Netzwerktechnik: Messgerät zum Prüfen von Ethernet-Kabel

Pferdle

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Wie macht ihr das im Betrieb, wenn neue Ethernet-Kabel verlegt werden müssen?
Wird da im Anschluss was gemessen, oder einfach sauber gearbeitet, angeschlossen und zum Test in Betrieb genommen?

Letzteres war bei mir üblich und hatte nahezu immer funktioniert. Bei wenigen Ausnahmen kam zur Diagnose ein Billig-Kabel-Tester zum Einsatz. So ein Teil kann ganz Praktisch sein, wenn es sich um offensichtliche Verbindungsprobleme dreht.

Bei zu langen Kabeln, zu großer Dämpfung, Knick in der Leitung, Übersprechen, Korrosions-Problem mit schwammiger Verbindung usw. taugt das natürlich nicht.

Kennt jemand eine gute Alternative?
 
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Eine gute Anlaufstelle wäre Softing Ethernet oder Datatec.

Wir selbst verwenden einen Tester (fällt der Name nicht ein), der nicht Qualifiziert sondern nur Verkabelung testet, da das eigentlich in den wenigstens Fällen benötigt wird. Allerdings kann der auch paar Sachen noch, wie z.B. WLAN, PoE und auch Trafik checken (DHCP, DNS, etc pppp) - das war uns wichtig Aber wie gesagt, wir verwenden den nur für uns bzw. für unsere "Teilunternehmen". Denke das ist guter Mittelweg zwischen 20,- € China ware und High-End größer 10.000,- €

Bei meinem alten Arbeitgeber wurden die Leitungen komplett gemessen, also inkl. Dämpfung NEXT FEXT. Ist bei großen Anlagen sicherlich sinnvoll, gerade bei anspruchsvoller Umgebung.
 
Es kommt natürlich ein wenig auf den Anwendungsfall, die Umgebung und natürlich den Kunden an, was der am Ende als "Dokumentation" wünscht.

Grundsätzlich bin ich der Meinung, daß ein Netzwerkqualifizierer von einem professionellen Unternehmen zur Abnahme der Installation eingesetzt werden sollte. Weil nur damit bekommst Du wirklich alle möglichen Fehler heraus und kannst auch dem Kunden vollständig nachweisen, daß Ihr sowohl vernünftiges Material wie auch eine ordentliche Installation geliefert habt.

Alle anderen Methoden betrachten halt nur Teilaspekte:
  • Ist die Verdrahtung korrekt
  • Ist das Kabel unter optimalen Bedingungen mit der gewünschten Geschwindigkeit betreibbar
Aber für eine zukunftssichere Anlage (die Kabel werden ja nicht alle 5 Jahre getauscht) bin ich der Meinung, man sollte schauen, daß alle Spezifikationen eingehalten sind, um die Anlage auch bei Maximallast in 15 Jahren Jahren nutzen zu können, sprich: maximale Geschwindigkeit und eventuell dann geltenden Übertragungsspezifikationen.

Korrekt ist natürlich: Wenn man einigermaßen vernünftig gearbeitet hat, laufen die meisten Kabel (momentan) fehlerfrei. Aber technisch weiß man nicht, ob die Strecke nicht gerade bereits am Rande des Möglichen läuft, weil z.B. die Schirme am Anschluß ungenügend sorgfältig angeschlossen wurden oder irgendwo ein starker Knick in der Leitung ist.

Zudem muß man sich solch ein teures Gerät ja nicht anschaffen, die Großhandel verleihen die Dinger zu mäßigem Geld - je nachdem wie häufig man solche Installationen vornimmt.

Als Beispiel will ich nur Installationen auf Schiffen nennen, die ich jetzt mehrfach inspizieren mußte: Die Werft nutzt Verlegekabel zum direkten Anschluß am PC, es ist keine Dose dazwischen. Die genutzten Stecker passen natürlich nicht, weil sie für dünnere Kabel/Litzen gedacht sind. Die Anlage funktioniert.... Keine Frage.... aber nach 5 Jahren kommen dann die Kunden: Euer HMI steigt immer aus, hängt, bekommt keine Verbindung zu SPS... Die Verbindungen werden einfach von Anfang an am Rande des Möglichen betrieben, kommt dann ein wenig "Abnutzung" dazu (Vibration, Korrosion), bricht das Kartenhaus zusammen. Und wie weise ich dem Kunden das jetzt nach, daß das kein Problem bei uns war? Da kann mir nur der Qualifizierer wirklich helfen.
 
Wir nutzen bei uns einen Netzwerkzertifizierer von Softing. Der geht schnell und die Bedienung ist leicht erlernbar. Preislich um einiges angenehmer als Vergleichbare Geräte von Fluke.

Gruß Micha
 
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