S7-Programm aus vorhandenem S5-AWL-Programm neu schreiben.

Topmania

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Hallöchen!,

Ich bin auf einer etwas größeren Industrieanlage in der Prozessleittechnik tätig.
D.h. wir sind Instandhalter und verbessern und ändern ständig unsere S7 und WinCC-Programme/Visualisierungen.
Neuanlagen werden meistens von Firmen programmiert, da der Arbeitsaufwand und die Zeit für uns PLT-Instandhalter fast immer zu hoch ist, da wir zuviele andere Dinge im Betrieb zu bewältigen haben.
Nun gibt es hier einen Bereich für den ich zuständig bin, der hat für mehrere Unterbereiche - ca. 10 S7-400er (mit angeschalteten S5 Karten). Auf diesen SPS-Geräten laufen teilweise nicht mehr ganz so moderene S5-AWL Programme (selten mal FUP) aus den 80er Jahren.
Die Anlage läuft, leider wurde viel indirekt adressiert, so dass ein Elektrischer-Instandhalter auf der Nebenschicht nicht unbedingt schnell Fehler suchen kann, bis bzw. teilweise sogar gar nicht.
Das Programm muss ob auf kurz oder lang eh neu geschrieben werden. Leider sind die Kosten dafür im Moment zu hoch, bzw. der Vorstand will das nicht verstehen, dass es nötig ist, die Programme in den SPS-Geräten umzuschreiben.
Ich überlege also ob ich das in irgendeiner Form peu à peu selbst in die Handnehme.
Nur, da das Programm in jeder SPS so unglaublich groß ist und viele Leichen enthält, weiß ich nicht so richtig wie man und wo man Anfangen soll.
Das meiste sind Bandantriebe und einzelne spezielle Maschinen / Anlagen.
Leider sind alle SPSen in dem Bereich miteinander verkoppelt, also greifen Prozesse übers Netzwerk in andere über.
Jetzt das Problem:
Wie fang ich an? Und mit was? Weil die Anlage darf nicht lange ausfallen.
Firmen von denen wir uns haben Angebote geben lassen, rieten bei dem (wirklichen) AWL-Gedöns strikt ab, das Programm zu ändern. Sondern eher neuzuschreiben.
Das nächste Problem ist auch noch: Die Abläufe müsste man sich größten Teils aus dem Programm herausholen um sie zu verstehen.
...und es muss so programmiert werden, dass ein Elektriker mit klar kommt, sprich eher FUP.

Wir würdet ihr so ein Programm neugestalten? Bzw. wie managed ihr das?
 
OT: never touch a running system

nee mal im Ernst: Die Firmen wissen schon, warum sie viel Geld dafür wollen: weil es viel Arbeit ist.

Gibt es eine aktuelle Funkitonbeschreibung/Pflichtenheft? wenn ja, dann darauf aufbauend die neue Software schreiben. Dann in Betrieb nehmen (u.U. ist der Umfang dem einer Neuinbetriebnahme zu vergleichen) Auf Grund der kurzen Stillstandszeiten immer eine Rückfallmöglichkeit zur alten Software beibehalten.

Wenns keine aktuelle Funktionsbeschreibung/Pflichtenheft gibt, dann diese erstmal erstellen, entweder auf Basis des alten AWL-codes oder komplett neu mit einem Verfahrenstechniker zusammen.

Viel Erfolg

PS: wenns nur im die schlechte Diagnosemöglichkeit für die Instandhalter geht, das Programm aber sonst gut und richtig funktioniert, dann evtl. das Programm so lassen und zusätzliche Diagnosemöglichkeiten für die Instandhalter schaffen...
 
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Hallo,
über was für S5en reden wir? Ab 115 U aufwärts gibt es eine IM 306 Baugruppe, da kann man die S5 CPU aus dem Rack, die IM rein, über Profibus eine beliebige, geeignete S7 dran und programmieren/testen. Wenns nicht läuft Rückbau, dieser ist in wenigen Sekunden erledigt. Inwieweit Spezialbaugruppen Zählerkarten etc. ansprechbar sind, entzieht sich aber meiner Kenntnis.

Gruß
Mario
 
also wenn ich den TE richtig verstanden habe, hat er solch ein System schon "S7-400 mit angeschalteten S5-Baugruppen". Nur wurden damals die Programme mehr schlecht als recht von S5 auf S7 konvertiert, so dass niemand durchblickt. Jetzt will er die Programme neu schreiben...

Gruß.
 
Also ich sag jetzt mal sehr start vereinfacht:
Schauen was funktionell gebraucht wird, definieren, neu machen

Sätze ala:
Wie fang ich an? Und mit was? Weil die Anlage darf nicht lange ausfallen.
Das nächste Problem ist auch noch: Die Abläufe müsste man sich größten Teils aus dem Programm herausholen um sie zu verstehen.
...und es muss so programmiert werden, dass ein Elektriker mit klar kommt, sprich eher FUP.
solltest du in dem Zusammenhang ganz schnell ad akta legen, weil wenn du angreifst wirst du wohl mit Tagen eher Wochen Ausfall (wiederinbetriebnahme) rechnen müssen.
Auch peu a peu ist nicht zielführend und dürfte die Ur-Problematik eher noch verschlimmern, mit teils nicht vorhersehbaren Auswirkungen auf den Rest.
Die Abläufe aus dem Programm dürfte bei der größe mit Glück lange dauern, und mit Pech eine lebensaufgabe sein.

Kurzum:
Wie ducati schreibt, wenn alles funktioniert und die Anforderungen erfüllt, dann laufen lassen und evtl. sinnvolle Diagnosemöglichkeiten nachprogrammieren,
anhand derer dann die "einfachen" Instandhalter diagnostizieren können.

Mfg
Manuel
 
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Wenn dort über eine IM die S5 Perpherie angschlossen ist, dann kommt über kurz oder lang das Problem mit Ersatzteilen auf den Tisch.

Ich würde mir eine Steuerung vornehmen und deren Programmierart analysieren und dann die Funktionen neu programmieren.
Dann in das Rack eine zweite CPU reinschieben, die Sensorik abfragen und die Ausgänge nur als Dummy zunächst verwenden.
So kannst du am laufenden System schauen, ob dein Programm das macht, was du willst.
Dann noch die Visu testen und wenn alles gut, dann kannst du die Umschaltung planen und durchführen.

Wobei ich mir nicht sicher bin, ob das nicht ein zu großer Brocken für dch ist, wenn man das nicht gelernt hat.
Denn dann kann es geschehen, dass das Programm zwar neu ist, aber nicht die richtige Grundlage für die Weiterentwicklung der Anlage ist.


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