Mehrere Schuztleiter an einem Anschlusspunkt - Bedingungen

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Hi,

in unseren Checklisten steht ein Punkt "kein Anschluss von mehreren Schutzleitern an nicht dafür geeigneten Anschlusspunkten".
Interpretiert wird das in der Regel so, dass an einem Anschlussbolzen eines Geräts keine weitern, abgehenden Schutzleiter angeschlossen werden dürfen.
Und begründet ist es wohl damit, dass die 60204-1 aussagt: Bei Ausbau einer Komponente, z.B. für Wartungszwecke, darf die Schutzleiterverbindung für weiter Komponenten nicht unterbrochen werden. Verständlich.

Manchmal hat man aber nur den einen Gewindebolzen und keine sinnvollen Möglichkeiten, weiter Schutzleiter nachzuziehen.
Bei einer Wartung, wie o.g. kann ja außerdem der Netzanschluss ausgeschaltet und gesperrt werden, so dass vom Objekt keine elektrischen Gefährdungen mehr ausgehen. Also die Gefährdung aus der o.g. 60204 Anweisung nicht mehr da ist.

Wie setzt ihr das so um, wenn man mal in die unvermeidliche Situation kommt, es sollen mehrere PE Leitungen auf einen Bolzen?

 

[Stadtranduser]

Redest Du vom PE(N) oder vom Potentialausgleich?

Weil für einen durchgeschleiften PE an SK1-Geräten fehlt mir grad ein sinnvoller Bezug.

Ansonsten hilf gern meinem mangelnden Vorstellungsvermögen mit nem Beispiel auf die Sprünge.

 

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Beispiel: Busmodule (E/A mit Feldbus und M12 Buchsen drauf). Jedes Modul hat eine Schraube für PE.
10 Module sitzen auf einer Kunststoffplatte. Muss ich jetzt 10 grüngelbe Einzeladern bis zur nächsten Sammelschiene oder Schrank ziehen, oder kann ich von Modul zu Modul kurze Brücken verwenden. (ich meine jetzt einzelne Brücken, also nicht 2 Leiter in 1 Kabelschuh. Das würde die Verbindung ja aufrecht erhalten beim Ausbau eines Moduls).

Anderes Beispiel mit Netzspannung: Roboterarm auf einer Verfahreinheit, auf der Einheit sitzen auch noch Busmodule, es geht ein Kabelschlauch hoch zum Robotertool usw. Der Roboter hat am Fuß 1 oder 2 PE-Bolzen. Dort lege ich die Zuleitung auf, und Weiterleitung für die mitfahrende Komponente X, Weiterleitung zum Robotertool, ....

Ja, bei Lösen der Verschraubung wird die Weiterverbindung des PE zu nachgelagerten Komponenten jeweils unterbrochen.
Aber wenn die Anlage vorher spannungsfrei geschaltet und gesichert wird, wo ist dann die Gefährdung.
Bei einer laufenden / bestromten Anlage ist es ja auch schon nicht sinnvoll, korrekt einzeln geklemmte PE/PA Adern zu lösen, wo auch immer.

 

[Stadtranduser]

10 Module sitzen auf einer Kunststoffplatte.

Das ist imo FE (Funktionserde) und hat nix mit ner Schutzleiterfunktion zu tun.
Macht man Brücken oder schöner, ne Sammel-FE-Schiene daneben.

Verfahreinheit

Hat eine Einspeisung, von da gehts weiter zu den Submodulen.
Ein Submodul fasst Du nur an, wenn die Einspeisung aus ist. Wo ist das Problem?

 

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Ich glaube wir verstehen uns nicht ganz.
Ja bei Busmodulen vermutlich FE, manche Hersteller schreiben trotzdem PE dran.

Eine Sammelschiene kann ich meistens setzen, ja, das ist nicht die Frage.
Die Frage ist: Ist es erlaubt, 2 Kabelschuhe auf einen PE Anschlusspunkt zu legen, so dass bei Lösen der Verschraubung die Weiterleitung unterbrochen wird, wenn das aber in ausgeschaltetem - Stromlosen Zustand passieren kann - ja oder nein?
Dieser Absatz der 60204 sagt für mich: Nein.
Hier ist aber nicht die Rede von einer größeren Wartung, Überarbeitung, wo die Spannungszufuhr sicher abgeschaltet ist.
Wenn ein Teil aus irgendeinem Grund entfernt wird (z. B. routinemäßige Instandhaltung), darf das Schutzleitersystem
für die anderen Teile nicht unterbrochen werden.
-> auch bei 2 Kabelschuhen an 2 Bolzen des zu tauschenden Geräts hätte ich hier erstmal eine Unterbrechung, wenn ich nicht händisch diese beiden Kabelschuhe aneinanderschraube, solange das Gerät weg ist.
Das Verfahren "Durchschleifen über 2 Bolzen" sehe ich aber oft, grade in der Robotik. Also ist es irgendwie doch erlaubt?

 

[Stadtranduser]

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Wenn ein Teil aus irgendeinem Grund entfernt wird (z. B. routinemäßige Instandhaltung), darf das Schutzleitersystem
für die anderen Teile nicht unterbrochen werden.

Mit einem Potentialausgleich oder Funktionserde unterbrichst Du kein Sxhutzleitersystem.
Und nein, unter ne Einzelklemme gehört immer nur ein Leiter - zwei nur mit ner Doppeladerendhülse.
Und bei letzterer trennst Du auch nix durch abklemmen.

Ungeeignete Anschlusspunkte - zunächst mal wohl der typische Fall der Einzelklemme mit dem untergequetschten Aderbündel.

 

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Mit einem Potentialausgleich oder Funktionserde unterbrichst Du kein Schutzleitersystem.

Ja das leuchtet mir ein. Manchmal ist die klare Unterscheidung da schwierig.
Die folgenden Geräte haben i.d.R. in ihrer Versorgungsleitung einen PE drin,
der PE nach dem ich hier für die Mehrfachklemmung (mit Ringkabelschuhen) frage ist dann wohl meist ein PA. Allerdings trotzdem grüngelb.