Ausbrüche in Schaltanlagen IP Klassifizierung

Josupei

Level-2
Beiträge
248
Reaktionspunkte
127
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Moin zusammen,

wir haben oft Ausbrüche in Schaltanlagen (Stahlblech) an Stellen die dafür erstmal vom Hersteller nicht vorgesehen sind (Dach/Seite).
Auch von einer Größe, dass dort keine Flasch/ Blindplatten die auf dem freien Markt erhältlich sind, passen würden.

Als Beispiel hierzu z.B. eine Lastkabelzuführung von oben in einen VX25 mit 4x4x240mm² NSGAFöU. Rittal selber bietet nur Kunststofflösungen (Flanschplatten) an, die in der Praxis ausbrechen, wenn mit solchen Querschnitten hantiert wird.

Da Einzelleiter nur gemeinsam (systemweise) durch eine ferromagnetische Platte geführt werden dürfen, fallen einzelne Kabelverschraubungen auch weg.

Lösung ist bei uns i.d.R., dass auf einen großen Ausschnitt eine Aluminiumplatte geschraubt wird, diese wird auch fachgerecht eingedichtet, aber von meinem Verständnis her, gibt es dann ein Problem, die IP Schutzart nachzuweisen. Also müsste man auf dem Typenschild IP00 ausweisen.

Scheinbar gibt es auch keine Dichtungshersteller, die selbst wenn der Einbau nach deren exakten Vorgaben (z.B. max. Oberflächenrauheit/ Anzahl Schrauben pro Strecke) passiert, voreilend eine erreichbare IP Schutzart mitteilen.

Wie handhabt ihr solche Problematiken, man kann ja nicht mit jeder dieser Sonderlösungen ins Labor fahren und eine Prüfung Wasser/Staub machen.

Gruß
Josupei
 
Wenn da zB.: 3mm AL Blech mit untergelegtem 3mm starkem Gummi alle 40-50mm mit dem Gehäuse verschraubt wird, sollte man da auch ohne Prüfung IP 43 ohne bedenken angeben können. Wenn ihr mehr braucht -> Selbstversuch dokumentieren und dann ev. eine Klasse drunter bleiben.
 
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Da Einzelleiter nur gemeinsam (systemweise) durch eine ferromagnetische Platte geführt werden dürfen, fallen einzelne Kabelverschraubungen auch weg.
wo steht das???

Meiner Ansicht nach, kann man das machen, wenn die Erwärmung im Rahmen bleibt bzw. die Kühlung entsprechend ist.
Bei einem 1mm Schaltschrankblech sollte das kein Problem sein, zumal die Wärmeabfuhr dort ausreichend gut ist.
Wir führen Einzeladern von Zuleitungen durch die Schaltschrankwand ein. Allerdings ausschließlich mit Kunststoffverschraubungen.
 
Muß denn immer alles irgendwo stehen? Der Praktiker weiß das. Und ob das "kein Problem sein sollte" - diese Aussage kannst Du dann ja mal mit dem Kunden diskutieren, wenn er moniert hat, daß jeder Leiter einzeln durch das Blech geführt ist und Du die 240mm²-Einzelader wieder abklemmen / Kabelschuh abschneiden / rausziehen / neu einführen / eventuell verlängern und neu anschließen mußt.
Wir nehmen hier auch gern dickere PVC-Hart-Platten (Wenn EMV keine Rolle spielt). Die bestellen wir in der Größe der Original-Flanschplatten und können dann auch meist den Original-Dichtungsflansch verwenden. Ansonsten: SIKAFLEX einseitig auftragen und sauber abziehen.

Gruß

Holger
 
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Immer wenn ein System aufgetrennt wird muss die Erwärmung durch die Wirbelströme vermieden werden.
Das gilt für Einzeladern die mit Schnellverlegern befestigt werden genauso wie für Durchführungen.
 
Zurück
Oben