Auswahl Umrichtertyp

SPS_15

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Ich habe zur Auswahl von einem FU folgende Frage:

Beim zu ersetzenden Umrichtertypen schreibt der Hersteller 10A Nennstrom im Datenblatt.
Laut Datenblatt ist dieser Umrichter für Motoren bis zu 1,5kW geeignet.
Der Hersteller gibt zudem 10A Nennstrom im Datenblatt an.
Diesen Typen muss ich ersetzen. Folgende stehen zur Auswahl:

Variante-1:
Bei Umrichtertyp-1 schreibt der Hersteller 10A Ausgangsnennstrom im Datenblatt.
Dieser Typ ist für Motoren für bis zu 2,2kW geeignet.

Variante-2:
Bei Umrichtertyp-2 schreibt der Hersteller 7,3A Ausgangsnennstrom im Datenblatt.
Dieser Typ ist für Motoren für bis zu 1,5kW geeignet.

Wo ist der Unterschied zwischen Nennstrom und Ausgangsnennstrom beim Umrichter?
Kann ich beide Varianten 1 & 2 einsetzen?
 
Ein Drehstrom Asynchronmotor 400V 1,5kW hat einen Nennstrom von ca. 3,2A.
Das wäre das Minimum, welches der FU für die Nennleistung bringen müsste.
Je nach Anwendung ergibt sich eine Lastkurve, die kurzzeitig ein höheres Drehmoment erfordert.
Das bedingt auch eine kurzzeitige Stromerhöhung.
Wenn der FU nur 1:1 den Nennstrom liefern kann, läuft der Antrieb nicht hoch.
Such mal unter dem Stichwort „Schwerlastanlauf“.
 
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Die KW Angaben sind Angaben um die FU einzuordnen. Wichtig zur Dimensionierung ist der Motorstrom und Spannung. Sowie die Anwendung.

Nennstrom kann teilweise auch der Eingangstrom vom FU bedeuten.
Auslegung ohne Probleme Motorstrom mit Dauerstrom FU auslegen. Damit ist man in 90% Prozent auf der sicheren Seite. Ausnahmen wie schon genannt Schwerstanlauf, hohe Dynamik, Spezial Motore.
Wird der Motor nie ausgelastet. (Zu groß Dimensioniert). Kann es aufgrund von Platz im Schaltschrank auch vorkommen das Hersteller einen kleineren FU einbauen.
Hab mal 2 diagramme vom Danfoss FU angehängt. Dort sieht man schön den Unterschied Ausgangsstrom zwischen normalen/höherem Überlastbetrieb.
 

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Die KW Angaben sind Angaben um die FU einzuordnen. Wichtig zur Dimensionierung ist der Motorstrom und Spannung. Sowie die Anwendung.

Nennstrom kann teilweise auch der Eingangstrom vom FU bedeuten.
Auslegung ohne Probleme Motorstrom mit Dauerstrom FU auslegen. Damit ist man in 90% Prozent auf der sicheren Seite. Ausnahmen wie schon genannt Schwerstanlauf, hohe Dynamik, Spezial Motore.
Wird der Motor nie ausgelastet. (Zu groß Dimensioniert). Kann es aufgrund von Platz im Schaltschrank auch vorkommen das Hersteller einen kleineren FU einbauen.
Hab mal 2 diagramme vom Danfoss FU angehängt. Dort sieht man schön den Unterschied Ausgangsstrom zwischen normalen/höherem Überlastbetrieb.

Warum ist der Eingangsstrom in einem Diagramm niedriger als den Ausgangsstrom? In dem anderen Diagramm ist andersrum, und so wäre es für mich richtig.... müsste nicht immer den Eingangsstrom gleich oder größer als den Ausgangsstrom sein?
Gruß
 
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gleich oder größer als den Ausgangsstrom sein
Keineswegs.
Der maximale Ausgangsstrom ist für 110/150/160% Last angegeben. Das kann ein Umrichter aber nicht dauernd.
Sobald der Motor im Teillastbereich ist, wird ausserdem Iin<Iout sein.

@SPS_15
Du musst genau auf die Anwendung schauen. Manche FU können nur quadr. Kennlinie bei 110% max. Sowas geht für Strömungspumpen, sollte aber für Bänder nicht verwendet werden.
 
Guten Abend, morgen ist Brückentag :)
Warum I ein < I aus?
Eingangsstrom ist Wirkstrom, Ausgangsstrom ist Scheinstrom.
Eingang = cos 1, Ausgang = <1. Lambda lassen wir mal aussen vor.
Daher ist der Eingangsstrom kleiner.

Schöner Versuch:
Messe mal einen leerlaufenden Motor vor und hinter dem Drive. Am besten einige kW.
Da geht schon mal 100A Magnetisierungsstrom in den Motor und aus dem Netz wird (hust hust, unglaublich) fast nix kommen.
Annahme:
Wirkleistung ~ 0, Drehmoment ~ 0, Blindstom 100A. Das zeigt der Drive an.
Ein Messgerät vor dem Drive zeigt ~ 3A an (Verluste und Reibung und...).
 
Mit netzdrossel wird der Strom in der Zuleitung kleiner.
"Also Energie gespart" Ironie...
Hintergrund Wissen erklärt das.
Diagram aus Lenze i950 Handbuch.
 

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Ich habe zur Auswahl von einem FU folgende Frage:

Beim zu ersetzenden Umrichtertypen schreibt der Hersteller 10A Nennstrom im Datenblatt.
Laut Datenblatt ist dieser Umrichter für Motoren bis zu 1,5kW geeignet.
Der Hersteller gibt zudem 10A Nennstrom im Datenblatt an.
Diesen Typen muss ich ersetzen. Folgende stehen zur Auswahl:

Variante-1:
Bei Umrichtertyp-1 schreibt der Hersteller 10A Ausgangsnennstrom im Datenblatt.
Dieser Typ ist für Motoren für bis zu 2,2kW geeignet.

Variante-2:
Bei Umrichtertyp-2 schreibt der Hersteller 7,3A Ausgangsnennstrom im Datenblatt.
Dieser Typ ist für Motoren für bis zu 1,5kW geeignet.

Wo ist der Unterschied zwischen Nennstrom und Ausgangsnennstrom beim Umrichter?
Kann ich beide Varianten 1 & 2 einsetzen?
Wenn ich das mal aus der Praxis eventuell erläutern darf..."SPS-Bitschubser" hat da schon recht mit seiner Aussage: "Die KW Angaben sind Angaben um die FU einzuordnen. Wichtig zur Dimensionierung ist der Motorstrom und Spannung. Sowie die Anwendung."

Wichtige Schritte zur Dimensionierung des FU´s:
1. Motornennstrom lt. Typenschild
2. Anzahl der zu betreibenden Motore
3. Umgebungsbedingungen für den FU (max. Innenraumtemperatur Schaltschrank / des FU-Installationsortes)
4. Festlegung der Regelungsart (z.B. U/f-Kennlinie [bei Mehrmotorenbetrieb oder allgemeiner Fahrantrieb] oder Feldorientierte Regelung [Motormodell]

zu1.) z.B. 10A
zu2.) z.B. 2 Stk.
zu3.) z.B. 50°C -> herstellerunabhängig erfolgt ab ca. 40°C eine Leistungsreduzierung (Derating) des FU`s -> der angegebene Ausgangsstrom gilt nur bis 40°C -> in meinem Beispiel: 2,5%/K oberhalb 40°C; Tmax=55°C {K=Temperaturdifferenz in Kelvin}
zu4.) Standard-/Fahranwendung: geberlose Regelung U/f-Kennlinie

Zur Berechnung des erforderlichen FU´s:
zu1.+2.) 10A * 2 (2 Motore á 10A Nennstrom) = 20A
zu3.) ((50°C-40°C) * 2,5%/K + 100) / 100% = (10K * 2,5%/K + 100) / 100% = 125% / 100% = 1,25 -> 20A * 1,25 = 25A
zu4.) Bei der U/f-Kennlinie gibt es einen sogenannten "Stromgrenzwertregler", damit der FU den/die Motor(e) beschleunigen kann bzw. das zur Beschleunigung erforderliche Drehmoment aufbringen kann, muss der Ausgangsstrom höher als der Motornennstrom sein. Die Erfahrung zeigt (und das werden auch div. Umrichterhersteller / Praktiker mitteilen), dass das 1,5-fache des Motornennstroms eine gute/thermisch verkraftbare Kenngröße ist. Ist dieser Wert (Faktor) deutlich kleiner, wird der Antrieb (der/die Motor(e)) nicht beschleunigen bzw. nicht entprechend der eingestellten Rampe (Beschleunigungsrampe). -> 25A * 1,5 = 37,5A

Zur letztendlichen Auswahl des FU´s:
Wie in meinem Beispiel berechnet, wäre für 2 Motore á 10A Motorbemessungsstrom & 50°C Umgebungstemperatur & Regelung nach U/f-Kennlinie, ein Frequenzumrichter mit mind. 37,5A Ausgangsnennstrom erforderlich -> z.B. typ. 40A.

Bitte...wie bereits vom Vorredner mitgeteilt...vergesst die kW-Angabe der FU-Hersteller!!! Sie dient letzendlich nur als Anhaltpunkt für Baugrößen und/oder für den Vertrieb, damit auch ein "Unerfahrener" (in etwa) einen Preis bestimmen kann.

btw...der Nenneingangsstrom des FU´s dient nur zur Auslegung des Kurzschlussschutzes (Sicherung), wenn nicht bereits eine Empfehlung lt. Datenblatt des Herstellers vorliegt. -> Für die Dimensionierung des FU´s braucht man die Angaben zum Ausgangsstrom des FU´s (Dauerausgangsstrom, Ausgangsstrom 100% ED, usw. Nicht Kurzzeitüberlast, 125% /140%, usw.)

Für Fragen, Anregungen und Kritik bin ich offen.
MfG
 
In Deiner Aufzählung fehlt übrigens die Motor- unf Fu-Nennspannung.

Eingangs benannte Stromwerte passen noch am ehesten zu Umrichtern mit 3x230V Eingangsspannung.
 
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Warum ist der Eingangsstrom in einem Diagramm niedriger als den Ausgangsstrom? In dem anderen Diagramm ist andersrum, und so wäre es für mich richtig.... müsste nicht immer den Eingangsstrom gleich oder größer als den Ausgangsstrom sein?
Gruß

Ich habe ein bisschen recherchiert, noch nicht 100% klar für mich, aber ich denke, dass hat mit dem Leistungsfaktor zu tun (input fast 1, output (Motor) 0.8~0,9)
Also power input >großer als Output
Eigangstrom < als Ausgangsstrom
 
Zum einen ja.
Zum anderen mit der Überlastfähigkeit.
Eingang = Nennstrom bei nennlast
Ausgang = max strom.
Nicht vergessen, das sind Typenschilddaten für definierte Betriebszustände.

Der Eingangsnennstrom ist für Leitungs- und Überstromschutz.
Der Ausgangsstrom für die Beurteilung der anschliessbaren Motoren.
 
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