Sonstiges Hilfe mit SPS Komponenten

Nisemana

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Hallo Miteinander,

Mein Name ist Paul und ich habe vor knapp 4 Wochen ein Praktikum in einer kleinen jungen Firma im Bereich Automatisierung angefangen. Studiert habe ich nur bedingt in diesem Fach, habe einen Bachelorabschluss in Maschinenbau. Meine Aufgabe ist es eine kleinere Produktionsanlage mit Siemens SPS zum Laufen zu bringen. Habe leider vor dem Praktikum noch keine Erfahrungen mit SPS Steuerungen gemacht. Hatte deshalb auch am Anfang mal einen Thread erstellt bezüglich der Strategie zum Einarbeiten in das gesamte Thema.

Habe mir daraufhin erstmal das Step7 Workbook für S1200/1500 gekauft und durchgearbeitet und die allermeisten Aufgaben mit der Simulationssoftware programmiert. Das hat auch schon sehr geholfen, Ich denke dadurch habe ich die Grundzüge soweit verstanden, vor allem was den Programmierteil und den Aufbau in TIA angeht.. Was die Anwendung auf realer Hardware angeht hapert es dafür noch an manchen Stellen.

Nun zum eigentlichen Problem:

Die Anlage wurde extern von einem Ingenieurbüro geplant und vor Ort aufgebaut. Sie besteht im Grunde aus einem Kawasaki 6 Achs-Roboter und darum herum Laufbänder und Teile-Halterungen. Dazu kommt eine Festo Ventilinsel und mehrere pneumatische Aktoren. An die S1200 sind per Profinet die Ventilinsel sowie eine ET200s mit IM151-3PN angeschlossen.

Der für die Inbetriebnahme der Anlage engagierte Elektriker hat jedoch laut Aussagen der Kollegen quasi kurz vor Ende die Termine nicht mehr eingehalten und ist nicht mehr gekommen, was zu einer Vertragsauflösung geführt hat.. Ich als Praktikant versuche jetzt quasi das in Eigenregie irgendwie zu Ende zubringen, was teils wegen schlechten Plänen und ungenauer Dokumentation gepaart mit fehlendem Fachwissen schwierig ist! Nichts desto trotz bin ich gewillt mich der Aufgabe zu stellen, auch wenn ich teils natürlich lange recherchieren muss oder sämtliches Video material durchforste...

Habe es jedoch mittlerweile geschafft die in TIA erstellte Konfiguration Fehlerfrei auf die CPU zu laden, und einfache Programme um verschiedene Ausgänge zu schalten laufen bereits! Manche Komponenten erschließen sich mir aber leider immer noch nicht vom Sinn, und ich hoffe es kann mir hier vielleicht jemand auf die(wahrscheinlich ziemlich banalen) Fragen Antworten geben.

Vor allem den Sinn der ET200s verstehe ich nicht so ganz.. Habe sämtliche Siemens Unterlagen dazu durchgelesen, aber den konkreten Sinn an der Anlage sehe ich nicht.
Ich hatte das mit der ET200 so verstanden, das damit bei langen Distanzen per Bus/Profinet Geräte an die SPS angeschlossen werden können, quasi wenn der Schaltschrank weit entfernt von der eigentlichen Anlage steht? In meinem Fall ist jedoch beides im selben Schrank verbaut und an der ET200s hängen zusätzlich nur ein Powermodul und ein Profisafe Modul mehr nicht.. Oder ist der Sinn den kawasaki Roboter später per Profinet über die Et200s einzubinden? fals ja, wieso nicht auch direkt über einen Switch an die S1200..?

Habe mal noch ein Bild der Konfiguration aus TIA hochgeladen und ein Bild vom Schaltschrank..

Ich hoffe mein Anliegen ist nicht allzu dämlich, mir ist auch bewusst, dass mir wahrscheinlich keiner hier direkt sagen können wird, was sich bei dem Aufbau mal irgendjemand gedacht hat, aber ich dachte ich frage einfach mal nach...

danke schon mal im voraus!

Gruß Paul
 

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Um welche Safetykarte handelt es sich bei der ET200.
Auf dem Foto fehlt eine Karte.

Das Rack der 1200 ist fast voll. An dieser können nur 8 Ein/Ausgangskarten gesteckt werden.
 
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Zu der ET200S. Eine solche muss nicht zwingend irgendwo im Feld verteilt sein. An einer S7-1200 sind nur eine bestimmte Anzahl von Modulen möglich. Mit der ET200 lässt sich das quasi erweitern (natürlich nur innerhalb der Systemgrenzen)
 
Um welche Safetykarte handelt es sich bei der ET200.
Auf dem Foto fehlt eine Karte.

Meinst du diese Profisafe Karte? Die hat die Nummer 6ES71384FC010AB0, konnte die aber in TIA auch nicht finden bei den Komponenten.. Was genau bringt den das Profisafemodul? habe dazu leider nichts aussagekräftiges finden können...
Ja damit habe ich mich gestern den ganzen Tag herumgeschlagen, da die ET200s deswegen immer Fehlermeldungen gemacht hat und ich nicht erkannt habe, das es an der fehlenden Karte liegt..
Kann auch gleich nochmal ein Bild machen im jetzigen Zustand..

Was ich eben nicht ganz verstehe, ist nach wie vor warum hier die ET200s eingesetzt wurde, da sie ja offensichtlich nicht mit weiteren Ein/Ausgängen bestückt wurde, sondern nur mit dem Power und dem Profisafemodul..

gruß Paul
 
... mir ist auch bewusst, dass mir wahrscheinlich keiner hier direkt sagen können wird, was sich bei dem Aufbau mal irgendjemand gedacht hat, aber ich dachte ich frage einfach mal nach ...

Hallo Paul,
bei dem Zitierten liegt genau das Problem und deswegen können wir hier bei den meißten Dingen auch nur spekulieren.
Was mir bei deinem Schaltschrank so auffällt ist, dass du da kaum noch Optionen hinsichtlich ggf. vielleicht noch notwendeiger Erweiterungen hast.
Das Profisafe-Modul ist wahrscheinlich für irgendeine, so halb angedachte aber noch nicht umgesetzte, Sicherheitseinrichtung, ggf. in Verbindung mit dem Robbi, eingebaut worden.
Ich denke mal, dass du auf mittlere Sicht nicht um die Mithilfe eines erfahrenen Elektrikers (besser möglicherweise Steuerungsbauers) herumkommen wirst ...

Gruß
Larry
 
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Wie schon gesagt ist das alles hier ein bischen Glaskugelgucken...
Die fehlende Profisafe-Karte hat vier Safety-Eingänge und drei Safety-Ausgänge. Da ich in deinem Schaltschrank ansonsten keine Not-Aus-Relais oder ähnliches erkenne könnte ich mir vorstellen das über diese Karte die Sicherheitsfunktionen deiner Anlage gemacht werden sollen. Dazu brauchst du dann aber auch eine F-CPU, eine Safety-Anschaltung für die ET200S, sowie auch ein SafetyPaket für dein TIA-Portal (vermutlich findest du deshalb die Karte auch nicht). Was gibt denn der EPlan her zu dieser Karte?
 
So also hier nochmal ein Bild der ET200s. Die Ausgänge von der Profisafe Karte gehen zu Relais, an denen Motoren für die Laufbänder angeschlossen sind..
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Ja die CPU ist auf eine F CPU, nämlich die CPU 1215FC DC/DC/DC. Die safety Funktion ist so wie ich es verstehe für die Türschalter rund um die Anlage gedacht. Sprich zur Sicherheit soll die Anlage vermutlich nur laufen, wenn die Türen geschlossen sind. Was ich jedoch noch nicht ganz verstehe, könnte man das nicht einfach auch als Bedingung in meine Programmbausteine einbauen, dass das Türschließsignal gegeben sein muss? Hat die Safety Funktion noch als Zusatz, das die Anlage dann in einen sicheren Zustand übergeht? Kann man die Profisafe Karte ohne TIA safety nicht hinzufügen?
Habe bis jetzt nur das normale TIA und die Anlage ohne safety Funktion Konfiguriert, da die Sicherheitsfunktion erstmal nicht ganz so wichtig ist..

Werde mal versuchen so gut es geht den Dingen auf den Grund zu gehen, da ich als Praktikant natürlich auch etwas Spielraum habe und nicht direkt alles funktionieren muss.. Sollte ich dann gar nicht mehr weiterkommen, wird man wohl nicht an einem Fachmann vorbeikommen..

danke für die Nachsicht mit meinem Unwissen,
Paul
 
Da liegst du falsch!
Die sichere Abschaltung der Anlage über Türkontakte und Not-Aus Schalter darf nicht über (konventionelle) Steuerungen programmiert werden, sondern muß entweder festverdrahtet über Sicherheitsrelais oder eben in einer Safety-SPS programmiert erfolgen. Dazu dürfen dann aber auch nur spezielle Sicherheitsbausteine verwendet werden.
Um diese Abschaltung realisieren zu können mußt du als Programmierer aber erst mal die Risiken kennen und bewerten, du bist dann nämlich (mit-)verantwortlich. Und wenn da ein Roboter im Spiel ist macht das die Aufgabe noch mal deutlich schwieriger. Ersetze dein 'erstmal nicht ganz so wichtig' am besten durch 'die wichtigste Funktion überhaupt, die funktionieren muß bevor die Anlage sich das erste mal bewegt'.
 
Ist denn der maximal mögliche Aktionsradius des Roboter umzäunt? Ist sichergestellt das der Roboter und alle anderen gefährlichen Bewegungen zum Stillstand gekommen sind falls jemand eine Tür aufreisst und in den Sicherheitsbereich eintritt?
Jeder Anlagenbauer hat mittlerweile Fachleute, die für genau solche Anlagen die Risikobewertung und -beurteilung machen und die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen festlegen. Hier solltest du als Praktikant dich vielleicht zurückhalten und nicht eigenmächtig entscheiden. Eigentlich sollte in diesem fall aber auch dein Chef sich seiner Verantwortung bewußt sein.
 
Vielleicht noch einmal mit anderen Worten (wobei das, was Frank schreibt, vollkommen richtig ist) :
Für dich ist das Ganze vielleicht eine Art Spielzeug oder Studienobjekt - im wirklichen Leben ist es das jedoch nicht. Sicherheiten sind keine Spielerei und müssen auch Sicher ausgeführt werden.
Ich habe aber ein bißchen das Gefühl, das auch für den Elektriker, der sich das alles mal ausgedacht hat, die Angelegenheit schon "eine Nummer zu groß" war.
Wahrscheinlich wird aber auch von deinem Chef die Angelegenheit nicht so richtig ernst genommen ...

Gruß
Larry
 
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Hallo,
also generell sehe ich das ganze natürlich nicht als Spielerei und will schon, dass am Ende das ganze sicher ausgeführt werden kann!
Bin auch gerne bereit mich diesbezüglich noch tiefergehender zu informieren und gehe auch nicht davon aus, dass das ganze jetzt zeitnah abgeschlossen sein wird und Hauptsache es funktioniert irgendwie..
Der Aktionsradius des Roboter befindet sich komplett innerhalb einer aus Sicherheitsglas bestehenden Kammer. An den Türen befinden sich jeweils Sicherheitsschalter, diese können doch dann so eingebunden werden, dass das Programm stoppt/der Roboter stromlos wird, wenn eine der Türen geöffnet wird? Generell sprechen wir von einem aktionsradius von 1.5m, die gesamte Kammer ist ca 3x2m groß und nicht betretbar, da ca in 0.5m Höhe aufgebaut. Eventuell kann ich auch ein Bild der Anlage posten, das müsste ich aber ggf mit meinem Chef abklären.

gruß Paul
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin,
mir tut der arme TE schon ganz schön leid. Eigentlich sagen dir hier alle, lass die Finger davon und geh als Praktikant mal eben zu deinem Chef und wasch dem mal ordentlich den Kopf was das alles soll :ROFLMAO:
Vielleicht nochmal auf Anfang, was ist denn dein Ziel bei diesem Projekt? Sollst du das so zu Ende konzipieren, dass die Anlage am Ende an einen Kunden ausgeliefert wird? Dann ist das leider wohl wirklich eine Nummer zu groß für dich (also mit Risikobeurteilung und Sicherheitskonzept CE usw.).
Oder sollst du nur grundsätzlich mal alle Antriebe zum drehen bringen und ein paar Grundlagen für die Firma inhouse erarbeiten? Dann empfehle ich dir, dich einfach an folgende Vorschriften der BG für Probebetrieb zu halten: https://www.dguv.de/medien/fb-holzu...oblaetter/infobl_deutsch/016_probebetrieb.pdf
und dabei maximale Vorsicht walten zu lassen.
 
Hey,
Die Anlage dient nur einen Firmeninternen kleinen Produktionsprozess zu automatisieren, bei dem eigentlich nur Bauteile aufeinander gestapelt werden.. Deswegen ist Firmenintern leider auch wenig know-how vorhanden, zumal das Unternehmen noch sehr jung ist.
Sprich es laufen nicht dauern Leute an die Anlage und begeben sich in den Sicherheitsbereich, sondern die Anlage steht in einem Raum, wird befüllt und läuft dann bis der Aufbau fertig ist, vorausgesetzt es treten keine Fehler aus..
Maximale Vorsicht ist natürlich das a und o, das ist mir bewusst!
gruß Paul
 
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