ducati schrieb:
Bei der kurzen Verfügbarkeit von Hardwarekomponenten heutzutage hast Du damit das gleiche Problem... Nach 3 Jahren kriegst Du die Panelhardware nicht mehr und bastelst dann mit mehr oder weniger aufwand Deine "sebstgeschriebene Linux-basierte Visu" um. Wenn denn der Mitarbeiter noch in der Firma ist
Und der Kunde ist dann auf Gedei und Verderb auf Euch angewiesen, würd ich jetzt auch nicht so toll finden...
Gruß.
Tendenziell gebe ich Dir recht. Ich denke auch, es ist unseriös, den Kunden abhängig zu machen. Ersatz muss ich mit 63 Jahren ohnehin einplanen,
ich habe zwar keine Lust auf Rente, vermute aber: irgendwann bin ich tot.
Gerade die Langlebigkeit und Verfügbarkeit haben wir ausgiebig diskutiert, ebenfalls die Verfübarkeit für den Service.
Wir brauchen keine spezielle Hardware, jeder Linux-Rechner tut's. In Produktion ist das Display zwar touch und die Applikation wird direkt beim Hochlauf mit X gestartet,
es geht aber auch alles ungetouched mit der Maus. Die letzte Anlage hat 2 Displays, eine bedient ein PI, den anderen ein (ganz) kleiner Intel.
Die Entwicklung läuft auf einem ganz anderen Rechner. Das aktuelle Archiv wird einfach in die Zielmaschine geschoben und dort automatisch übersetzt.
Hardware ist also egal, der Zielbildschirm darf nach einem Hardwaredefekt natürlich nicht kleiner werden. Größer : egal.
Softwarebasis:
Kommunikation zu Simatic : mein rktcp_server, läuft unter Linux mit Pi und AMD/Intel-64Bit-Maschinen, es gibt aber auch Kundenanwendungen unter AIX und HP-UX.
Läuft seit vielen Jahren stabil, hier mit S7-Kommunikation.
Anzeige: xforms ( toolkit) schon fast 20 Jahre alt, unmodern aber robust, läuft auf Linux und allen Unixen. Setzt direkt auf der Xlib auf.
( Die Wayland-Kompatibilität will ich in den nächsten Tagen noch prüfen, angeblich kompatibel zu X11)
Die Software dazwischen ( -> xf_visu) ist reines Ansi-C, nur die Standardbibliotheken werden benutzt, wird ebenfalls an den Kunden ausgeliefert.
Service:
Für die Rechner-Seite habe ich 2 Kollegen, die damit umgehen können, interessanterweise fehlt mir ein Ersatzmann für die
SPS-Seite! (Die Abläufe sind teilweise recht komplex, da traut sich nicht jeder dran.)
Wenn die Wayland-Sache noch klar geht, haben wir, denke ich, mehr Zukunftssicherheit als auf der Siemens-Schiene:
Auf einer alten Anlage läuft noch Protool, WinCCflex verträgt deren Hardware nicht. Eine weitere Anlage läuft auf WinCCflex, ebenfalls tot.
Hätte ich die Anlage im letzten Jahr mit WinCC_für_TIA geschrieben, wäre die ab TIA 16 auch schon auf dem Abstellgleis.
Bei diesem Kunden laufen u.a. noch Pilz PSS3000 (tot) und eine S5-100 (tot).
Nebenbei: ich habe in einer VM noch eine alte WinCCflex-Variante um Protool-Projektierungen zu konvertieren.
Wie wir alle wissen, wurde das in WinCCflex irgendwann ausgebaut.
Gruss Werner