FRAGE:
Wie binde ich ein AG95U-DP-Slave (Bestellnummer 6ES5 095-8MD01) als Slave in ein S7-Projekt ein?
ANTWORT:
Unter STEP 7:
Für die Projektierung brauchen Sie die GSD-Datei "SIEM800c.gsd". Diese Datei erhalten Sie über das Internet unter folgender Adresse
: http://www.ad.siemens.de/csi/gsd.
Speichern Sie die GSD-Datei "Siem800c.gsd" im Verzeichnis ".../STEP7S7dataGSD" ab. Die GSD-Datei können Sie mit einem einfachen Editor (z.B. WORDPAD, EDITOR) öffnen und bearbeiten.
Projektierungshinweise:
Bevor Sie die GSD-Datei erstmalig anwenden, müssen Sie diese in den HW-Katalog der "HW-Konfig" eintragen. Wie Sie dabei vorgehen müssen, zeigt Ihnen der FAQ mit der BeitragsID:
2383630.
Nachdem Sie den Master konfiguriert haben (S7-300: CPU315-2DP oder CP342-5), binden Sie den AG95U-DP-Slave wie folgt ein:
- Wählen Sie aus dem HW-Katalog unter "PROFIBUS-DP > Weitere Feldgeräte > Sonstige" das Modul "S5-AG95U DP" an und ziehen Ihn auf den Strang des DP-Mastersystems (X).
Als Ergebnis wird die Box "Eigenschaften-PROFIBUS-Teilnehmer" angezeigt.
- Tragen Sie in dieser Box die "L2-Adresse" des Slaves ein und übernehmen diese Einstellungen mit "OK".
- In der dann ausgegebenen Box" Eigenschaften-DP-Slave" tragen Sie die gewünschte Diagnose-Wort-Adresse ein (z.B. 1022).
Nach der Übernahme der Maske wird der Slave AG95U-DP als DP-Slave mit zugehöriger "L2-Adresse" angezeigt. Dargestellt werden auch die maximal 32 (0 bis 31) Bytes für die Sende- und Empfangsdaten, Diese können Sie jetzt wie folgt vergeben:
- Wählen Sie aus dem HW-Katalog das gewünschte Modul (z.B. UNIVERSALMODUL) aus und platzieren es auf Modulplatz "0" des Slavesymbols.
- In der ausgegebenen Box "Eigenschaften-DP-Slave" wählen Sie im Feld "E/A-Typ" den gewünschten Modultyp aus.
- Tragen Sie in der sich öffnenden Eingabemaske "Anfangsadresse" , "Länge", "Einheit" und "Konsistent über" ein.
- Wenn Sie nach der Eingabe der Daten auf die Schaltfläche "Direkteingabe" gehen, wird Ihnen das Kennungsbyte für den Eintrag des Moduls im Datenbaustein DB1 des AG95U-L2-DP ausgegeben.
Beispiel:
16 Worte DE auf konsistenter Länge ergibt als Kennungsbyte "223" und 16 Worte DA auf konsistenter Länge ergibt "239".
Unter STEP 5 (AG95U-DP-L2):
Sie parametrieren im DB1-Parameterblock mit der Blockbezeichnung "DPS" die Teilnehmeradresse des S5-95U als SINEC L2-DP-Busteilnehmer (im folgenden Stationsnummer genannt) und die Konfigurierdaten für das Senden und Empfangen über die SINEC L2-DP-Schnittstelle.
Es gibt im Datenbaustein DB1 eine Defaulteinstellung für die SINEC L2-DP-Schnittstelle.
Parameter
Argument
Bedeutung
Blockkennung: DPS
SINEC L2-DP-Schnittstelle
TLN
3...125
L2-Adresse (Stationsnummer)des AG95 als DP-Slave
DPAE
16..63;
80..127;
144..191;
208..255
Folgende Konfigurierdaten dezimal verschlüsselt festlegen:
--Konsistenz der Daten
-Längenformat der Daten
--sind es Sende- oder Empfangsdaten des
S5-95U
--Länge der Daten
(Vorgehensweise zum Verschlüsseln der Daten siehe unten)
Im Betriebssystem der Automatisierungsgeräte S5-95U ist ein Default-DB1 integriert. Unter anderem sind dort die Parameter für den Datenaustausch über SINEC L2-DP vorbelegt. Laden Sie den Default-DB1 in Ihr PG und suchen Sie den SINEC L2-DP-Parameterblock im Datenbaustein DB1, die Blockbezeichnung lautet: "DPS:". Der Parameterblock "DPS:" ist in Kommentarzeichen (#) eingeschlossen:
156: KC ='· ;· #· #DPS:· TLN· 0· DPAE· ';
168: KC ='· ;· #· END· ';
Der Parameterblock wird in dieser Form nicht vom AG interpretiert. Überschreiben Sie deshalb das Kommentarzeichen direkt vor der Blockbezeichnung ("DPS:") und das Kommentarzeichen hinter dem letzten SINEC L2-DP-Parameter mit einem Leerzeichen:
156: KC ='· ;· #· DPS:· TLN· 0· DPAE· ';
168: KC ='· ;· END· ';
Übertragen Sie den geänderten Datenbaustein DB1 in das S5-95U. Sie überschreiben damit den Default-DB1.
Nach STOP-RUN-Übergang übernimmt das S5-95U die geänderten Parameter.
Als Beispiel soll das AG95U-DP mit Stationsnummer "4" (L2-Adresse) und
einem Modul mit 16 Worte DE (0 bis 31; Konsistent auf "gesamter Länge" Kennungsbyte "223",) und
einem Modul aus 16 Worte DA(0 bis 31; bei Konsistent "auf gesamter Länge" Kennungsbyte"239")
konfiguriert werden. Die Daten aus STEP 7 für den DB1 ergeben sich daraus wie folgt :
156: KC ='· ;· #· DPS:· TLN· 4· DPAE· '· ;
168: KC ='· 223· 239· ;· END· ';
Je Modul muss eine Adresskennung hinter "DPAE" eingetragen werden. Dies gilt für Adresskennungen aus STEP 7 für 16 Worte konsistente DE-Daten (223) und 16 Worte konsistente DA-Daten (239). Sie müssen die Adresskennungen genau in dieser Reihenfolge in den Datenbaustein DB1 eingeben.
Hinweis:
Stellen, die mit einem
"·" Zeichen besetzt sind, sind Leerzeichen. Diese Leerstellen müssen zwingend eingehalten werden.
Nach der Adresszuweisung in der "HW-Konfig" müssen Sie die vom System erhaltene Adresskennung in den Datenbaustein DB1 des S5-95U eingeben.
Im Folgenden ist die Verschlüsselung der Sende- und Empfangsdaten für S5-95U als DP-Slave an einem Beispiel ausführlich beschrieben. Sie müssen die Eigenschaften der Sende- und Empfangsdaten bitweise mit Hilfe des Konfigurierungsbytes verschlüsseln.
Aufbau des Konfigurierungsbytes:
Bit 7
Bit 6
Bit 5 und 4
Bit 3, 2, 1 und 0
128
64
32 16
8 4 2 1
Konsistent
Längenformat
Sende oder Empfangsdaten
Länge der Daten
0: Byte oder Wort
1: gesamte Länge
0: Bytestruktur
1:Wortstruktur
00: verboten
01: Sendedaten aus dem Master
10:Empfangsdaten vom Master
11: Sende- und Empfangsdaten
0000: 1 Byte oder Wort
0001: 2 Byte oder Wort
0001: 2 Byte oder Wort
0010: 3 Byte oder Worte
0011: 4 Byte oder Worte
0100: 5 Byte oder Worte
1111: 16 Byte oder Worte
Beispiel:
16 Worte DE über konsistente Länge als Sendedaten zum Master11011111 = 223 dez
16 Worte DA über konsistente Länge als Empfangsdaten vom Master11111111 = 239 dez
Daten im AG95U-DP/Slave zum Senden und Empfangen verarbeiten
Für das Senden zum DP-Master und das Empfangen vom DP-Master stehen auf dem AG erweiterte Peripheriebereiche zur Verfügung, die sich den Bereichen der Prozessabbilder anschließen. Der erweiterter Eingangsperipheriebereich (EPE) belegt die Adressen 128.0 ... 255.7 und der erweiterter Ausgangsperipheriebereich (EPA) belegt die Adressen 128.0 ... 255.7.
Die erweiterten Peripheriebereiche dienen lediglich zur Ablage der DP-Daten. In der Tabelle finden Sie den genauen Aufbau der erweiterten Peripheriebereiche im S5-95U. Im EPE können Sie lesen, im EPA können Sie schreiben.
- PROGRAMM im DP-Master CPU315-2DP:
Call SFC 14" Lesen "
CALL SFC 15" schreiben"
LADDR:=
W0080
LADDR:=
W0080
RET_VAL:=
MW 60
RECORD:=
P#M10.0 Byte 32
RECORD:=
P#DB10.DBX0.0 Byte 32
RET_VAL:=
MW 62
EB32 vom Slave-- DB10.DBB0 im Master MB 10 aus Master--- AB32 im Slave
- Konfigurieren des AG95U-DP-Slave in der "HW-Konfig":
Dialogbox "Eigenschaften DP-Slave"mit Modulkennung 223 als Ergebnis zum Eintrag in den DB1 des AG95U-DP-Slave:
E/A-Typ: EINGANG
EingangAdr: 128; Länge: 16; Einheit: WORTE; Konsistent: gesamte Länge;
Dialogbox "Eigenschaften DP-Slave" mit Modulkennung 239 als Ergebnis zum Eintrag in den DB1 des AG95U-DP-Slave:
E/A-Typ: AUSGSANG
AusgangAdr: 128; Länge:16; Einheit: WORTE; Konsistent: gesamte Länge;
- Speicherbereich des erweiterten Peripheriebereich im AG95U-DP-SLAVE:
SENDEFACH / EMPFANGSFACH
EPA EPE
128.0 5780 Hex 128.0 5700 Hex
bis
159.7 579F Hex 159.7 571F Hex
- S5-Programm im AG95U-DP-SLAVE:
L PY 128 vom Master
T AB32 zum Slave
L EB 32 vom Slave
T PY 128 zum Master