Brandgefahr bei Stetigförderern

Twirl

Level-2
Beiträge
157
Reaktionspunkte
142
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Nabend,

bräuchte mal eine Einschätzung von den Profis hier.
Wie schätzt ihr die Brandgefahr bei Stetigförderern ein. Die EN 620 sagt sinngemäß was von Transport brennbarer Stoffe und verweist auf den Anhang A. Dort wird unter anderem auf (glaube) Abschnitt 5.2.11 bezüglich Schieflaufschalten usw.
Brennbar ist ja weit gefasst.
Muss ich jetzt jeden Schieflauf an einem normalen Band (Gummigurt) in PLx auslegen. Ich meine wenn ich den Risikograf bemühe, dann ist bei Brandgefahr natürlich alles möglich an Verletzungen.
Ich will jetzt nicht sagen „haben wir noch nie gemacht“ nur finde ich die Relation nicht gegeben.
Dann kann ich, wenn ich das weiter spinne, am besten eine Wärmebildkamera an jeden Band anbauen um eine blockierte Rolle zu detektieren die heiß läuft..
 
Guten Abend,

betreue im Industriebetrieb einige solcher "Stetigförderer" für Hackschnitzel, trockene Holzspäne und Rindenmulch (brennbare Stoffe).
Technische Ausführung als Kratzkettenförderer, Förderschnecken und Rohrgurtförderer (Gurtband läuft in geschlossenem Rohr mit Material und gerade im Rücklauf)
Auf was man penibelst achten muss, sind die Materialpaarungen.
Es darf keine Möglichkeit geben für Aufladung oder übermäßige Erhitzung.
Beispiel:
Kratzkettenförderer Mitnehmer in Kunststoff: Statische Aufladung möglich -> Ausführung in Sperrholz statt Kunststoff -> keine Aufladung möglich
Gurtförderer: Ausführung des Gurtes in leitfähigem Material (Aufladung) und Geschwindigkeit + Flächenpressung niedrig genug, damit der Gurt sich nicht übermäßig erhitzen kann. Was übermäßig ist. musst Du in Abhängigkeit vom zu fördernden Material bestimmen.
Mechanische Konstruktion so, dass kein Material sich negativ anhäufen kann, sondern irgendwo gezielt freiräumt oder aus dem Förderer rausfällt.
Dann sollte ein PLx für elektrische Abschaltung kaum notwendig sein, da Problem mechanisch gelöst und so in der CE niedergeschrieben.

Alternativ:
Du musst nachweisen, dass die Hitzeentwicklung des Bandes bei der Anwendung und Materialpaarung nicht kritisch sein kann??
 
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Hast du ggf. weitere Normstellen dazu oder sind das Erfahrungen bzw. welchen Hersteller kann ich für sowas ansprechen.
Es soll Kohle gefördert werden. Könnte bei „Verstopfung“ des Förderers die Welle durchdrehen und sich kritisch erwärmen?
Kann ein Band, dass nicht gerade auf der Antriebswelle läuft Hitze entwickeln?
Wie fange ich „stehende“ Rollen in der Mitte ab.
 
Leider habe ich keine Normstellen zu der Thematik, da Anwender.
Allerdings betreiben wir im Betrieb solche Technik seit grob 40 Jahren. Dementsprechend ist und war Ersatzbeschaffung, Verschleiß und Defekte jeglicher Couleur irgendwo schon mal Thema. Und trockene Hobel- oder Schleifspäne aus Holz sind meiner Meinung nach direkt vergleichbar mit Kohle(staub).

Aus welcher Richtung kommst Du? Anlagenbetreiber, der selbst baut, Anlagenhersteller, externer Dienstleister für CE-Erstellung, etc pp.?

Die Problematik wird aus Erfahrung (habe schon einige Hersteller und Varianten aller Altersklassen gesehen) immer mechanisch gelöst. Sicherheitstechnisch ist hier ausschließlich direkter Personenschutz betrieben worden durch Not-Aus/Not-Halt, Zutrittssicherungen oder Deckelschalter.
An einer Stelle wurde ein Flammenwächter mit automatischer Löschwasser-Auslösung verbaut. Allerdings in der Zuführung eines Heizkessels um Rückbrand einzudämmen.

Gegen mechanische Defekte aufgrund Verschleiß etc:
Bei der dem Antrieb entgegengesetzten Umlenkrolle z.B. Laufüberwachung per einem Impuls je Umdrehung. Ist grundsätzlich immer sinnvoll, nicht nur aufgrund von Sicherheitsbedenken. Auch zur Freigabe für die vorhergehenden Förderer zur Beschickung.
Ansonsten bei reinen Rollen, damit der Gurt nicht durchhängt würde ich nur aufgrund der Materialpaarung nachweisen, dass keine Wärmeentwicklung möglich ist, sondern nur erhöhter Verschleiß bei Rolle oder Gurt im Vergleich zur intakten Rolle.
Auf der Antriebsseite kenne ich nur formschlüssige Konzepte mit Passfederverbindung mit oder ohne Taperlock oder direkt fest verschweißt mit der Rolle. Wenn der Antriebsmotor deine Gefahrenquelle ist, Klauenkupplung mit Kunststoff-Klaue = Isolator.
 
Sorry für die späte Antwort.
Wir sind quasi ein Ingenieurbüro und müssen uns damit jetzt befassen.

Muss dann mal gucken ob und wie man das mechanisch lösen kann, sprich inhärent sichere Konstruktion

Bin für weitere Tipps Gernmögens offen ;-)
 
Zurück
Oben