ja, mein lieber bike, Frust kann aus einer gescheiterten Beziehung herrühren.
Dazu kann Helmut einiges sagen, wenn er möchte, sogar die betreffenden Threads extra für Dich aus dem Giftschrank holen. Dann können wir gerne zusammen ein virtuelles Bierchen kippen.
Frust kann aber auch durch nicht funktionsfähige Software entstehen, dafür war der Übergang vom funktionierenden Protool V6 auf Flex2004 sehr geeignet.
Geeignet, Frust zu erzeugen, ist auch, jetzt wieder auf eine neue Software umzusteigen, dennoch aber Zeitvorgaben halten zu müssen, die man aus der Arbeitsgeschwindigkeit mit der alten Software ableitete.
Dass da jemandem sogar die Farbigkeit (oder Nichtfarbigkeit) der Pixel auf die Nerven gehen kann, kann ich verstehen.
Eine andere Möglichkeit, warum hier jemand im virtuellen Raum ausrasten kann, ist Angst. Es ist zwar nicht schick, Angst zu haben, nach dem Studium von Riemanns "Grundformen der Angst" und Bernes Transaktionsanalyse wurde mir da einiges klarer, wie Menschen (und auch ich!) funktionieren.
Anscheinend machen insbesondere die Verlustangst und die Angst vor Veränderungen den Menschen besonders aggressiv. Und wenn er nur zu lange unter Verlustangst leidet oder die Veränderung nicht annehmen kann, kommt es zu unserer Volkskrankheit des Burnout. In diesem Stadium ist dem Menschen dann alles egal, er schlägt um sich, um alles abzuwehren, das ihn noch mehr belasten könnte. Subtilere Formen sind das Lackieren der Fingernägel, um allzu empfindliche Kreaturen damit zu reizen. Umgekehrt kann jeder, der Streit sucht, einen Grund finden - und wenn es nur die anscheinend nicht ordnungsgemäß ausgedrückte Zahnpastatube ist.
Du outest Dich als Einzelgänger, mich bezeichnete mal ein Ausbilder als Individualist. Ich weiß jedoch von mir, dass ich (funktionierende) Beziehungen sehr nötig habe, aber mir meine Bindungsangst (siehe Berne) einen Riesenstrich durch diese Rechnung macht. Übrigens bescheinigte mir mal ein Arbeitgeber, dass er die Spezies der Individualisten für die besseren Ingenieure halte. Aber damit will ich mich jetzt nicht unbedingt schmücken (kommt ja wieder der Vorwurf: "Selbstdarsteller"). Vielleicht sollte aber der ein oder andere, der meint, in diesem Verhalten einen Selbstdarsteller sehen zu können, mal für sich selbst hinterfragen, welch brüchiges Selbstwertgefühl dahinter steht.
in diesem Sinne erstmal :sm24:
...und Danke für Deine Frage.
OK, ich nehme grad zur Kenntnis, Du bist nicht Einzelgänger. Ich bin schon einige Jährchen verheirtet, Tochter ist 24, Enkel 5, den Schwiegersohn in spe zu adoptieren vor hat. Meine Beziehung zu meinem Ex-Chef ist vor ca. 5 Monaten zerbrochen, in der Ehe ist auch Beziehungsstress vorhanden, Beziehungen meiner Frau sind auch unter Druck, und ich hab zwischenzeitlich in den letzten drei Jahren auch drei Beziehungen zu Freundinnen zerschlissen (oder zerschleißen lassen - so manches Mädel braucht auch einfach nur einen zum Frustabbau, wer da Täter und wer da Opfer ist, wo ist Henne, wo ist Ei - wir zwei lieben uns ja auch innig).