Motorbewegung nach NotAus

Hi Tommi,

Deine Optionen fangen genau dann an, wenn der Not-Halt wieder quittiert wurde.
das heißt aber doch, dass die aktiven Ausgänge erst mal rückgesetzt werden müssen, denn sonst wäre die Maschine ja in einem undefinierten Zustand...
 
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Wenn ich M0.0 jetzt mal nicht als Merker "Sicherheit" betrachte,
sondern als "Steuerspannung Ein", d.h. ein Merker der nach drücken des Starttasters gesetzt wird,
dann muss ich mich theoretisch um überhaupt nichts kümmern, und auch mit sämtlichen Normen ist alles im grünen Bereich.

Allerdings kann es natürlich sein, das man danach eine Grundstellungsfahrt, Referenzfahrten ... durchführen muss, bevor man wieder starten kann,
das hängt nun aber einzig und allein von der Maschine ab.

Mfg
Manuel
 
Hallo,
bei NOTAUS soll der Motor seine Bewegung bis zum Ende bringen ?

Nehme an, das hier das gezielte Stillsetzen seiner Bewegung gemeint ist ?
Ich kenne so auf Anhieb keine Maschine, die ihren Bewegungszyklus bei NOTAUS bis zum Ende weiter führen darf...

Dein Baustein muss auch bei NOTAUS weiter bearbeitet werden, also nicht über EN gehen. Er muss im NOTAUS-Fall den Antrieb gezielt stillsetzen.

Es gibt da verschiedene Arten, den MM440 zu stoppen:
AUS 1 / 2 und 3
Hier habe ich auch etwas gefunden:
http://www.sps-forum.de/showthread.php?t=23824&highlight=MM440+Aus2

Neben dem Einsatz von einem PNOZ mit abfallverögerten Pilz-Erweiterungsgerät sollte nicht nur die Freigabe des Antriebs weggenommen werden, er muss auch elektrisch abgeschaltet werden.
Bedeutet, der "normale PNOZ schaltet die Anlage ab, der abfallverzögerte PNOZ schaltet z.B. das Netzschütz des Antriebs verzögert ab.

Die Abschaltung kann z.B. auch in Abhängigkeit von der Drehzahl/vom Stillstand gemacht werden: Wenn Antrieb mit AUS 2 abgebremst und zum Stillstand gekommen ist, erst dann Netz (des Antriebs) ausschalten.
Damit wird der Antrieb nach NOTAUS erst gezielt zum Stillstand gebracht und dann elektrisch abgeschaltet.

Denke, in einem CAD-Forum kannst Du passende Schaltungsbeispiele erhalten.
Von PILZ gibt es auch Applikationshandbücher mit Schaltbeispielen.

Gruss
 
Wenn ich M0.0 jetzt mal nicht als Merker "Sicherheit" betrachte,
sondern als "Steuerspannung Ein", d.h. ein Merker der nach drücken des Starttasters gesetzt wird,
dann muss ich mich theoretisch um überhaupt nichts kümmern, und auch mit sämtlichen Normen ist alles im grünen Bereich.

Mfg
Manuel

Danke Manuel,

nur ist doch die Situation auch nach dem Drücken des Starttasters (also dem Aufruf einer Funktion) noch so, dass gesetzte Ausgänge in der SPS vorhanden sind, wenn diese beim Drücken von NOT-HALT nicht rückgesetzt wurden.
 
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Danke Manuel,

nur ist doch die Situation auch nach dem Drücken des Starttasters (also dem Aufruf einer Funktion) noch so, dass gesetzte Ausgänge in der SPS vorhanden sind, wenn diese beim Drücken von NOT-HALT nicht rückgesetzt wurden.

Das stimmt so.
Doch das kann ja auch gewollt sein.
Das ist bei Ventilen oder ähnlichem oft der Fall.
Du musst dich beim Wiedereinschalten dich darum kümmern, dass die Ausgänge, die Schaden anrichten können abgeschaltet sind.
Alle anderen Ausgänge können so bleiben wie sie waren.


bike
 
Was zwingt dich Ausgänge zu setzen?

Bei mir sind Ausgänge generell verodert, von Hand, von Schrittketten, wasauchimmer was mit dem Ausgang zu tun hat.
Insofern ist es vollkommen egal, wenn Ausgänge temporär mal, z.B. von Steuerspannung aus auf 0 geschrieben werden.

Mfg
Manuel
 
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Was zwingt dich Ausgänge zu setzen?

Bei mir sind Ausgänge generell verodert, von Hand, von Schrittketten, wasauchimmer was mit dem Ausgang zu tun hat.
Insofern ist es vollkommen egal, wenn Ausgänge temporär mal, z.B. von Steuerspannung aus auf 0 geschrieben werden.

Mfg
Manuel

Hm Manuel,

glaube ich verstehe jetzt deine Antwort nicht so ganz... sorry.

Es geht ja nicht um das Setzen, sondern ganz im Gegenteil um das Rücksetzen.

Denn du hast ja geschrieben:

Also wenn über ein Sicherheitsrelais alle Antriebe abgeschaltet werden,
dann ist es doch sowieso vollkommen wurscht, was die SPS gerade ansteuert oder auch nicht.
Dann ist das Rücksetzen der Ausgäng nur eine Art definierter Zustand, und keine Sicherheitsfunktion.
Also ist es doch bessere Weg die Ausgänge gleich bei NOT-Aus mit rückzusetzen, so muss man sich nach Spannungswiederkehr nicht mehr darum kümmern, oder sehe ich das jetzt komplett falsch?

Lieben Dank!
 
Danke bike,

nur wäre es dann nicht viel einfacher, diese Ausgänge gleich bei NOT-HALT mit rückzusetzen?

Eher nicht, denn es gibt doch Situationen wo du die Ausgänge brauchst wenn Spannung oder Druckluft wiederkommt.
Ich würde z.B. nur die Freigaben vom Umrichter wegnehmen, die Drehrichtung und Drehzahl kann doch bestehen bleiben.
Ebenso bei Ventilen, damit diese wieder in die richtige Stellung fahren.
Wenn du es so machst, dann musst du nur wenn alles okay die Freigaben wieder einschalten.
Wenn du alle Ausgänge abschaltest musst du dich um die richtige Reihenfolge beim Einschalten manuell darum kümmern.


bike
 
Eher nicht, denn es gibt doch Situationen wo du die Ausgänge brauchst wenn Spannung oder Druckluft wiederkommt.

Ebenso bei Ventilen, damit diese wieder in die richtige Stellung fahren.

bike

Hm, ok - aber angenommen bei Not-Aus ist ein Ventil grad in Arbeitstellung (Ausgang aktiv), so sollte das doch bei Not-Aus unbedingt rückgesetzt werden, damit es dann nach Spannungswiederkehr (definiert) in GS steht.

Oder ist das so nicht der übliche Weg?
 
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Hi Tommi,

das heißt aber doch, dass die aktiven Ausgänge erst mal rückgesetzt werden müssen, denn sonst wäre die Maschine ja in einem undefinierten Zustand...

genau, aber ich mache es wie Manuel, Ausgänge werden nicht gesetzt und rückgesetzt, sondern nur zugewiesen. Gesetzt und rückgesetzt werden ggfs. die veroderten Bedingungen wie Automatik, Hand, etc.

Bei Ventilen hängt es davon ab, welche Sorte Du hast, mit oder ohne Mittelstellung, geblockt oder entlüftet.

Wie die Ausgänge sich nach Quittierung NOT-HALT verhalten, hängt von der Anwendung ab.
Z.B. beim Schweißen alles in Grundstellung, bei Förderanlagen Weiterfahrt aus der letzten Stellung (die Weiche muss stehen wie sie stand)

Gruß
Tommi
 
Hm, ok - aber angenommen bei Not-Aus ist ein Ventil grad in Arbeitstellung (Ausgang aktiv), so sollte das doch bei Not-Aus unbedingt rückgesetzt werden, damit es dann nach Spannungswiederkehr (definiert) in GS steht.

Oder ist das so nicht der übliche Weg?

Nein, das kann schnell ins Auge gehen.
Wenn irgendetwas im Weg steht, dann es wird laut. ;)

Nach Not-Aus kann, wenn die Stellungen noch definiert sind, kontrolliert weitergefahren werden.
Wenn die Schrittketten noch aktiv bleiben.
Wenn nicht eindeutig, dann muss eine Grundstellungsfahrt bzw Handgrundstellungsfahren durchgeführt werden.
Warum willst du alles in Grundstellung schicken, wenn es nicht notwendig? :confused:


bike
 
Z.B. beim Schweißen alles in Grundstellung, bei Förderanlagen Weiterfahrt aus der letzten Stellung (die Weiche muss stehen wie sie stand)

Das muss beim Schweißen nicht sein.
Mit dem Robi zurückziehen und im Programm an den Satz, wo abgeschaltet wurde und weiter geht es.
Das Teil muss dann ggF geprüft werden, doch man muss es nicht gleich wegwerfen.


bike
 
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Das muss beim Schweißen nicht sein.
Mit dem Robi zurückziehen und im Programm an den Satz, wo abgeschaltet wurde und weiter geht es.
Das Teil muss dann ggF geprüft werden, doch man muss es nicht gleich wegwerfen.


bike

ich bin in Gedanken beim Rollnahtschweißen, da machen wir es so und schweißen das Teil ggfs. von Hand nach, ist aber sicher auch vom jeweiligen Schweißprozess abhängig. So oft gibt es zum Glück auch keinen NOT-HALT :ROFLMAO:

Gruß
Tommi
 
Das Rücksetzen von SPS-Ausgängen bei NOT-AUS oder NOT-HALT hat nicht den Sinn, die Antriebe zu stoppen - das MUSS über Sicherheitsschaltgeräte elektrisch realisiert werden (sofort oder sicher verzögert). Das Rücksetzen der SPS-Ausgänge wird deshalb gemacht, damit danach nicht schon durch einfaches Quittieren des NOT-AUS die Antriebe wieder loslaufen.
Die auch mir aus Fremdprogrammen bekannten Angst-Rücksetz-Orgien am Ende des OB1 sind dafür aber nicht der richtige Weg. Bei fachgerecht realisierten Programm-Verknüpfungen mit Betriebsarten und anschließender Ausgangszuweisung = ist zusätzliches Rücksetzen der Ausgänge bei NOT-AUS gar nicht nötig. Es werden nur die Betriebsarten rückgesetzt, die Ausgänge gehen dadurch automatisch auf 0. Nach Quittieren des NOT-AUS muß erst wieder eine Betriebsart aktiviert werden, bevor ein Antrieb losläuft.
Wenn man in einem Fremdprogramm eine solche Angst-Rücksetz-Orgie bei STOP oder NOT-AUS findet, dann taugt das restliche Programm auch meistens nichts und müsste überarbeitet werden. Und es sollte die elektrische Schaltung überprüft werden, ob nicht etwa der Software-Stop die einzige NOT-AUS-Abschaltung ist.

Ein pauschales "alle Ausgänge auf 0 setzen" (vor allem das Referenzdaten-"freundliche" L 0, T AB 0) ist auch oft nicht richtig. Bei Pneumatikzylindern, Greifern, Saugern, Magneten und ähnlichen Aktoren muß man für jeden Aktor gesondert überlegen und abwägen, was bei NOT-AUS passieren oder nicht passieren soll. Aktivieren von NOT-AUS darf keine gefährlichen/zusätzlichen Bewegungen auslösen! Oft macht es Sinn, wenn der Aktor so stehen bleibt, wie er gerade ist. Er darf nur nicht mehr von der Steuerung bewegt werden können. Meistens wird man dafür geeignete Pneumatikventile einsetzen müssen, weil auch ein (unbeabsichtigtes) in-STOP-gehen der CPU keine gefährlichen Bewegungen hervorrufen soll. Oder ein Spannungsausfall. Und es müssen Möglichkeiten (z.B. Handhähne) vorhanden sein, um pneumatische Aktoren manuell drucklos zu machen, um die Aktoren im Notfall ohne Steuerung bewegen zu können und eingeklemmte Gegenstände oder Körperteile befreien zu können.

Und JA, die Anlagenbediener sollen NOT-AUS nicht als bequemes Zentral-Alles-Aus benutzen.

Harald
 
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Lieben Dank nochmals an Alle, die hier so umfangreich posten - das Thema ist für mich (als SPS-Anfängerin) gerade in Hinsicht auf die aktuellen Sicherheitsbestimmungen etwas kompliziert...

Die auch mir aus Fremdprogrammen bekannten Angst-Rücksetz-Orgien am Ende des OB1 sind dafür aber nicht der richtige Weg. Bei fachgerecht realisierten Programm-Verknüpfungen mit Betriebsarten und anschließender Ausgangszuweisung = ist zusätzliches Rücksetzen der Ausgänge bei NOT-AUS gar nicht nötig. Es werden nur die Betriebsarten rückgesetzt, die Ausgänge gehen dadurch automatisch auf 0.

Harald

Ich nehme mal an, dass mit Betriebsarten der Automatik- bzw. manuelle Betrieb gemeint ist, oder?

Und es gibt ja doch auch Situationen, wo ein Ausgang gesetzt werden muss. Ich denke hier z.B. an die Interrupts aus schnellen Zählern - soweit ich weiß, reicht hier eine Zuweisung eines Ausgangs nicht aus.

Darüber hinaus wird es ja auch in jedem umfangreicherem SPS-Programm Merker geben, die beim Not-Halt rückgesetzt werden müssen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hm, ok - aber angenommen bei Not-Aus ist ein Ventil grad in Arbeitstellung (Ausgang aktiv), so sollte das doch bei Not-Aus unbedingt rückgesetzt werden, damit es dann nach Spannungswiederkehr (definiert) in GS steht.

Oder ist das so nicht der übliche Weg?


Also ich oder wir haben dias immer so realisiert, das wir z.B. im Ausganspfad dort wo es Sinvoll und nötig ist z.B. U Steuerung_Ein programmiert.
Dadurch werden die Ausgänge eh bei Not-Aus, Not-Halt uns Steurung_Aus abgesteuert. Bei VW gasb sogar ma ne Vorschrift wegen Energiesparen. Da mussten sogar die Sensor VErsorgungen bei Steuerung Aus agbeschalten werden.
Auch werden Ausgänge soweit möglich nur mittels = Zugewiesen und nicht mittels S gesetzt! Bei Steurng Ein werden alle die Ausgänge welche in definierter Position (Endlage) sich befinden durch einen Richtimpuls wieder definiert angesteuert!
In meinen Programmen werden so wenig wie nötig Ausgänge mittels S gesetzt ...

Im Prinzip sind die Ausgänge dadurch sogar 2 Kreisig aufgebaut. Einmal per Software und einmal per HW Abschaltung der Spannung via Not-Aus und Steuerung Ein PNOZ.
 
Zuletzt bearbeitet:
Lieben Dank nochmals an Alle, die hier so umfangreich posten - das Thema ist für mich (als SPS-Anfängerin) gerade in Hinsicht auf die aktuellen Sicherheitsbestimmungen etwas kompliziert...



Ich nehme mal an, dass mit Betriebsarten der Automatik- bzw. manuelle Betrieb gemeint ist, oder?

Und es gibt ja doch auch Situationen, wo ein Ausgang gesetzt werden muss. Ich denke hier z.B. an die Interrupts aus schnellen Zählern - soweit ich weiß, reicht hier eine Zuweisung eines Ausgangs nicht aus.

Darüber hinaus wird es ja auch in jedem umfangreicherem SPS-Programm Merker geben, die beim Not-Halt rückgesetzt werden müssen.

Der "richtige" Stil, den gibt es eigentlich nicht.
Doch es ist guter Stil für jede Betriebsart: Hand/Jog, Halbautomatik/Semi-Auto und Automatik einen Merker zu haben, der schon alle Bedingungen für diese Betriebsart beinhaltet.
Mit diesen Merkern werden dann die entsprechenden Funktionen verknüpft, sprich die Ausgänge zugewiesen.
Bei Not-Aus, Steuerungsaus, Maschinenhalt usw. werden die Verknüpfungen die beim Wiedereinschalten eine gefährliche Bewegung starten, zurückgesetzt, die anderen behalten ihren Status, damit die Maschine wieder in den Produktionsprozess gesetzt werden kann.
Welche Ausgänge wieder geschaltet werden ist abhängig von der vorgewählten Betriebsart.

So machen wir es und haben eigentlich keine schlechte Erfahrungen damit gemacht.


bike
 
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