität des Profibusses gute Dienste. Nach dem Einrichten des Busses, mache ich damit immer nochmal eine Bestandsaufnahme.
So kann man später auch abschätzen, ob die Busqualität (Spannungspegel, Flankensteilheit) schlechter geworden ist. Auch bei der Eingrenzung der Störstelle kann er helfen. Allerdings ist auch mit Profibustester in erster Linie Erfahrung und das richtige Händchen gefragt, denn zaubern oder wahrsagen kann er leider auch nicht.
Bei sporadisch auftretenden Fehlern, die vielleicht noch mit Firmwareproblemen zu tun haben, wird der PBT auch nicht unbedingt weiterhelfen.
 
und schon wieder

Hallo,
habe heute wiedermal mit dem Kunden gesprochen. er hat gesagt, dass der besagte Knoten 7 schon 2 mal in der letzten Woche ausgestiegen war. Aber der eigentliche Grund seines Anrufs war, dass ein anderer Busknoten (15) ausgestiegen war. Er war gerade dabei den Koppler zu tauschen. Ich habe ihm auch nocheinmal die Sache mit dem "Klemmenziehen" beschrieben (zum reinigen).
Ich habe euch mal einige Infos hochgeladen, vielleicht hat ja nun jemand eine idee? Ich habe zwar den FB 125 programmiert, allerdings hilft em mir nicht wirklich mehr. Wie kann ich ihn denn am sinnvollsten einsetzten?

Ich spiele jetzt ernsthaft mit dem Gedanken, den deltalogic PB-T3 anzuschaffen.

Vielen Dank noch einmal
Oli
 

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Mir ist mit Profibus mal folgendes passiert...

Die alte Anlage lief mit einer S5 115U und IM308-B :)sb5:) Die Anlage wurde dann von mir mit einer 315DP2 umgerüstet. Die S5 ET200U blieben bestehen. Erst mit der S7 gab es Probleme mit einem Teilnehmer der sporadisch ausstieg. Konnte alle 2 Stunden oder auch nur einmal in 2 Wochen passieren.
Das Ende vom Lied: Habe mal ein olles 10Mhz Ozzi auf die 24V Versorgungsspannung gelegt. Dort konnte ich dann hin und wieder starke Peaks erkennen. Nachdem ich erkannt hatte das es alte Siemensschütze von Drehstromrüttlern (230V) waren habe ich diese mit gerade greifbaren RCGliedern entstört. Seit dem ist Ruhe...
Will damt nur sagen: Das Problem muß ja nicht an deinem Netz liegen, können ja auch Störquellen von außen sein...
 
Defekte Hardwaretreiber an Profibusteilnehmern

Hallo,

wir hatten neulich auch den Fall, dass sich ein Profibus mit 9 Teilnehmern
(4x S7 300, 1x S5 IM308, 4x Sick Scanner + Profibusmodul) immer wieder aufgehängt hat (Stop).

Wir haben dann einen Fachmann eingeladen.
http://www.hlg.homepage.t-online.de/
Dieser Mann hat mit seinen Meßgeräten defekte Treiber (Hardwaretreiber, die zutändig sind für den Profibus) festgestellt. Die defekten Treiber ziehen die Spannung des Profibus (ist ja ein Spannungsbus) runter.
Grund dafür ist, dass der Schirm des Profibuskabels, der ja beidseitig aufgelegt ist, eine zu hohe Spannung führt (Statische Aufladung in einem Kunststoffunternehmen).

Wir haben dann die Aufgabe bekommen, alle Profibusteilnehmer mit einem Parallel zum Bus verlegten 16mm² PA alle Schirme zu Verbinden und zu Erden.

Als nächstes müssen dann die Teilnehmer mit defektem Treiber getauscht werden. Dannach wird eine weitere Messung gestartet, die die Qualität des Profibusses festhält.

Der Mann ist richtig gut auf seinem Gebiet und ist Europaweit im Einsatz
(hat aber auch seinen Preis).

Ist das Busmodul Örtlich etwas weiter weg, wie die anderen?
Man könnte (sollte das bei deiner Anlage auch der Fehler sein) auch einen
Repeater setzten. Der würde die Spannung von dem Treiber mit Kurzschluss abkoppeln.

Vielleicht hilft der Beitrag.

Viel Erfolg beim Suchen weiterhin.
MeTh
 
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