Wie programmiert der Praktiker ?

achim532000

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Hallo,
ich arbeite als Ausbilder an einer gemeinnützigen Schule in der Automatisierungstechnik und bilde arbeitsuchende Fachkräfte und Azubi aus. SPS gehört im großen Umfang dazu. Habe da aber nur Schulerfahrung oder Angelesenes. In VPS habe ich umfangreiche Industrieerfahrung die ich versuche auf die SPS zu übertragen.
Um möglichst praxisnah ausbilden zu können steht uns ein MSS von Bosch mit 4Stk. S7-314 128 DI/64 DO und einige Eigenbau-Anlagen mit 315-2DP, PROFIBUS-CP, WAGO-Knoten, AS-I und MPI zur Verfügung.
Da kaum Kontakt zu Praktikern in Unternehmen vorhanden ist, meine Frage: Wie programmiert die Praxis ? AWL, FUP, KOP, GRAPH, SCL, wie verbreitet sind AS-I, PROFIBUS-DP, PROFINET oder andere Systeme ?
Bin dankbar für alle praktischen Tips und Hinweise die in der Ausbildung Anwendung finden können.

Gruss Achim
 
Da kaum Kontakt zu Praktikern in Unternehmen vorhanden ist, meine Frage: Wie programmiert die Praxis ? AWL, FUP, KOP, GRAPH, SCL, wie verbreitet sind AS-I, PROFIBUS-DP, PROFINET oder andere Systeme ?
Bin dankbar für alle praktischen Tips und Hinweise die in der Ausbildung Anwendung finden können.

hallo achim,

den kontakt haste ja jetz begonnen aufzubauen, vernünftiger schritt, wenn ich bedenke was bei uns so als azubi durch geht, gilt es das eigentlich nur zu unterstützen ...

meine kleine unbedeutende einschätzung:
AWL - verbreitet wie sau :rolleyes:
FUP - jeder der ein wenig digitaltechnik verstanden hat, versteht FUP, da es viele davon gibt, die nicht mehr verstehen, findet man FUP in fast jedem prog
KOP - minizotos sagt immer "mitn finger die verknüpfungen verfolgen", stromlaufplan verstehen kann man? dann kann man auch KOP verstehen, bei uns sehr verbreitet, da in den liefervorschriften empfohlen ...
GRAPH - ich hab schon mal von leuten gehört, die das einsetzen ... :rolleyes:
SCL - totgeburt oder eierlegende wollmilchsau, bin mir nicht sicher, aber gesehen hab ich davon bis jetzt recht wenig, außer das was ich einsetze ...

bei uns läuft der hauptteil der feld-kommunikation über profibus-dp, steuerungsvernetzung über Industrial Ethernet, die Visualisierung eben so ... profinet spielen wir grad bißchen mit ner test-cpu rum ... leider zu wenig ASi, dafür ganz viel Interbus ...

kannst dich auch bißchen durchs forum wühlen, da wird sehr schnell deutlich was aus der praxis kommt und was einem lehrling aufgetragen wird (ein taster - ein ausgang ... das scheint vielerorts die jahresaufgabe zu sein :twisted:)

grutz
vierlagig
 
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Hallo,
ich arbeite als Ausbilder an einer gemeinnützigen Schule in der Automatisierungstechnik und bilde arbeitsuchende Fachkräfte und Azubi aus. SPS gehört im großen Umfang dazu. Habe da aber nur Schulerfahrung oder Angelesenes. In VPS habe ich umfangreiche Industrieerfahrung die ich versuche auf die SPS zu übertragen.
Um möglichst praxisnah ausbilden zu können steht uns ein MSS von Bosch mit 4Stk. S7-314 128 DI/64 DO und einige Eigenbau-Anlagen mit 315-2DP, PROFIBUS-CP, WAGO-Knoten, AS-I und MPI zur Verfügung.
Da kaum Kontakt zu Praktikern in Unternehmen vorhanden ist, meine Frage: Wie programmiert die Praxis ? AWL, FUP, KOP, GRAPH, SCL, wie verbreitet sind AS-I, PROFIBUS-DP, PROFINET oder andere Systeme ?
Bin dankbar für alle praktischen Tips und Hinweise die in der Ausbildung Anwendung finden können.

Gruss Achim

Hallo Achim.

Ich arbeite in einem mittelständischen Maschinenbauunternehmen. Bei uns findest Du KOP/FUP/AWL, Profibus, AS-I, WinCC, WinCCflex.

SCL und GRAPH programmieren wir noch nicht.
 
Hallöle,

in unserem mittelkleinem (60-Mann starkem) Betrieb werden von den Programmierern die Progs gerne mit AWL geschrieben, weil sie ja leider nicht jeder lesen kann :confused:

Ich tendiere meist zu KOP, damit die "normalen" Servicetechniker meinen Gedankensprüngen ins Hier und Jetzt evtl. besser versehen können. Das gilt aber nicht für Sprungoperationen. Da muß sich "Normale" eben doch in AWL eindenken.....

... Und was in KOP programmiert ist, läßt sich ja meist auch in FUP übertragen (es gibt Ausnahmen, wie ich letztens sah).

Graph kenne ich nur vom Hören, Gesagt hat noch nie wer was darüber.

SCL wird bei uns (mir bekannterweise) nicht verwendet.


Da wir nicht wirklich viele CPU`s miteinander kommunizieren lassen müssen, wird nur ab und an ASI und Profibus-DP verwendet. Jüngst setzen wir auch Teile für Fernwartung ein. (Mit was für ner Verbindung das läuft, weiss ich aber noch nicht).

Da ProTool ja ausläuft, setzen wir für unsere TP`s und MP`s WinCC ein...

... Ach ja.... wir setzen nur Siemens ein ......


Dein Schritt in dieses Forum finde ich super. Hier findet sich super schnell Hilfe, sei es in älteren Threads oder in der Soforthilfe via Antwort.
... Und geh mal bei Siemens.de was suchen bei nem Problem..... :twisted:
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

ich arbeite seit Jahren in der Verfahrenstechnik. Bei uns wird an Steuerungn eingesetzt :
80 % Siemens
10 % Schneider
10 % sonstiges

Die Siemens SPS werden zu
80 % AWL
10 % KOP (meistens nur Baustein aufrufen, der intern AWL hat)
10 % sonstiges SCL .... fast kein Graph

Bei neueren Anlagen läuft die Kommunikation zwischen den Steuerungen vorwiegend über Ethernet, manchmal auch MPI oder Profibus. In der Feldebene ist Interbus eigentlich ganz weg und von Profibus abgelöst. Das bleibt noch eine Weile so und wird irgendwann wohl in Profinet übergehen.

Im Kommunikationsbereich wird auch häufiger Modbus/Modbus on TCP eingesetzt.

Gruß aus Kiel
 
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S7 Graph

Hi,
so, jetzt einer von den Verwendern von S7 GRAPH:
Fallunterschiede:
1) Produktionsanlage mit sequentielle Vorgänge(Fließband): Sensor erkennt Teil->Zylinder geht nach vorn... usw.
- Sequenzprogramm im FUP/KOP
2) Anlage mit gemischte Prozesse, Regelungen, Arithmetik, Rezepte:
- Programm mit wenig FUP, AWL, evtl.SCL für die Berechnungen
2) Anlage mit Produktionsprozesse, evtl.rezepturgesteuert, mit viele Anforderungen an Dokumentation und Qualifizierung:
- Programm mit GRAPH, die Prozesse sind somit 1:1 abgebildet, man kann die Schrittkettenausdrücke für Funktionstest und Qualifizierung verwenden; beim Einsatz von PCS7 kann man sogar die programmierten Schrittketten in der Visu beobachten und bedienen(auto, hand usw.), somit kein weiterer Aufwand Visu.

Ich denke, die Implementierung soll die Anlage und die Anforderungen folgen; pauschalisieren kann man hier schlecht.

Vladi
 
Zuletzt bearbeitet:
SCL-Verwendung

Hallo,

für SCL würde ich folgende Anwendungen vorstellen:

FC-Programmieren für Berechnungen (z.B. Skalierung,Kalibrierung)

FB-Programmierung: Motor-FB mit Störungsquitterung,
oder kleine Schrittkette mit CASE-Anweisungen (z.B. für Ampelsteuerung)

Was ich nicht empfehlen kann, sind irgendwelche Sortieralgorithmen
um SCL vorzustellen, hat hier nix mit dem Thema zu tun.

Also ganz ausgelassen werden sollte das Thema SCL auf jeden Fall nicht.

Gruss und hth

kiestumpe
 
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...zu diesem Thema muss ich meinen Senf auch noch dazu geben :

AWL, KOP , FUP wie schon genannt ...

SCL für mich ein MUSS, wenn ich Schleifen, Berechnungen oder Auswertungen erstelle - Ist einfach übersichtlicher ...:p
Es findet in jedem Fall bei mir mehr und mehr Einsatzfälle.

Vernetzung bei uns : ASI und Profibus-DP - beides hat so seine Einsatz-Berechtigung ...

Gruß
LL
 
Wie programmiert ??

Hallo,
Dank Allen die bisher geantwortet haben. Hilft mir sehr viel weiter. Würde mich aber auch über weitere Antworten und Tips freuen.

Also erst mal einen Zwischendank aus dem Harz

Achim
 
Hallo achim532000,

ich habe letzte Tage auch noch mit einem Lehrer von einer Technikerschule über dieses Thema gesprochen. Er holt sich regelmässig Programmierer und Lieferanten von Hard-/Software in die Schule damit diese eine Präsentation oder eine kleine Schulung geben. Wenn man das geschickt macht, verursacht das auch nicht allzu viel Kosten.
Vielleicht wäre das auch was für eure Schule.
 
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ich verweise immer wieder gern auf die service&support-seiten, handbücher und getting started als pdf findet man da schnell und problemlos und in den meisten fällen kann man die aufgelaufenen fragen damit erschlagen ...



Wenn man genau weiss, wonach man sucht.......

Ab und an stehe ich aber auch vor nem Prob und sehe den Wald vor lauter Bäumen nicht. Da hilft mir dann der Support nicht wirklich weiter. Weder via Internet, noch via Anruf bei der Hotline.

Da kommt diese Seite hier mir schon gelegener. Suchen - meist gefunden - klappert!
 
Die Praxis in meinem Umfeld ist AWL, KOP, FUP und Profibus-DP. Ich persönlich programmiere ausschließlich AWL. Welche Sprache man wählt, hängt stark vom Einsatzfall ab - bei mir liegt es daran, dass ich einige Berechnungen in meinen Programmen habe und daher ohnehin oft genötigt bin, AWL einzusetzen. Zu S5-Zeiten hab ich das noch gemischt, für S7 hab ich dann entschieden, alles in AWL zu formulieren.
 
Morgen,

also bei uns im Mittelständigen Maschienenbauunternehmen wird von mir eigendlich zu 80% in AWL programmiert die restlichen 20% teilen sich in alle anderen Sprachen (kop,fup,scl und graph) auf je nach wunsch des kunden erstellen wir auch soweit es mir möglich ist die Programme nach seinen Forderungen also z.b. nur fup oder kop.
Scl brauchte ich bis jetzt nur bei meiner dipl. arbeit für die moby anbindung in der großindustrie (Bauknecht).
Graph verwende ich des öfteren bei einfachen sich immer gleich wiederholenden abläufen. z.b Teil einlegen-->start-->Schutz zu-->Zylinder vor-->teil anpressen-->zylinder zurück-->Schutz auf--> teil entnehmen... also einfache Ablaufsteuerungen ohne Servo oder Roboteranbindung....


AWL for ever :twisted:

Anbindungen meißt Profibus und Visualisierung (also panels) mit Profinet... Asi bus meist verwendet für roboteranbindung.

Hoffe ich konnte dir helfen.

MfG Roos
 
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Hallo,

für mich ist SCL eine Programmiersprache mit sehr großen Vorteilen. Da der SCL Code auch für andere Steuerungen verwendet werden kann z.B.: auch bei Omron Funktionsbausteinen. Und somit keine doppelte Arbeit, es ist nur ein wenig Anpassung nötig. Im Anhang ein kleines Beispiel von einem Betriebsstundenzähler in AWL, SCL und den SCL in den CX_Programmer kopiert - mit ein wenig Anpassungen. Meine Meinung ist: Durch diesen Vorteil (das ist nur einer von vielen) ist es ein sehr gutes Werkzeug. Bei meiner alten Firma war das komplette Programm (OB, DB, FC, FB, Strukturen) alles in SCL.
 

Anhänge

  • SCL-Quelle Betriebsstunden.pdf
    21,6 KB · Aufrufe: 184
  • AWL Betriebsstunden.pdf
    16,7 KB · Aufrufe: 157
  • Funktionsblock Omron Code kopiert von SCL (2).pdf
    20,7 KB · Aufrufe: 110
Da geb ich auch mal meinen Senf zu:

AWL:
Ist und bleibt das Beste Leute, die programmieren wollen und können!
Kästchen aneinanderhäkeln kann ja jeder! ;)
Mit AWL geht halt Alles!
Versuch mal in FUP einer Integer Variable einen Byte Wert zuzuweisen :rolleyes:
Ausserdem kann man in AWL halt besser kommentieren (Zeilenkommentare)
Einziger Nachteil: Es kann nicht jeder nachvollziehen.




KOP:
Hat halt wie schon beschrieben den Vorteil, dass es Ähnlichkeit mit einem Stromlaufplan hat (vor allem mit einem amerikanischen)
Ich persönliches find's Sch..., weil unübersichtlich.


GRAPH:
GRAPH 5 war super zu programmieren, GRAPH 7 find ich überlastet und unübersichtlich.

SCL:
Für Steuerungsaufgaben nicht so der Bringer.
Wenn aber Daten zu verwalten sind, super Sache. Man muss halt Hochsprache programmieren können!
Bsp: Ich habe auf ner Steuerung eine Liste von Seriennummern.
Bis zu 60 passen in die Liste rein.
Gerät fährt in eine Linie rein, wird in die Liste aufgenommen.
Gerät fährt 2 h später hinten aus der Linie raus und wird aus der Liste wieder gelöscht. Beim Löschen muss man das Gerät in der Liste finden und löschen, beim Aufnehmen einen freien Platz in der Liste finden und Daten reinschreiben.
In AWL: Viel Spass dabei!
In SCL: Knapp 20 Zeilen
 
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Ich arbeite als Diplom-Ingenieur in einem sehr großen Elektronik-Konzern. Bei uns wurde bisher in AWL programmiert, doch das Managment schreibt nun Richtlinien zur Verwendung von SCL vor. IMHO geht wohl der Trend bei komplexen Steuerungen zu SCL, und das mit recht.
 
Alles eine Frage der Dosis

Hallo,

wer eine z.B. Schleusensteuerung mit 2 gegenseitig verriegelten Türen mit Multiinstanzen aufbaut, der gehört verhauen.
Und wer eine komplexe Industrieanlage mit mehreren Teilanlagen in AWL runterklopft, gehört nicht vors PG.
Im Übrigen: MOVE funktioniert immer, allerdings nur mit undefinierten Variablen (Merker). Sind die verwendeten Variablen in der Symboltabelle oder in der Bausteinschnittstelle eingetragen, greift die Typüberprüfung. [Scherz EIN] Also möglichst nichts dokumentieren, dann funzts!
 
Ja wie bloss ?!

Erst einmal finde ich super das sich jemand Gedanken macht wie es nun wirklich in der Praxis aussieht.
Bei uns geht es vorrangig um Fehlersuche und da ist Fup/Kop ganz weit vorn (z.Bsp.defekten Initiator finden),viele Kollegen klappen bei AWL den Baustein glatt wieder zu .

Auch als Einstieg ist Fup super und wenn das sitzt kommt man automatisch zu AWL .
Jede Sprache hat halt ihre Vor/Nachteile.
Wir haben auf etwa 30 Steuerungen 60%Fup 30%AWL 10% SCL (Tendenz scheint aber in Richtung SCL zu gehen )
 
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