TIA UDP und TCP Datenverkehr über eine Schnittstelle einer 1515

Zombie

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Hi zusammen,

Ich habe eine 1515F-2PN in meiner aktuellen Anlage. Programmiert wird mit V15 Upd4.

Über Anschluß 1 (doppelter) läuft der Profinet Datenverkehr, die HMI Kommunikation und die TCP Kommunikation mit dem überlagerten System (Auftragstelegramme für zwei RBGs und 11 Fördertechnikelemente). Anschluß 2 (einzelner) wird aktuell nicht verwendet.

Nun soll noch für Vorführzwecke eine DMX Lichtsteuerung eingebunden werden die LED Streifen an den RBGs und der Gasse ansteuert. Diese ist über einen Art-Net Konverter angeschlossen. Der Konverter kann kein TCP, sondern UDP.

Beim testen hier im Büro ohne den ganzen Rest der Anlage funktioniert das auch bestens, ich mache mir nur etwas darüber Gedanken, was passiert wenn die eine Schnittstelle dann zu allem was gerade eh schon drüber läuft auch noch UDP machen soll.
Was würde passieren wenn gerade ein TCP Telegramm versendet wird und ein UDP Telegramm rausgehen soll, bzw. andersrum? Kommen sich die Telegramme dann in die Quere oder kann der Controller das alles handeln?

Danke soweit.
 
Also der IP-Stack der Schnittstelle arbeitet einfach die ganzen Aufträge der Reihenfolge nach ab. Das ist von der Seite her kein Problem. ein Folgeauftrag unterbricht nie einen laufenden Auftrag sondern wird in die Warteschlange gestellt. Deshalb sind die ganzen Kommunikationsbausteine ja auch asynchron.
Aber: Jede Instanz/Verbindung für sich muß fertig sein mit der Kommunikation (Done=1 bzw. Error=1) bevor der nächste Auftrag gestartet werden kann, sonst gibt es eine Fehlermeldung. Jede Verbindung muß natürlich auch eine andere ID erhalten sonst gibt es wirklich "vermischte" Aufträge, zumindest jeweils innerhalb TCP bzw. UDP.
Tipp: Bei Einstellung 50% Kommunikationslast und z.B. 5ms Zykluszeit hat ist auch die Kommunikationszeit nur 5ms. Hier kann es sinnvoll sein, eine Mindestzykluszeit einzustellen z.B. 20ms. Dann hätte die CPU 20ms zur Kommunikation in jedem Zyklus zur Verfügung (5ms aus der Einstellung 50% und 15ms Restzykluszeit).
Unbedingt mindestens Firmware V2.6.0 besser V2.6.1 verwenden, die niedrigeren Versionen machen im Dauerbetrieb Probleme.
 
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Kurz mal zur Kommunikationslast und ganz GROB...

Ethernetleitung 100Mbit/s das sind 12.500.000 Byte pro Sekunde (0,00000008 s/Byte)

Eine Übertragung von 1024 Byte benötigt also 0,00008192 Sekunden.

Hinzu kommt noch ein Zuschlag von grob: 20% für TCP/IP interne Daten... macht Grob: 0,000098304 Sekunden

Das sind also 0,1 ms für 1024 Byte. Sorgen machen?... eher nicht, oder?
Was bei UDP klar sein sollte ist, das Telegramme auf dem Weg verloren gehen können.
 
Ich weiß nicht, woher Du die 20% Zugabe zur eigentlichen Hintergrundkommunikation hast, mit meinen Erfahrungen stimmt das bei weitem nicht überein. Ich habe eine 1515, die mit 8 anderen per TCP kommuniziert und dabei jeweils 1-3 kB in beide Richtungen überträgt. Dazu noch HMI. Da kriege ich bei 20ms Zykluszeit schon um die 30% Kommunikationslast, also ca 12ms für die Kommunikation.
Ich wollte auch keinem Angst machen, aber es muss ja nicht jeder jede Erfahrung selber machen.

Abgesehen davon ist Deine Abschätzung wirklich sehr grob, denn die Nutzdatenrate ist nur 80% der Bruttorate und dann kommen noch solche Kleinigkeiten wie Verhältnis Nutzdaten zur verwendeten Paketgröße usw. hinzu. Denn es ist ziemlich egal, ob ich 100Byte oder 1300Byte übertrage, die Übertragungszeit ist nach meinen Tests gleich (nicht auf der Leitung, aber in der SPS). Außerdem wird noch PN gegenüber TCP und UDP priorisiert und bremst diesen Verkehr eventuell auch noch aus.

Also zusammengefasst: Es wird bestimmt auch nach meinen Erfahrungen gehen, eventuell ist eben ein bißchen Feintuning angesagt.
 
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