reduzierte Leistung am Umrichter

B_Axt

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Hallo,
ich habe ein Motordatenblatt für einen Motor der am Umrichter betrieben wird und kann mir einige Daten nicht erklären.
Motordaten:
60KW 380V/ 60Hz / 1188 rpm
Nennstrom: 115A
Drehmoment: 482 Nm
Eff. full Load: 94,6
cos phi full Load: 0,83

soweit so gut, nun stehen da aber noch folgende Daten für den Umrichterbetrieb 12-60Hz
für 60Hz / 380V
424,8 Nm
52,79 KW
101,04 A

Warum sind die Daten für den Umrichterbetrieb auf ca. 88% reduziert? Kann man diese Reduzierung rechnerisch ermitteln?

Grüße
Falko
 
Guten Abend.
Das wird daher rühren, daß der Motor bei Umrichterbetrieb thermisch (durch den nicht optimalen Sinus des Motorstroms) stärker beansprucht wird. Daher wird der Motor in seinen zulässigen Leistungsdaten "derated". Im Endeffekt wird er, bei Umrichterbetrieb und mit der reduzierten Leistung, genauso warm wie am Netzsinus und mit Nennleistung.
Die untere Frequenzgrenze rührt daher, daß der Motor durch die abnehmernde Kühlleistung seines Lüfters ("Eigenbelüftet -TEFC") nicht mehr ausreichend gekühlt werden kann, zumindest wenn er da mit Nennmoment betrieben werden soll.
Die 12 % sind vielleicht etwas viel -aber gut; wenn der Hersteller es so festlegt. Rechnerisch kann man es nicht so gut ermitteln. Das wird der Hersteller mal durch einen Versuch, an einem FU, ermittelt haben.
Man könnte sich im FU-Betrieb mal an die thermische Schwelledes Motors rantasten (wenn der FU PTC's in der Wicklung hat).

Also, alles nichts Uungewöhnliches.
Die 380 V könnten auch darauf hindeuten, daß der Motor nicht mehr der allerjüngste ist....und die Derating-Angabe evtl. auf relativ niedrigen Taktfrequenzen (=relativ hohe Zusatzverluste im Motor) des FU beruhte.
Mathias
 
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... ist auch interessant, dass bei Umrichterbetrieb kein cos phi genannt ist. Vielleicht sind mit den Daten die Netzseite gemeint? Denn 12% Derating nur aufgrund des Stromrippels und zusätzlicher Eisenverluste würden mich - so wie es Mathias schon geschrieben hat - auch wundern. Aber wenn man von einem 380V Netz ausgehen würde, dann könnte es schon sein, dass um Umrichterausgang (je nach Modell) entsprechend weniger Ausgangsspannung rauskommt. Dann hätte man weniger Leistung und netzseitig hätte man einen geringeren Strom. Als cos PHI müsste man dann die Kommutierungsblindleistung mit berücksichtigen (die hängt aber dann eher von den netzseitigen Beschaltungen (Filter) ab).
 
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