Programmierung energetischer Regler

Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Hallo Onkel Dagobert,

Die Anlage läuft seit 1996 mit der jetzigen regelung. Die rel. Feuchte in der weberei konnte aber nie genau geregelt werden. Die Druckluftregelung ist viel zu unbeständig. Die jetzige regelung hat das Problem, das die Klappen nur nach Taupunkt geregelt werden, egal was für eine Aussentemperatur herrscht. Die Ablufttemperatur und die evtl. Mischluft wird nicht berücksichtigt um eine effektive Regelung zu erstellen. Ich möchte die Anlage umbauen um diese energetischer Regeln zu lassen. Die Energiekosten, vor allem die Heizkosten sind enorm groß.
Der Druckluftregler der Weberei hatte früher mal die Frequenz der Lüfter und nach Nachheizregister geregelt. Ein weiterer Druckluftregler hatte die Taupunkttemperartur nach dem Wäscher geregelt.
Die Messgrößen der Weberei waren schon immer rel. Feuchte, keine Temperatur, dieses habe ich mittels elektronischer Fühler nachgerüstet. regelgröße ist somit die rel. Feuchte der Weberei. Die Mischluftklappen, sowie alle Aussenluft- und Abluftklappen konnten bisher auch stetig geregelt werden mittels Membranventile. Der Luftwäscher macht nur EIN/AUS. Es sind 2 Wäscherpumpen vorhanden, diese laufen immer im wechsel.
Der Luftwäscher dient hauptsächlich zum befeuchten UND reinigen, dieser MUSS immer laufen aus Berufsgenossenschaftlichen Gründen. Der Luftwäscher läuft immer mit sobald die Anlage gestartet wird. Der Frostschutz ist mittels Frostschutzthermostat gewährleistet. Wenn die Frostgrenze erreicht wird - nach dem Wäscher - dann schaltet das Thermostat die Anlage ab und fährt die Zu- und Abluftklappen zu.

Ich wiederhole: Es sind ALLE Klappen stetig regelbar.

So ich hoffe mit dieses Informationen geholfen zu haben. :)

Vsiele Grüße

soeren83

PS.: Die Druckluftregler sind von Sauter. Den genauen Typ muss ich morgen nachschauen.
 
Ich habe mir irgendwie schon gedacht dass diese Anlage nicht erst seit vorgestern läuft. Etwas sehr ähnliches hatte ich vor etwa zwei Jahren vor mir. Diese Anlagen stammen aus den siebziger Jahren ;-) . Sehr solide Technik, kaum zu glauben aber viele der Regelventile verrichten seit damals bis heute ihren Dienst. Nur für die Elektronik gab es irgendwann keinen Ersatz mehr.

Naja, also wird doch die relative Feuchte im Raum geregelt. Die Regelung der absoluten Feuchte hätte den entscheidenten Vorteil dass die Regelgröße "absolute Feuchte" nicht durch eine Temperaturregelung beeinflusst werden kann.
 
Ich bezweifle fast, dass du durch die Änderung der Zuluft bei deiner Anlage Energie einsparen kannst.
Bei deiner Anlage hast du hinter dem Wäscher immer eine mal angenommene r.F von 100% bei Temperatur t.
Dein Nacherhitzer regelt immer so, dass sich im Raum eine r.F. von 60 % einstellt.

Wenn ich mit diesen Werten ins h-x-Diagramm bei einem üblichen Temperaturbereich von 0°C bis 35°C gehe,
dann sehe ich, dass die Linien der r.F. fast Geraden sind. Bedeutet, dass wenn du die Heizkennlinie (in
meiner Grafik rot) auf der X-Achse nach rechts/links verschiebst, dann bleibt der Enthalpie-Bereich der dadurch
überschnitten wird annähernd gleich. Und die Änderung der Enthalpie ist die Energie die durch Heizen in das
System hineingesteck werden muss.

Beispiel:
von 5°C @ 100% r.F und 17 kJ/kg auf 60% r.F. @ 13°C und 27 kJ/kg zu kommen, benötigst du ca. 10 kJ/kg Luft an Energie.

bei 20°C @ 100% r.F und 57 kJ/kg auf 60% r.F @ 28°C und 67 kJ/kg, sind das immer noch ca. 10 kJ/kg Luft.

Bedeutet für mich, solange du hinter dem Wäscher 100% r.F. hast und dein Erhitzer auf 60% r.F. heizt, kannst du durch
Änderung der Zulufttemperatur bei dieser Regelung am Heizregister kaum Energie einsparen.
Die Raumtemperatur die sich später ergibt, könntest du aber durchaus (positiv) beeinflussen.

Bei einer richtigen Klimaanlage mit Vorerhitzer und Kühler ist das was anderes, da dadurch Energie beim Vorerhitzer/
Kühler eingespart werden kann.

Vielleicht kann der Onkel noch was zu meinen Überlegungen sagen.
 
Hallo Thomas,
wenn ich wirklich keine Energie einsparen kann dann würde/muss ich mich damit zufrieden geben das ich vllt. das Raumklima verbessern kann. Das wäre zumindest ein Effekt den man spüren würde. Mal sehn ob der Onkel nochwas dazu sagt. Wir warten mal noch bissel ab und schauen mal ob er sich im Laufe des Tages meldet.
Deine Überlegungen jedenfalls klingen alle logisch.

Viele Grüße
Soeren83
 
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Mein Gedankenansatz legt zugrunde, dass die bisherige Regelung keinerlei innere Wärmelasten, evtl. Feuchtigkeitsänderung raumbedingt berücksichtigt.

Er hat doch am Austritt des Luftwäscher eine konstante rel. Feuchte von z.B. 90%. Wenn er nun nach dem Erhitzer genau 60% rel. Feuchte bei z.B. 25°C erhalten will,
Die Zielfeuchte u. -temperatur dürfte m.E. durch die inneren Wärmelasten beeinflusst werden; man könnte die Zuluft ggfs. mit einer höheren rF, aber mit einer niedrigeren Einblastemperatur bereitstellen.

In begrenztem Umfang kann man das auch mit der Lufttemperatur am Wäscher machen um weniger Feuchte einzubringen u. weniger nachzuheizen.

Den Ansatz die Enthalpie zu berücksichtigen, war idT richtig vermutet.

Der Luftwäscher dient hauptsächlich zum befeuchten UND reinigen, dieser MUSS immer laufen aus Berufsgenossenschaftlichen Gründen. Der Luftwäscher läuft immer mit sobald die Anlage gestartet wird.
Hier würde ich auf jeden Fall nachhaken.
Dass der Wäscher im Umluftbetrieb zum Reinigen der Luft laufen soll (Stoffpartikel) steht wohl außer Frage - aber warum sollte er das bei Außenluftbetrieb müssen (Sicherheitskette/Überwachung hinsichtlich Umluft vorausgesetzt)?
U.U. ist dieses "muß" auch einer Unzulänglichkeit der alten Steuerung geschuldet.

Allg.
Energiesparend Lüftungen zu betreiben, ist ein Spiel mit den Toleranzen z.B. dem Behaglichkeitsfeld.
Unter Berücksichtigung der jeweiligen Medienkosten lässt man dann die Feuchte oder Temperatur (auch Kombination) driften.

In deinem Falle solltest Du mögliche Grenzwerte sondieren u. dir zu Nutze machen, z.B. statt 60% fest, ein Band von z.B. 55-65%.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht müsste er nur anhand der Enthalpien die er jetzt durch die neuen Messungen berechnen kann, die Regelrichtung der Klappenregelung invertieren (mit entsprechender Umschalt-Hysterese). Das scheint die jetzige Regelung nicht zu berücksichtigen. Vielleicht wurde beim Planungsstand der Anlage immer von Winterzustand ausgegangen, d.h. Abluft besitzt eine größere Enthalpie als die Außenluft.

Was mich noch interessieren würde, was die jetztige Regelung mit der Regelung der Lüfterdrehzahlen bezwecken will. Eine Regelung des Volumenstroms oder eines Differenzdrucks wird damit nicht vorgenommen. Oder lässt sich evtl. durch einen größeren Volumenstrom der Befeuchtungsgrad nach dem Luftwäscher in Grenzen verringern?
 
Hallo,
also die Drehzahlregelung der 2 Lüfter ist aus energetischer Sicht sinnvoll. Wenn ich diese mit Volllast laufen lassen würde, dann hätten wir enorme Energiekosten. Das muss ja nicht zwingend sein. Momentan schwankt die Anlage zwischen 29 und 33 Hz. Wenn die Lüfter langsamer laufen, dann bringe ich ja weniger Luft in das Gesamtsystem und somit kann ich meine rel. Feuchte dierekt im Raum beeinflussen. Denn die Raumtemperatur ist immer höher als die Temperatur nach dem Luftwäscher.
Das mit dem Feuchteband vonn 55 - 65% oder so ähnlich hatte ich mir auch schon überlegt. Aber wie kann ich das am besten programmieren? Daran hängts ja grade bei mir. Ich bin mir ziemlich sicher das eine kleines Fenster bei der Produktion nicht stören würde. Ich könnte ja mit Hilfe des Feuchtefensters auch eine kleine "Nachtkühlung" mit vornehmen um das Raumklima an sehr heißen tagen etwas erträglicher zu machen.
Könnt ihr mich bei der Programmierung der regler unterstützen? Wäre echt lieb von euch. :lol:

Gruß

Sören
 
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Nachtkühlung ist nur im Sommer von Interesse - dort stört der LW am meisten u. erzwingt die Energieschleuderei - dies muss vorab geklärt sein.
Dort ist wohl die grösste Energieeinsparung u. Klimaverbesserung zu erreichen.
 
Hallo,

also ich würde ja gern eine nachtkühlung mit einbauen. Denn wir haben ja bis jetzt das Problem das wir im Sommer kein wirklich gutes Klima in der weberei haben. Die Weberei dient ja bei unserer Anlage als Führungsgröße und ist auch die größte halle die wir haben.
Um mal ganz genau zu sein, würde mir eine Regelung nach Feuchte und Temperatur mit Nachtkühlung vorschweben. Die könnte und die Temp. könnte man sicherlich in einem Fenster regeln lassen. Ich denke das wäre kein Problem.
 
@soeren

Wirf mal einen Blick in die Oscat-Lib.
Dort findest du in der Basic und in der Building alle möglichen Regler und Bausteine zur Berechnung von Taupunkt, Feuchtigkeit und Enthalpie.
Oscat ist zwar eher auf Codesys ausgerichtet, läuft aber auch unter S7.

Wobei bei uns wird in der GLT immer mehr auf Wago / Codesys umgeschwenkt.
Vorteil im Bereich Regelung ist z.B. dass bei Codesys CFC standardmässig dabei ist.

Gruß
Dieter
 
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Hallo GLT,
ich hab schon mal mit einem befreundeten Programmierer in der Oscat geschsut. Aber wir haben nix passendes gefunden. Oder hast du etwas gefunden was mir helfen kann. Das es einzelne Bsusteine gibt die diverse Werte ausrechnet das weis ich. Aber daraus werd ich nicht schlüssig wie ich die Regelung am besten aufbauen kann.
 
Zurück
Oben