SPS-Analysator zum Aufzeichen und Abspielen von I/Os

hubert

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Hallo Zusammen,

wir haben eine bestehende S7-400, von welcher wir die I/Os aufzeichnen möchten. Der Hintergrund davon ist, dass wir die bestehende Anlage seitens der Steuerung modernisieren müssen. Die mechanische Hardware soll aber bleiben.
Meine Frag ist nun, gibt es eine Software, mit welcher man den ganzen I/O Verkehr der Anlage aufzeichnen und diesen auch wieder abspielen kann?
Der Hintergrund wäre, wir sollen auch das Softwareprogramm dieser Steuerung überarbeiten. Die I/Os würden aber erstmal so bleiben.
Was wir vorhätten, wir würden über einen längeren Zyklus (Tage oder Wochen) den gesamten I/O Verlauf dieser Anlage aufzeichnen und dieser der neuen Steuerung (auch S7-400) wieder vorspielen. Also die I/Os der neuen Anlage wieder zurückschreiben und überprüfen, ob die neue Software entsprechend reagiert. Also die Ausgänge entsprechen kommen.
Wir wollen somit den neu erstellten Code vergleichen, ob die Funktionen die gleichen sind.
Meine Frage ist, gibt es so eine Software, mit dieser das möglich ist und wäre sowas überhaupt sinnvoll eine Code und somit eine neue Software für die Anlage zu testen?
Es geht darum, der Umbau dieser Anlage (ca. 1300I/Os) soll in kurze Zeit erfolgen (drei Wochen).
Die drei Wochen beziehen sich nur auf die IBN und den Umbau.
Oder wäre es besser den Code vorher mit einer Softwaresimulation zu testen?

Wäre für jede Hilfe dankbar.
 
Hallo,
das was du vor hast klingt abenteuerlich. Von 400 auf 400 kannst du evtl. das komplette Programm einfach kopieren. Eventuell ändert sich das Timing bei zeitkritischen Abläufen wenn die neue schneller ist. Wenn ihr die Software überarbeiten sollt ändert sich ja das Verhalten ... Warum soll es denn eine neue CPU werden? Welche alte bzw. neue CPU soll es denn konkret werden.
 
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Hallo Thomas,

das wäre nur eine alternative zu einer kompletten Softwaresimulation wie Trysim, Simit, WinMod usw.
Aber gäbe es den überhaupt so eine Software mit der man das machen könnte. Einfach nur so als interesse. Also mit der ich über einen längeren Zeitraum den Prozess mit den den I/Os aufzeichne?

Ja die Software schon schon modifiziert und auch verbessert werden, aber es wäre halt eine Ansatz. Wir haben des öftern Umbauten von kleineren Anlagen, bei welchen sich die I/Os nicht änderen. Es wird zwar das Programm neu geschrieben und auf eine neuere Steuerung aufgeladen. Aber vom Ablauf dieser Anlagen ändert sich da nichts. Der Kunde möchte halt einfach eine neue Steuerung.

Danke schon mal für deine Info.
 
Es gibt ja diese SPS-Analysatoren für zyklusgenaue Aufzeichnung die das SPS-Programm dazu modifizieren, die sollten das können. Ob in dem Umfang ist eine andere Frage.

Wenn du mit 1300 I/O binäre Signale meinst, ist das nicht so viel (162 Bytes). Rechnen wir mal mit 200 Bytes pro Zyklus und 50 ms Zykluszeit, dann sind das 4000 Bytes/s. Wenn die 400er hoffentlich noch etwas Speicher übrig hat, dort zwei große DBs anlegen mit je 40kB Größe. Der eine DB wird beschrieben, der andere wird währenddessen von einem Programm wie libnodave oder was auch immer ausgelesen und weggeschrieben, bißchen Handshake drumrum und fertig.

Einspielen geht genauso, setzt allerdings in der realen SPS vorraus, dass du keine Peripheriezugriffe verwendest. Alternativ müsstest du das Programm in Plcsim laufen lassen und die Werte über die Prosim-Schnittstelle einspielen. Dann hast du auch volle Kontrolle über den Zyklus. Geht aber nur in Step7 Plcsim, bei TIA ist alles nützliche entfallen.

Ich halte den Nutzen des Aufzeichnens und Wiederabspielens für eine Simulation des neuen Programms allerdings für gleich Null. Das ist ja wie wenn du Autofahren lernen sollst, und an Stelle der Windschutzscheide hast du einen Bildschirm auf dem Aufzeichnungen von Autofahrten laufen. Das ist wie ein offener Regelkreis.
Es reicht eigentlich ein einmaliger Schnappschuss des Abbilds, wenn sozusagen alle Signale in Gut-Zustand ist. Dann kannst du das an deinem neuen Programm schonmal testen und musst bei der IB nicht mehr irgendwelche Signale negieren.

Ansonsten musst du eben eine richtige Simulation erstellen. Je nach Anlage kann es schon ausreichend sein, wenn du prinzipiell z.B. Regelstrecken simulierst die ein ähnliches Verhalten aufweisen. Dann kannst du zumindest die umgebenden Funktionen auf Korrektheit prüfen, und kannst dich dann bei der IBN voll auf das Einstellen von Reglern oder sonstigen Feinheiten konzentrieren, weil du weißt dass der Rest prinzipiell zumindest funktioniert.
Das hängt aber von der Anlage ab, eine prozesstechnische Anlage ist meistens einfacher zu simulieren (zumindest im Grundsatz) als eine Maschine. Fördertechnik mal ausgenomen, das ist auch ganz gut zu simulieren, da aber eher mit grafischen / 3D-Tools.
 
Ich halte den Nutzen des Aufzeichnens und Wiederabspielens für eine Simulation des neuen Programms allerdings für gleich Null.
Das sehe ich genauso.
In dem SPS-Programm werden garantiert auch Timer verwendet und vielleicht auch Regler. Dann sind die Ausgangszustände nicht mehr nur von den Eingangszuständen abhängig, sondern auch von den Zuständen vorher und von der Zeitverschiebung/Phasenlage der OB zum Systemzeitgeber. Du würdest viel zuviel Zeit verschwenden bei der Suche, warum bei der selben Eingangskombination nicht die selbe Ausgangskombination 'rauskommt. Effektiver ist, das Programm zu verstehen oder ein Pflichtenheft zur Soll-Funktion zu erstellen.

Harald
 
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Also eine Simulation, und wenn es nur eine kleine ist, hilft schon enorm. Ich habe auch schonmal eine Anlage in der Größenordnung umgebaut, die quasi am gleichen Tag weiterlaufen musste. Das wäre ohne Simulation nie gegangen, denn irgendwo hat man ja (leider) immer einen kleinen Tipp- oder Denkfehler bei der Programmierung gemacht.
Und wenn es nur einzelne Funktionen sind die man durchtestet.
 
Hallo Zusammen,

danke schon mal für eure Informationen. Das mit dem SPS-Analyser war nur ein Gedankenspiel bzw. ein anderer Steuerungsbauer macht es angeblich so.
Habe mir mal die Software "Autospy" angeschaut. So wie es sich liest, ist der ja eigentlich mehr zur Fehlerdiagnose, Anlagenoptimierung und Analagenabnahme gedacht.
Aber um z.B. Zyklusgenau aufzuzeichnen, muss man ja auch einen Datenbaustein uns SPS Code in die SPS laden um dort einen Ringpuffer zu realisieren.

Aber danke nochmals für eure Informationen.
 
Hallo,
auch ich kann mir nicht vorstellen das selbst ein anderer Steuerungsbauer "das so macht". Ich denke das fliegt einem sogar bei einer Kleinen Logo um die Ohren, da die Anzahl der möglichen Zustände nie in Gänze erfaßt werden kann, schon gar nicht in dieser Masse. Das wären 2 hoch Anzahl der Eingänge Zustände. Nenne mir eine realistische Zahl an Stunden wie Du das rauskriegen willst.
Essentiell ist die Kenntnis der Technologie. Damit kann man das ganze dann den Erfordernissen entsprechend umsetzen. Eine große Hilfe ist ein vorhandener Quelltext oder eben bei mehr Zeitaufwand ein AG Abzug.
Alles andere ist in dieser Dimension Unfug der zu nichts führt.

Gruß
Mario
 
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In den Zeiten der ersten Euphorie-Welle in Sachen "IPCs
ersetzen SPS" gab es solche Überlegungen – wenn man
lange genug die E/As einer SPS protokolliert, wollte man
alle Abläufe haben und diese einfach wieder abspielen können.

Was daraus geworden ist, weiß ich nicht – aber selbst für den
Fall, dass das für einfache Anlagen funktioniert – ist das
Ergebnis nicht ohne weiteres wartbar.
 
Es gibt wohl Anlagenbauer aus dem Bereich Ver- und Entsorgung (Wasser, Abwasser, Klärwerke), die wirklich mit sowas arbeiten.
Ich hab da mal Kollegen aus diesem Bereich bei einem Siemens-Kurs getroffen.
Bei denen wurden die Signale von mehreren 135U abgegriffen, auf einem PC protokolliert und anschließend zum Validieren der neuen S7-Programme genutzt.
Projekt lief über mehrere Jahre, der eigentliche Austausch der Steuerungen musste innerhalb von 6 Stunden (Hard- und Software) fertig sein, da ansonsten irgendwelche Becken übergelaufen wären und irgendwelche Bakterien verhungert wären.

Gruß
Blockmove
 
Hi,
deswegen ist trotzdem die Technologie essentiell, so wie ich das verstanden habe soll aufgrund der Reaktion das Programm erstellt werden.

Gruß
Mario
 
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