Step 7 PCS7 OPC UA als verbindung zum HMI

Joerg_77

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Hallo zusammen,

ich wollte fragen ob hier schon jemand Erfahrung gesammelt hat mit:
- einer "größeren" PCS7 Automation (ca 10 bis 20.000 Messstellen und ca. 5-10 AGs)
- und OPC UA mit beliebigen HMI

ich habe eine Anfrage in der das Automationssystem in der unteren Ebene mit Simatic S7-400 + PCS7 realisiert werden soll. ABER es soll kein WinCC zum Einsatz kommen. Die Idee ist über OPC alle Daten im Netzwerk zur Verfügung zu stellen und mit einem anderem HMI-System (z.B. iX, Genisis64 oder anderen....) die Anlage zu bedienen. Damit soll die Anlage flexibel bleiben und leicht erweitert werden können.

Ich habe über Siemens und OPC bereits einiges gelesen, allerdings geht es hier eigentlich immer in die Richtung, dass man ein Komplettes PCS7 System hat, inklusive OS-Server+OS-Client und nur zusätzlich eine OPC Anbindung über Open PCS7. Eher zur Anbindung von kleineren Untersystemen oder um Daten an die Verwaltung zu schicken oder ähnliches...

Macht das beschriebene Szenario so Sinn? Funktioniert OPC UA in der Siemens-Welt schnell genug um bei einer größeren Anlage vernünftige Zeiten hinzubekommen um die Anlage bedienen zu können?
 
Macht das beschriebene Szenario so Sinn?
Nee, macht keinen Sinn.

PCS7 ist eine EINHEIT für SPS-Programmierung und Visualisierung...
Das zu trennen, bzw. generell das Konzept vom PCS7 aufzubrechen macht null Sinn, auch kostentechnisch nicht.

Also mal als Beispiel (stark vereinfacht): Du ziehst im PCS7-ES in der technologischen Sicht ne Messtelle auf ne Teilanlage klickst auf übersetzen/laden und die Messstelle ist überall (SPS, Visu, Archiv, Meldesystem...) angelegt und fertig in den Visubildern eingebaut.

Wenn Du jetzt die Visu aus PCS7 herauslösen wolltest, brauchst Du kein PCS7 kaufen, dann nutzt Du eigentlich nur das Step7 davon.

Gruß.

PS:
Ich habe über Siemens und OPC bereits einiges gelesen, allerdings geht es hier eigentlich immer in die Richtung, dass man ein Komplettes PCS7 System hat, inklusive OS-Server+OS-Client und nur zusätzlich eine OPC Anbindung über Open PCS7. Eher zur Anbindung von kleineren Untersystemen oder um Daten an die Verwaltung zu schicken oder ähnliches...
genau so funktioniert das Konzept von PCS7, dafür wurde es entwickelt.
Wenn Du die Visu nicht brauchst, dann kauf halt nur Step7 für die Steuerungen und nen OPC-Server (der direkt mit der Steuerung kommuniziert) für Deine externe Visuanbindung.

Bei nem Mengengerüst von 20000 Messtellen wäre ich aber schon vorsichtig mit solchen "Bastelleien" wenn man das noch nie selbst ausprobiert hat.
 
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erstmal vielen Dank für die schnelle Antwort!

Habe das so schon vermutet. Das Ganze wäre wohl wirklich eine Bastellösung meinerseits, da ich mit so einem Aufbau noch keinerlei Erfahrung gesammelt habe.

Allerdings wäre eine passende Bausteinbibliothek für PCS7 bereits vorhanden, daher würde ich ungern auf Step7 oder TIA schwenken... Auch weil Features wie Redundanz mit Step7 oder TIA (soweit ich weiß) nicht möglich sind.



Würde sich das Ganze mit TIA anders verhalten?
 
Allerdings wäre eine passende Bausteinbibliothek für PCS7 bereits vorhanden, daher würde ich ungern auf Step7 oder TIA schwenken... Auch weil Features wie Redundanz mit Step7 oder TIA (soweit ich weiß) nicht möglich sind.

Vergiss mal TIA, das ist Schrott!

Prinzipiell ist alles was mit PCS7 möglich ist, auch mit Step7 Classic möglich.

Wenn Ihr auf CFC steht, gibts CFC auch standalone für Step7.

Wenn Ihr ne eigene Bibliothek habt, und Ihr davon nur den SPS-Teil nutzen wollt, sollte das auch unter Step7 gegebenenfalls + CFC funktionieren. Aber:

PCS7 arbeitet mit zeitfolgerichtigem Melden (also ALARM8 ), für Deine Fremdvisu brauchst Du aber Bitmeldungen. Das heisst, egal ob Du die PCS7-APL oder Eure eigene Bibliothek verwendest, Du wirst alle Meldungen, bzw. das komplette Meldeverfahren umbauen müssen, um die einzelnen Meldebits + Quittierung + Systemmeldungen etc. für die Fremdvisu aufzubereiten.

Gruß.

PS:

PCS7 verwendet für die Visuanbindung die im CFC generierten Instanz-DBs. Für die Fremdvisu brauchst Du aber feste Global-DBs, also auch hier händischer Anpassungsbedarf.

Also für mich macht das alles wenig Sinn, aber nichts desto trotz hab ich sowas schon gesehen, PCS7 gekauft und als Step7 verwendet, aber sich mit nem tollen PCS7-Einsatz gebrüstet, obwohl die aber auch sowas von gar keiner Ahnung hatten ;)
 
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Ahhh das Meldesystem hatte ich so im Detail noch gar nicht betrachtet. Wenn man das auch noch anpassen muss bzw. eher komplett neu machen muss, dann ist die Bibliothek plötzlich sehr viel weniger wert als gedacht!
 
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Na gut, angenommen ich fange von 0 an. Baue eine neue Bibliothek auf und und und... würde es Sinn machen so ein System mit STEP7 + OPC UA aufzusetzen?
Spricht hier irgendetwas dagegen?
 
Na gut, angenommen ich fange von 0 an. Baue eine neue Bibliothek auf und und und... würde es Sinn machen so ein System mit STEP7 + OPC UA aufzusetzen?
Spricht hier irgendetwas dagegen?

Mit OPC UA Servern vor allem in dem Mengengerüst 20000 Messstellen kenn ich mich zu wenig aus...

Was soll das denn für ne Fremdvisu werden? Unterschätzen würd ich den Aufwand nicht, wer soll die Bilder/Objekte dafür wie erstellen, was ist mit Bedienhandlungen von der Visu über OPC an die Steuerung, das muss mal alles ordentlich aufgebaut werden... Was ist mit Messwertarchiven, Meldearchiven?

Bei der PCS7 Visu wird das ja quasi alles fertig mitgeliefert...

Gruß.
 
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Prinzipiell kannst du auch eine PCS7-AS ohne Siemens WinCC einsetzen. Du musst das dann aber auch alles mit den zugehörigen AS-Lizenzen lizensieren.
Du kannst aus den Statuswörtern welche die APL-Bausteine liefern die Meldungen wieder extrahieren und in einem separaten DB ablegen. Das habe ich schon ein paar mal gemacht, wenn du z.B. an einer PCS7-AS noch ein Siemens HMI zur lokalen Bedienung hast (was ja kein Alarm_8 kann). Dann musst du um die APL-Bausteine ein paar Sachen herum programmieren.

Wenn du mit 20.000 Messstellen wirkliche Messstellen meinst, dann entspräche das bei PCS7 20.000 Prozessobjekten. Bei 10 Steuerungen sind das dann 2.000 pro AS, und jeder Messbaustein hat ein Alarm_8. Das packt eine AS von der Anzahl der Kommunikationsaufträge glaube ich nicht mal, vielleicht bei den ganz aktuellen ASen. Bei 20.000 POs hast du in einem WinCC ca. Faktor 10 an Variablen, also 200.000 Variablen.

Wenn du die Faceplates, Variablen- und Meldegenerierung von PCS7 nicht nutzen kannst, macht das ganze System mit den aufgeblasenen APL-Bausteinen auch nicht wirklich Sinn.
 
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