Bandsteuerung mit MM420

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Hallo!
Ich möchte eine Bandsteuerung mit einem Siemens Micromaster 420 (MM420) durchführen.

Bisher Neuland für mich. Das Handbuch erschlägt einen auch fast.
Die Inbetriebnahme mit P0010=1 usw. habe ich hinbekommen. Mit dem BOP kann ich über die Pfeiltasten die Frequenz ändern und der Motor läuft auch schon mal.

Aufgabenstellung: Mit möglichst wenig drumherum (im Idealfall ohne Kleinsteuerung, zur Not aber auch möglich, dann aber allenfalls RS232, kein ProfiBus/PN möglich) soll folgendes umgesetzt werden:
1. Ein Umschalter soll zwischen Festfrequenz und variabler Frequenz wählen können. Idealerweise direkt über einen Digitaleingang am MM420.
2. Entweder am a) BOP oder b) an einem Poti (MOP ?) wird dabei die Geschwindigkeit eingestellt. Aber nur wenn durch den Umschalter der variable Betrieb "freigegeben wurde", sonst nur Festfrequenz z.B. 45 Hz.
3. Außerdem soll die Bandgeschwindigkeit auf einem Drehspulinstrument angezeigt werden.
-----
1. Nach dem Ersten Blick ins Handbuch auf S.36 sollten die Digitaleingänge DIN1-3 passend sein. Angeschlossen zwischen Klemme 8 (24V, 100mA max) und 5,6,7.

Passende Beschaltung für meinen Zweck wäre z.B.:
DIN1=Eintaster, DIN2=Austaster, DIN3="Freigabeschalter" für variable Frequenz (DIN3=1 variabel, DIN3=0 feste Frequenz).

Bei den Parametern P07xx bin ich noch nicht so ganz schlau geworden. Einschalten über DIN1=1 und P0701=1, bzw. DIN2=1 (P0702=3) zum Austrudeln-Ausschalten wären dann der erste Schritt. Dann fehlt aber noch die variable Frequenz bzw. Festfrequenz.
Die Parameter P070x=99 + P0719=? sind da etwas vewirrend.

Denkbar wäre auch DIN1 über ein kleines Koppelrelais dauernd zu schalten (EIN =Selbsthaltung, AUS=Selbsthaltung aufheben). Dabei ist keine Sicherheitsfunktion nötig, das Band gefährdet niemanden.

2 a)
Das Bedienpanel BOP kann man so parametrieren, das dort die Frequenz einstellbar wird. Ich glaube mit P1080=min Freq, P1082=max Freq und P0700=1. Allerdings hätte ich gerne, dass eben nur bei "Freischaltung" das BOP die Frequenz ändern kann. In allen anderen Fällen sollte es sogar wenn möglich gegen Fehleingaben geschützt sein. Ein Passwortschutz wäre nicht notwendig, wenn das "Freigabe"-Signal die Berechtigung steuert. Kann man das so umsetzen?

2 b) Wenn es mit dem BOP nicht so klappt, wie gewünscht, könnte ein MOP verwendet werden. Der Poti sollte dann vermutlich zwischen den Klemmen 1 und 4 mit Mittelabgriff an Klemme 3 angeschlossen werden. Ist ein Wert von 10k ok?
Alternativ, wenn man dann Klemme 1 (Spannungsversorgung für den Poti) über ein weiteres Koppelrelais unterbricht (z.B. ebenfalls über den Freigabeschalter), könnte man hier sozusagen "um die Ecke" die variable Einstellung verhindern. Allerdings müsste dann gleichzeitig die Festfrequenz aktiviert werden. Mit einer Schließer/Öffner-Kombination am Freigabeschalter könnte man das evtl. hinbekommen?

3.
Das Drehspulmessinstrument wollte ich an Klemmen 12/13 anhängen. Wenn ich es richtig verstanden habe, kann ich am CO Ausgang 12/13 analog einen Stromwert ausgeben. Vermutlich ist über P0771=21 die Ausgangsfrequnz als Stromwert 0-20mA einzustellen. Geht auch 4-20mA ?
Mit P2000 sollte dann die Anpassung durchgeführt werden können, mir ist nur nicht so ganz klar wie. Zusätzlich gibt es im Handbuch im Bereich um P0758 noch weitere Einstellmöglichkeiten. Hier würde jetzt ein passendes Beispiel für mehr Klarheit sorgen...

Eigentlich will ich am Drehspulinstrument die tatsächliche Geschwindigkeit anzeigen. Kann man das mit einem Proportionalitätsfaktor multiplizieren, also z.B. 50 Hz * 0,1 m/sHz = 5 m/s. Wenn ja, wo ist dieser Faktor einzutragen?
Optimal wäre so z.B. 30Hz = x mA = 10% Ausschlag = 2 m/s bzw. 60 Hz = 70% Ausschlag = 8 m/s oder so ähnlich (Die Zahlenwerte sind zufällig gewählt).

Alles in allem bin ich etwas unschlüssig und freue mich daher über jeden Kommentar, der mich hier voranbringt :)

Wen jemand von Euch alle drei Fragestellungen beantworten kann, wäre das super. Aber zu jeder einzelnen ein paar Gedanken wäre auch schon mal toll.
Danke schon einmal im voraus!
 
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Hallo,
also wie du das so schreibst mit den ganzen wenn's und dann's würde ich vorschlagen :
Du nimmst eine kleine SPS und ein brauchbares Touchpanel und koppelst den FU über einen Bus mit der SPS (PB oder PN) und machst den ganzen Kram dann über die SPS und das Panel.
So liesse sich das Ganze dann auch mit allen denkbaren Verriegelungen umsetzen UND es ist dann auch handhabbar zu realisieren ...

Nur so eine Idee ...

Gruß
Larry
 
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Danke für die Idee, leider sind aus Budgetgründen keine SPS mit Profibus oder Profinet machbar.
Ich fürchte ich muss das SPS-los, allenfalls mit einer alten Siemens Logo Kleinsteuerung ohne Ethernet hinbekommen.

Hier mal mein Zwischenstand. Zuletzt habe ich folgendes versucht:
DIN1 als EIN, rechts (P0701=1) - Taster ist von Klemme 5 (=DIN1) auf 8 (=24V) angeschlossen
DIN2 als Festfrequenz + EIN (P702=16, zusätzlich Festfrequenz P1001=50,0 Hz, Auswahl Freq.sollwert=Festfrequenz P1000=33) - Taster ist von Klemme 6 (=DIN2) auf 8
DIN3 als AUS trudelnd (P0703=3) - Taster ist von Klemme 7 (=DIN3) auf 8 (=24V) angeschlossen

Einen Motorpoti hab ich noch nicht angeschlossen, weil ich keinen mit 10k zur Hand hab.

Bei P0700 habe ich mehrere Werte ausprobiert.

P0700=1 (=Tastatur):
Hier läuft der Motor an, wenn ich am BOP die grüne Einschalttaste drücke, rot schaltet aus, Pfeiltasten steuern Frequenz innerhalb der Grenzen von P1080/1082.
Mit Jog und <-> kann ich Laufrichtung umkehren.
Aber die Taster an DIN1 bzw. DIN2 reagieren nicht.

Testweise habe ich auch DIN3 auf Dauer-1 gesetzt, falls hier aus Drahtbruch-Gründen ein NC/Öffnerkontakt hinkommen müsste. Half aber auch nix.

P0700=2 (=Terminal):
Jetzt blinkt zwar die Mindestfrequenz aus P1080, ich kann aber nicht starten.
Weder mit BOP, noch mit Tastern DIN1/2.


P0700=4 (= USS1 auf der BOP-Leitung):
Klappt aber auch nicht. Was genau bedeutet USS1? Ist das ein Befehl über den RS232-Port?
--------

Was mache ich falsch, dass meine DINs nicht richtig funktionieren?
 
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... ich habe zwar noch nicht so viel mit dem MM420 gemacht, aber ich stelle es mir so vor:
EIN/Ausschalten mit DI0: p840 = r722.0
JOG Betrieb DI1 : p1056 = r722.1
Quittieren DI2: p2103= r722.2
Hauptsollwert von MOP: p1070 = r1050
Ausgangsfrequenz über Analogausgang: p771 = r21

Bedienung der Motorpoti- funktionalität über das BOP

... oder so ähnlich ;)
 
USS ist das serielle Kommunikationsprotokoll, welches am RS485-Anschluss der MM420 gesprochen wird.
Ich tendiere ebenfalls in Larry's Richtung. Budgetgründe sind eigentlich (im gewerblichen Umfeld) eine faule Ausrede.

Für die S7-200 gibts zum Beispiel eine USS-Bibliothek. Die 200er kannst Du Dir bei 1...2...3 oder so schießen. Damit wird dann eine vernünftige Realisierbarkeit/Bedienbarkeit Deiner Applikation erheblich vereinfacht.
 
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Der neuste Stand:

Zu 1. und 2a)
Ein Teil der Aufgabe funktioniert (mit Bordmitteln).

P1000=13 setzt die Quelle des Frequenzsollwerts auf Festfrequenz + MOP-Sollwert.

P700=2 erlaubt Terminal als Befehlsquelle, gemeint sind die Klemmen, also DIN1-3.
DIN1 wird auf Festfrequenz+EIN eingestellt, also P0701=16.
Zusätzlich wird DIN3 auf Zusatzsollwertsperre eingestellt, also P0703=33, zusätzlich P1074=722.3.

Jetzt werden DIN3 und DIN1 gekoppelt bzw. über den gleichen Taster betätigt. Er muss rastend sein, bzw. eine Relaisselbsthaltung aufgebaut werden. Ist der Spannungswert wieder 0V, läuft der Motor aus (er trudelt aus ! in meinem Fall unproblematisch).
Dann wird die in P1001 eingestellte Frequenz angefahren. Eine Veränderung der Frequenz ist wegen der aktiven Sperre nicht möglich.

DIN2 wird auf Festfrequenz+EIN eingestellt, also P0702=16.
Hier wird der Taster nicht zusätzlich auf DIN3 geführt, damit sind die Zusatzsollwerte freigegeben, die Frequenz kann also am BOP verändert werden.
P1031=1 erlaubt das Abspeichern der letzten Frequenzeinstellung. Wichtig ist aber, dass beim Verändern die Frequenz aus P1002 nicht unterschritten werden kann. Man sollte also hier den minimal erlaubten Wert angeben, ggf. also den selben Wert wie in P1080.

Zusätzlich habe ich P1016=2, P1017=2, P2016=2, P2017=2 gesetzt. Möglicherweise unnötig, aber immerhin funktioniert es jetzt.

Also Aufgabe mit BOP wäre dann umsetzbar.
Im BICO-Modus wäre das vielleicht noch eleganter umsetzbar und man könnte vielleicht einen Digitaleingang sparen, der dann mit AUS belegt werden könnte...
Das wäre vielleicht noch verbesserungswürdig.

Zu 2b)
Mit dem MOP habe ich das noch nicht ganz herausgefunden, vermutlich muss die Sollwertangabe nochmal angepasst werden, damit das klappt.

Zu 3.
Die Ausgabe auf Drehspulmessinstrument kommt dann später.

@Larry und weißnix:
Ich beneide Leute, die ins Lager gehen können und für eine Tastersteuerung mit 2 Lämpchen eine 315-2DP verbraten können, ohne dass sich jemand darüber aufregt. Es gibt aber auch (kleine) Betriebe, da ist das außer Diskussion und man muss die Resourcen schonen... oder kriegt so richtig auf die Finger geklopft :)


Für weitere Anregungen würde ich mich freuen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe ebenfalls ein knappes (quasi nicht vorhandenes) Budget.
Aber
-funktionieren muss es
- wartbar muss es sein (Fu ggf. ohne Spezialkenntnisse austauschbar!)
- Maschinensicherheit zumindest in Anlehnung an die Vorschriften muss gewähleistet sein

Daher lasse ich mich seit geraumer Zeit nicht mehr auf faule Kompromisse ein - Die Alternative ist dann immer eine Fremdfirma, was (meistens) noch teurer wird.
 
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