Danfoss FC302 - Start-Boost bei Verdrängerpumpe

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Hallo,

für eine Verdrängerpumpenanwendung (18kW, Exzenter-Schnecken-Pumpe -> Exzenterwelle in Gummistator)
an einem Danfoss FC302 müssen wir einen Start-Boost konfigurieren.
Die Pumpe läuft mit den aktuellen Einstellungen nicht zuverlässig an.
Die Pump-Welle hat im Gummistator ein enorm hohes Anlaufmoment.

Der FU ist bereits leicht überdimensioniert und die folgenden Parameter sind bereits ausgereizt:
- Drehmomentgrenze des Motors (Par 416) steht bereits auf 400%
- Stromgrenze (Par 418) steht bereits auf 215%

Trotzdem läuft die Pumpe nicht zuverlässig los.

Die Danfoss Literatur spricht von Kompensationsmaßnahmen die den Start beeinflussen sollen.
Dazu soll die Startspannung etwas angehoben werden.
Die folgenden Parameter sollen dazu verwendet werden:
171 Start delay
172 Start Function
175 Start Speed Hz
176 Start Current

Ehrlich gesagt tue ich mich schwer diese Parameter adäquat zu wählen, sodass der gewünschte Start-Boost eintritt.
Der Ansatz viel hilft viel kann ja nicht der richtige sein.
Vor allem, wie soll die Start-Frequenz (175) gewählt werden?

Kann mir hier jemand mit seinen Erfahrungswerten weiterhelfen?
Vielen Dank und beste Grüße
 
Wo steht denn der Laszausgleich Tief ( par 1-60).
Der sollte eine Spannungsanhebung bewirken und kann bis 300% gestellt werden.

Deine Problembeschreibung ist etwas dünn - welche Meldungen spuckt denn der Fu bei Fehlanlauf aus?
 
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Hallo, Ich möchte mich nochmal, wenn auch etwas verspätet zurückmelden.

Der Parameter (1-60) stand bei den missglückten Start-Versuchen auf 100% was der Werkseinstellung des FC302 entspricht.

Wir standen mit dem Danfoss Kompetenz-Center Deutschland in Verbindung.
In den Gesprächen wurde festgestellt, dass der FU zu klein dimensioniert ist (18,5kW Motor -> 18,5kW FU).
Die IGBTs geben im Start-Moment nicht genügend Leistung ab, der FU ist an seiner physikalischen Grenze.
Es wird in den nächsten Tagen ein 22kW FU nachgerüstet.

Mittlerweile läuft die Pumpe aber auch an dem 18,5kW FU da sich der Stator bereits leicht eingearbeitet hat. Sprich etwas Verschleiß hat bereits dabei geholfen, das Anlaufmoment etwas zu reduzieren.

Zusätzlich wurden folgende Parameter angepasst:
(1-71) Start-Delay: 3s
(1-72) Start-Funktion: [3] Start speed CW
Laut Danfoss wird dadurch eine Vormagnetisierung des Motor-Stators erreicht, die bereits dazu beiträgt das Startmoment zu erhöhen.

keine Einträge in den Parametern (1-74) bis (1-76) -> diese wären laut Danfoss nicht notwendig für die Vormagnetisierung.

Auch die Anhebung des Parameter Lastausgleich (1-60) führt laut Danfoss nicht zwangsläufig zu einem besseren Startverhalten, da dies von sehr vielen Faktoren abhängig ist. Hier war die Empfehlung den Parameter (1-60) eher auf der Werkseinstellung mit 100% zu belassen bzw. Ihn testweise nur leicht anzuheben.

Ob diese Parameteränderungen oder der bereits eingetretene Verschleiß an der Pumpe letztendlich dazu geführt hat, dass die Pumpe zuverlässig anläuft kann ich nicht mehr zweifelsfrei beurteilen.
 
Bei der Drehmomentkennlinie hast du "konstantes Moment" eingestellt? Leider erinnere ich mich jetzt nicht an die Parameternummer.
(Den Tipp hat dir Danfoss vermutlich als erstes gegeben.)

Nachtrag: Par 1-03 meine ich.
 
Wie gesagt, die Applikation läuft mittlerweile beim Endkunden problemlos.
Man wird präventiv den FU auf einen 22kW Typ tauschen, da beim nächsten Pump-Stator-Wechsel die Anlaufschwierigkeiten wieder zu erwarten sind, weil der FU unterdimensioniert ist.
Leider hat sich bei der Inbetriebnahme gezeigt, dass die Maschine mit einem 18,5kW Motor ausgestattet ist. In den Planungsunterlagen war nur ein 15kW Motor angegeben. Dafür hätte der 18,5kW FU sicher gereicht.
Ist halt der Klassiker: Vorort stellt sich die Situation anders dar als vorher aus den Planungsunterlagen hervor ging.

Der FU-Tausch ist auch kein Drama, da der 18,5kW einfach ins Ersatzteillager wandert. Am Standort des Kunden gibt es genug Antriebe in der Leistungsklasse, die auch über einen FC302 betrieben werden. Schön wenn man noch so entspannte Kunden hat.
 
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Bei Hochlastanwendungen ist es grundsätzlich sinnvoll, auf den benötigten Strom zu schauen.
Die FU Leistungsangaben sind eher Handreichungen zur Schnellauslegung.
 
Bei Hochlastanwendungen ist es grundsätzlich sinnvoll, auf den benötigten Strom zu schauen.
Die FU Leistungsangaben sind eher Handreichungen zur Schnellauslegung.
... wie gesagt, wenn man bei der Inbetriebnahme mit anderen Realitäten konfrontiert wird, wie einem die Planungsunterlagen vorher suggerieren, dann kommen solche Dinge bei raus. Es war nicht unser Fehler. Wir haben in dieser Situation nur versucht Lösungen anzubieten.
Dem Kunden ging es um eine funktionale Maschine die produziert. In unserer Branche spielen dann die Investkosten für Engineering, Maschinenteile, FUs etc. eine untergeordnete Rolle.
 
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