Erfahrungen / Auswahlkriterien Steuerungsanbieter

Gerri

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Hallo Zusammen,
ich bin involviert in die Auswahl eines Anbieter für die neue Automatisierungstechnologien von Serienanlagen.

Die Anlagen mit geringem Sonderanlagencharakter, dh die Basis wird eher gleich bleiben, Kundewünsche (ERP bzw DB oder Cloud Anbindung jederzeit möglich).
Es handelt sich um Bandförderanlagen im kleinen Bereich wobei es verschiedene Module für unterschiedliche Prozesschritte gibt die Standalone oder eben als Kette gekoppelt werden können.
Sicherheitstechnik und Visu sowie eine industrie-Ethernet Anbindung sind notwendig.
Die Anlagen sind für den gesamtamerikanischen, Europäischen und Australischen Markt gedacht.
Service (auf eher unterem technischen Niveau sowie Reseller sind lokal aufgestellt)

Zur Auswahl stehen B&R, Beckhoff, Omron, Siemens und Sigmatek. Ich habe schon für mich einen Favoriten, will aber aus der Fachwelt die Meinung hier im Forum gerne dazu hören, also
Vor bzw Nachteile der Lieferanten, Ersatzteile, Support, Implementierung, Desaster Recovery und Fernwartungsmöglichkeiten bzw Anbindung an externe Steuerungen, Flexibilität und HMI Grundkonzept sowie Preis und Wirtschaftlichkeit.

Danke schon mal im Voraus
 
Für den internationalen Einsatz würd ich zu Siemens tendieren.
Da wirst du selbst in Nordkorea und der tiefsten Mongolei jemand finden, der sich damit auskennt :)
Klar sprechen technische oder Kostenaspekte eher für andere Anbieter.

Gruß
Blockmove
 
Ich hab das unter "Sonstige Steuerungen" zusammengefaßt.
Es ist nicht ganz so wichtig welche Steuerung genau, die meißten User sehen die neuen Beiträge duch.
 
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Was wichtig bei der Betrachtung sein dürfte, wie sieht es mit der Ersatzteilversogung vor Ort aus? Ich denke da macht man mit Beckhoff, B&R und Siemens sicher nicht verkehrt. Oktober und Sigmatek schätze ich eher als klein ein.
Meine Firma plant unter anderem aus diesem Grund einen Wechsel des Systems.
 
Was wichtig bei der Betrachtung sein dürfte, wie sieht es mit der Ersatzteilversogung vor Ort aus? Ich denke da macht man mit Beckhoff, B&R und Siemens sicher nicht verkehrt. Oktober und Sigmatek schätze ich eher als klein ein.
Meine Firma plant unter anderem aus diesem Grund einen Wechsel des Systems.

Bei Beckhoff musst du aber bei der Komponentenauswahl auch vorsichtig sein.
 
Was wichtig bei der Betrachtung sein dürfte, wie sieht es mit der Ersatzteilversogung vor Ort aus? Ich denke da macht man mit Beckhoff, B&R und Siemens sicher nicht verkehrt. Oktober und Sigmatek schätze ich eher als klein ein.
Meine Firma plant unter anderem aus diesem Grund einen Wechsel des Systems.

Mit "Oktober" meinst du Omron? Ich glaube nicht das die so klein sind, ist immerhin ein Konzern mit >37000 Mitarbeitern. Ich denke, dass das im Bereich Supply gar nicht so verkehrt ist. Omron wird in Deutschland halt denke ich nicht so häufig genutzt, weltweit soll es aber einen nicht zu unterschätzenden Marktanteil haben. Ansonsten stimme ich dir zu, (aus deutscher Sicht) sind die drei wohl relativ ähnlich, da alle ihre Stärken und Schwächen haben.
 
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Bei Beckhoff musst du aber bei der Komponentenauswahl auch vorsichtig sein.

Das kann ich nicht bewerten. Aber ich denke Beckhoff ist weltweit besser aufgestellt als zum Beispiel Sigmatek. Kannst Du eventuell erläutern, was es für Probleme mit Beckhoff bezüglich der Komponentenauswahl gibt?

Beckhoff ist bei uns zum Beispiel durchgefallen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit "Oktober" meinst du Omron? Ich glaube nicht das die so klein sind, ist immerhin ein Konzern mit >37000 Mitarbeitern. Ich denke, dass das im Bereich Supply gar nicht so verkehrt ist. Omron wird in Deutschland halt denke ich nicht so häufig genutzt, weltweit soll es aber einen nicht zu unterschätzenden Marktanteil haben. Ansonsten stimme ich dir zu, (aus deutscher Sicht) sind die drei wohl relativ ähnlich, da alle ihre Stärken und Schwächen haben.

Ehm ja, ich meine Omron ;) Mir waren die bisher auch eher als Hersteller von Inis etc. geläufig.

Die 37000 MA werden sicherlich nicht alle Steuerungsbau beschäftigt sein... ;) Aber ich verstehe was du meinst :)
 
Das kann ich nicht bewerten. Aber ich denke Beckhoff ist weltweit besser aufgestellt als zum Beispiel Sigmatek. Kannst Du eventuell erläutern, was es für Probleme mit Beckhoff bezüglich der Komponentenauswahl gibt?

Beckhoff ist bei uns zum Beispiel durchgefallen.

Ich hab einen Bekannten bei einem Verpackungshersteller.
Er jammert über Probleme bei intelligenten Klemmen und Antriebstechnik.
Teilweise Lieferzeiten, teilweise Firmwareprobleme.
Wobei man fairerweise sagen muss, dass die Firmwareprobleme bei Siemens auch auftreten.
 
Ehm ja, ich meine Omron ;) Mir waren die bisher auch eher als Hersteller von Inis etc. geläufig.

Die 37000 MA werden sicherlich nicht alle Steuerungsbau beschäftigt sein... ;) Aber ich verstehe was du meinst :)

Öfters mal über den Tellerrand schau.... :)
Mich würde mal interessieren wo die Kosten für die Automatisierung liegen bei den unterschiedlichen Herstellern ?

Wenn ich die Aufgabe mit Siemens oder Beckhoff löse
Siemen = ... Euro
Beckhoff = ... Euro
Omron = ... Euro
usw.

Bei Serienanlagen denke ich ist das ein sehr wichtiges Kriterium.
Wenn es hier keinen großen Unterschied gibt dann wäre meine Wahl die Firma Siemens
 
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Um auf die ursprüngliche Fragestellung nach den "Auswahlkriterien" zurückzukehren:

  1. sind alle meine Anforderungen damit erfüllbar?
  2. ist zu erwarten, dass der Anbieter in 10+ Jahren noch existiert?
  3. Lieferzeiten, Lieferzeiten Ersatzteile, Langzeitverfügbarkeit Ersatzteile
  4. Kosten für Hardware, Lizenzkosten pro auszuliefernder Einheit
  5. Kosten für Entwicklungsumgebung, Inbetriebnahme- und Service-Werkzeuge
Den Punkt "weltweit vorhandener Service" ist für mich kein Kriterium (mehr), da sich in den letzten 20 Jahren gezeigt hat, dass der Service mit zunehmender Firmengröße schlechter wird. Vor allem bei Siemens ist das wirklich schlimm geworden. Wenn man wirklich guten Support haben will, muss man mit den richtigen Schlüsselwörtern Service-Requests stellen oder wenn man tatsächlich mehr Hintergrund-Infos haben will, muss man monatelang hartnäckig sein. Schnelle Hilfe gibts selten, meldet man Bugs wird man schnell mal als unfähig hingestellt. Für grobe Probleme muss man Workarounds finden.

Details:

zu 1. sind alle meine Anforderungen damit erfüllbar?
Die Bandbreite der Anforderungen ist hier sehr groß. Schnell mal ein paar digitale und analoge EAs kann schnell mal jemand.
Ein paar Details, mit denen ich immer wieder kämpfe:
  • wir müssen viele 24V Antriebe >= 1kw einsetzen, hier ist man entweder sehr schnell sehr teuer, oder man hat als Möglichkeit zur Steuerung nur Analogsignale oder CAN-Bus (nicht CANopen) zur Verfügung. CAN ist speziell im Siemens-Umfeld immer ein nicht ganz triviales Thema
  • was spielt die Sicherheitstechnik: Wir setzen häufig sichere Laserscanner ein, bei denen nicht nur 1 oder 2 Felder hinterlegt sind, sondern wo komplexere Logiken drinne stecken. Als Anbieter kommen nur Sick oder Leuze in Frage, eine Anbindung an Steuerungen kann nur über ProfiSafe (Sick, Leuze) oder CIP Safety oder proprietäre Systeme (Sick) erfolgen, womit der Markt der Steuerungsanbieter schon stark eingeschränkt wird. Realistisch bedeutet das, dass man auf PhoenixContact und Siemens beschränkt ist, wenn auf andere Steuerungshersteller gehen möchte muss man eine kleine Sicherheitssteuerung dazwischenschalten.
  • Welche Reaktionszeiten muss ich erreichen? Muss ich Sensorik isochron abtasten können?
  • Auf welchen Wegen muss ich mit Fremdsystemen kommunizieren?
  • Welche speziellen Arten von Peripherie setze ich ein?
  • Einbauraum

zu 2. ist zu erwarten, dass der Anbieter in 10+ Jahren noch existiert?
Die Frage ist immer schwierig zu beantworten. Dass eine Firma von einem größeren geschluckt wird kommt vor, führt aber kaum dazu dass Komponenten nicht mehr verfügbar sind. Das "Geschlckt-werden" führt leider oft dazu, dass Innovationskraft und Flexibilität verschwindet, aber das Problem hat jeder Anbieter früher oder später.
Realistischerweise wird man es aber bei keiner Firma sagen können, wie lange sie existieren, auch nicht bei Siemens, Rockwell, B&R (ABB), Beckhoff, Sigmatek, Wago, PhoenixContact, Saia Burgess, Jetter, Omron, Misubishi, Yaskawa, .....

zu 3. Lieferzeiten, Lieferzeiten Ersatzteile, Langzeitverfügbarkeit Ersatzteile
Hier wirds interessant und man muss genau hinsehen. Dass man beispielsweise Teile auf "Anlagenstillstand" bestellen und binnen 24h bekommt, ist eine tolle Sache die sich Siemens auch zahlen lässt. Außerdem wird garantiert, dass Ersatzteile auch 10 Jahre nach Abkündigung noch verfügbar sind. In der Praxis sieht das dann doch manchmal ganz anders aus (wie man beispielsweise bei den MP277 gesehen hat). Die Stärke der kleinen ist hier sicherlich, dass die eher in der Lage sind, alte Teile auch noch zu reparieren - aber das ist generell ein schwieriges Thema.
Ein gutes Beispiel für die Langzeitverfügbarkeit sind imho Industrie-PCS, im speziellen die Mainboards dafür. Hier hatte beispielsweise Beckhoff vor > 15 Jahren lange das Problem, dass sie alle paar Monate neue Mainboards eingebaut haben, weil die von der Stange gekauft wurden. Die Ersatzteilkompatibilität war eine Katastrophe. Seit sie ihre eigenen Mainboards bauen, gibts auch eine entsprechende Langzeitverfügbarkeit und das Thema ist lange vom Tisch.

zu 4. Kosten für Hardware, Lizenzkosten und Inbetriebnahmeaufwand pro auszuliefernder Einheit
Man muss immer das Gesamtpaket betrachten.

zu 5. Kosten für Entwicklungsumgebung, Inbetriebnahme- und Service-Werkzeuge
Da ein Vergleich am Markt immer mehr über die Hardware-Preise stattfindet, müssen die Hersteller natürlich Geld auf anderen Wegen lukrieren. Rockwell ist da wirklich teuer, auch bei Visu- und SCADA-Systemen ist das recht wild. Die Siemens-Lizenzpolitik ist auch sehr eigenwillig. Dass man ein Basis-Paket (fast) her schenkt, mit dem man zwar etwas machen kann, aber die wirklich brauchbaren Dinge sind nicht aktiviert (S7 Basic, Automation Tool) ist manchmal etwas befremdlich. Bei Sigmatek haben wir bis dato für Lizenzen noch kein Geld bezahlt.
 
Moin zusammen, ich würde zu Mitsubishi raten, sind robust, langlebig und selbst 20Jahre später kannst du einfach auf eine neue Serie wechseln ohne großen Aufwand zu betrieben.
Siemens ist zwar weitverbreitet und der Marktführer (noch) was aber eher an der Politik und als an Performance liegt. Allein die Kosten für Geräte, Lizenzen, Handbücher, und dann hast noch keinen Service der nicht vorhanden ist ;-)

Omron kannst du vergessen, der absolute Mist, haben wir bei einigen gekauften Anlagen im Hause. Service, Nachverfolgbarkeit, Abwärtskompatibilität, Update, etc. such dir ein Nirvana aus!
Beckhoff und B+R kann ich wenig dazu sagen.


Viel Spaß bei der Qual der Wahl ;-)
 
Hi Gerri,
wir haben eine ähnliche Fragestellung und ich habe deinen Eintrag im Forum gefunden. Habt ihr eine Entscheidung getroffen und wenn Ja auf welcher Entscheidungskriterien?
Wäre interessant wenn du Details hast.
Danke im Voraus
Gruß
 
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