Hallo an alle,
Ich habe folgendes Problem mit einer ca. 25 - 30 Jahre alten SPS, die ich erneuern soll. Dazu wollte ich das Programm auslesen, um es dann auf eine moderne Steuerung zu
portieren.
Eine 943B mit 2 serielle Schnittstellen, mit gestecktem EPROM und mit einem OP 17.
Jedoch erhielt ich die Step 5 Meldung: AS-Funktion gesperrt: laufende Funktion, 0 : Baustein(e) übertragen
Ich hatte die 1. Schnittstelle dafür benutzt. Da ist normalerweise das OP17 drauf. Die 2. Schnittstelle ist unbelegt.
Ich habe mich jetzt schlau gemacht, inbesondere im SPS-Forum, auch bei Siemens.
Tatsache scheint zu sein, dass im AG die Schnittstelle gesperrt wurde.
Irgendwo habe ich gelesen, dass es beide Schnittstellen betrifft.
Lt. Siemens ist "wahrscheinlich" (die schreiben das wirklich so!) das BS120.0 Softwareschutz aktiv gesetzt. Das kann aus unbekannter Ursache passieren. Das laufende AG-Programm und die OP-Funktionen sind nicht beeinträchtigt.
Das kann aber auch so programmiert worden sein, also Absicht sein.
Ssound1de schreibt dazu, Zitat: "[...] vielleicht hat der Programmierer das Bit ja absichtlich gesetzt bzw. den DB1 entsprechend parametriert (Blockkennung SDP
ROT) [...]".
Ich habe auch eine Anleitungen gelesen, wie man das BS120 per Programm, durch urlöschen der CPU oder auch im laufenden Betrieb die Schnittstelle wieder zum Laufen bekommt. Speziell die E-Mail von Siemens Otto.
Jedoch jetzt meine Bedenken, da ich nicht weiß, ob ich ein aktuelles Programm der Anlage habe.
Ich kann ein Stopp der SPS oder sonstige irreparablen Zustände nicht verantworten und der Betreiber der Anlage wird die Verantwortung auch nicht übernehmen wollen.
Normalerweise ist ja das komplette Anwenderprogramm im EPROM und man erzeugt in der SPS im Anlauf die nötigen Datenbausteine.
Ich hatte den Betreiber gefragt, ob die SPS schon mal spannungslos war, er sagt Nein. Daher ist nicht gewährleistet, dass die SPS nach Spannungsausfall (oder auch urlöschen) wieder ordnungsgemäß hochläuft.
Meine Hintergrundgedanken dazu: Theoretisch kann man folgendes tun: Nicht alle notwendigen Bausteine ins EPROM, sondern einen oder mehrere Bausteine hinterher online in die CPU übertragen und erst dann die SPS starten.
Somit wäre ein Urlöschen "tödlich".
Und es auch nicht möglich, das EPROM auszulesen, da man es nicht herausnehmen kann ohne dass der Arbeitsspeicher gelöscht wird.
Ich lasse mich gerne belehren, wenn meine Annahmen falsch sein sollten.
Weiterhin kann noch erschwerend dazu kommen, dass die Bausteine auf dem EPROM irgendwie lesegeschützt sind.
Da gibt´s auch noch folgende intessante Information von "Filtersteuerung":
"
Man kann sich mit dem PG an das OP anschliessen dieses über das Systemmenü auf Durchschleifbetrieb stellen."
http://www.sps-forum.de/simatic/31137-s5-programm-gesperrt-2.html
Inwieweit kann man auf diesem Wege die SPS auslesen?
Ich weiß, dass auch die Antwort von Rainer Hönle hier schon lange her ist, aber am sichersten erscheint mir sein Vorschlag:
Zitat: "[...] Eventuell, wenn es wirklich saumäßig wichtig ist, könnte man dann einen kompletten Speicherabzug des AGs machen und daraus die Bausteine extrahieren. Ist zwar
sehr aufwändig aber möglich. [...]"
http://www.sps-forum.de/simatic/31137-s5-programm-gesperrt.html#post223473
Daher meine Fragen zu dieser Variante: Mit welcher Software kann man das tun? Wird das Auslesen trotz der gesperrten Schittstellen funktionieren? Wie aufwändig ist es, die
Bausteine extrahieren? Und wer könnte das machen? Evtl. auch ich selbst?
Oder gibt es eine andere, 100 % sichere Möglichkeit an die SPS-Bausteine ranzukommen?
Vielen Dank im voraus
McPower