Bevor Anne das konfuse OB100-Beispiel von Michael aufwändig austestet,
ein paar Bemerkungen dazu.
Der OB100 wird beim STOP->RUN-Übergang der CPU
genau 1 mal aufgerufen.
Das umständliche rücksetzen, verknüpfen, "spb NHLT" und setzen des M100.0
in einem bedingten Programmzweig im OB100 ist sinnlos.
Der Sprung "spb NHLT" wird nie ausgeführt.
[Anne:] Da M100.0 zurückgesetzt wurde, kann ja nicht zu der Sprungmarke NHLT gesprungen werden... sondern es geht weiter mit dem Rücksetzen der einzelnen Ausgänge? [Michael:] Richtig - der wird aber nach einmaligen Durchlauf gesetzt. Es wird nun solange durchlaufen bis der E0.0 auf 1 geht. Also Nothalt beendet.
Diese Aussage ist falsch, der OB100 wird ja nur 1x aufgerufen.
Ausgänge im OB100 rücksetzen ist völlig überflüssig.
Wenn der OB100 aufgerufen wird, dann sind alle Ausgänge=0.
Außer ein Ausgang ist geforced, dann nützt aber ein Rücksetzen nichts.
Einzelne oder alle Schrittmerker im OB100 rücksetzen ist ebenso sinnlos
oder gar gefährlich (eventuelle Kollisionsgefahr der Zylinder!).
Entweder die Schrittmerker sind normal nicht-remanent, dann sind beim
STOP->RUN-Übergang und somit im OB100 schon alle Schrittmerker=0.
Oder der Programmierer hat absichtlich remanente Schrittmerker benutzt,
dann ist das Rücksetzen im OB100 nicht zielführend.
Eine geordnete und ggf. zeitlich gestaffelte Reaktion der Schrittkette
auf das Aus-/Einschalten der Steuerung muß separat programmiert werden.
Das könnte eine eigene Grundstellungs-Initialisierungs-Schrittkette sein,
falls das Anfahren der Grundstellung beim Einschalten erwünscht ist.
Das Verknüfen des Notaus-Signals im OB100 ist sinnlos.
Bei Einschalten der Steuerspannung MUSS Notaus zunächst aktiv sein und
irgendwann später mit einem extra-Taster erst quittiert/aufgehoben werden.
Wenn nur die CPU in STOP und dann wieder in RUN geschaltet wird, dann muß
je nach Aufgabenstellung und Gefährdungs-Analyse entschieden werden, ob das
einen Einfluß auf die Schrittkette haben soll und wie dann ggf. reagiert
werden soll.
Noch ein Sicherheits-Hinweis zu den Zylindern:
Wenn das z.B. Pneumatik-Zylinder sind, dann muß für jeden Zylinder durchdacht
werden, wie der Zylinder auf Ausschalten, Einschalten und Notaus reagieren
soll und entsprechende Magnetventile eingesetzt werden.
Stichwort: Gefährdungs-Analyse
Und: das Aktivieren von Notaus darf keine gefährlichen Bewegungen auslösen.
Und: Nur durch Einschalten der Steuerspannung bzw. Spannungswiederkehr
nach Spannungsausfall darf die Maschine in der Regel nicht selbständig
Bewegungen ausführen.
Gruß
Harald