Interessantes Thema mit einem relativ großen Anteil an meinem Tagesgeschäft.
Die Hauptansatzpunkte für größere Projekte sind ja schon genannt worden.
Wir haben z.B. im letzten Jahr das Druckluftsystem etwas umgekrempelt. Als Ersatzinvestition 2 Stück IE5-Kompressoren, natürlich mit Frequenzumrichter, die den Hauptbedarf decken. Einer (11kW) läuft davon ca 8000h/a mit angehängtem 10m³-Behälter macht die Versorgung für ein Heizkraftwerk auf etwas höherem Druckniveau, der 2te als 75kW macht die Grund- bzw. Hauptlast in der Fertigung (2S 5 Tage/Woche) und durchschnittlichen 70% Last. Die Bestands-Kompressoren (45kW starr und 55kW geregelt) laufen gesteuert über eine Zentral-SPS nur bei Volllast vom IE5 oder bei Wartung oder Störung an. Für die bessere Regelung kam auch hier ein 2m³-Behälter direkt am 75kW-Gerät mit elektrischem Schieber zur Pufferung der Druckluft über Nacht oder Wochenende zum Einsatz. Einzelne Anlagen in der Fertigung haben eigene kleine starre Kompressoren, wenn diese Anlagen z.B. ab und zu Samstags oder Nachtschicht arbeiten. Diese sind dann über Rückschlagventile am Zentralnetz angeschlossen. Die Zuschaltung läuft komplett automatisch über die jeweiligen Anlagen, sodass keiner "mal seinen Kompressor vergessen kann".
Durch die Neuplatzierung des Hauptkompressors (optimal zentral) konnten wir auch das Druckniveau an der Erzeugung um 0,7bar absenken.
Zudem haben wir die Funktion von "Luftsparventilen" entdeckt, bei denen direkt ins Ventil ein stark vereinfachter Druckminderer geschraubt wird und z.B. den Rückhub eines großen Zylinders oder bei vielen Takten z.B. von 6bar auf 3bar senkt.
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aktuell überlege ich ein paar förderschnecken mit z.b. 5,5kw-motoren mit FU zu ergänzen - lastabhängig soll er dann die drehzahl regeln.
hat das schon jemand hier gemacht und erfahrung damit ?
Geht gut, aber hauptsächlich wenn z.B. der Austausch eines Motors ansteht oder bei Kettenantrieb mit Anpassung der Übersetzung. Und natürlich nur bei schwankender Beladung!
Beispiel: Kratzketten-Steigförderer früher starr 7,5kW von Ebene 0 auf Ebene 18m in ein Silo. Motor defekt nach 15-20 Jahren. Neuauslegung 7,5kW IE3, aber kürzer übersetzt, sodass die alte Geschwindigkeit = Auslegung auf max Auslastung bei 70Hz erreicht wird. Dadurch kann am FU von 30Hz bis 70Hz gefahren werden, da der Motor jetzt bei gleicher Leistung mehr Drehmoment-Reserven und dadurch auch kein Kühlungsproblem hat. Drehzahlanpassung daher 40%-100% im Vergleich zu vorher.
Reduzierung der Leistungsaufnahme an der Zuleitung von ca 6,3kW auf durchschnittlich 2,8kW und erheblich weniger mechanischer Verschleiß.
Stromeinsparung ca 10MWh/a
Vakuumpumpen (Seitenkanalverdichter, Drehschieber- und Klauenpumpen) sind ein tolles Betätigungsfeld. Bei Auslegung von extern beziehungsweise bei Bezug eines Komplettsystems mit Erzeugung und Sauggreifer bei einem der typischen Anbieter (deutsch und teuer) kommt meistens eine 150%-das-passt-sicher-Auslegung raus. Stromeinsparung von 75% sind hier mit intelligenter Regelung und Anpassung auf die Anwendung bei gleicher oder besserer Zykluszeit kein Problem.