TIA Wie 1500er mit 10x 1200er verknüpfen ohne Kabel?

mike1988

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Ich habe das Problem das ich zehn 1200er mit einer 1500er verknüpfen muss. Die 1200er sind bis zu 20 Meter von der 1500er entfernt. Wie kann ich die am geschicktesten Verknüpfen ohne das ich von jeder Steuerung ein Kabel ziehen muss. Gibt es so so eine Anwendung eine einfache Möglichkeit?
 
Die Frage ist was du unter verknüpfen verstehst? Ein wenig mehr Informationen zu deinem Vorhaben wären ganz nützlich, wenn du eine fundierte Antwort von der Forencommunity möchtest ;)

Aber dennoch mal ganz generell zum Thema Verknüpfung:
  • Wenn du Informationen zwischen den einzelnen Steuerungen austauschen willst, musst du dir überlegen welche Art von Informationsaustausch für dich die praktikabelste ist
  • es können direkt über I/O's mittelns Hardwareverbindung Zuständsinformationen ausgetauscht werden
  • es können über eine Feldbusverbindung Informationen ausgetauscht werden
  • Du wirst zwangsläufig ein Transportmedium benötigen: entweder ein Stammkabel für elektrische I/O-Signale oder ein Buskabel für eine Kommunikationslösung
  • Kommunikationslösungen über Funknetzwerke (zB WLAN) würde ich nicht anstreben, da du viel mehr beachten musst (Netzwerksicherheit, Verbindungsqualität und -quantität, etc.)
  • Funklösungen würde ich aus meiner Erfahrung nur dort einsetzen wo es keine Alternative gibt --> eine kabelgebundene Lösung ist in der Regel die zuverlässigste

Wenn es einfach und für "nicht automationsaffine" Instandhalter verständlich und wartbar sein soll ist der Signalaustausch über eine Hardwareschnittstelle (digitale und analoge I/O) generell die einfachste Lösung, da jeder ein Multimeter zur Hand hat und Signalzustände messen kann.

Cheers

PS: 20m Distanz sind für Kabellösungen idR. kein grosser Installationsaufwand
 
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Hallo Spleanifly, danke für deine Antwort. Sorry wenn ich es net ganz ganau erklärt habe.

Die Steuerungen steuern jeweils eine kleine Minianlage (Transportband). Von da muss ich ein paar I/Os (stellplatz voll/leer) zur HauptS7 übertragen. Leider darf ich die kleinen Steuerungen nicht direkt ins Firmennetzwerk nehmen. Ich brauch mindestens eine S7 mit getrennten Netzwerkports (1516 oder größer). Dies würde die kleinen Anlagen extrem verteuern. Deswegen verbinden wir die kleinen Steuerungen mit der großen Steuerung, von da geben wir die Informationen in das Firmennetz.

Es handelt sich so von 10 Bits pro kleiner Steuerung die an die große übergeben werden.

Die Verlegung der Leitung ist immer extrem aufwendig, die Halle besitzt zwar einen Doppelboden, in den dürfen aber nur spezielle Personen. Leitungsverlegung für Signalleitungen wird immer schwerer und die kleinen Anlagen sollen neuerdings "mobiler" sein. Wahrscheinlich komme ich an einem Wlansystem fast nicht vorbei oder kennt jemand ein Funksystem das ich nehmen könnte.
 
Es gibt Funk-IO Systeme, wie z.B. das von Phoenix Contact, aber ob die Kosten dafür nicht eine Kabelverlegung übersteigen?
Auch WLAN halte ich da schon für grenzwertig, außer du verwendest TP-Link Billigkram, so etwas hat aber im industriellen Umfeld nichts zu suchen.

Wenn diese Anlagen mobil sind, brauchen sie doch aber auch eine Stromversorgung die mitwandert? Da wird sich doch ein Datenkabel auch machen lassen.
 
Hallo Mike,

wie meine Vorredner schon schrieben ist WLAN/Funk immer problematisch im industriellen Umfeld. Wir haben mal WLAN Mobile Panels verbaut und sind damit derbe auf die Klappe gefallen. Erschwerend kommt hinzu, dass das dann fast immer Nieschenprodukte mit sehr wenig Support sind. WLAN/Funk fällt unweigerlich mal aus, zumindest gibt es ab und an mal Verbindungsabbrüche. Bei zehn Teilnehmern spielt dann ggfs. auch die Signalqualität o.Ä. eine Rolle. 20 Meter ist dafür schon eine grenzwertige Distanz.

Falls du dich für eine WLAN Lösung entscheiden solltest würde ich dir empfehlen zu überprüfen was für Netze in der Halle vorhanden sind. Dafür gibt es einfache kostenlose Apps fürs Smartphone. Du solltest dann für die Kommunikation einen unbenutzten Kanal (Achtung benachbarte Kanäle überlappen sich) im 2,4Ghz Netz (größere Reichweite als 5Ghz, Nachteil ist dass es häufiger verwendet wird und anfälliger ist) nehmen.

Falls du dich doch für Kabel entscheidest würde ich dir eine I-Device Kommunikation (1500 als Master) empfehlen. Dafür reicht dann ein Profinetkabel pro Steuerung. Zudem könntest du ggfs. Switche verwenden um kürzere Kabel zu bekommen.

Gruß Christian
 
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Die Frage bei der Kommunikation übers WLAN ist vor allem die Frage nach den geforderten Signallaufzeiten. Setzt man auf ein industrielles Standard-WLAN ohne Echtzeit-Erweiterungen können diese durchaus zwischen 50ms und 1-3 Sekunden variieren. Wenn das für deinen Anwendungsfall akzeptabel ist, kann man darüber durchaus nachdenken.

Fraglich ist, welche Art von Verbindung zu dann einsetzen willst. Profinet über WLAN ist immer so eine Sache - ohne Kanalplanung usw. geht da faktisch nichts. Empfehlenswert ist Iso-on-TCP.

Wir setzen bei unseren mobilen Steuerungen (AGV) fast ausschließlich die WLAN-Clients HG G-76344 von Götting (https://www.goetting-agv.com/components/76343). Das Ding kommt ursprünglich von Modas und hat dort die Bezeichnung MC2 (https://www.modas.com/de/produkte/mc1-2-4-de). Man kann es als Access Point oder auch als Client betreiben.

Empfehlenswert ist die Doku von Modas dazu, weil diese sehr einfach zeigt, was man mit den Dingern anstellen kann.
 
Obwohl das es schwierig ist Kabeln in den Dobbel-Boden zu verlegen ist, ist es wohl nicht unmöglich. (*)
X-Anzahl Ethernet RJ45 Anschlüsse vorbereiten, und in eine separaten Maschinen-Netzwerk verbinden. Die Anschlüsse müssen vorhanden sein auf alle die Stellen wo die kleinen Steurungen plaziert werden kann.
Das muss man nur einmal machen, ist einfach, zuverlässig, kostet minimal.

Profinet WLAN wurde ich nur überlegen wenn die Steuerungen in laufender Betrieb mobil sein sollen.

*: Der Dobbel-Boden ist vermutlich da, genau om Kabel zu verlegen.
 
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Hallo Spleanifly, danke für deine Antwort. Sorry wenn ich es net ganz ganau erklärt habe.

Die Steuerungen steuern jeweils eine kleine Minianlage (Transportband). Von da muss ich ein paar I/Os (stellplatz voll/leer) zur HauptS7 übertragen. Leider darf ich die kleinen Steuerungen nicht direkt ins Firmennetzwerk nehmen. Ich brauch mindestens eine S7 mit getrennten Netzwerkports (1516 oder größer). Dies würde die kleinen Anlagen extrem verteuern. Deswegen verbinden wir die kleinen Steuerungen mit der großen Steuerung, von da geben wir die Informationen in das Firmennetz.

Es handelt sich so von 10 Bits pro kleiner Steuerung die an die große übergeben werden.

Die Verlegung der Leitung ist immer extrem aufwendig, die Halle besitzt zwar einen Doppelboden, in den dürfen aber nur spezielle Personen. Leitungsverlegung für Signalleitungen wird immer schwerer und die kleinen Anlagen sollen neuerdings "mobiler" sein. Wahrscheinlich komme ich an einem Wlansystem fast nicht vorbei oder kennt jemand ein Funksystem das ich nehmen könnte.

An deiner Stelle würde ich mir das mit einer Funk-Lösung gut überlegen. Wenn es sich um mobile Anlagenteile handelt, wirst du ja eine flexibel steckbare Energieversorgung machen müssen. Da kannst du grad so gut auch die Netzwerkverkabelung steckbar machen .... enstsprechend robuste Industriestecksysteme (auch für Feldbusse) findet man ja bei Harting, Phonix Contact, etc.

Wenns es sich doch um eine feste Installation handelt, so gehört halt eben auch eine saubere E-Installation zu einem Projekt. Ohne das Projekt und die räumlichen Gegebenheiten zu kennen, würde ich dennoch wenn irgend möglich, die kabelgebundene Lösung anstreben. Eine robust installierte Vernetzung ist das A und O bei Kommunikation, bzw. es gibt nichts mühsameres als ein System das sporadisch ausfällt, teure Produktionsausfälle mit sich zieht, du jedoch null Anhaltspunkt hast worans liegt und immer wieder rennen musst nur weil du bei der Installation ein paar Euro/Franken/Pfund/whatever gespart hast.

Selbst bei einer sauberen Planung eines WLAN-Systems bleibt der Faktor Mensch ... irgendwelche Witzbolde die das Netzwerk zu knacken versuchen (es könnte ja Internetzugang ermöglichen) oder mit Ihren Handys in der Nähe Accesspoints erstellen die dummerweise auf denselben Kanälen laufen. Ich kann dir noch zig weitere Gründe nennen weshalb ich ein Funklösung nicht einsetzen würde, jedoch wird das dann ein Roman. Bedenke: das Transportmedium von Funk ist Luft und die ist nun mal jedem zugänglich der sich in der nähe aufhalten kann ... bei einem Kabel in einem Doppelboden, Kabeltrasse, Schaltschrank ist das schon was ganz anderes.

Zum Thema Vernetzung von SPS'en: ich bin absolut der Meinung das eine SPS nichts im (Büro/IT) Netzwerk eines Unternehmes zu suchen hat, sofern es nicht explizit so gemanaged ist, das die Echtzeitfähigkeit von Profinet-RT nicht beeinträchtigt werden kann. Aber eine S7-1516 brauchst du hierfür sicher nicht, wenn es nur um die 2 getrennte Schnittstellen geht. hierfür reicht eine S7-1511 mit einem CP oder eine S7-1510SP und ein entsprechender CP, was sicherlich einiges günstiger ist als ein 1516-Monster (ausser du sagst nun, dass du die Rechenleistung oder Ausbaupotential benötigst) ... oder hab ich hier was falsch verstanden?

Cheers
 
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wow, ganz schön viel Antworten.

ich versuche es mal aufzubröseln:

Der Doppelboden ist für Leitungen gedacht gewesen, eine Leitung anschließen kostet ca. 1500€. Warum das so teuer ist, kann ich leider nicht sagen. Zusätzlich wird jetzt gefodert das Schwer Entflammbare Leitungen verlegt werden. Mit mobil meinte ich, das die kleinen Transportbänder alle paar Monate mal umziehen. Eine Steckdose zum anschließen findet man, aber das Profinetkabel liegt nicht da. Daher die Idee mit der Wlan oder Funklösung.

Die Steuerung ins Firmennetz zu bekommen, war nicht gerade einfach, da sie aber mit den verschiedenen MES-Systemen kommunizieren muss, musste sie da rein. Über einen CP hätte man es auch lösen gekonnt, aber gegen den hat damals irgenwas gesprochen, daher die 1516.

Die Singale sind nicht zeitkritisch, wir müssen nur wissen, steht etwas auf dem Transportband und dieses dann an das MES-System melden. Wenn da mal 5 Sekunden unterschied sind ist dies kein problem.

Mit den Frequenzen beim Wlan ist es blöd, in der Halle gibt es einige Netze. Ich habe eigentlich gehofft es gibt ein kleines Funkmodul das ich an den S7 anstecken kann und die melden dann den zustand an die HauptS7. Ich schau mal was Phönix im Angebot hat.
 
Meine teure aber ich denke saubere Lösung wäre: Einen Profinet-CP an die Haupt-SPS, einen Switch und dann ein großes Patchfeld mit Profinet-Steckdosen quer durch die Anlage verteilt (überall wo eine Steckdose ist). Und dann halt von der Profinet-Steckdose zum jeweiligen Transportband gehen. Beim Umzug entsprechend im Patchfeld umrangieren.
 
Meine teure aber ich denke saubere Lösung wäre: Einen Profinet-CP an die Haupt-SPS, einen Switch und dann ein großes Patchfeld mit Profinet-Steckdosen quer durch die Anlage verteilt (überall wo eine Steckdose ist). Und dann halt von der Profinet-Steckdose zum jeweiligen Transportband gehen. Beim Umzug entsprechend im Patchfeld umrangieren.

Das würde genauso gut auch ohne CP funktionieren, da die 1516 ja zwei Netzwerkadressen hat. Mit entsprechenden Switchen im Feld kann dann auch die Anzahl der Leitungen gering gehalten werden. Das macht im Normalfall keinen Sinn, bei 1500€ pro Leitung allerdings schon.
 
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1500€ für ein verlegtes Kabel im Boden? Könnte ich ein Foto von diesem heiligen Boden haben? Wird das Kabel von schweizer Nonnen verlegt?
 
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