Kundenwunsch

lilli

Level-2
Beiträge
153
Reaktionspunkte
45
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Hallo liebes Forum,

habe bisher immer nur mitgelesen, aber jetzt muss ich mal was direkt anfragen.

Wie geht ihr mit Kundenwünschen um, wenn sogar den Klemmenhersteller im Schaltschrank vorgeschrieben wird?
Bisher hatte ich schon Phoenixcontact, Wago und Weidmueller.
Es ist ja nicht nur der Platz der mir ausgeht (vermutlich haben wir noch nicht mal 10% des jeweiligen Sortiments), sondern auch ein ungeheuerlicher Zeitfaktor, die vielen einzelnen Artikel zu pflegen und zu bestellen.
Stelle ich mich nur dämlich an, oder geht es euch genauso?

Liebe Grüße
Lilli
 
Bei uns ist es meiner Meinung nach recht einfach gehalten.

Wir halten ein gewisses "Standardsortiment" im Lager vor, und alles was projektspezifisch ist (u.a. Kundenwünsche) wird
dann für genau dieses Projekt bestellt. Somit haben wir nicht tausend Sachen im Lager rumfahren, haben aber natürlich auch
nicht immer eine neue SPS im Lager liegen, die man mal eben raus kaufen, und damit zum Kunden fahren könnte.

Es hat alles seine Vor- und Nachteile!

Grüße

Marcel
 
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
haben aber natürlich auch
nicht immer eine neue SPS im Lager liegen, die man mal eben raus kaufen, und damit zum Kunden fahren könnte.

Bei ausführlichen Liefervorschriften sollte aber doch der Kunde genau diese Artikel vorrätig haben und die Instandhalter darauf geschult sein ....
Zumindest wurde mir das immer damit begründet.

Oder lag es doch an den Weihnachtsgeschenken ...
 
Ich habe nicht von dem Kunden gesprochen ;)

Hier ist es selbstverständlich das der Kunde sich Ersatzteile aufs Lager legen sollte.

Grüße

Marcel
 
Der Kunde stellt diese Ansprüche um genau dieses Problem zu vermeiden.
Wenn man von mehreren Zulieferern Maschinen bezieht und alle einbauen was sie wollen, hat man als Kunde das Problem mit der Lagerhaltung.
Entweder überzeugt dann der Hersteller den Kunden oder dieser bestellt die Maschine bei jemand anderem.
 
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Hallo,
wenn dein Kunde bestimmte Klemmen haben möchte dann soltest du sie ihm auch liefern - was spricht dagegen ?
Wenn diese Klemmen Exoten sein sollten oder für dich ungebräuchlich so könntest du ja auch den Kunden bitten, dir Klemmen zur Verfügung zu stellen - das ist auch legitim ...

Gruß
Larry
 
Stelle ich mich nur dämlich an, oder geht es euch genauso?

Hi Lilli,

Das Thema ärgert mich auch immer wieder. Ich kann zwar unsre Kundschaft verstehen, dass die ihr Sortiment klein halten wollen. Uns geht das aber genauso.
Es sind ja nicht nur die vielen Klemmentypen und Hersteller. Bei der Beschriftung geht der Spaß weiter. :evil:

Folgendes war bisher ein guter Kompromiss:
- Beistellung vom Kunden (macht dennoch viel Arbeit)
- pro Leiste je nach Größe 2-10 Ersatzklemmen aufschnappen
- kleine gemischte Klemmen-Tüte mit Ersatzteilen
- Der Elektriker hat den Kundenwunsch übersehen – keiner hat’s gemerkt… :rolleyes:

Gruß
Chräshe
 
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Hallo Matze,

„...und alles was projektspezifisch ist (u.a. Kundenwünsche) wird
dann für genau dieses Projekt bestellt.“
Genau das ist ja mein Problem – normale Verbrauchs-Wahre muss muss extra rausgesucht und bestellt werden.
Im Anschluss ist von allem eine ½ oder ¾ Packung über.
Der nächste Auftrag geht mit anderem Material an den Start.
Die guten Stücke füllen ein halbes Regal und setzen Staub an.

@Chräscher, wieso macht die „Beistellung vom Kunden“ viel Arbeit?
Das hört sich doch nach einer guten Sache an!
Das „Übersehen“ könnte aber toll in die Hose gehen...

@Gerhard: "Wer bezahlt, bestimmt?"
Versuch mal einen Fiat mit BMW-Motor zu bekommen...

Wie es aussieht ist es üblich, dass recht rigide Vorschriften gemacht werden.
Bei vielen Artikeln sehe ich das auch ein. Nur bei den Klemmen – die gehen doch nicht kaputt.
Wenn was nachgerüstet wird, fängst man am besten sowieso eine neue Leiste an...

Liebe Grüße
Lilli
 
Hallo lili,

wir spezifizieren unsere Wünsche bezüglich Klemmen auch sehr konkret.
Da aber Klemmen (normale Durchgangsklemmen) so gut wie durch jeden anderen Klemmentyp zu ersetzen/erweitern sind, gehen wir oft einen Kompromiss mit dem Lieferanten ein.
Daher sind in unsrerer Spezifikation auch mehrere Klemmenhersteller/Typen gelistet.
Mit der Lagerhaltung haben wir auch kein Problen.
Es müssen nur immer die gängigsten Typen verfügbar sein.

Meine Meinung ist: selten gehen Klemmen kaputt, eher werden Klemmleisten erweitert.
Ein guter Elektriker kann sich auch mit mehreren Klemmentypen behelfen (Brücken usw.)
Dies ist bei uns gelebte Praxis.
Selbst wenn mehrere Klemmentypen gemischt werden, sieht ein Schaltschrank nicht wie Kraut und Rüben aus.
Es kommt halt auf die Fertigkeiten der Elektriler an.
 
Werksnorm - reine ABM

wenn ich als externer Dienstleister in ein Werk gerufen werde, wo eine Maschine ausgefallen ist, dann sind die heilfroh, wenn ich irgendeinen Schütz, irgendeinen Taster oder eben auch nur ne Lüsterklemme dabei hab. Wenn dann der Wunsch besteht, das danach mal irgendwann ordentlich zu machen, kann man immer noch das passende Fabrikat besorgen.

Also, die Vorschriften im Bereich Hasenfutter finde ich nur einfach krank. Aber es ist ein Spiel, und dieses Spiel spielen wir auch mit, Gott sei Dank mit wenig verschiedenen Kunden. Und Kunden, die immer wieder kommen, sodass das Hasenfutter nicht auf alle Ewigkeit liegen bleibt.

Anders sieht es natürlich bei den höherwertigen Komponenten (SPS, Servo, ...) aus. Wenn da der Kunde was vorrätig halten muss, um die Produktivität sicherzustellen, dann macht es Sinn, sich auf bestimmte Hersteller und Systeme einzuschiessen. Aber da droht dann die Gefahr, sich von Weiterentwicklungen abzukoppeln. Bei uns ist es schon vorgekommen, dass der Kundenwunsch-FU einfach das nicht machte, was "unser" FU konnte. Der Kunde hat dann zähneknirschend unseren FU dann akzepiert.
 
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Also ich kann nur sagen, das es auf Rückfrage bei (meinen) jeweiligen Kunden, bei 08/15 Material wie Klemmen, Netzteile, Taster, Schützen, und ähnlichem,
noch nie Schwierigketen gegeben hat, wenn man von den Werksnormen bei derartigem Material abweicht.

Kurzum alles was sich problemlos auch im Härtefall durch irgendwas schnell zu ersetzen ist, war bisher kein Problem.

Einzelstücke wie Steuerungen, Servos, u.ä. werden dann natürlich schon nach dem jeweiligen Kundenwunsch geliefert,
und hier macht es ja auch absolut Sinn, im Sinne einer werksweiten Ersatzteillagerhaltung ...

Mfg
Manuel
 
Ich glaube die Werksnormen machen auch nur Sinn wenn absolute Exoten eingesetzt werden,
eigentlich sind in der Heutigen Zeit, wenn man einen Seriösen Hersteller einsetzt, schnell
Ersatzteile zu bekommen.

Wenn ein Kunde auf eine bestimmten Hersteller besteht, heißt das noch lange nicht das dieser
dann auch die Ersatzteile dieses Herstellers vorätig oder in der gewünschten Ausprägung am
Lager hat. Nimmt man zb. FU's da kann es an der größe scheitern oder im allgemeinen an der
aktuallität der Firmenwäre, was bei SPS'en schnell zum tragen kommen kann, wenn der Kunde
Ware aus Anno Tuck am Lager liegen hat.
 
@Chräscher, wieso macht die „Beistellung vom Kunden“ viel Arbeit?
Das hört sich doch nach einer guten Sache an!


  • Zuerst muss der Kunde Informiert werden, dass es sinnlos ist, wenn in der „Norm“ nur Phoenix steht.
  • Dann muss nachgefragt werden, warum man keine Antwort bekommt und was jetzt die zur Verfügung stehen Artikel sind.
  • Wenn dann 2-3 Artikel genannt werden, kommt die Erkenntnis, dass die ganze Anlage nicht nur mit 1,5mm² Durchgangsklemmen abgedeckt werden kann, Sensor-/Aktor- Klemmen geschickt wären und Zubehör wie Brücken, Endplatten, Beschriftung, PE-Klemmen auch ganz hilfreich sind.
  • Nach mehrmaligem nachhaken bekommt man irgendwann Antwort und die Details werden geklärt. (ich hatte schon Anlagen, die in der Zeit komplett abgewickelt waren…)
  • Der Endkunde hat keine Sensor-/Aktor- Klemmen, der inzwischen gezeichnete Plan wird auf Doppelstock-Klemmen umgerüstet.
  • Der Elektriker fragt mehrfach die Beistellung an, weil es doch so sehr eilt und nichts kommt.
  • Bevor beschlossen wird, das ganze zu verwerfen, weil kein Material kommt, trifft das Packet ein. 2x die Hälfte fehlt.
  • Nach mehrmaligem Nachfragen und deutlichen Unmutsbekundungen wird versichert, dass alles umgehend in die Wege geleitet wird.
  • Endlich wird der Rest geliefert und die Sache ist überstanden.
  • Vor Ort auf Inbetriebnahme blicke ich in die Schränke der anderen 5 Zulieferer und entdecke Hersteller, die ich bisher weder gesehen noch gehört hatte…

Ja, liebe Lilli, das hört sich nach einer sehr guten Sache an! :rolleyes:

Gruß
Chräshe
 
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
...
@Gerhard: "Wer bezahlt, bestimmt?"
Versuch mal einen Fiat mit BMW-Motor zu bekommen...
...

Hinter meiner Aussage steht ja ein Smily.

Das ist nämlich auch eine Frage der Marktmacht
bzw. der Machtverhältnisse und Firmengrößen.

Und zu "Fahre im Auftrag (des) Todes":"
Wer genug bezaht, bekommt einen BMW-Motor
auch im Fiat-Blech, aber mal ehrlich, wer will
das schon?
 
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Hallo Ihr,

danke für die Rückmeldungen.

Anfangs hatte ich schon Angst, dass es üblich ist, prinzipiell alle Wünsche zu erfüllen. Die späteren Beiträge widersprechen dem zum Glück wieder.
Unserem Vertrieb hab ich die Problematik auch aufgezeigt – mit 5 Katalogen unterm Arm, keiner unter 200 Seiten. Da die Jungs am Gewinn und nicht am Umsatz beteiligt sind, waren sie sehr aufgeschlossen. Einer wollte die Kataloge gleich als „Schlagendes Argument“ behalten... :ROFLMAO:

Liebe Grüße
Lilli
 
aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen wenn bei uns die vorgeschriebenen Komponenten nicht eingebaut werden darf der Hersteller sie austauschen.

Ich weiß das die großen Klemmen Hersteller alle vergleichslisten haben. Da muss man sich an den Vertrieb wenden und erhält alles. Die wollen doch auch nur verkaufen.

Desertieren haben die meisten Hersteller keine vps. mehr. Es kann genau die geforderte Stückzahl bestellt werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen wenn bei uns die vorgeschriebenen Komponenten nicht eingebaut werden darf der Hersteller sie austauschen.

Hallo Orion,

endlich mal einer der die Vorschriften auch ernst nimmt. :s12:

Ich nehme auch gleich noch ein Spektralfotometer und prüfe,
ob die Verdrahtungs-Leitung den vorgeschriebenen Farbspektren entspricht.

Die Sonderlackierung der Schaltschränke ist obligatorisch.
Da hilft auch kein jammern wegen Termindruck.

Wehret den Anfängen ...
LG Cassandra
 
Zurück
Oben