Sonstiges SPS Support in der Industrie

Boco

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Hallo liebe Kollegen!

Seit längerem überlege ich mich nebenberuflich selbstständig zu machen. Ich möchte den Industrieunternehmen in meinem Umkreis Support bei steuerungstechnischen/
elektrischen Störungen anbieten. Mein Geschäftsmodell besteht aus der Bereitschaft auf Abruf zu den Unternehmen zu fahren und diesen "aus der Patsche" zu helfen. Im Prinzip
möchte ich nur eine Fehlersuche/- findung anbieten. Ich möchte vorerst keine Hardware/Software anbieten, installieren oder liefern :cool:

Die Eckdaten zusammengefasst

- Unternehmensform Einzelunternehmer
- keine Lieferung von Software/ Hardware
- reine Fehlerfindung bei steuerungstechnischen Störungen (Produktionsmaschine steht und verursacht Ausfall)



Folgendes Szenario->

Ein Unternehmen ruft bei mir an und möchte meinen Service in Anspruch nehmen. Ich fahre dort hin und finde nach einer Zeit t den Fehler nicht.
Somit kapituliere ich weil ich nicht die Mittel, bzw. nicht das Fachwissen habe. (kann ja manchmal vorkommen!:rolleyes:)

Zu meinen Fragen

Hat der Auftragnehmer mir gegenüber auch bei einer reinen Fehlersuche Gewährleistungsansprüche?
Kann der Auftragnehmer den in der Zeit t entstandenen weiteren Produktionsausfall bei mir geltend machen?
Ist es ratsam sich von einem Fachanwalt diesbezüglich AGB's erstellen zu lassen?


Vielen Dank im Voraus für eure Antworten!

Schöne Grüße,

Boco:cool:
 
Falsch formuliert: Dein "Auftragnehmer" ist der "Auftraggeber"

Ansonsten fällt mir spontan ein:

"nebenberuflich" - willst Du Deinen Service nur für Nachtschichten und am Wochenende anbieten, oder soll der Kunde/Auftraggeber bei Produktionsausfall bis nach 17:00 warten, bis Du kommen kannst? Was sagt Dein Arbeitgeber, wenn Du am nächsten Tag völlig übermüdet auf Arbeit kommst?

Ein Gewährleistungsanspruch wird erst entstehen, wenn Du Änderungen/Eingriffe in die Anlagen vornimmst. Wenn Du etwas reparierst oder änderst, dann schuldest Du eine fachgerechte Ausführung. Nicht-Wissen beschützt Dich nicht.

Wenn Du dem Auftraggeber keinen Erfolg versprichst sondern deutlich klar machst "ich habe zwar kaum Ahnung von Deiner Anlage, aber lasst mich mal unverbindlich stundenlang basteln und fummeln - vielleicht habe ich sogar Erfolg", dann wird er schwerlich Haftung für Produktionsausfall geltend machen können.

AGB sind für Dein Tun nicht nötig, ich würde sogar sagen die wären eher schädlich. Wichtiger ist daß Du eine Betriebshaftpflicht-Versicherung abschließt.

Dies ist nur meine unmaßgebliche Meinung zu dem Thema, keine Rechtsberatung.

Harald
 
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Hallo Harald,

zuerst einmal vielen Dank für deine hilfreiche Antwort!

Zweitens: Upps, ich meinte natürlich Auftraggeber 😁sorry

Die Frage der zeitlichen Umsetzbarkeit meiner Idee stellt sich mir natürlich auch. Grundsätzlich wollte ich eine Rufbereitschaft Werktags von 16:30 Uhr bis 20:30 Uhr und am Wochenende von 07:00 Uhr bis 24:00 Uhr einrichten. Entweder es passt dann oder eben nicht. 😏 Mir ist natürlich bewusst, dass viele nicht so lange warten wollen. Aber oft ist es auch so, dass viele Firmen erst eine ganze Zeit lang ihre eigenen Leute fummeln lassen bevor sie einen Spezi rufen.

Deine weiteren Aussagen kann ich auf jeden Fall nachvollziehen, so hatte ich es mir auch gedacht.

Zum Thema Betriebshaftpflicht:

Wie hoch schätzt du die Kosten bei dieser Tätigkeit ein?

<500€/p.a.
<1000€/p.a.
>1000€/p.a.

Danke!

Boco
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist mal eine Idee für ein Geschäftsmodell. Für mittelständische Unternehmen oder Kleinsbetriebe die eine einzige Anlage mit nur einer Steuerung haben, wäre das sicherlich was.
Industrie eher weniger, die wollen jetzt und sofort Hilfe und haben meistens ihre eigenen Leute oder haben schon Verträge mit anderen Firmen um sofort Hilfe zu bekommen. Als Ein- Mann Betrieb und mit den Verfügbarkeitszeiten wird es da schwer reinzukommen, es sei denn du hast Referenzen von den großen Unternehmen für die du schon Aufträge abgeschlossen hast.

Halte dich an die Mittelständischen Betriebe und versuche es.
Eine Rechtsbelehrung von einem Anwalt kann aber nicht schaden bevor du anfängst dich um Kopf und Kragen zu schrauben.
 
Also den ganzen haftungsblödsinn würde ich an der Stelle bei einem derartigen Geschäftsmodwell nicht so extrem überbewerten.
Es gibt hier auch sicherlich einen gewissen Markt, der bei derlei allerdings fast ausschließlich auf Vitamin B gepaart mit Mundpropaganda basiert.

Aber mit dem was du dir so als Geschäftszeiten vorstellst, ist das Vorhaben imho kaum realisierbar, weil entweder bist du "immer" erreichbar, oder halt eben nicht.
Auch wäre diese Art der Nebentätigkeit etwas, was ich als dein Hauptarbeitgeber eher nicht so ohne weiteres akzeptieren würde.
 
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Betriebshaftpflicht: vor > 10 Jahren habe ich knapp 500 EUR/Jahr bezahlt.

Hast Du denn schon einen "guten Ruf" und Referenzen? (womöglich durch Projekte Deines jetzigen Arbeitgebers?!) - ohne Referenzen/Empfehlungen wird Dich kaum jemand an seine produzierenden Anlagen lassen. (Höchstens Betriebe die sich eh keinen professionellen Service leisten können/wollen.) Wenn Du Glück hast, dann hat jemand eine (neue) Anlage wo der Hersteller ("vorsichtshalber" ;)) nicht mehr existiert - wenn Du solche Anlagen zum Laufen bringst/hältst, dann können sich durchaus lukrative Türen öffnen bis hin zu Festeinstellungen.

Harald
 
Ich habe so ein Modell ab und an allerdings mehr unfreiwillig. In meiner Umgebung sind einige Firmen und man kennt sich eben.
Daher klingelt bei mir immer mal wieder dass Telefon, ob ich nicht helfen kann. Ein Geschäftsmodell würde ich persönlich nicht daraus
machen, da erfahrungsgemäß meißtens jemand anruft, wenn ich woanders bin oder wenn der Maschinenhersteller nicht greifbar ist
( Sonntag + Feiertag ).

Ich kann zwar immer mal wieder helfen ( 2-3x im Monat ), allerdings ist/wäre dass alles nicht lukrativ. Eher eine Sache von "Nachbarschaftshilfe".
 
Guten Morgen!

Direkt Referenzen habe ich leider keine. Allerdings handelt es bei der Gegend wo ich aktiv werden möchte um eine strukturschwache Gegend mit vielen großen produzierenden Betrieben. Programmierbuden gibt es hier nicht wie Sand am Meer. Dazu kommt der immer stärker werdende Fachkräftemangel. Die guten Jungs hauen hier ab. Das verbleibende technische Personal in den Firmen reißt in den meisten Fällen die Hände hoch wenn das Wort SPS fällt. Wenn dann ein Programmierer aus z.B. BW kommen muss dauert das schonmal ein bisschen. Und teuer wirds auch 😁 Nicht jede Anlage ist vernetzt, sodass Fernwartungen getätigt werden können. Ich sehe hier vor Ort schon einen gewissen Bedarf. Trotzdem gehe ich bei euch voll mit. Das mit dem zeitlichen Rahmen ist Mist. Da muss ich mir etwas einfallen lassen. Gleich voll auf die Selbstständigkeit übergehen wollte ich nicht. Mein Job gefällt mir auch ganz gut 🙂

Viele Grüße
 
Aus welchem Grund könnte mein jetziger Atbeitgeber etwas dagegen haben?

Ein Arbeitgeber hat erst einmal Interesse, dass du deine ganze Kraft in seine Arbeit investierst.

Und so mancher Arbeitgeber könnte was dagegen haben, weil was ist, wenn dieses Nebengewerbe super läuft
und du dir mehr vorstellen könntest. Dann kündigst du bei ihm.

Nur als Beispiel. Es gibt auch viele Arbeitgeber die dies tolerieren.
 
Direkt Referenzen habe ich leider keine. Allerdings handelt es bei der Gegend wo ich akterden möchte um eine strukturschwache Gegend mit vielen großen produzierenden Betrieben. Programmierbuden gibt es hier nicht wie Sand am Meer. Dazu kommt der immer stärker werdende Fachkräftemangel. Die guten Jungs hauen hier ab. Das verbleibende technische Personal in den Firmen reißt in den meisten Fällen die Hände hoch wenn das Wort SPS fällt. Wenn dann ein Programmierer aus z.B. BW kommen iv wmuss dauert das schonmal ein bisschen. Und teuer wirds auch

Kannst du denn hier alle evtl. benötigte Software inkl. Lizenzen vorhalten:

ProTool, WinCC flex, Step7, TIA Portal, Logo Soft usw.

und diese teilweise noch in verschiedenen Versionen. Dann evtl. noch ein PG, da man hin und wieder die entsprechenden
Schnittstellen benötigt.

Die guten Jungs hauen hier ab
Was soll man aus diesem Satz schließen? Du haust also nicht ab? Bist du nicht gut?
 
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Die Siemens Lizenzen wären natürlich eine größere Investition. Aber so ist das nun mal, da muss ich mit leben.

😂Also wenn ich mich direkt mit den hier programmierenden Fremdfirmen vergleiche würde ich schon sagen das ich gut bin. Das was die können, kann ich auch. Ich fühle mich in der Firma hier sehr wohl, habe einen angenehmen Arbeitsplatz. Habe einen Fussweg von 5min. Da überlegt man sich 3mal ob man geht.
 
Also ob sich die Investition in PG + Lizenzen mit so einem "Ich komme auf Abruf" Firmenmodell wirklich rechnet, würde ich erst einmal bezweifeln.
Aber gut, es kann ja alles anders als gedacht kommen.

Wichtig sind vor allem die Kontakte. Also wenn du ernsthaft mit so einer Dienstleistung anfangen möchtest, würde ich einfach bei Betrieben
in deiner Umgebung vorstellig werden und deine Dienste anbieten. Wenn du die Arbeit gut machst, spricht sich dies sicherlich auch rum ( Visitenkarten verteilen! ).

Ich wünsche dir viel Erfolg.
 
Aus welchem Grund könnte mein jetziger Atbeitgeber etwas dagegen haben? 🤔 Es ist kein Maschinenbauer, bzw. ist selbst nicht im Industrieservice tätig.

Als Arbeitgeber, würde ich Grundsätzlich etwas dagegen haben, weil es
sehr Wahrscheinlich ist, das deine Nebentätigkeit dich während deiner
normalen Arbeitszeit in Anspruch nehmen wird und wenn es nur ein
banales Telefonat ist, wo dich dein Kunde anruft.
 
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Als Arbeitgeber, würde ich Grundsätzlich etwas dagegen haben, weil es
sehr Wahrscheinlich ist, das deine Nebentätigkeit dich während deiner
normalen Arbeitszeit in Anspruch nehmen wird und wenn es nur ein
banales Telefonat ist, wo dich dein Kunde anruft.

Da gebe ich dir recht. Jedoch kann man gegensteuern, indem man das Firmentelefon während der Arbeitszeit auslässt und nur während der Bereitschaftszeiten an hat.
 
edoch kann man gegensteuern, indem man das Firmentelefon während der Arbeitszeit auslässt und nur während der Bereitschaftszeiten an hat.

Nehmen wir mal an, du arbeitest in Festanstellung von 7 - 16 Uhr. Jetzt hat einer deiner potentiellen Kunden um 8:30 ein Problem. Meinst du wirklich, die warten
bis 16 Uhr um dich zu erreichen? Ich würde mir jemand anderes suchen.

Ich denke, dein Konzept funktioniert, wenn es um kleinere Umbauten geht, welche man Abends oder am WE macht. Für eine Dienstleistung bei Problemen finde ich
dass ganz schön unflexibel bzw. es wäre nach dem Motto "Besser als niemand"
 
Nehmen wir mal an, du arbeitest in Festanstellung von 7 - 16 Uhr. Jetzt hat einer deiner potentiellen Kunden um 8:30 ein Problem. Meinst du wirklich, die warten
bis 16 Uhr um dich zu erreichen? Ich würde mir jemand anderes suchen.

Ich denke, dein Konzept funktioniert, wenn es um kleinere Umbauten geht, welche man Abends oder am WE macht. Für eine Dienstleistung bei Problemen finde ich
dass ganz schön unflexibel bzw. es wäre nach dem Motto "Besser als niemand"

Mein Konzept sieht folgendermaßen aus:

- ich decke Werktags die Timerange von Nachmittags bis Abends ab
- ich bin Wochenende den ganzen Tag zu erreichen
- ich bin in weniger als 40 Min vor Ort

Mehr kann ich derzeit nicht anbieten. Ob es genutzt wird bleibt erstmal offen. Überraschungseffekt.

Kleinere Umbauten wäre der nächste lukrativere Step. Vorher möchte ich durch den Support Kontakte knüpfen, die Maschinen beim Kunden kennenlernen und die Kunden von meinen Fähigkeiten überzeugen.

Ohne meinen jetzigen Angestelltenjob zu kündigen geht es leider nicht anders.
 
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Nehmen wir mal an, du arbeitest in Festanstellung von 7 - 16 Uhr. Jetzt hat einer deiner potentiellen Kunden um 8:30 ein Problem. Meinst du wirklich, die warten
bis 16 Uhr um dich zu erreichen? Ich würde mir jemand anderes suchen.

Ich denke, dein Konzept funktioniert, wenn es um kleinere Umbauten geht, welche man Abends oder am WE macht. Für eine Dienstleistung bei Problemen finde ich
dass ganz schön unflexibel bzw. es wäre nach dem Motto "Besser als niemand"

Meine potenziellen Kunden informiere ich natürlich über den Umstand dass ich nur zu einer bestimmten Zeit zu erreichen bin. Ob sie also mich anrufen oder jemand anderes, falls das Problem schon morgens ist, liegt in deren Hand.
 
.. ich bin in weniger als 40 Min vor Ort ..
Das habe ich in den letzten 25 Jahren nur sehr selten geschafft, wenn ich zu einem Havariefall zu einer Fremdanlage hinzu gezogen wurde. Viel mehr sieht es oftmals so aus, dass solch ein Kunde nicht einmal die Software zu seinen Maschinen hat. Was machst du, wenn du bereits mehrere Stunden Fehlersuche betrieben hast und noch immer kein Ende in Sicht ist? Abbrechen?

Vielleicht solltest du als erstes die Zustimmung von deinem Arbeitgeber einholen. So weit ich weiß, ist diese für einen Nebenjob regulär notwendig.
 
Das habe ich in den letzten 25 Jahren nur sehr selten geschafft, wenn ich zu einem Havariefall zu einer Fremdanlage hinzu gezogen wurde. Viel mehr sieht es oftmals so aus, dass solch ein Kunde nicht einmal die Software zu seinen Maschinen hat. Was machst du, wenn du bereits mehrere Stunden Fehlersuche betrieben hast und noch immer kein Ende in Sicht ist? Abbrechen?

Vielleicht solltest du als erstes die Zustimmung von deinem Arbeitgeber einholen. So weit ich weiß, ist diese für einen Nebenjob regulär notwendig.


Ja ja ... Das ewige Leid mit den Softwareständen 😁 Das stimmt .... wie oft fehlen diese komplett, oder stimmen nicht mit dem Onlinestand überein.... Da bleibt einem nur die Möglichkeit mit dem Onlinestand zu arbeiten. Ohne Symbole und Kommis 😑

Tja wenn das nachher zu lange wird bleibt mir wohl nichts anderes übrig als abzubrechen. Meine Frage war ja, ob in einem solchen Fall (ausschließen kann man das ja nie) Gewährleistungsansprüche mir gegenüber entstehen. Sie hätten ja in der Zeit wo ich gesucht habe jemand kompetenteren holen können 😜

Eine Zustimmung muss man sich grundsätzlich nicht holen, man sollte jedoch gewisse Dinge beachten und den Arbeitgeber darüber informieren. Bei uns im Betrieb ist das geregelt. Es gibt ein Schreiben in dem steht was alles zu beachten ist.
 
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