TIA Pumpe Regeln mit Analogwert...Hilfe benötigt

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Eine Frage, was macht den Unterschied aus ob ich einen Cont_C in ein OB packe oder eben in ein FB?
Hat das was mit der Regelzeit dann zu tun oder verlängert sich die Zykluszeit gesamt?

Der Regler beinhaltet einen Integrierer und einen Differenzierer. Bei beiden Berechnungen fließt der Aufrufzyklus mit hinein, den du am Parameter Cycle angeben musst.
Durch Analyse der Regelstrecke lassen sich die theoretisch optimalen Regelparameter bestimmen. Stimmt der Aufrufzyklus nicht mit der Zeit am Parameter Cycle überein, dann lassen sich die berechneten Werte nicht mehr verwenden.

Rufst du den Baustein im OB1 Zyklus auf und du hast eine schwankende Zykluszeit, dann berechnet der Regler für den I-Anteil und den D-Anteil (wenn du ihn verwendest) fehlerhafte Werte (bezogen auf die Zeit). Du bekommst eine springende Stellgröße, der Regler ist damit unbrauchbar.
 
Hallo Thomas,

so langsam muss ich dir glaube ich ein Bier zahlen :)

Das heißt, wenn ich am Parameter Cycle bereits einfach vorab schonmal zB. 100ms eingebe. Müsste der Regler von sich aus in der Lage sein das Ganze schön sauber zu regeln. Da ja diese Zeit schon sehr Hoch angesetzt ist.
Derzeit läuft die Steuerung mit 9 Füllstandsregelungen und noch Parameter für Wasserwerte (auch Analog 4-20mA) mit 4 ms als längster Zyklus. Da dürften dann ja 100ms locker reichen.

Oder sieht das mein Schwabenhirn gerade wieder völlig falsch?

Gruß
Andi

PS: Ich glaube ich besorge mal Baldrian in ner 5 kg Dose zur Beruhigung ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein, in welchem Zeitraster du den Regler aufrufen solltest hängt davon ab, wie schnell deine Regelstrecke reagiert.

Hast du beispielsweise eine sehr langsame Temperaturregelung, beispielsweise möchtest du das Becken deiner Fische aufheizen, und hast nur eine kleine Heizung. Wenn du die Heizung voll aufdrehst, dann dauert es z.B. 1 Stunde bis sich die Solltemperatur einstellt. Dann würde es reichen den Regler entsprechend seltener aufzurufen, z.B. alle 5 Sekunden.
Heizt du mit der Heizung ein Schnappsglas Wasser auf, dann ist die Temperatur evtl. schon nach 3 Sekunden erreicht. Dann dürfte einleuchten, dass es zu langsam wäre den Regler nur alle 5 Sekunden aufzurufen.
Technisch spricht man dabei von der Zeitkonstante der Regelstrecke.
Wenn du den Regler schneller aufrufst als nötig, stört es normalerweise aber nicht.

Den Regler an sich stellst du über die Parameter GAIN und TI ein, das ist dann ein PI-Regler.

Mal anhand ein paar Beispielwerten gezeigt wie der Regler arbeitet:
Solldurchfluss: 10 l/h
Istdurchfluss: 5 l/h
Gain: 1,0
TI: 10s

Abweichung zwischen Soll-Ist = e = 10 l/h - 5 l/h = 5 l/h
Der P-Anteil an der Stellgröße ist yp = Gain * e = 1,0 * 5 = 5

D.h. du hast umgehend 5 % Stellgroße an deinem LMN, wenn du diesen in 0..100% ausgibst.

Der I-Anteil nimmt nun die Zeit hinzu.
Wenn du einen TI von 10s angibst, dann bekommst du alle 10s zusätzlich die Stellgröße vom P-Anteil dazu.
Nach 10s ist LMN damit 10%, nach 20s ist er 20% usw.
Der Wert läuft natürlich kontinuierlich (im Rahmen des Aufrufzyklus) und nicht stufig.

Wenn du den Baustein jetzt nicht im am Parameter Cycle angegebenen Intervall aufrufst, dann erreicht LMN nicht mehr nach 10s die 10%, sondern nach einer völlig falschen Zeit. Wenn der Aufrufzyklus dann noch schwankt, dann ist die Zeit immer anders.
 
Ok..

Ich möchte ja mit einem Analogwert 4-20 mA den Baustein ansteuern (PV_IN ) und auch ein 4-20mA Signal am Ausgang (LMN_PER) erhalen. Gilt da das gleiche dann? Handsteuerung schalte ich aus...
 
Hallo zusammen,
da das Thema hier genau mein berufliches Betätigungsfeld ist, muss ich glatt mal fragen warum es ausgerechnet über die SPS gehen soll und die im V20 integrierte Logik des PID nicht genutzt werden soll.
Genau das ist die Aufgabe des Reglers.
Wenn du den Drucksensor direkt an den FU anschließt und als Sollwert deinen Gewünschten Druck einstellst, wird der FU innerhalb seiner Regelgrenzen und der Grenzen der Pumpe diesen Druck halten.
Welchen Pumpentyp von Sulzer verwendest du.
Ich selbst bin zwar von der Konkurenz, im Allgemeinen gibt es aber kaum große Unterschiede.
Elegant wird die ganze Sache wenn du den V20 per MODBUS an deine SPS anbindest und dir eine dynamische Sollwertanhebung bei steigendem Durchfluss programmierst.
Dafür ist es aber wichtig die Kennlinien der Pumpe in Datenbausteinen mit möglichst vielen Stützstellen abzulegen und sie mit der Motorleistung zu vergleichen.
Dann kann man eine sensorlose Durchflussmessung realisieren. Diese ist zwar nur ein Näherungswert, aber für deine Anwendung sicher ausreichend.

MfG
 
da das Thema hier genau mein berufliches Betätigungsfeld ist, muss ich glatt mal fragen warum es ausgerechnet über die SPS gehen soll und die im V20 integrierte Logik des PID nicht genutzt werden soll.
Genau das ist die Aufgabe des Reglers.

Wenn es über die SPS gemacht wird kann ich über ein HMI die Reglerparameter verstellbar machen, Sollwerte über HMI vorgeben, Sollwertrampen, spezielle Skalierungen vornehmen. Verknüpfungen mit anderen Automatikfunktionen, Handbetrieb etc. pp. Wenn mir der FU nicht gefällt oder mit Defekt ausfällt, hänge ich einfach ein anderes Gerät von einem anderen Hersteller dahinter und alles läuft wie vorher.

Wenn eine SPS vorhanden ist, habe ich zumindest noch nie gesehen, dass die Regler im FU oder sonstiges verwendet werden. Ich habe aber nur einfache Anwendungen, aber dieses hier ist ebenfalls eine einfache Anwendung.
 
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Hallo

Juhu das Ding regelt nun nach der Einstellung von Gain und Abnahme von TI auf 5 Sek. echt sauber.....Klasse

Eine Frage noch, wenn ich an PVPER_ON ein Signal von einem RS Glied (über Global... gespeichert) sende, kann ich dann damit den Regler Ein- und Ausschalten, so wie ich Ihn benötige...Weil bin am Überlegen ob ich nicht 2 Schütze als Bypass am Ausgang des Fu setze falls mal was mit dem FU sein sollte das ich durch nen Schalter diesen Brücken kann.

Aber erstmal vorab ein großes "Dankeschön" an Thomas_v2.1 sowie den anderen für euere Hilfe.....Echt Klasse von euch.

Gruß Andi
 
Eine Frage noch, wenn ich an PVPER_ON ein Signal von einem RS Glied (über Global... gespeichert) sende, kann ich dann damit den Regler Ein- und Ausschalten, so wie ich Ihn benötige...Weil bin am Überlegen ob ich nicht 2 Schütze als Bypass am Ausgang des Fu setze falls mal was mit dem FU sein sollte das ich durch nen Schalter diesen Brücken kann.

Wie kommst du denn auf PVPER_ON? Dieser Eingang schaltet den Eingang des Prozessistwertes um, entweder PV_IN (als Real fertig skaliert) oder PV_PER (Peripheriewort 0..27648).

Ich mache das Ein-/Ausschalten des Reglers über den Eingang MAN_ON. Wenn du diesen auf true setzt, dann wird direkt der Wert vom Eingang MAN auf den Ausgang geschaltet. Wenn du nur Ein-/Ausschalten willst, dann würde ich MAN fest auf 0.0 setzen. Du könntest darüber auch einen Handbetrieb realisieren, und einen Handsollwert den du von deiner Visualisierung verstellen kannst, auf den Eingang MAN aufschalten.

Andere deaktivieren den Regler über Setzen des Eingangs COM_RST. Das funktioniert auch, beim Wiederfreigeben des Reglers macht es den Unterschied, dass du beim Freigaben über COM_RST direkt einen Stellgrößensprung über den P-Anteil hast, während bei der Freigabe nach MAN_ON der Regler "sanft" hochregelt. Gerade bei einer Pumpe mit FU der intern auch noch eine Rampe besitzt, ist meiner Meinung nach hier das sanfte hochregeln die bessere Variante.

An deiner Stelle würde ich zumindest einen digitalen Ausgang von der SPS zum FU vorsehen, der dort auf einen Eingang zur Reglerfreigabe o.Ä. geht. Wenn du nur den Sollwert auf Null setzt, bleiben bei den meisten FUs die internen Regler aktiv.
 
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