TIA 1515SP Open Controller - Erfahrungen?

maxder2te

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Hallo an alle,

Vorgeschichte: wir sind bei uns mal Belastungstests (Fibonacci-Test) mit verschiedenen S7-1500 Steuerungen gefahren, und haben dabei interessante Erfahrungen gesammelt:
Geht man nach den typischen Ausführungszeiten aus den Datenblättern, sollte zwischen 1516 und 1518 der Faktor 10 liegen, die Leistung von 1516 und 1515SP Open Controller sollten gleich sein.
Fakt ist aber, dass zwischen 1516 und 1518 der Faktor 30 ist, zwischen 1518 und 1515SP der Faktor 10, zwischen 1515SP und 1516 der Faktor 3. Sprich: die 1516 geht recht gemächlich ans Werk.
Die Messergebnisse lassen sich auch mit typischen Maschinenprogrammen bestätigen.

Wir haben für uns daher den 1515SP Open Controller als interessante Alternative zur 1515 oder 1516 entdeckt, vor allem da wir faktisch keine Profibus-Teilnehmer mehr einsetzen. Deshalb möchte ich auf diesem Weg mal in die Runde Fragen, ob damit schon jemand Erfahrungen gesammelt hat? Preislich ist das Ding recht interessant, vor allem wenn man das Bundle mit WinCC Advanced 2048 und dazu ein 15"-Display betrachtet und das z.B. der Kombination 1516 + TP1500 gegenüberstellt.


Bin offen für jeden Input.

lg
 
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Kommt halt immer drauf an, was man machen will.

Wenn man kürzeste Zykluszeit BRAUCHT, ist so ne Soft-SPS sicherlich ne Überlegung wert.

Wenn es aber um Ausfallsicherheit, Ersatzteilverfügbarkeit, Wartbarkeit für "normales" Instandhalterpersonal etc. geht, würde ich vermutlich immer ne klassische SPS nehmen, auch wenn die 3€ mehr kostet ;) Visu und SPS in einem Gerät macht macht auf die Laufzeit der Anlage (20 Jahre?) sicherlich auch mehr Probleme, als wenn man da unabhängig ist.

Wie sieht's mit Updates auf der Win embedded Kiste aus? Was macht man, wenn in 5 Jahren alles für "unsicher" erklärt wird?

Also ich wär da vorsichtig, wenn es nicht GUTE (keine komerziellen) Gründe dafür gibt.

Gruß.
 
Kommt halt immer drauf an, was man machen will.

Wenn man kürzeste Zykluszeit BRAUCHT, ist so ne Soft-SPS sicherlich ne Überlegung wert.

Wenn es aber um Ausfallsicherheit, Ersatzteilverfügbarkeit, Wartbarkeit für "normales" Instandhalterpersonal etc. geht, würde ich vermutlich immer ne klassische SPS nehmen, auch wenn die 3€ mehr kostet ;) Visu und SPS in einem Gerät macht macht auf die Laufzeit der Anlage (20 Jahre?) sicherlich auch mehr Probleme, als wenn man da unabhängig ist.

Wie sieht's mit Updates auf der Win embedded Kiste aus? Was macht man, wenn in 5 Jahren alles für "unsicher" erklärt wird?

Also ich wär da vorsichtig, wenn es nicht GUTE (keine komerziellen) Gründe dafür gibt.

Gruß.

Also den möchte ich wiedersprechen, das mal eine SPS mit Standardpanel bei Siemens
zur Zeit überhaupt 5 Jahre durchhält, ist seit TIA Geschichte!!!

Alle Punkte die du da ansprichst, sind mir gestern und heute auf die Füße gefallen,
mit eine Steurung die in TIA projektiert wurde. Siehe TIA Frust Thread.

Diese alte Binsenweisheit mit Windows und Probleme sehe ich auch nicht so.
Das verhält sich genauso wie bei einer Standard SPS. Ist die Hardware bzw.
BIOS oder Windows nicht mehr kompatibel, Migriest du dein Projekt auf eine
aktuelle Plattform. Das geht dann genauso schlecht oder gut wie bei einer
Standard SPS.

Wer ein Embedded System warten möchte, also das Betriebssystem Hochrüstet,
hat was bei embedded nicht verstanden. Im Prinzip ist es ein Windows CE in groß
wie bei den Standard Panels, hat das schon mal jemand Hochgerüstet?


@Max,
ich hab mal den Open Controller eingesetzt, ich fand aber allerdings eindeutig
schwächer als ein IPC2x7, das solltest du dir mal als Bundel anschauen.

Im übrigen ist mir aufgefallen, wenn ich die CPU mit Mindestzykluszeit 1ms einstelle,
friert mir die Zykluszei auf 1,004 ms ein, egal wieviel Programm ich nachlade.
 
Aktuell ist das Thema "Langzeitverfügbarkeit" bei S7-1200, S7-1500 und auch bei der Antriebstechnik schlichtweg nicht gegeben.
Ich frag mich, wie ein Instandhalter das Firmware- und Tia-Versionschaos handeln soll.
Daher sind wahrscheinlich reine IPC-Lösungen aktuell am sinnvollsten.
Dummerweise gehören da die SP-Controller nicht dazu.
 
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naja ich dacht jetzt eher an 300 oder 400. Aber wie gesagt, kommt immer drauf an, was man machen will. 1200 wuerd ich sowieso nie einsetzen. Und ansonsten immer noch lieber ne normale 1500 als ne Soft SPS. Aber nur meine Meinung fuer unsere Anwendungen in der Prozessautomatisierung.
Gruss.
 
Ich vergleiche ein S7-1515SP Open Controller inkl. WinCC RT Bundle mit ein "normalen" S7-1500 CPU und separaten PC mit WinCC RT.
In den Fall wäre den 1515SP Open Controller ein Vereinfachung und dazu auch robuster als das Alternativ.
Das der Windows-Teil von der 1515SP etwas schwach ist, ist weniger wichtig als das ist ein wirklich robuste Gerät, ohne Lüfter, ohne rotierende Festplatte usw.
Und das Windows vielleicht scheitert, kann passieren - genau als wenn man ein "normalen" Windows PC einsetzt, aber der Open Controller fährt weiter da es separat von Windows läuft.
Also es wäre für mein Zweck wirklich eine gute Lösung, wenn nur nicht die genannte Probleme gibts, einige davon die ich als absoluten dealbreaker finde.

Fragen:
Hat ein IPC2x7 denselbe funktionalität als ein S7-1515SP Open Controller für den Soft-SPS ?
Läuft den Soft-SPS in den normalen Windowsumgebung, oder in ein separaten BS und parallel zu Windows (getrennt von einander unter Hypervisor) ?
Ist ein Ethernet Schnittstelle für der Soft-SPS reserviert, und ein andere für Windows ? Wenn ja, ist den Zugang von den Soft-SPS Schnittstelle auf der Windows-Seite gesperrt ?
 
Fragen:
Hat ein IPC2x7 denselbe funktionalität als ein S7-1515SP Open Controller für den Soft-SPS ?
Läuft den Soft-SPS in den normalen Windowsumgebung, oder in ein separaten BS und parallel zu Windows (getrennt von einander unter Hypervisor) ?
Ist ein Ethernet Schnittstelle für der Soft-SPS reserviert, und ein andere für Windows ? Wenn ja, ist den Zugang von den Soft-SPS Schnittstelle auf der Windows-Seite gesperrt ?

Der IPC2x7 verhält sich genauso wie der Open Controller, bevor Windows hochgefahren
ist läuft die SPS. Der Open Controller wäre für mich auch die erste Wahl, wenn
da nicht so Siemens-Typisch, zum Vergleich so ein schwaches System raus geworden
währe. Aber wahrscheinlich hat die Abteilung Box PC Veto eingelegt, damit Sie Ihre
Umsätze nicht an der Abteilung ET200SP verliert. Vom Grundgedanken ist der Open Controller
klasse und hat auch gefehlt, aber gut gemeint, heißt nicht gut gemacht.
 
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Ich habe jetzt zwei grössere Anlagen mit dem Open Controller. Eine mit 15 Stück die untereinander vernetzt sind und eine mit 7 Stück.
Aus dem Problem das man aus CPU sicht die Windows seite nicht erreichen kann per virtuellem Adapter oder dergleichen hängen bei mir X1 und X2 immer am gleichen physikalischen Netzwerk Ist hier nicht weiter schlimm aber mühsam.
Ich habe einige Controller die auch an ein übergeordnetes getrenntes Netz angebunden werden müssen. Da hätte ich bei einer standardCPU einfach einen zusätzlichen CP angebaut und gut ist. Das geht hier nicht. ich muss den umweg über eine koppelCPU machen.
Dasselbe auf Windowsebene. Da ich einen Webserver da drauf habe der sowohl von Anlagenebene erreicht werden muss wie auch von einer übergeordneten Netzwerkebene, muss ich da per USB (yargl) einen Ethernetadapter anstecken und so eine zusätzliche Physikalische Schnittstelle anbieten.
Ich weiss man könnte das mit VLAN Routern und Co lösen. Der Kunde will das aber nicht. Aus gründen fehlender Kenntnisse für solche Techniken und unwillen dafür eine Firma anzustellen.
Also nutze ich dafür jetzt das teil, sieht wenigstens einigermassen Professionell aus.
https://www.exsys.ch/de/usb-2-0-3-0/usb-3-0/ethernet/usb-3-0-ethernet-1gigabit-lan.html

Ich wünschte mir aber trotzdem Erweiterungsmodule wie bei der RTX-EC31 EM PCI‑104 da konnte man dann direkt.
CPs am Rückwandbus wären auch ne tolle Sache. Ich meine der Controller ist so leistungsfähig und dann kastriert man seine Kommunikationsfunktion durch fehlende Hardware? Ernsthaft?
IMHO ist das teil einfach nicht fertig. Da fehlen Routingfunktionen zwischen X1 und X2 ich würde gerne auch über X1 auf die Windowsebene zugreifen können. Wenn man auf X2 Ebene kein PG anhängen darf muss man X2 erst ausstecken um sein PG anzuschliessen um etwas am Dateisystem des Controllers zu ändern. Oder eben zusätzliche Hardwareports sowohl von Windows zugreifbar wie auch welche von CPU erreichbar (die SP CPs z.B.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Guck mal hier:
Meine Erfahrungen mit der S7-1515SP Open Controller.

Meine Erfahrungen war mit Firmware 1.6.
Ob etwas besser gewroden ist mit 2.0 weis ich nicht.

Danke für diesen Link, ich hätte vorher suchen sollen, sorry.

Die Einschränkungen der Routingfähigkeit konnten wir auch schon feststellen, allerdings ist das für unseren geplanten Einsatz für klasssische Einzelmaschinen mit Visu nicht ganz so relevant. Bei Schnittstellen und Verkettungen wird ohnehin viel mit PN-Kopplern, WALL-IE und S602/615 gemacht.
Auf die Geschichte mit den Security-Einstellungen und Know-How Schutz sind wir durch deinen Beitrag etwas sensibilisiert worden, bis dato (es laufen aktuell 2 Projekte) sind wir hier noch auf keine Probleme gestoßen. Ich denke das liegt vor allem daran, dass Siemens mit V14 und Firmware 2.0 im Bereich Know-How-geschütze Bausteine einiges getan hat.


Ich vergleiche ein S7-1515SP Open Controller inkl. WinCC RT Bundle mit ein "normalen" S7-1500 CPU und separaten PC mit WinCC RT.
In den Fall wäre den 1515SP Open Controller ein Vereinfachung und dazu auch robuster als das Alternativ.
Das der Windows-Teil von der 1515SP etwas schwach ist, ist weniger wichtig als das ist ein wirklich robuste Gerät, ohne Lüfter, ohne rotierende Festplatte usw.
Und das Windows vielleicht scheitert, kann passieren - genau als wenn man ein "normalen" Windows PC einsetzt, aber der Open Controller fährt weiter da es separat von Windows läuft.
Also es wäre für mein Zweck wirklich eine gute Lösung, wenn nur nicht die genannte Probleme gibts, einige davon die ich als absoluten dealbreaker finde.

Bei uns solls in erster Linie Ersatz für die Kombi 1516/1515 + Panel sein. Unsere Visu-Entwickler sind aktuell mit den Komfort-Panels nicht recht glücklich, da die 12" und 15"-Varianten recht schwachbrüstig sind und sie immer wieder mal Sachen, die am 19"-Gerät flüssig laufen, nicht generell umsetzen können. Das sollte dem Gerät der Vergangenheit angehoren.
Zudem wollen wir uns damit die Tür in Richtung anderer Visu-Systeme öffnen.

@Max,
ich hab mal den Open Controller eingesetzt, ich fand aber allerdings eindeutig
schwächer als ein IPC2x7, das solltest du dir mal als Bundel anschauen.

Im übrigen ist mir aufgefallen, wenn ich die CPU mit Mindestzykluszeit 1ms einstelle,
friert mir die Zykluszei auf 1,004 ms ein, egal wieviel Programm ich nachlade.
Dass es hier Bundles gibt, war mir nicht bewusst. Ich werde mir das mal ansehen. Sehe ich das richtig, dass auf den IPX2x7-Geräten dann der Controller in 1507S-Variante läuft? Das hätte den Vorteil, dass dann hierauf auch ODK-Dinge laufen würden.


Zusammenfassend mal herzlichen Dank für eure Erfahrungen. Ich werde das Ding weiter verfolgen und beobachten, vor allem was das Thema ODK und Motion Control betrifft.

lg
 
Dass es hier Bundles gibt, war mir nicht bewusst. Ich werde mir das mal ansehen. Sehe ich das richtig, dass auf den IPX2x7-Geräten dann der Controller in 1507S-Variante läuft? Das hätte den Vorteil, dass dann hierauf auch ODK-Dinge laufen würden.


Zusammenfassend mal herzlichen Dank für eure Erfahrungen. Ich werde das Ding weiter verfolgen und beobachten, vor allem was das Thema ODK und Motion Control betrifft.

Ja in meinen Fall habe ich die 1507SF, auf deine Erfahrungsberichte mit Motion, ODK und Fremd Visu bin ich mal gespannt.
 
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Ja in meinen Fall habe ich die 1507SF, auf deine Erfahrungsberichte mit Motion, ODK und Fremd Visu bin ich mal gespannt.
Darf ich nach genauen Konfiguration fragen die du nutzt? Also Speicher, Flash-Speicher und Prozessor? Zudem ist mir aufgefallen, dass ich die F-Variante im Konfigurator nicht wählen kann. Muss man diese Variante nachinstallieren?
Preislich ist der IPC2x7 nochmals um ein paar hundert Euronen günstiger - und eine 4096er-Lizenz gibts auch als Bundle dazu :)
 
Ich habe die F-Variante auch nachinstalliert, also nur mit WinCC Adv. 2048 PT, genaue
Daten liefer ich Dir morgen, da ich schon auf den Sofa liege.

Bei der Konfiguration des Bündels, solltest du auf Siemens zu gehen, da die Mall nicht
immer auf den neusten Stand ist.

Im übrigen solltest du bei zugekaufter Software darauf achten, diese als Pakage zum
Rechner zu bestellen, dann ist diese auch Preiswerter.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wir haben diese SPS gut 50 mal bisher eingesetzt und wir sind damit recht zufrieden. Auch scheinbar gibt es hier ein Missverständnis wenn die Info an mich nicht falsch war. Das ist keine SoftSPS. Es ist eine Kombi aus Standard SPS und PC die via einer Hardware Schnittstelle miteinander verbunden sind. Beide Systeme laufen also getrennt voneinander. Das merkt man spätestens beim Booten die SPS läuft schon und das Windoof CE ist noch nicht mal hochgelaufen.

Gruß
 
Wir haben diese SPS gut 50 mal bisher eingesetzt und wir sind damit recht zufrieden. Auch scheinbar gibt es hier ein Missverständnis wenn die Info an mich nicht falsch war. Das ist keine SoftSPS. Es ist eine Kombi aus Standard SPS und PC die via einer Hardware Schnittstelle miteinander verbunden sind. Beide Systeme laufen also getrennt voneinander. Das merkt man spätestens beim Booten die SPS läuft schon und das Windoof CE ist noch nicht mal hochgelaufen.
Gruß
Die Grenzen zwischen PC, Soft-SPS und SPS sind heutzutage schon lange verschwommen. Das beschriebene Verhalten lässt sich leicht durch einen echtzeittauglichen Hypervisor erzielen, sogar wenn SPS und Windows auf dem gleichen Prozessorkern laufen ;-) Und es ist kein CE
 
Wir haben diese SPS gut 50 mal bisher eingesetzt und wir sind damit recht zufrieden. Auch scheinbar gibt es hier ein Missverständnis wenn die Info an mich nicht falsch war. Das ist keine SoftSPS. Es ist eine Kombi aus Standard SPS und PC die via einer Hardware Schnittstelle miteinander verbunden sind. Beide Systeme laufen also getrennt voneinander. Das merkt man spätestens beim Booten die SPS läuft schon und das Windoof CE ist noch nicht mal hochgelaufen.

Gruß

Doch das ist eine Soft-SPS. Bei der alten S7-mEC lief die Soft-SPS in einer Interval Zero RTX Umgebung in Windows. Damit lief die SPS erst nach dem Boot von Windows. Bei der S7-1500 Soft SPS (zu der auch der Open Controller gehört) gibt es einen Hypervisor von Siemens der die PC-Hardware zwischen Soft-SPS und Windows aufteilt. Somit laufen die beiden Teile komplett unabhängig voneinander. Siehe auch hier auf Seite 13:

https://www.siemens.de/Digital-Fact...tualization_SW-Controller-DE-2015-11-02_L.pdf
 
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Ach ja, eine Sache ist mir noch eingefallen.

Bei der Classic Version RTX, war es sehr leicht das PLC-Programm per Drag und Drop auszutauschen,
ein großer Vorteil bei Fernwartung, man kann einen Kunden einfach eine neue Datei per E-Mail zusenden,
da es nicht die Regel ist, das ein Kunde eine Leitung bis an die Maschine legt.

Bei den Open Controller geht das nicht, ich hoffe da wird sich noch etwas ändern.
 
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